Marktübersicht der Energiecontracting- Anbieter



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Transkript:

ISSN: 1860-3939 B 13382 F Marktübersicht der Energiecontracting- Anbieter Deutschand 2010 in Zusammenarbeit mit

Der Faciity Manager die meistabonnierte Fachzeitschrift im Bereich Faciity Management Gebäude und Anagen besser panen, bauen und bewirtschaften. Für diese Aufgabe zeigt Der Faciity Manager objektiv und fundiert praxisorientierte Lösungen Die Fachzeitschrift für Faciity Management gibt praxisbezogene Handungsempfehungen für die strategische Ebene der Unternehmensorganisation und die praktische Ebene des operativen Immobiien- und Liegenschaftsbetriebs Vier im Abonnement enthatene Marktübersichten bieten Expertenwissen für Auftraggeber über Gebäudemanagement- Kompettanbieter, CAFM-Software, FM- Beratung und Energiecontracting-Anbieter Bietet Ihnen im Branchenführer eine vieseitige Auswah an Diensteistern und Zuieferern Einfach ausfüen und osfaxen an: 08233 / 381-212 Ja, ich möchte Der Faciity Manager kennenernen. Bitte schicken Sie mir die nächste Ausgabe kostenos und unverbindich zu. Fas ich darüber hinaus an einem weiteren Bezug der Fachzeitschrift nicht interessiert bin, teie ich Ihnen dies teefonisch oder schriftich mit. Garantie: Mit dieser Besteung gehe ich kein Risiko ein. Ein Jahresabonnement (EUR 88, ink. MwSt., zzg. EUR 12,50 Versand/jederzeit zum Abauf des Bezugsjahres kündbar) entsteht nur, wenn ich den weiteren Bezug nicht innerhab von 14 Tagen nach Erhat des Gratisexempars kündige. Firma, Name, Vorname Straße, Nr. PLZ Teefon Emai Datum Ort Teefax Unterschrift Widerrufsrecht: Sie können jederzeit der Verwendung Ihrer Daten für Werbezwecke zu den ortsübichen Basistarifen widersprechen! Ich weiß, dass ich die Besteung innerhab der Frist von einer Woche gegenüber der FORUM Zeitschriften und Speziamedien GmbH, Abt. Kundenservice, Mandichostraße 18, 86504 Merching, widerrufen kann. Zur Wahrung der Frist genügt das rechtzeitige Absenden des Widerrufs. Es geten die Agemeinen Geschäftsbedingungen des Verags. Besteannahme: 08233/381-361 Emai: dfm@forum-zeitschriften.de www.faciity-manager.de 4188/10

Vorwort Sehr geehrte Leserinnen und Leser, mit der Marktübersicht der Energiecontracting-Anbieter 2010 haten Sie die zweite Ausgabe dieses im etzten Jahr erstmas erschienenen Kompendiums in den Händen. Es vereint detaiierte Angaben zu 17 Energiecontracting-Anbietern in Deutschand mit fundierten Grundageninformationen. Entstanden ist die Marktübersicht in enger Zusammenarbeit zwischen der m+p consuting Süd GmbH, München, und den Fachzeitschriften Der Faciity Manager, industriebau, hotebau und zeno Zeitschrift für nachhatiges Bauen. An dieser Stee git zunächst der Dank insbesondere den teinehmenden Energiecontracting-Anbietern, ohne die diese Veröffentichung nicht mögich wäre. Die Marktübersicht so Ihnen as Werkzeug bei der Suche nach einem geeigneten Dienst-eistungspartner für Ihr Contracting-Projekt dienen. Sie vereinfacht den Rechercheaufwand bei der Suche nach einem Partner und iefert handfeste Zahen und Fakten, die Ihre Meinungsbidung unterstützen. Neben Angaben über die Größe und weitere Geschäftsfeder der Unternehmen haben Sie auch die Mögichkeit den geeigneten Partner in Ihrer Region oder für Ihre bevorzugte Technoogie oder Contractingart zu finden. Dip.-Ing. Arthur Dornburg Geschäftsführer m+p consuting Süd GmbH, München In unserem diesjährigen Schwerpunktthema Kimaschutz gehen wir auf den überproportionaen Beitrag von Contracting zur CO 2 -Reduktion ein. Ein weiterer Beitrag beschäftigt sich mit dem Thema Finanzierung und Fragen rund um die Wirtschaftsprüfung. Wir hoffen somit, mit der Marktübersicht der Energiecontracting-Anbieter 2010 einen Beitrag zur Transparenz in Kombination mit Erfahrungen aus der Praxis zu eisten, und wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. München/Merching, im September 2010 Robert Atmannshofer Stev. Chefredakteur Der Faciity Manager Inhat 3 Vorwort 4 Contracting: Dämpfung oder uneingeschränkte Mögichkeiten Arthur Dornburg, m+p consuting Süd 5 Kimaschutz: Contracting as Garant für die CO 2 -Ziee Arthur Dornburg, m+p consuting Süd 8 Contracting: Definition und Grundagen Hauke Bäsmann, m+p consuting Süd 14 Was macht ein Wirtschaftsprüfer eigentich im Contracting? Wofram Moritz, MPW Lega & Tax 20 Übergreifende Auswertungen Hauke Bäsmann, m+p consuting Süd 22 Leitfaden zur Marktübersicht Hauke Bäsmann, m+p consuting Süd 25 Adressverzeichnis der Anbieter 26 Marktübersicht der Energiecontracting-Anbieter Unternehmensportraits 54 RWE Energiediensteistungen 60 Techem Energy Contracting 64 Urbana Energietechnik 66 Branchenführer 67 Impressum Anmerkung: Bei den Angaben in der Marktübersicht handet es sich ausschießich um Angaben der befragten Unternehmen. Weder m+p consuting Süd noch Der Faciity Manager übernehmen eine Gewähr für ihre Richtigkeit. Titebid: jstock/fotoia.com WavebreakMediaMicro/Fotoia.com Jens Schmidt/Fotoia.com MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010 3

CONTRACTING-MARKT Dämpfung oder uneingeschränkte Mögichkeiten In der Vorbereitung zur Marktübersicht der Energiecontracting-Anbieter Deutschand 2010 waren zwei interessante Feststeungen zu machen. Im direkten Kontakt mit den Contractoren ergab sich ein durchweg positives Bid zur Marktpräsenz. Die Entscheidungsträger waren wegen guter Ausastung schwer erreichbar oder sahen gar keine Notwendigkeit sich marketingmäßig zu betätigen. Im Gegenzug veröffentichte der Verband für Wärmeieferung (VfW) im Juni gedämpfte Wachstumszahen. Wie erkärt sich dieser Widerspruch? Mögicherweise findet eine starke Differenzierung in gutes und weniger effektives Contracting statt. Die Kunden unterscheiden sehr genau, was sie woen und worin ein tatsächicher Mehrwert iegt. Dies ässt sich an mehreren Steen beobachten. Ein einfaches Anagencontracting mit einem Eins-zu-eins- Austausch einer Kesseanage kann der Kunde mit Sicherheit auch mit dem örtichen Anagenbauer organisieren. Ein Einsparcontracting mit reduzierten Sowerten für die Nutzer ist verpönt. Somit muss der Contractor für den Kunden schon mehr bieten, um die teiweise doch recht kompexen Vertragskonstrukte und angen Laufzeiten zu rechtfertigen. Leicht ässt sich der Mehrwert des Contractings an den eingesetzten Investitionen bemessen. Wenn diese umfangreich gegeben sind und sich dann noch über die Vertragsaufzeit rechnen, je schneer desto besser, handet es sich mit Sicherheit um ein effektives Contracting. Die Aufgabe des Contractors ist es, die geeigneten technischen Konzepte herauszuarbeiten und mit kaufmännischen und rechtichen Mögichkeiten zu kombinieren. Dem Kunden beibt dann im Ideafa nach kurzer Vertragsaufzeit eine neuwertige Anage ohne eigene Investition bei geichen Energiekostenentwickungen. Jede Maßnahme muss daher einer kritischen Prüfung hinsichtich Wirtschaftichkeit, Energieeffizienz und CO 2 -Reduktion Stand haten. Reae Effizienz durch Kennzahen im Contracting Ein Dämpfer ist mit Sicherheit in den absehbaren Änderungen in der Energiesteuerfrage zu erwarten. Leider ist im Bereich des Nutzenergiecontractings ein Missbrauch zu beobachten, indem die eingesparten Mitte nicht in Effizienzmaßnahmen reinvestiert wurden. Projekte dieser Art haben mit Sicherheit keine Zukunft. Reae Effizienzprojekte werden weiterhin am Markt gefragt sein, und es beibt der Wunsch, dass diese mögicherweise bei zukünftigen gesetzichen Rahmenbedingungen differenziert betrachtet werden. DIPL.-ING. ARTHUR DORNBURG, GESCHÄFTSFÜHRER DER M+P CONSULTING SÜD GMBH 890 Hackschnitzefeuerung (470) Photovotaik (145) Jahreseinsparung t CO 2 je 1 Miion Investition 500 Hackschnitzefeuerung (300) Photovotaik (90) Jahreseinsparung t Steinkoheeinheiten je 1 Miion Investition 40 % Hackschnitzef. (32 %) Photovotaik (24 %) Kapitarendite Reae Effizienz im Contracting: Die hier durch Kennzahen dargesteten Effekte stammen aus einem exemparischem Beispie. 4 MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010

KLIMASCHUTZ Contracting as Garant für die CO 2 -Ziee Contracting eistet einen überproportionaen Beitrag zur CO 2 - Reduktion. Zunächst iegt dies natürich am Geschäftsmode, weches nicht nur von Umsätzen aus verkauften Energiemengen profitiert. Das Geschäftsmode Contracting macht Wettbewerb und Liberaisierung in der Energiewirtschaft erst so richtig mögich. Denn auch Energieeinsparungen führen zu Umsätzen im Contracting, und somit zu einer Win-win-Situation mit dem Kunden. Ein weiterer Effizienzansatz ist die jeweis ausgewähte Technoogie der dezentraen Energieerzeugung. So entsteht ein Wettbewerb nicht nur unter zahreichen Anbietern, sondern auch ein Vergeich von unterschiedichen Konzepten und Lösungen. Dies ermögicht den Kunden optimae Ergebnisse. Und darüber hinaus setzt gerade Contracting umfangreich auf den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern. sichersteen. Ohne eine Kombination der unterschiedichen Contractingarten ist der überproportionae Beitrag von Contracting zur CO 2 -Reduktion nicht denkbar. Einsparcontracting, weches im Extremfa ohne Investitionen auskommt, oder gar Standards der Kunden reduziert, ist ohnehin verpönt. Um bemerkenswerte Einsparungen zu erzieen, sind neben den einfachen Einzemaßnahmen auch investive Schritte erforderich, weche dann schne in Dimensionen des Anagencontractings vorstoßen. Auch beim Anagencontracting ist ein reines Finanzierungsmode, wie es bei einem 1:1-Austausch der Anagentechnik erfogt, nicht mehr marktfähig. Im Anagencontracting sind Einspareffekte erforderich, die sich im Ideafa zu 100 Prozent in der Vertragsaufzeit amortisieren. Und das noch bei mögichst kurzen Vertragsaufzeiten. Wettbewerbsfähige Konzepte Mit der herkömmichen Definition von Einsparcontracting und Anagencontracting ässt sich ein maximaer Erfog nicht mehr Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen werden in Contractingprojekten Komponenten nach neuesten Standards und Effizienzkriterien verwendet. Aber auch in den Versorgungskonzepten werden in sämtichen Gewerken der > 6 Anagenaufbau IST-Zustand Zonenaufbau: Regeung: Zuufttemperatur geführt Feuchteregeung Festwert mit Grenzwert r. F. Abuft Ventiatoren im FU Betrieb Anagenaufbau IST-Zustand Zonenaufbau: Regeung: Kaskadenregeung Wärme in Zonen Feuchteregeung Feuchteband Zuuft Wärmerückgewinnung im Kreisaufverbundsystem (keine Übertragung Feuchte) BNW Simuationsprogramme unterstützen die Optimierung von RLT-Anagen MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010 5

technischen Gebäudeausrüstung Lösungen umgesetzt, die das Zie haben, die Kundenanforderungen mögichst verbrauchsoptimiert zu reaisieren. Wege zur Energieeinsparung Die größten Effekte gibt es mitunter an raumufttechnischen (RLT) Anagen, insbesondere bei Anagen mit hohem Voumenstrom und kompexen Luftaufbereitungsanforderungen. Mit Simuationsprogrammen assen sich im Bestand wie auch bei Neubauten Varianten unterschiedicher Effizienz und Wirtschaftichkeit präsentieren. Sowoh der Anagenaufbau as auch die Regestrategie und die Regeparameter können mögichst sinnvo festgeegt werden. Der Nachweis mögicher Einsparungen ist im Einsparcontracting häufig ein Probem. Bei Bestandsanagen ässt sich das erforderiche Messund Zähkonzept oft nur aufwendig oder gar nicht umsetzen. Gerade bei Keinmaßnahmen ist dann der Aufwand für den Nachweis aufwendiger as die Einsparung, was die zunächst sinnvoe Maßnahme unwirtschaftich werden ässt. Geeignete Simuationsprogramme können hier in Abstimmung mit dem Kunden durchaus as Nachweisinstrument vertragich vereinbart werden. Dies ereichtert die Reaisierung von zahreichen Keinmaßnahmen, die sich teiweise ja auch wiederhoen, erhebich. Ein weiteres Beispie für beiebte, jedoch kompexe Maßnahmen sind Verbrauchssenkungen im Bereich der Beeuchtung. Insbesondere wenn es hier nicht beim Austausch von Leuchtkörpern oder Vorschatgeräten beiben so, handet es sich hier um sehr aufwendige Projekte. Eine Abgrenzung zwischen Energieeffizienz, Sanierungsarbeiten und Anpassung an geforderte, oder auch gewünschte, Standards ist dann nur schwer mögich. Gerade in der Beeuchtung bieten neue Technoogien und Gestatungsmögichkeiten viee Optimierungsansätze, die nicht immer nur der Energieeffizienz dienen. Dafür die geeigneten Lösungen und Argumentationen zu finden, bei reaistischer Abwägung des wirtschaftich Machbaren und ästhetisch Gewoten, ist die Aufgabe des Contractors. Technoogien der dezentraen Energieerzeugung zumindest in absehbarer Zeit, noch zunehmen. Auch die unterschiedichen Auswirkungen von Wärme, Käte und Strom auf die Wirtschaftichkeit, sind zu beachten. Gerade in der Industrie führen diese Ansätze mit weiteren dort vorhandenen Mögichkeiten, beispiesweise bei Trocknungs- oder Erwärmungsprozessen, zu kompexen Contractingösungen. Das Zusammenspie von Wärme, Käte und Strom bietet hier mehr wirtschaftiche Mögichkeiten, gerade durch integrierte Erzeugungskonzepte. Um einen mögichst hohen Antei eektrischen Strom zu haben, und somit auch eine hohe CO 2 -Reduktion, versucht man sich bei der Dimensionierung von BHKWs nicht ausschießich am Wärmeastprofi zu orientieren. Wo mögich wird die eektrische Leistung der Aggregate erhöht, bei dennoch hoher Voaststundenzah, indem Sommerwärmesenken identifiziert werden. Bei hohem Kätebedarf bieten Absorptionskätemaschinen interessante Mögichkeiten, Abwärme auch im Sommer ökoogisch sinnvo und wirtschaftich einzusetzen. Entscheidend ist die richtige Dimensionierung und das Zusammenspie der Einzekomponenten. Grundage bieten Lastkurven sämticher reevanter Medien. Sind diese nicht oder unzureichend vorhanden, ist der Contractor und seine Erfahrung noch mehr gefordert. BHKW- und KWKK- Anagen sind keine neue Erfindung. Es werden jedoch manges Erfahrung immer noch sehr viee Feher gemacht: sowoh bei der Ausegung as auch bei der hydrauischen Einbindung und den Regestrategien. Diese Feher verschechtern die Störhäufigkeit und somit auch die Wirtschaftichkeit dramatisch. Bei der hydrauischen Einbindung wird oft im Sinn fasch verstandener Wirtschaftichkeit an der verkehrten Stee gespart. Anagensysteme sind deshab sehr kompex, um variabe auf unterschiediche Betriebs- und Wirtschaftichkeitsanforderungen reagieren zu können. Störfäe haben ihre Ursache häufig nicht in den Aggregaten, sondern in der hydrauischen Einbindung bzw. dem Zusammenspie der Einzekomponenten. Effiziente Systeme erreichen Variabiität durch kaskadierte Systeme und entsprechende Bypassösungen. Diese sind aufwendiger und kostspieiger, ermögichen jedoch bei ideaem Einsatz eine hohe Effizienz und Wirtschaftichkeit in sämtichen Betriebsweisen. Bockheizkraftwerke (BHKWs), oft auch in Kombination mit der Käteerzeugung, aso der Kraft-Wärme-Käte-Koppung (KWKK), sind aus heutiger Sicht eine der wirtschaftichsten und effizientesten Mögichkeiten CO 2 einzusparen. Für die Wirtschaftichkeitsbetrachtung ist es zunächst erforderich die preisbidenden Faktoren zu kennen. Dafür ist weniger die erforderiche Menge wichtig, sondern das Lastprofi und dessen Vorhersagbarkeit. Dies wird im Rahmen des anstehenden Technoogiewandes von Grundasttechnoogien hin zu teiweise witterungsabhängigen erneuerbaren Energien, Bei kompexen KWKK-Konzepten kommt den Aggregaten eine besondere Bedeutung zu. BHKW-Motoren gibt es von mehreren Anbietern, so dass hier noch reativ eicht das geeignete Produkt ausgewäht werden kann. Schwerer wird es schon bei den Absorptionskätemaschinen. Es gibt nur wenige Produkte mit geeigneten Leistungskennzahen, insbesondere bei keineren Leistungen. Eine maximae Energieeffizienz und CO 2 -Reduktion ässt sich durch die Kombination aus abgas- und wasserbetriebenen Absorbern reaisieren, was jedoch auch eine systemtechnische und investive Herausforderung bedeutet. 6 MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010

Quote jedoch durch den Einsatz von Bioerdgas. Leider iegen nur in setenen Fäen die Biogasanagen in der Nähe sinnvoer Abnahmemögichkeiten, was zu einer schechten Wärmenutzung führt. Die Kunst besteht darin, die Erzeugung und sinnvoe Nutzungsstrukturen wirtschaftich zu kombinieren. MTU Dezentrae Energieerzeugung mit Brennstoffzeen as innovative BHKW-Lösung. As Aternative zu den BHKW-Motoren bieten sich bei geeigneten Voraussetzungen auch Turbinen oder Brennstoffzeen an. Beide haben einen höheren Antei der Stromerzeugung, aufgrund ihrer Betriebsweise jedoch auch höhere Anforderungen an ein geichmäßiges Lastprofi. Optimiertes Contracting variiert gerade in den Komponenten und Konzepten bis hin zur effizientesten und wirtschaftichsten Lösung. Contracting ist auch eine Systempartnerschaft. Ohne geeignete Lieferanten und eine gemeinsame Produktentwickung zusammen mit geeigneten Praxisanwendungen sind hochkompexe Lösungen nicht denkbar. CO 2 -Einsparung mit erneuerbaren Energien Beim Einsatz von Erneuerbaren Energien ist zunächst im Zusammenhang mit Contracting die kassische Biomassefeuerung zu nennen. Diese wird weitestgehend für Heizzwecke eingesetzt, in setenen Fäen auch in Kombination mit Dampferzeugung zur Gewinnung eektrischen Stroms. Weitere Anwendungen sind Geothermie, Soarthermie oder Photovotaik. Schon bei Erdgasbetrieb ässt sich mit BHKW- bzw. KWKK- Konzepten beachtich CO 2 einsparen. Perfektioniert wird diese CO 2 -Ausst0ß pro Jahr (t/co 1 ) 4.500 4.000 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 CO 2 Ausstoß für Energiemengen neue KWKK-Anage 4.000 IST 2.800 KWKK-Anage Erdgas IST KWKK-Anage-Erdgas KWKK-Anage-Biogas 225 KWKK-Anage Biogas Bioerdgas im BHKW bietet ein sehr hohes CO 2 -Einsparpotenzia, wie die Zahen eines typischen Beispies zeigen. In Ausnahmefäen kann bei kurzen Entfernungen der Biogaseinsatz durch ein Mikrogasnetz zu effizienten und wirtschaftichen Abnahmestrukturen geführt werden. Durch die inzwischen praktizierte Netzeinspeisung von Bioerdgas ist der erneuerbare Primärenergieträger jedoch auch von Anagen mit effizienter Abnahmestruktur nutzbar, weche nicht in unmittebarer Entfernung iegen. Der Contractor kauft entsprechende Gaskontingente bei Bioerdgashändern oder direkt von den entsprechenden Erzeugern. Je nach Preismode und Vertragsaufzeit können durchaus wirtschaftiche Lösungen reaisiert werden. Aternativen für einen CO 2 -optimierten BHKW-Betrieb sind Hozvergasung oder der Einsatz von Pfanzenö. Wo bei der Hozvergasung der richtige Durchbruch noch nicht geungen ist, kämpft Pfanzenö nach einer ersten Euphorie mit der Akzeptanz. Sämtiche Primärenergieträger müssen sich auch einer strengen Nachhatigkeitsdiskussion steen. Eine sachiche Prüfung und ein kritischer Einsatz sind mit Sicherheit ein guter Beitrag zu einer ganzheitichen CO 2 -Reduktion. Aus Sicht des Contractors ist auch die wirtschaftiche Verfügbarkeit der biogenen Primärenergieträger von großer Bedeutung. Ideaerweise sichert er sich diese Lieferungen vorab über den Großtei der Vertragsaufzeit. Permanente Optimierung der Anagen Der Contractor ist durch die zahreichen technischen, wirtschaftichen, rechtichen und geseschaftichen Aufgaben schon umfangreich gefordert. Konzeptersteung, Akquisition, Panung, Anagenerrichtung und Energiehande binden umfangreiche Kapazitäten. Leider ist der Aufwand mit einer feierichen Inbetriebnahme noch nicht zu Ende. Gerade kompexe Systeme bedürfen einer fachichen und wirtschaftichen Überwachung. Ein gezietes Monitoring optimiert permanent die Anagen im aufenden Betrieb und verhindert wirtschaftichen Schaden durch größere Ausfäe. Im Rahmen eines effizienten Monitorings sind die Anagen zentra beim Contractor aufgeschatet und können so mit wenig Aufwand von dessen Speziaisten überwacht werden. Für Contractoren mit erfogreichen, ökoogischen und wirtschaftichen Praxisreferenzen entfät dann zumindest der Akquisitionsaufwand. Der Markt schreit geradezu nach hoch-effizienten und wirtschaftichen Energieversorgungskonzepten. DIPL.-ING. ARTHUR DORNBURG, GESCHÄFTSFÜHRER DER M+P CONSULTING SÜD GMBH MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010 7

CONTRACTING Definition und Grundagen Definition/Vorteie Contracting = Vertragsmaching (aus dem engischen die Kontrahierung bzw. adjektivisch vertragschießend) ist die Übertragung von eigenen Aufgaben im Bereich der Energie- und Medienversorgung des Contractingnehmers auf einen Diensteister, den Contractor. Der Contractor übernimmt die Versorgung der Liegenschaft mit der benötigten Energie bzw. den benötigten Medien auf Zeit. Der Auftrag kann die Lieferung von Wärme, Käte, Strom, Druckuft und anderen Formen von Energie, aber auch von Medien wie Wasser, Stickstoff oder Ähniches umfassen. Oder er beinhatet ausschießich die Bereitsteung der Anagentechnik. Der Bezug von Energie und Medien über einen Dritten (Contractor) kann für den Kunden (Contractingnehmer) diverse Vorteie haben. Es müssen zum Beispie keine Investitionen in die Anagen getätigt werden. Die Mitte können oft besser in anderen Bereichen, z. B. im Kerngeschäft, und damit häufig auch mit besseren Umsatzrenditen eingesetzt werden. Außerdem können ökoogische und ökonomische Potenziae freigesetzt werden, weche vom Eigentümer der Immobiie unter Umständen nicht genutzt werden. Für den Contractingnehmer ergeben sich durch Contractingmaßnahmen aso zahreiche Vorteie wie z. B.: keine Aufwendungen für Investitionen; Finanzmitte stehen für andere Maßnahmen zur Verfügung Koordinierung und Abwickung der Aufgaben übernimmt der Contractor Einsatz effizienter und energiesparender Technik regemäßige Instandhatung und Wartung der Anage durch Speziaisten erhöhte Versorgungssicherheit Senkung des Primärenergieverbrauchs Beitrag zum Umwetschutz Kostenvorteie und Synergieeffekte durch die Abwickung von Einkauf, Panung und Errichtung der Anage über den Contractor. Die Vorteie sind abhängig von der gewähten Contractingvariante. Partner/Vertragsparteien Contractingnehmer: Das ist der Auftraggeber der Contractingeistungen. In den meisten Fäen ist er auch der Nutzer dieser Leistungen. Contractor: Dies ist das Unternehmen, das verschiedene Diensteistungen der Versorgung von Immobiien für einen anderen übernimmt. Zu diesen Aufgaben gehören regemäßig die Beratung, Panung, Finanzierung, der Betrieb und die Instandhatung von Energieanagen sowie der Energieeinkauf und die Abrechnung. Bezeichnungen, Grundtypen und Varianten Am Markt existieren zahreiche unterschiediche Contracting-Bezeichnungen parae. Erste Normierungsbestrebungen resutierten in der DIN 8930-5 Contracting, die versucht die einzenen Contracting-Formen gegenüber zu steen und zu eräutern. Der Markt entwicket sich jedoch rasant. Im Fogenden wird deshab edigich auf die in der DIN beschriebenen Grundtypen eingegangen. Dazwischen existieren natürich Kombinationen oder Mischformen der einzenen Grundtypen am Markt, wobei einzene Unternehmen aus Marketinggründen sogar eigene Bezeichnungen entwicket haben (vg. Grafik 1). Die Bedeutung der einzenen Grundtypen am Markt gibt die Grafik 2 wieder. Mit Abstand wichtigste Contractingform ist das Energieiefer-Contracting mit 87 Prozent. Danach fogen das Einspar- Contracting und das Technische Anagenmanagement mit jeweis 6 Prozent vor dem Finanzierungs-Contracting mit 1 Prozent. Die typischen Vertragsaufzeiten der einzenen Contractingformen gehen aus der Grafik 3 hervor. Im Einzefa können diese aber auch abweichen. Energieiefer-Contracting As Energieiefer-Contracting werden Projekte bezeichnet bei denen der Contractor die Energieerzeugungsanage auf eigenes Risiko und Kosten auf der Basis von angfristigen Verträgen mit seinen Kunden entweder pant, finanziert, errichtet und betreibt oder eine vorhandene Energieerzeugungsanage übernimmt und für die Dauer des Vertrags die voe Anagenverantwortung samt Betrieb und Instandhatung trägt. In beiden Fäen kauft der Contractor die Einsatzenergie ein und verkauft Nutzenergie an den Contractingnehmer. Dieser Contractingtyp findet überwiegend bei Neubauten, umfangreichen Sanierungen oder Ersatzinvestitionen in technischen Anagen statt. Die Anagen sind im Besitz des Contractors und werden daher häufig auf einem eigenen Grundstück errichtet oder es erfogt ein Grundbucheintrag über den Eigentumsübergang der Anagen im Gebäude des Auftraggebers. Deshab sind die Leistungsgrenzen zwischen Contractor und Contractingnehmer vertragich genau zu fixieren. Die Vertragsaufzeiten variieren normaerweise zwischen (5) 10 und 20 Jahren. Die Vertragspartner haben das Zie, durch Optimierung und 8 MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010

effizientere Energie-/Medienerzeugung wirtschaftiche und ökoogische Vorteie zu erzieen. Übicherweise wird der Contractor die an einem vereinbarten Punkt (Mengenzäher) übergebene Energie verrechnen. Hier werden die Kosten des Contractors für Ersteung, Finanzierung, Wartung und Primärenergieeinkauf über monatiche Raten begichen. In der Rege wird ein dreigiedriges Preissystem vereinbart, bestehend aus: einem fixen Grundpreis (GP) beispiesweise /, /a, /Monat und einem variaben Arbeitspreis (AP) beispiesweise in /h, /MWh sowie einem fixen Messpreis (MP) beispiesweise /a, /Monat, /Zäher. Technisches Anagenmanagement Betreibermode Investorenmode Outsourcing Nutzenergieieferung Betriebsführungscontracting Energieeffizienzcontracting Wärmediensteistung Energieiefercontracting Anagencontracting Anagenbau- Leasing Technisches Gebäudemanagement Third-Party Financing (TPF) Performancecontracting Energieeinsparcontracting Finanzierungscontracting Energiecontracting Einsparcontracting Drittmittefinanzierung Wärmeieferung Technisches Faciity Management die fett gedruckten Begriffe sind in der DIN 8930-5 as Contractingformen beschrieben Grafik 1: Unterschiediche Contracting-Bezeichnungen am Markt In der Praxis haben sich verschiedene Preisgeitformen oder Wertsicherungskausen herausgebidet, die eine meist terminich fixierte Anpassung der Preise bei veränderten Rahmenbedingungen erauben, z. B. Änderung der Preise für Primärenergie, Materia- oder Lohnkosten. As Ausgangspunkt für die Preisanpassungen werden häufig Indexzahen des Statistischen Bundesamtes vertragich vereinbart. Eine Reduzierung der Energieveruste innerhab des Gebäudes, d. h. in der Verteiung, an den Endverbrauchersteen und durch Nutzungsänderungen, sind keine direkte Aufgabe des Contractors. Sie sind kein automatischer Bestandtei des Energieiefer-Contractings, können aber bei einigen Anbietern separat vereinbart und in den Investitionskostenantei integriert werden. Weitere synonym verwendete Begriffe sind z. B. die Energie-Lieferung oder die Nutzenergie-Lieferung. Einspar-Contracting 6 % Energieiefercontracting Einsparcontracting Technisches Anagenmanagement 6 % 1% 87 % Energieiefercontracting Einsparcontracting Technisches Anagenmanagement Finanzierungscontracting Grafik 2: Contracting-Grundtypen und Anteie im Markt Quee: Verband für Wärmeieferung Mitgiederbefragung 2009 Finanzierungscontracting As Einspar-Contracting werden Projekte bezeichnet, bei denen der Contractor nicht nur Energie- und Medienerzeugungs-, 0 5 10 15 20 25 sondern auch zugehörige > 10 Grafik 3: Typische Vertragsaufzeiten bei den Contractingtypen in Jahren MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010 9

Energieiefercontracting Einsparcontracting Technisches Anagenmanagement Finanzierungscontracting Einsatzgebiet Neubauten, Bestandsbauten bei umfangreichen Sanierungen/ Ersatzinvestitionen Bestandsbauten (gewerbiche und kommunae) Bestands- und Neubauten (gewerbiche) Neubauten, Neuanschaffungen Refinanzierung/ Preismode Nutzenergieieferung mit Grund-/Leistungspreis, Arbeitspreis, Messpreis Über Einsparung mit Einspargarantie Pauschaierter Vertrag Entget für Anagenbereitsteung Typische Verantwortungsbereiche Kompettverantwortung (für abgegrenzten Anagenbereich), Nutzenergieieferung Kompette Anagentechnik mit Schwerpunkt MSR, GLT, Einfussnahme auf Nutzer, Energiemanagement Kompettverantwortung für abgegrenzte Gewerke Investitionsentastung durch Übernahme der Finanzierung ungeeignet für Investitionen, die nicht über Markt refinanzierbar sind Neubauten, Großinvestitionen Wohnungsbau Wohnungsbau Grafik 4: Charakteristika der Contractingtypen im Überbick Verteiungs- und Nutzungsanagen sowie andere für den Energie- und Medienverbrauch der versorgten Immobiie maßgebiche Bauteie pant, finanziert, errichtet, betreibt und instand hät. Regemäßig erfogt auch die Einbindung der Nutzer in ein vom Contractor zu ersteendes Optimierungskonzept sowie die Durchführung von Schuungsmaßnahmen. Dieser Contractingtyp findet überwiegend bei Bestandsimmobiien statt. As Gegeneistung erhät er dafür einen Tei der eingesparten Energiekosten, bis seine Aufwendungen für Finanzierung, Panung und Controing und auch sein Gewinn bei Vertragsende abgegoten sind. Dabei kann die Finanzierung durch den Einspar-Contractor erfogen oder durch den Auftraggeber durch einen Baukostenzuschuss in beiebiger Höhe gegen entsprechende Laufzeitverkürzung sebst getragen werden. Im besten Fa profitiert der Contractingnehmer von Anfang der Vertragsaufzeit an von erziebaren Einsparungen. D. h., die mögiche Einsparung wird in einem prozentuaen Verhätnis zwischen den Contractingpartnern aufgeteit. Das Verfahren ist über ae Kostenschnittsteen oder Ressourcen insbesondere für die energetische Überprüfung einer größeren Anzah von Gebäuden geeignet. Auch aus diesem Grund sind Kommunen Vorreiter bei diesem Contractingtyp. Keinere Einzegebäude, bei denen dringend Anagentechnik saniert werden muss, Mustergebäude oder Piotprojekte sind wegen Dauer und Aufwand des Verfahrens weniger geeignet. Prinzipie sind ae Maßnahmen aus dem Bereich der Gebäudetechnik denkbar. Grundsätzich wird die Regeung der Anagen meist zumindest mit einem Tei der Ventie und Pumpen ausgetauscht und auf eine zentrae Gebäudeeittechnik aufgeschatet, um überhaupt ein sinnvoes Controing zu ermögichen. Weiterhin kann zum Beispie der Heizungskesse ausgetauscht oder die Verteiung erneuert werden. Es ist aber genauso mögich, Einsparung in den Betriebs- und Instandhatungskosten durch Erneuerung zu reaisieren. Der Vortei für den Contractingnehmer iegt in einer systematischen Optimierung des Gebäudebetriebs mit einer Zusammenführung der Gebäudeautomation zu einer zentraen Gebäudeeittechnik, meist auf hohem technischen Niveau über ae Ressourcen hinweg. Die Laufzeit des Vertrags richtet sich nach dem Zeitraum, den der Contractor für die Amortisation der von ihm getätigten Investitionen benötigt. Die Einsparungen stehen dem Contractingnehmer nach der Vertragsaufzeit in voer Höhe zur Verfügung. Die eingebrachten bzw. erneuerten Anagen gehen, je nach Vertrag, von Beginn an oder nach Abauf der Laufzeit auf den Immobiieneigentümer über. Ein mögicher Nachtei des Einspar-Contractings iegt vor, wenn der Contractingnehmer zu kurze Vertragsaufzeiten wäht. Dann werden bei diesem Verfahren regemäßig nur die wirtschaftichsten Maßnahmen ausgesucht und andere angfristig sinnvoe Maßnahmen nicht umgesetzt. Es kommt daher auf eine genaue Vertragsformuierung bzg. Contractingumfang und der Be- 10 MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010

rücksichtigung späterer Maßnahmen/Eigenmaßnahmen an. In der Reaität bestimmt sowoh bei der Eigenumsetzung wie bei Einspar-Contractingprojekten eine vorher festzuegende Wirtschaftichkeitsgrenze die Auswah der Maßnahmen. Da sich bauiche Maßnahmen wie z. B. Fassadensanierungen, -dämmungen oder Fenstererneuerungen nicht in der meist von beiden Seiten angestrebten Vertragsaufzeit von 3 bis 7 Jahren amortisieren, gehören sie nicht zum Standardrepertoire eines Einspar-Contractors. Durch Baukosten- oder Sanierungszuschüsse bis zu einer Generasanierung kann jedoch das Maßnahmenpaket beiebig erweitert und jede gewünschte Umsetzungstiefe reaisiert werden. Garantiert beibt immer ein Einsparbetrag zur teiweisen Refinanzierung. Die Einsparungen gegenüber der Verbrauchsbasis der etzten Jahre werden auf die anagen- und bautechnischen Maßnahmen aufgeteit. Der Nachweis der erzieten Einsparungen ist kompex und so an dieser Stee nicht weiter vertieft werden. Exemparisch wird nur auf die notwendige Witterungsbereinigung und mögiche Nutzungsänderungen hingewiesen. Finanzierungs-Contracting As Finanzierungs-Contracting werden Projekte bezeichnet, bei denen der Contractor eine für die Energie- und/oder Medienversorgung eines Gebäudes eingesetzte Anage pant, finanziert und errichtet. Die Finanzierung obiegt dem Contractor, das Betreiberrisiko iegt weiterhin beim Contractingnehmer. Der Einsatz dieser Contractingform erfogt vor aem bei Anagenhersteern, die ihren Kunden auf diese Weise neben der Anage zusätzich die Finanzierungsdiensteistung anbieten. Übich sind Langfristverträge mit Laufzeiten zwischen 7 bis 20 Jahren. Da das Betriebsrisiko kompett beim Kunden verbeibt, können maßgebiche Vorteie des Contractings durch Übernahme der Anagen- und Lieferverantwortung nicht generiert werden. Dies geht soweit, dass maßgebiche Verbände und Gremien diese Contractingform nicht anerkennen. Weitere synonym verwendete Begriffe sind z. B. das Third Party Financing oder das Anagenbau-Leasing. > 12 Anwendung findet diese Contractingform wegen der hohen Bonität und geichzeitigem Gedmange besonders bei Kommunen. Aufgrund ständig steigender Energiepreise versuchen aber auch immer mehr andere Unternehmen über diese Art des Contractings ihr Kerngeschäft finanzie zu entasten. Es existieren aber immer noch viefach Bedenken und Vorbehate gegenüber den Risiken und Verfahrensweisen. Diese können jedoch über eine gute Beratung überwunden werden. Ein wesenticher Aspekt beim Einspar-Contracting ist insbesondere für die Immobiieneigentümer gegeben, die nicht das voe technische Wissen sebst vorhaten können. In diesem Fa ist die direkte Bezahung eines Contractors für die garantierte Energieoptimierung sehr sinnvo. Denn nur bei dieser Contractingform iegt das Interesse des Contractors auch in der Reaisierung eines wirtschaftichen Betriebs der Anagentechnik im Gesamtgebäude, da er ausschießich mit dessen Nachweis seinen Gewinn erwirtschaften bzw. optimieren kann. Weitere synonym verwendete Begriffe sind z. B. das Energie-Einspar- Contracting oder das Performance-Contracting. Technisches Anagenmanagement Die Energie- und Medienanagen beiben im Eigentum des Contractingnehmers und werden von diesem finanziert. Der Contractor übernimmt den Betrieb der Anagen. Die Abrechnung erfogt meist pauschaiert oder nach Aufwand. Aus diesem Grund sind die Vertragsaufzeiten sehr kurz und iegen in der Rege zwischen 1 und 3 (bis 5) Jahren. Weitere synonym verwendete Begriffe sind z. B. das Betriebsführungs-Contracting oder das Technische Gebäudemanagement. MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010 11

Zusammenfassung Die wesentichen Charakteristika der einzenen Contractingtypen gehen zusammenfassend aus der Grafik 4 hervor. Da es zahreiche Mischformen zwischen den Contractingtypen und weitere Speziaanwendungen gibt, ist dies jedoch nur eine erste grobe Darsteung des innovativen und sich rasant entwickenden Contractingmarktes. Anwendungsgebiete Nach dem Grundsatz Aes ist mögich gibt es Contractingmodee in fast aen Branchen und über fast ae mögichen Anagen. Den Schwerpunkt aus Anagensicht steen aber sicher die Energieerzeugungsanagen dar. Aus Branchensicht ist in der gewerbichen Immobiien- und Wohnungswirtschaft das Energieiefer-Contracting sehr stark vertreten. Die kommunaen und öffentichen Einrichtungen sind dafür Vorreiter beim Einspar-Contracting. Grundsätzich bieten sich viee Formen der Energie- und Medienversorgung für eine Aufgabenübernahme durch einen Contractor an. Eine unvoständige Übersicht geht aus Grafik 5 hervor. Dabei nimmt das Angebot aufgrund der aktueen Gesetzgebung (z. B. EE- WärmeG) und der Marktentwickung im Bereich der regenerativen Erzeugungsanagen mehr und mehr zu. Anbieter-Markt Der Markt für Contracting ist sehr heterogen. Es gibt eine Viezah von Anbietern (ca. 500), die sich aus unterschiedichen Geschäftsfedern entwicket haben. Zum einen sind dies reinrassige Contractoren, aber auch (große) Energieversorgungsunternehmen, die Contracting as zusätziches Marktfed neben der kassischen Energieieferung von Strom, Gas und Fernwärme für sich Einsatzbereiche Contracting Energieanagen Industrieanagen Sonstige Anagen Grundsatz Aes ist mögich erschossen haben. Zusätzich gibt es Contractoren, die aus der Wet des Anagenbaus kommen oder sich aus Ingenieurbüros entwicket haben. Bei manchen (großen) Projekten spieen auch noch Leasinggeseschaften eine Roe. Das Marktpotenzia ist erst zu höchstens 15 Prozent ausgeschöpft. Deshab haben viee Contractoren auch ein hohes Wachstum. Inzwischen kommt es aber auch bei den Contractoren zu ersten Konsoidierungen durch Übernahme von Wettbewerbern. Grenzen, Probeme und Empfehung Contracting ist eine Phiosophie und führt bei der richtigen Durchführung zu einer Win-Win-Situation zwischen Contractingnehmer + Contractor. Hierzu bedarf es aber einer guten Vorbereitung um typische Feher (siehe Grafik 6) zu vermeiden, die bei anger vertragicher Bindung zwischen den Partnern sonst in wiederhoenden Diskussionen und erhöhtem finanzieen Aufwand mündet. Die größte Herausforderung bei Contractingprojekten ist sicherich die Aufösung von Interessenkonfikten. Nehmen wir as Beispie einma die Wohnungswirtschaft. Der Eigentümer hat in der Rege kein Interesse oder die notwendigen finanzieen Mitte um in Einsparmaßnahmen zu investieren, von Wärme, Käte, Strom/Stromnetz BHKW, KWK/KWKK (Kraft-Wärme-Koppung/ Kraft-Wärme-Käte-Koppung) Dampf, Druckuft, Weichwasser, technische Gase Regeungstechnik Lüftungstechnik, Beeuchtungstechnik, Konferenztechnik, Datenverarbeitung, Küchentechnik, Straßenbeeuchtung, u.a. Anwendung in der Praxis häufig mitte seten (mitte) Grafik 5: Einsatzbereiche Contracting aus Anagensicht denen ausschießich die Mieter profitieren. Dies kann durch Einschatung eines Contractors jedoch behoben werden. Das führt dagegen bei vieen Mietern zu der Angst mit dem Contractor eine höhere Warmmiete zahen zu müssen und regemäßig zu Umsetzungswiderständen, was im Wohnungsbereich zum Tei aufgrund einiger ungünstiger Gerichtsurteie zum zeitweisen Eriegen des Marktes geführt hat. Der beste Wettbewerb bei Contractingausschreibungen entsteht regemäßig, wenn die Contractoren mögichst viee Freiheiten bei der Kakuation haben und eigene konzeptionee Ideen umsetzen können. Deshab empfieht sich die frühzeitige Ausschreibung mit einer einheitichen Ausschreibungsbasis bzg. Preisstand, Preisgeitungsfaktoren, Schnittsteenbeschreibung, Vertragsentwürfen, Angaben zu Verbrauchsdaten und notwendigen Leistungen sowie Leistungsbeschreibung, um die Vergeichbarkeit der Angebote sicher zu steen. Durch die Anfrage eines mögichst großen Bieterkreises von mindestens fünf bis zehn Contractoren bei größeren Projekten erhät man in der Rege einen vernünftigen Bieterwettbewerb. Bei der Auswertung sind zwingend Sensitivitätsanaysen mit einer Variation der Abnahmemengen 12 MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010

und unterschiedichen Preissteigerungsfaktoren zu fahren, um den richtigen Contractor über die gesamte Vertragsaufzeit auszuwähen und nicht nur am Anfang von den vermeintich besten Konditionen zu profitieren. Bezügich der Vertragsgestatung und Beratung zum Ausschreibungsverfahren ist deshab die Hifesteung und Unterstützung von Speziaisten anzuraten. DIPL.-ING. FACILITIES MANAGER (EBS) HAUKE BÄSMANN, SENIORBERATER BEI DER M+P CONSULTING SÜD GMBH UND DORT SCHWER- PUNKTMÄSSIG IM BEREICH KAUFMÄNNISCHER ENERGIE- OPTIMIERUNG BERATEND TÄTIG. kein Ideenwettbewerb sehr späte Ausschreibung Umsetzungswiderstände fehende Mieter/ Nutzerinformation angwierige Verhandungen LITERATUR: kein Vertragsentwurf in Ausschreibung Wikipedia, freie Enzykopädie http://de.wikipedia.org Verband für Wärmeieferung www.energiecontracting.de keine Festegung einheiticher Preisstände Vermeidbare Feher keine Sensitivitätsanayse Unvergeichbarkeit von Angeboten Verhandung mit einem/wenigen Contractor(en) geringer Wettbewerb keine Verbrauchsdatenprognose Forderung nach zu hohen Investbeiträgen spätere Investzuzahung zur Senkung der Grundpreise fasche Auswah des Contractors Grafik 6: Vermeidbare Feher und Probeme beim Contracting Martin Hack: Energie-Contracting Recht und Praxis; Verag C. H. Beck, München 2003 Energieagentur NRW, www.ea-nrw.de BHKW JETZT AUF BIOERDGAS UMSTELLEN ENERGIEVERSORGUNG MIT BIOERDGAS erneuerbar. kimafreundich. wirtschaftich. Steigen Sie um auf Bioerdgas und sichern Sie sich angfristig Ihre feste Einspeisevergütung nach EEG. Die Umsteung Ihres BHKW auf den Betrieb mit Bioerdgas erfogt schne und unkompiziert. agri.capita GmbH Hafenweg 15 48155 Münster Te. 0251-27601-410 bioerdgas@agri-capita.de www.agri-capita.de MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010 13

WIRTSCHAFTLICHKEIT UND RECHT Niceshot/Fotoia.com Was macht ein Wirtschaftsprüfer eigentich im Contracting? Es gibt zwei Kategorien Menschen, die ich nicht so mag: Juristen und Wirtschaftsprüfer... Wenn sich das ändern so, müssen Sie mir das schon beweisen. Mit diesen Worten so der heutige CEO der Kofer Energies AG, Georg Kofer, einst den neuen Leiter der Rechtsabteiung von ProSieben-Sat1 empfangen haben 1. Und so sehen es woh viee: Die Paragraphen-Menschen und die Zahen-Menschen scheinen eher die Bremser und Verhinderer im Business zu sein as die Treiber und Ideengeber. kann. Dabei gehe ich auf Aspekte von Contracting-Projekten ein, die ganz wesentich zur Verwirkichung der Ziee des Contractors und seines Kunden beitragen. Diese Aspekte sind: die sinnhafte Risikoabgrenzung, die Bianzierung der im Contracting errichteten Anagen und die Vermeidung unnötiger Beastungen von KWK-Projekten mit EEG-Umagen. Dabei ist das Tätigkeitsfed des Wirtschaftsprüfers gerade wenn es um Contracting geht geradezu perfekt geeignet für die Entwickung von Ideen zum Nutzen des Kunden. Nachfogend möchte ich gern beweisen, dass die Vorurteie in Bezug auf Wirtschaftsprüfer zumindest im Contracting unangebracht sind. Der Wirtschaftsprüfer kann im Contracting Ideengeber und Treiber statt Bremser und Verhinderer sein Mit dem Wirtschaftsprüfer eine sinnhafte Risikoabgrenzung finden... Wirtschaftsprüfer üben ihren Beruf mit Bick auf Risiken aus. Das ist ganz notwendigerweise so, denn bei Testaten, Bescheinigungen und Bestätigungsvermerken ist immer deutich zu machen, weche Aussage der Wirtschaftsprüfer 14 MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010

denn nun machen kann und infogedessen weche Verantwortung oder weches Risiko er übernimmt. Davon abzugrenzen sind die Aussagen dessen, der den zur Prüfung vorgeegten Stoff erstet hat. Seine Verantwortung ist ebenfas zu benennen. Dieser Bick für Risikoabgrenzungen ist bei Contracting-Projekten von großer Wichtigkeit, gibt es doch eine Reihe von Risiken, die bei Energieprojekten eine Roe spieen und über deren Zuordnung sich die Parteien bei der Vertragsgestatung Gedanken machen soten. Nicht seten werden nämich die entsprechenden Abgrenzungen ax gehandhabt, was dann regemäßig zu Streit führt ein vermeidbares Ergebnis. Weche Risiken sind denn nun aufzuteien? Das hängt natürich vom konkreten Projekt ab, aber nachfogend möchte ich Ihnen an einem zugegebenermaßen stark vereinfachten Beispie deutich machen, worauf es ankommt. Steen Sie sich vor, ein Contractor versucht, das Geschäftsmode Einsparcontracting drastisch zu vereinfachen, indem er seinen potenzieen Kunden fogendes Angebot macht: WIR GARANTIEREN IHNEN ALS EIGENTÜMER EINES GEBÄUDES, DASS DIE AN UNS ZU ZAHLENDEN ENTGELTE UM 10 PROZENT UNTER IHREN GEGENWÄRTIGEN KOSTEN FÜR ENDENERGIE LIEGEN. Das scheint nicht nur dem Fachmann eine mutige Aussage zu sein, zuma jedem z.b. die Kaprioen der Preise am Strom- oder Gasmarkt vor Augen sind. Wie kann so etwas funktionieren? Wenn überhaupt, dann nur über eine sachgerechte Risikoabgrenzung und die Beachtung zweier Grundsätze: Dabei assen wir bewusst diejenigen Kosten außen vor, die durch Wartung und Instandhatung, durch Investition und Finanzierung der genutzten Energieanagen entstehen und betrachten nur die reinen Kosten der Endenergie, aso der Kosten, die übicherweise in Gebäuden für Strom und Heizstoffe anfaen. Diese Kosten ergeben sich aus der Mutipikation der benötigten Menge an Endenergie mit dem Preis je Endenergieeinheit, aso z. B. im Fae einer Nutzung des Heizstoffs Erdgas: Gasmenge in MWh x Gaspreis in /MWh + Strommenge in MWh x Strompreis in /MWh = Energiekosten in In dieser Geichung fät as erstes zu identifizierendes Risiko der Gas- bzw. Strompreis auf. Dieses Risiko kann der Contractor nur für einen begrenzten Zeitraum in der Zukunft übernehmen, nämich insoweit as er in der Lage ist, die Beschaffung fest vertragich zu vereinbaren. Darüber hinaus das Preisrisiko zu übernehmen, käme einem Gücksspie geich. Das zukünftige Marktpreisniveau kann vom Contractor nicht beeinfusst werden. Geiches git aerdings auch für den Kunden. Damit gehört dieses Risiko in die Kategorie keiner von beiden. Eine Übernahme des Risikos durch den Contractor scheidet damit in der Rege aus, sofern der Kunde nicht bereit ist die Risikoveragerung auf den Contractor durch entsprechende (hohe) Risikoprämien zu bezahen. Für die Risikoabgrenzung bedeutet das in der Praxis, dass der Kunde woh über sogenannte Preisgeitkausen das Preisrisiko übernehmen müsste. Y Nur der kann die Verantwortung für etwas (und damit das Risiko) übernehmen, der auch die Kompetenz hat, das Risiko zu beeinfussen. X Kann ein Risiko von keiner der Parteien beeinfusst werden, trägt es weiterhin der, der es auch bisher getragen hat. Eine Übertragung nicht beeinfussbarer Risiken nennt man Versicherung. Die müsste bezaht werden. Mit anderen Worten: Wenn ich einen Faktor nicht beeinfussen kann, kann ich auch dafür die Verantwortung und damit das dazugehörige Risiko nicht übernehmen, es sei denn jemand zaht mir eine Versicherungsprämie für ein von keiner Seite beeinfussbares Risiko. Versuchen wir weiter die eingesetzten Mengen an Strom und Erdgas in Risikoportionen aufzuteien: Die Menge an eingesetzten Endenergien (Strom und Erdgas) ist sicher in erster Linie abhängig vom Bedarf des Kunden an daraus erzeugten Nutzenergien. Dieser Bedarf ist nie geichbeibend. Nehmen Sie nur die fogenden Beispiee: In einem Mehrfamiienhaus mit Singe-Haushaten bricht der Heirats- und Baby-Boom aus. Anstatt nur morgens und abends die Wohnungen zu nutzen, wird nun den ganzen Tag über geheizt, ferngesehen, beeuchtet und so weiter. Bei einem Automobizuieferer ist in einem Jahr Kurzarbeit angesagt und im nächsten Jahr werden Überstunden und Sonderschichten eingeegt. Auch in der Verwatung und den von dieser genutzten Bürogebäuden sind die Auswirkungen zu spüren. Überegen Sie doch bitte mit mir, wovon es abhängt, ob die versprochene Kostenreduktion von 10 Prozent erreichbar ist. Aein diese beiden Beispiee machen deutich, dass das Nutzerverhaten auf die benötigte Nutzenergiemenge einen > 16 MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010 15

erhebichen Einfuss hat. Für diese Veränderungen kann der Contractor ebenfas nicht die Verantwortung übernehmen. Dieses Risiko muss ebenfas der Kunde tragen, da nur er die Kompetenz besitzt, das Risiko zu steuern. Was beibt denn da an Verantwortung und damit an Risikoübernahme für den Contractor noch übrig? Der Contractor kann und sote bestimmenden Einfuss auf den Umformungsprozess der Energieerzeugungsanagen haben. Er hat diese Anagen in der Rege errichtet und betreibt sie. Damit hat er Einfuss auf die Effizienz der Energieumformung. Dieses Risiko kann und sote der Contractor dann auch übernehmen. In unserer obigen Forme hatten wir (jetzt vereinfacht) festgestet: Auch bei der Beantwortung dieser Frage kann der Wirtschaftsprüfer hefen. Risiken haben immer zwei Seiten, im Voksmund wird dazu dem Begriff Risiko der Begriff Chance gegenübergestet. Wenn aso in einem Projekt der Contractor keine ausreichenden Einsparungen generiert, um sein Versprechen zu erfüen, kann es in einem anderen Projekt so sein, dass seine Einsparungen neben der voen Kostendeckung noch erhebiche weitere Kostenreduktionen mit sich bringen. Um mit einer sochen Situation umzugehen, muss zweierei gegeben sein: Y Im statistischen Mitte, gewichtet nach Projektgröße, assen sich voraussichtich Einsparungen generieren, die neben den dem Kunden versprochenen 10 Prozent und den mit der Durchführung des Vertrags und der Effizienzmaßnahmen verbundenen Kosten auch noch den kakuierten Gewinn abwerfen. Energiekosten in = Endenergiemenge in MWh x Endenergiepreis in /MWh X Die Menge an Projekten ist so groß, dass eine Betrachtung nach statistischen Größen mögich ist. Die Endenergiemenge in dieser Forme ässt sich nun wie fogt weiter aufgiedern: Endenergiemenge in MWh = Nutzenergiebedarf in MWh x Effizienz der Umformung in % Bezügich des Nutzenergiebedarfs hatten wir bereits festgestet, dass hier ebenfas der Kunde in der Verantwortung steht. Ledigich die Effizienz der Umformung kann der Contractor beeinfussen und daher auch die Verantwortung dafür und damit dieses Risiko übernehmen. Für unseren Contractor ( garantierte Kosteneinsparung von 10 Prozent ) bedeutet das, dass er die ermittete Basis, auf die er seine Garantie bezieht, zum Nachweis der Einsparung in den Fogejahren fortschreiben muss, und zwar um die Veränderung aus den Faktoren Preisniveau Endenergie und Nutzenergiebedarf. Geichzeitig muss er sichersteen, dass ihm der Kunde die voe Kompetenz in Bezug auf die Energieumformungsanagen einräumt. Nur dann kann er in seinem Verantwortungsbereich tätig werden und die versprochene Einsparung reaisieren. Um seine Kosten zu decken und eventuee Effizienzmaßnahmen an den Anagen zu finanzieren, muss der Contractor natürich mehr as 10 Prozent Einsparung reaisieren, um unter dem Strich die versprochenen 10 Prozent an den Kunden weitergeben zu können. Dies wird ihm vieeicht nicht in jedem Einzefa geingen. Hat er damit unkakuierbare Risiken übernommen? Die erste Voraussetzung ist aus vorhandenen Studien zur Effizienzsituation der vom Contractor ins Auge gefassten Anagenarten (Heizungsanagen, Beeuchtungsanagen...) sowie den technischen Ideen und deren spezifischen Kosten abzueiten. Die zweite Voraussetzung kann anhand der Regen der Statistik verifiziert werden. Anders ausgedrückt: Man kann ausrechnen, wie viee Projekte der Contractor braucht, um das Risiko statistisch gätten zu können. Zusammenfassend: Wenn Sie aso das nächste Ma eine toe Idee für ein Energiediensteistungsprodukt haben, das bei Ihren Koegen gatt durchfät ( Das haben wir ja noch nie gemacht! Das kappt nie! Die Risiken können wir nicht tragen! ), sprechen Sie ruhig ma mit den Zahen-Menschen und den Paragraphen-Menschen über die Idee. Vieeicht sind Sie überrascht, dass Sie statt Probemen eher Lösungen präsentiert bekommen. Mit dem Wirtschaftsprüfer die Bianzierung der im Contracting errichteten Anagen so regen, dass die Ziee der Beteiigten erreicht werden... Bianzen können den nicht eingeweihten Betrachter ganz schön nerven Zahenfriedhöfe ohne Aussage und Sinn. Wirtschaftsprüfer sehen das berufsbedingt anders. Jedes Ma wenn ich den Jahresabschuss eines Contractors sehe, bauen sich im Kopf mögiche Unternehmens-Szenarien auf, die dahinter stehen könnten. Das Verhätnis der Umsatzentwickung zur Zunahme des Anagevermögens ässt bei bekanntem Geschäftsmode vieeicht auf die Finanzierung schießen; oder 16 MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010

auf einen Schwenk vom Anagen- zum Betriebsführungscontracting in der Unternehmenspoitik; oder oder oder... Dieses Interesse an den Zahen teien wir Wirtschaftsprüfer mit den Bankern. Banker versuchen aus den Finanzinformationen Aussagen zur Kreditfähigkeit und zur Risikosituation des Unternehmens abzueiten. Dabei interessiert eine Kennzah besonders: die Eigenkapitaquote. Die Eigenkapitaquote ist die Reation von Eigenkapita zum Gesamtkapita, aso in der Rege zur Bianzsumme. Eine hohe Eigenkapitaquote ässt darauf schießen, dass ein Unternehmen krisenfest ist, während eine geringe Eigenkapitaquote das Gegentei vermuten ässt. Aus diesem Grund sind Unternehmen im Agemeinen sehr daran interessiert, ihre Eigenkapitaquote zu verbessern. Das hat nämich insbesondere Auswirkungen auf die Risikoprämie, die Banken bei der Berechnung von Finanzierungsangeboten in die Ermittung des Zinssatzes einfießen assen. Zur Verbesserung der Eigenkapitaquote kann die Unternehmenseitung verschiedene Maßnahmen ergreifen. Zum Beispie könnte sie versuchen, Gewinne zu erwirtschaften und diese auch nicht an die Anteiseigner auszuschütten. Das scheint aber vieen ein steiniger Weg zu sein. Daher sind andere Wege gefragter, die eine sofortige Entastung bringen. Statt die Ziffer des Eigenkapitas zu erhöhen könnte man ja auch die Ziffer des Gesamtkapitas vermindern, um die Reation der beiden Ziffern zu optimieren. Eine soche Minderung der Gesamtkapitaziffer kann unter anderem durch Contracting erfogen. Bei anstehenden Investi-tionen in die Energietechnik könnte der Contractor sowoh Investition as auch Finanzierung übernehmen und dem Unternehmen edigich den Output nach Abnahmemenge in Rechnung steen. Damit würde eine Erhöhung der Gesamtkapitaziffer im Fae der Eigeninvestition durch Contracting vermieden. Dieser Effekt stet sich natürich nur ein, wenn weder die Anage auf der Aktivseite der Bianz noch das Zahungsversprechen gegenüber dem Contractor auf der Passivseite der Bianz auftauchen. Und da beginnt das Probem, das sie zusammen mit einem Wirtschaftsprüfer ösen können. Die Voraussetzungen, dass der Kunde weder die Anage auf der Aktivseite noch das Zahungsversprechen auf der Passivseite zu bianzieren hat, um den gewünschten Effekt für die Eigenkapitaquote zu erreichen, sind nach dem jeweis getenden Bianzierungssystem zu prüfen. Drei verschiedene Bianzierungssysteme können da im Wesentichen von Bedeutung sein: Y HGB: Handesgesetzbuch in Verbindung mit dem deutschen Steuerrecht. Dieses Bianzierungssystem ist für die Ermittung der Ertragsteuern in Deutschand maßgebich. Außerdem können nur danach die Ausschüttungen an die Aneger bemessen werden. X IAS: Internationa Accounting Standards Dieses Bianzierungssystem ist für ae Unternehmen bedeutsam, die zu einem Konzern gehören, dessen Anteie an einer europäischen Börse gehandet werden (soen), da die Finanzinformationen dann nach diesem Standard zu ersteen sind. L US-GAAP: US Generay Accepted Accounting Principes Dieses Bianzierungssystem ist bedeutsam für ae Unternehmen, die aufgrund ihrer Konzernzugehörigkeit zu einem US-amerikanischen Konzern nach diesen Regen ihre Finanzinformationen ersteen. Die Lösungen, die ein Wirtschaftsprüfer an dieser Stee anbietet, können durchaus variieren, je nach Bianzierungssystem. Während nach dem guten aten HGB und der dazu ergangenen Rechtsprechung des BFH regemäßig nur zu fragen > 18 Tomasz Trojanowski/Fotoia.com MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010 17

DWP/Fotoia.com ist, ob dem Contractor der Wert der Anage stets zusteht 2, ist nach den internationaen Regeungen (sowoh IAS as auch US-GAAP) eine mehrstufige Prüfung durchzuführen, bei der es unter anderem darauf ankommt, ob eine bestimmte Anage Gegenstand des Vertrages ist, ob dem Kunden ein (ausschießiches) Recht auf Nutzung übertragen wird 3 und anschießend mögicherweise ob die Nutzungsdauer des Vermögensgegenstandes zu mindestens 75 Prozent von der Vertragsdauer überdeckt wird und im Vertrag eine Voamortisation vereinbart ist 4. Diese kompexen Fragen erfordern teiweise auch kompexe Antworten. Daher ohnt sich die Diskussion und die Erarbeitung eines Standardprodukts mit entsprechendem Vertrag zur ziekonformen Gestatung ihrer individueen Angebote. Abschießend sei zu diesem Thema bemerkt, dass die internationae Bianzierung von Contracting-Projekten durch das Leasing-Projekt des IASB 5 verändert werden dürfte. Da dieses Projekt Tei des Konvergenz-Projekts mit den US-amerikanischen Behörden ist (FASB), ist eine weitere Angeichung der ohnehin schon weitgehend harmonisierten Bestimmungen angestrebt. Zu erwarten ist, dass die heutige Prüfung nach IAS 17 (und so auch nach FAS 13 für den Getungsbereich der US- GAAP) daraufhin, ob es sich um ein operatives Leasingverhätnis oder ein Finanzierungs-Leasing handet, wegfät. Leasingverhätnisse werden zukünftig woh immer wie das heutige Finanzierungs-Leasing bianziert. Im Gegenzug werden die Bestimmungen, ob ein Leasingverhätnis voriegt (derzeit IFRIC 4, EITF 01-08) in den zukünftigen Standard integriert und insbesondere für Verträge, die den Verkauf des Outputs zum Gegenstand haben, und service-orientierte Verträge geockert. Ob am Ende dabei unterm Strich eine Verbesserung oder Verschechterung für Gestatungsmögichkeiten im Contracting herausspringt, kann erst eingeschätzt werden, wenn ein Entwurf der voraussichtichen Regeungen voriegt 6. Auch können erst dann neue Modee für die Zeit ab Getung der Regeungen entwicket werden. Zusammenfassend: Wenn es in Contracting-Projekten für gewerbiche oder industriee Kunden insbesondere auf die bianziee Wirkung ankommt, wei der Kunde darauf besonderen Wert egt, dann ist die Lösungskompetenz des Wirtschaftsprüfers gefragt. Testen Sie doch ma, weche vertriebich interessanten Ansätze das Ergebnis einer entsprechenden Diskussion sein können. Mit dem Wirtschaftsprüfer bei KWK-Projekten unnötige Beastungen mit EEG-Umagen vermeiden... Das Probem ist aen, die KWK-Projekte reaisieren, mitterweie bekannt: Durch das BGH-Urtei 7 zur Einbeziehung der Stromieferungen aus KWK-Contracting-Projekten in den EEG 8 -Umagemechanismus ist auch für die Gesetzesage vor dem EEG 2009 manifestiert geworden, dass Contracting gegenüber der Eigenbetriebsösung schechter gestet ist. Das war zwar auch schon vorher den Lesern des EEG 2004 und dann endgütig des EEG 2009 und der dazugehörigen Gesetzesmateriaien kar, wurde aber gerne gedankich ignoriert. 18 MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010

Auch in dieser Situation können die Zahen-Menschen und Paragraphen-Menschen eher Lösungsanbieter sein as Verhinderer und Bremser. Es stet sich doch nach dem durch den BGH manifestierten Befund die Frage, wie KWK-Projekte im Contracting nun noch wirtschaftich betrieben werden können. Die angebotenen Antworten sind viegestatig und auten: zu interessanten Ansätzen führen, die Ihre Geschäftsmodee auch in diesem Bereich marktfähiger machen. Neben den Prüfungsaufgaben kann der Wirtschaftsprüfer auch hefen, die wirtschaftichen Auswirkungen einzener Vertragsbestimmungen sichtbar zu machen, Verwatungskosten einer Konstruktion abzuschätzen und andere betriebswirtschaftiche Berechnungen vorzunehmen. Aufnahme von umfangreichen Handesaktivitäten im Bereich EEG-Strom durch den Contractor Contractor errichtet und verpachtet das BHKW, Kunde wird Betreiber der KWK-Anage und damit Sebstversorger (Unterfa dazu: Gründung einer Stromnutzer-(Mieter)-GbR, die das BHKW betreibt) juristische Trennung von Motor und Generator Contractor verbraucht den erzeugten BHKW-Strom sebst zur Erzeugung von Nutzenergie Jedes dieser Stichworte hat so seine Pferdefüße und K.O.-Kriterien und eines wird schon beim Lesen der Stichworte kar: Ohne juristische Hife wird keine dieser Lösungen impementiert werden können. Wozu dann aber noch den Wirtschaftsprüfer einschaten? Eine Bestätigung durch den Wirtschaftsprüfer as Zahen- Mensch ist durch den Gesetzgeber an vieen Steen des EEG und KWKG zur Bestätigung wirtschafticher Umstände eingebaut worden. Insofern ohnt die Diskussion mit dem Wirtschaftsprüfer insbesondere dann, wenn zur Erreichung des angestrebten Zies eine Bestätigung durch den Wirtschaftsprüfer gesetzich gefordert wird. Dies sind: Prüfung nach 41 EEG (Härtefakause EEG) Prüfung nach 50 i.v.m. 49 EEG der Angaben eines Eektrizitätsversorgungsunternehmens (Menge des an Letztverbraucher geieferten Stroms) Prüfung der Angaben des Anagenbetreibers nach 46 Nr. 3 EEG (eingespeiste Strommenge, Vergütungskategorie) Prüfung nach 6a Abs. 1 Nr. 3 KWK-G der Angaben eines Wärmenetzbetreibers (Zuschag Wärmenetze) Prüfung nach 8 Abs. 1 Satz 8 KWK-G der Angaben eines Anagenbetreibers (Menge des KWK-Stroms) Prüfung nach 9 Abs. 7 Satz 4 KWK-G der Angaben eines Letztverbrauchers (Härtefakause KWKG) Zwar darf der Wirtschaftsprüfer den von ihm anschießend zu prüfenden Sachverhat nicht mit gestaten 9, aber die Gestatung von Geschäftsmodeen und damit die grundsätziche Auseinandersetzung mit den Anforderungen ist ihm nicht verboten. Daher kann die Diskussion mit dem Wirtschaftsprüfer Zusammenfassend: Wenn Ihnen auffät, dass KWK-Projekte im Contracting unwirtschaftich sind, dann warten Sie nicht auf den Gesetzgeber. Unterhaten Sie sich mit den Zahen- Menschen und Paragraphen-Menschen und finden Sie schon heute für ihr Angebot passende Lösungen. Mit dem Wirtschaftsprüfer im Contracting Lösungen finden... Mögen Sie Juristen und Wirtschaftsprüfer wie der eingangs zitierte Georg Kofer auch eher nicht? Vieeicht haben Sie nach der Lektüre dieses Beitrags eine etwas veränderte Sichtweise; ich würde mir das wünschen. Jedes Ma wenn wir bei MPW Lösungen erarbeiten und teiweise gegen erhebiche Widerstände anschießend durchsetzen, freue ich mich und habe das Gefüh, meinem Berufsbid gerecht geworden zu sein. Dieses ösungsorientierte Denken prägt mein Berufsbid und das meiner Rechtsanwats-Partner und unserer Mitarbeiter bei MPW Lega & Tax. Insofern: Was macht ein Wirtschaftsprüfer eigentich im Contracting? Er sucht und findet Lösungen. DIPL.-KFM. WOLFRAM MORITZ, WIRTSCHAFTSPRÜFER STEUERBERATER, PARTNER BEI MPW LEGAL & TAX, NORTHEIM 1 Handesbatt vom 03.04.2010 2 BFH Urtei vom 6.8.1998, III R 28/97, BFH Urtei vom 30.3.2000, III R 58/97, BFH Urtei vom 20.11.2003, III R 4/02. Unter Anwendung dieser Urteie hat die sogenannte Endschaftskause im Vertrag besondere Bedeutung, wei darin gereget sein könnte, dass dem Contractor gegebenenfas zu irgendeinem Zeitpunkt in der Zukunft der Wert der Anage nicht mehr zusteht. 3 So zu prüfen nach IFRIC 4 für den Getungsbereich der IAS bzw. nach EITF 01-08 für den Getungsbereich der US-GAAP. 4 So zwei der Kriterien nach IAS 17 bzw. FAS 13 (Leasing-Bianzierung), die anzuwenden ist, wenn nach IFRIC 4 bzw. EITF 01-08 festgestet wird, dass ein Leasingverhätnis im Vertrag enthaten ist. 5 Internationa Accounting Standards Board, das ist die Institution mit Sitz in London, die die IAS erässt. 6 Der Entwurf wird im dritten Quarta 2010 erwartet und ag bei Abfassung dieses Beitrags noch nicht vor. 7 Gemeint ist das BGH Urtei vom 9.12.2009, VIII ZR 35/09 im Nachgang zum OLG Cee Urtei vom 21.1.2009, 3 U 133/08. 8 EEG steht für das Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (Erneuerbare-Energien-Gesetz), KWKG steht im Fogenden für das Gesetz für die Erhatung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Koppung (Kraft-Wärme-Koppungs-Gesetz). 9 Es git die Rege Niemand darf Richter in eigener Sache sein, ausgedrückt im sog. Sebstprüfungsverbot. MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010 19

MARKTENTWICKLUNG UND TRENDS Übergreifende Auswertungen Kundenstruktur Kundensegment 99 Mio. Euro. Es wird interessant zu beobachten, ob hier in direkter Foge ein Nachhobedarf entsteht. Bei den Kunden der Contractoren gibt es mit der Wohnungswirtschaft einen karen Spitzenreiter hinsichtich der dort Die viertwichtigste Branche aus Contractoren-Sicht ist bei erzieten Umsätze. Mit 307 Mio. Euro in 2009 erwirtschafteten die 11 Auskunft gebenden Contractingunternehmen hier enwirtschaft mit 48 Mio. Euro in 2009, dicht gefogt von der den teinehmenden Unternehmen die gewerbiche Immobii- etwas mehr as ein Dritte ihrer Einnahmen. Die Entwickung ist Hoteerie mit 42 Mio. Euro und dem Bereich Gesundheitswesen/soziae Einrichtungen mit 40 Mio. Euro in 2009. Bei die- die etzten Jahre stetig positiv veraufen. sen vergeichsweise keinen Kundengruppen kristaisieren sich Die zweitwichtigste Auftraggeber-Gruppe biden die Kunden die gewerbiche Immobiienwirtschaft und seit 2008 auch wieder das Gesundheitswesen bzw. die soziaen Einrichtungen as der Industrie mit 237 Mio. Euro in 2009. Das Pus ag von 2007 auf 2008 bei stattichen 42,8 Prozent und ist von 2008 auf überproportionae Wachstumsmotoren heraus. Vieeicht ist 2009 auf 22,9 Prozent gefaen. dies ein Hinweis auf den enormen Kostendruck im Gesundheitsbereich und in der Immobiienwirtschaft sowie der damit Auf Rang drei der wichtigsten Kundengruppen fogt die öffentiche Verwatung, wobei der Umsatz jedoch stagniert. Das Pus einhergehenden Suche nach Aternativen. ag von 2007 auf 2008 noch bei stozen 52 Prozent während Die agemeine Dynamik mit hohen Wachstumsraten in fast es 2009 sogar zu einem keinen Umsatzrückgang kam. Dies aen Branchen hat nach einem starken Wachstum von 2007 könnte ein Hinweis sein, dass die öffentiche Hand im Nachgang auf 2008 aerdings einen Dämpfer von 2008 auf 2009 erhaten. der Finanz- und Wirtschaftskrise und der hohen bereitgesteten Mitte im Rahmen der Konjunkturpakete keinen Anass sah, angsamung aus der Marktübersicht der Energiecontracting- Damit ist unsere postuierte Aussage von einer Wachstumsverüber Contractingmodee nachzudenken oder schicht kurzfristig Anbieter Deutschand 2009, wenn auch auf hohem Niveau, mit der Umsetzung von Maßnahmen über die Konjunkturpakete ausgeastet war. 2009 erösten die Contractoren in diesem ter hohen zweisteigen Zuwachsraten. Wir sind gespannt, eingetroffen. Andere Branchen träumen jedoch von den wei- ob 300 Umsatzentwickung nach Branchen Basis: 11 Unternehmen 307 sich der Markt in den Fogejahren weiter so positiv entwicket. Umsatz in Mio. Euro 250 200 150 100 50 0 135 192 237 63 7 84 13 26 48 Industrie Banken und Versicherungen Gewerbiche Immobiienwirtschaft 1 10 11 IT- und Teekommunikationsunternehmen 8 29 31 18 37 42 Hande Hoteerie 201 254 Wohnungswirtschaft 65 99 99 Öffentiche Verwatung 23 23 Gesundheitswesen/ soziae Einrichtungen 2007 2008 2009 40 9 15 13 Sonstige Eingesetzte Primärenergieträger Der wichtigste eingesetzte Primärenergieträger im Bereich Wärme ist bei fast aen Contractoren Gas. Der Antei an der Wärmeerzeugung iegt zwischen 40 bis 99 Prozent je nach Anbieter. Danach fogen mit Abstand regenerative Energien und Ö sowie Hoz. Bei einigen Contractoren spieen auch noch Braun- und Steinkohe sowie Fernwärme und Strom eine Roe. Im Bereich der Käteerzeugung ist der wichtigste eingesetzte Primärenergieträger Strom, gefogt von Gas und (Fern- bzw. Ab-)Wärme bei Nutzung von Absorptionskätemaschinen. Bei der Dampfversorgung ist Gas wiederum der am häufigsten eingesetzte Primärenergieträger, gefogt von 20 MARKTÜBERSICHT DER ENERGIECONTRACTING-ANBIETER 2010