Verordnung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft über Qualitätsklassen für Rinderschlachtkörper



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Transkript:

Ri-Vo. 1 Verordnung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft über Qualitätsklassen für Rinderschlachtkörper BGBl. Nr. 195/1994 in der Fassung BGBl.Nr. 157/1996 und BGBl. II Nr. 420/1997 Aufgrund 2 Abs. 1, 3 Abs. 3, 4 Abs. 1 und 2 lit.a, 5, 7 Abs. 3, 9 Abs. 3 und 6 und 25a des Qualitätsklassengesetzes, BGBl.Nr. 161/1967 in der Fassung der Bundesgesetze BGBl.Nr. 468/1971, 519/1987, 382/1991 und 904/1993 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Gesundheit, Sport und Konsumentenschutz und dem Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten verordnet: 1. 1) (1) Schlachtkörper im Sinne dieser Verordnung sind ganze Körper von geschlachteten und nach den fleischuntersuchungsrechtlichen Vorschriften tauglich beurteilten Rindern aus den Positionen 0201 und 0202 der Kombinierten Nomenklatur, die in frischem, gekühltem oder gefrorenem Zustand in Verkehr gesetzt werden. (2) Schlachtkörper im Sinne dieser Verordnung sind auch Schlachtkörper nach Abs. 1, die entlang einer symmetrischen Trennlinie, die in der Mitte jedes Hals-, Rücken- und Lendenwirbels sowie in der Mitte des Kreuzbeins und des Brustbeins sowie der Symphysis pubica durchgeht, gespalten sind (Schlachtkörperhälfte). (3) Vor der Ermittlung des Warmgewichtes im Sinne des 5 sind vom Verfügungsberechtigten oder dessen Beauftragten folgende Teile zu entfernen: 1. der Kopf zwischen Hinterhauptbein und dem ersten Halswirbel senkrecht zur Wirbelsäule ohne jedes Halsfleisch, 2. die Gliedmaßen wie folgt: Vorderfüße im Karpalgelenk (dem ersten den Klauen nächstgelegenen Vorderfußwurzelknochen), Hinterfüße vor dem Tarsalgelenk abgesetzt oder abgesägt, 3. das Euter bei Kühen und das Fetteuter bei Kalbinnen, 4. die Haut, jedoch so, daß bei sorgfältiger Bearbeitung kein Fleisch- oder Fettanteil an ihr verbleibt, 5. der Ziemer und die Hoden sowie der Ziemerkopf bei männlichen Rindern, 1) geändert durch VO BGBl.Nr. 157 vom 2. April 1996

Ri-Vo. 2 6. die Organe der Brust-, Bauch- und Beckenhöhle, 7. der Schwanz zwischen Kreuzbein und erstem Schwanzwirbel, 8. das Nierenfett (Lungel) mit Niere, 9. das Fett der Becken-, Brust- und Bauchhöhle, 10. das Hoden(Sack)fett oder das Taschenfett; das Leistenfett und Teile der Bauchdecke dürfen dabei nicht entfernt werden, 11. das Zwerchfell (Saumfleisch) samt Nieren(Herz)zapfen, 12. das Rückenmark, 13. das Oberschalenkranzfett (Ortschwanzelfett), 14. die Stichstelle am Hals einschließlich der Halsvene und dem anhaftenden Fettgewebe, wobei der Hals nach den fleischuntersuchungsrechtlichen Vorschriften beschnitten wurde. Das gesamte Oberflächenfett einschließlich des Brustkernfettes sowie sonstige Teile des Stichfleisches müssen bis nach der Abwaage am Schlachtkörper verbleiben. (4) Dieser Verordnung unterliegen auch Schlachtkörper, die an Verarbeitungsbetriebe abgegeben werden 2. (1) Schlachtkörper sind in nachstehende Kategorien zu unterteilen: 1. Kategorie,,JR' ' : Schlachtkörper von nicht ausgewachsenen männlichen oder weiblichen Tieren mit einem Zweihälftengewicht von mehr als 150 kg (Jungrind), 2. Kategorie,,A' ' : Schlachtkörper von ausgewachsenen jungen männlichen nicht kastrierten Tieren, bei denen die knorpeligen Enden der Dornfortsätze der vier vorderen Brustwirbel nicht mehr als Anzeichen einer Verknöcherung und die Dornforstsätze des fünften bis neunten Brustwirbels noch keine wesentliche Verknöcherung aufweisen (Jungstier), 3. Kategorie,,B' ' : Schlachtkörper von anderen ausgewachsenen männlichen nicht kastrierten Tieren (Stier), 4. Kategorie,,C' ' : Schlachtkörper von ausgewachsenen männlichen kastrierten Tieren (Ochs), 5. Kategorie,,D' ' : Schlachtkörper von ausgewachsenen weiblichen Tieren, die bereits gekalbt haben (Kuh) und 6. Kategorie,,E' ' : Schlachtkörper von anderen ausgewachsenen weiblichen Tieren (Kalbin). (2) Als ausgewachsene Rinder gelten Tiere mit einem Lebendgewicht von mehr als 300 kg.

Ri-Vo. 3 3. (1) Die Einstufung der Schlachtkörper in Qualitätsklassen gemäß Abs. 2 und 3 hat durch Bewertung 1. der Fleischigkeit gemäß Anlage 1 und 2. des Fettgewebes gemäß Anlage 2 zu erfolgen. (2) Qualitätsklassen nach Fleischigkeit (Fleischigkeitsklassen) sind:,,klasse E' ',,,Klasse U' ',,,Klasse R' ',,,Klasse O' ' und,,klasse P' '. Anstelle der genannten Klassenbezeichnungen können auch die Bezeichnungen,,E' ',,,U' ',,,R' ',,,O' ' und,,p' ' verwendet werden. (3) Qualitätsklassen nach Fettgewebe (Fettgewebeklassen) sind:,,klasse 1' ',,,Klasse 2' ',,,Klasse 3' ',,,Klasse 4' ' und,,klasse 5' '. Anstelle der genannten Klassenbezeichnungen können auch die Bezeichnungen,,1' ',,,2' ',,,3' ',,,4' ' und,,5' ' verwendet werden. 4. Die Feststellung der Qualität von Schlachtkörpern gemäß 3 ist vom Verfügungsberechtigten oder dessen Beauftragten unmittelbar nach der Schlachtung vorzunehmen. 5. (1) Die Feststellung des Warmgewichtes hat spätestens 30 Minuten nach dem Ausweiden zu erfolgen. Sie ist durch Messung des Zweihälftengewichtes vorzunehmen. (2) Das Zweihälftengewicht ist das Gewicht des ungeteilten oder längsgeteilten Schlachtkörpers gemäß 1 Abs. 1 oder 2. 6. 2) (1) Unverzüglich nach der Ermittlung der Qualität gemäß 3 und des Gewichtes gemäß 5 ist für jeden einzelnen Schlachtkörper vom Verfügungsberechtigten oder dessen Beauftragten ein Protokoll zu erstellen. 2) geändert durch VO BGBl. II Nr. 420 vom 23. Dezember 1997

Ri-Vo. 4 (2) Das Protokoll hat mindestens zu enthalten: 1. die zur Identifizierung gemäß den geltenden Tierkennzeichnungsvorschriften verwendete Ohrmarke des Tieres 2. die fortlaufende Schlachtnummer, 3. Angaben zur Identifizierung des Lieferanten, 4. die Fleischigkeits- und Fettgewebeklasse, 5. die Kategorie, 6. das Gewicht gemäß 5, 7. den Schlachttag und 8. im Fall gemäß 8 den Namen oder das Kennzeichen des Klassifizierers. (3) Das Protokoll ist vom Verfügungsberechtigten oder dessen Beauftragten mindestens drei Monate lang geordnet aufzubewahren. (4) Die zur Identifizierung gemäß den geltenden Tierkennzeichnungsvorschriften verwendete Ohrmarke hat durch Schnittführung oder andere geeignete technische Maßnahmen bis zur Protokollierung der Ohrmarkennummer unter Beachtung einwandfreier hygienischer Bedingungen so am Schlachtkörper zu verbleiben, daß diese jederzeit ohne Schwierigkeiten abgelesen werden kann. 7. 2 (1) Jeder Schlachtkörper ist auf der Außenseite vom Verfügungsberechtigten oder dessen Beauftragten deutlich sichtbar mit unverwischbarer und kochechter, aufgrund des Lebensmittelgesetzes 1975, BGBl. Nr. 86, in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. Nr. 756/1992, zugelassener Farbe unmittelbar nach der Feststellung von Qualität, Kategorie und Gewicht, spätestens eine Stunde nach Beginn der Schlachtung, wie folgt zu kennzeichnen: 1. Herkunft gemäß den fleischuntersuchungsrechtlichen Vorschriften, bei ausländischer Ware auch das Herkunftsland, 2. Fleischigkeits- und Fettgewebeklasse, 3. Kategorie und 4. fortlaufende Schlachtnummer. geändert durch VO BGBl. II Nr. 420 vom 23. Dezember 1997

Ri-Vo. 5 (2) Die Kennzeichnung gemäß Abs. 1 Z 2 und 3 hat mit einem Stempel zu erfolgen. Die Buchstaben und Ziffern müssen eine Größe von mindestens zwei Zentimeter aufweisen. Als zulässige Kennzeichnung gilt auch das feste Anbringen eines Etikettes, welches mindestens 5x10 cm groß sein muß und zusätzlich zu den in Abs. 1 Z 2 und 3 genannten Angaben 1. die Schlachthofzulassungsnummer, 2. die Identifizierungs- oder Schlachtnummer des Tieres, 3. den Schlachttag, 4. das Schlachtkörpergewicht und 5. im Falle des 8 die Kurzbezeichnung des Klassifizierungsdienstes enthalten muß. Die Angaben müssen gut lesbar sein, Korrekturen sind nicht zulässig. Die Etiketten müssen fälschungssicher und unzerstörbar auf jedem Viertel an den in Abs. 3 genannten Stellen angebracht sein. (3) Das Etikett bzw. der Stempelaufdruck gemäß Abs. 2 ist auf dem Hinterviertel am Beiried in Höhe des vierten Lendenwirbels und auf dem Vorderviertel an der Brustspitze ungefähr 10 bis 30 Zentimeter vom Brustbein entfernt anzubringen. (4) Die Kennzeichnung oder Etikettierung darf nicht vor dem Entbeinen entfernt werden. (5) Abs. 1 bis 4 gelten nicht für Schlachtbetriebe, die selbst alle anfallenden Schlachtkörper entbeinen. 8. 2) (1) Erfolgt die Schlachtung in Schlachtbetrieben, in denen im Jahresdurchschnitt mehr als 30 Rinder wöchentlich geschlachtet werden, hat die Feststellung der Qualität gemäß 3 und des Gewichtes gemäß 5, die Erstellung des Protokolls gemäß 6 sowie die Kennzeichnung gemäß 7 Abs. 1 Z 2 und 3 durch vom Schlachtbetrieb rechtzeitig zu verständigende Klassifizierer gemäß 25a des Qualitätsklassengesetzes zu erfolgen. (2) 6 Abs. 2 Z 1 und Abs. 4, 7 Abs. 2 dritter Satz und Abs. 3 und 5 in der Fassung der Verordnung BGBl. II Nr. 420/1997 treten mit 1. in Kraft. 9. Diese Verordnung tritt sechs Monate nach ihrer Kundmachung in Kraft. 2) geändert durch VO BGBl. II Nr. 420 vom 23. Dezember 1997

Ri-Vo. 6 Anlage 1 Bewertung der Fleischigkeit (Entwicklung der Profile der Schlachkörper und insbesondere ihrer wesentlichen Teile) gemäß 3 Abs. 1 Z 1 Fleischigkeitskl asse E vorzüglich Beschreibung Alle Profile konvex bis superkonvex; außergewöhnliche Muskelfülle ergänzende Bestimmungen Knöpfel: stark ausgeprägt Rücken: breit und sehr gewölbt, bis in Schulterhöhe Schulter: stark ausgeprägt Oberschale tritt stark über die Beckenfuge (Symphisis pelvis) hinaus. Hüfte stark ausgeprägt. U sehr gut Profile insgesamt konvex; sehr gute Muskelfülle Knöpfel: ausgeprägt Rücken: breit und gewölbt, bis in Schulterhöhe Schulter: ausgeprägt Oberschale tritt über die Beckenfuge (Symphisis pelvis) hinaus. Hüfte ausgeprägt. R gut Profile insgesamt geradlinig; gute Muskelfülle Knöpfel: gut entwickelt Rücken: noch gewölbt, aber weniger breit in Schulterhöhe Schulter: ziemlich gut entwickelt Oberschale und Hüfte sind leicht ausgeprägt. O mittel P gering Profile geradlinig bis konkav; durchschnittliche Muskelfülle Alle Profile konkav bis sehr konkav; geringe Muskelfülle Knöpfel: mittelmäßig entwickelt Rücken: mittelmäßig entwickelt Schulter: mittelmäßig entwickelt bis fast flach Hüfte geradlinig Knöpfel: schwach entwickelt Rücken: schmal mit hervortretenden Knochen Schulter: flach mit hervortretenden Knochen

Ri-Vo. 7 Anlage 2 Bewertung des Fettgewebes (Dicke der Fettschicht auf der Außenseite des Schlachtkörpers und auf der Innenseite der Brusthöhle) gemäß 3 Abs. 1 Z 2 Fettgewebeklasse 1 sehr gering Beschreibung Keine bis sehr geringe Fettabdeckung ergänzende Bestimmungen Kein Fettansatz in der Brusthöhle. 2 gering Leichte Fettabdeckung; Muskulatur fast überall sichtbar In der Brusthöhle ist die Muskulatur zwischen den Rippen deutlich sichtbar. 3 mittel Muskulatur mit Ausnahme von Knöpfel und Schulter fast überall mit Fett abgedeckt; leichte Fettansätze in der Brusthöhle In der Brusthöhle ist die Muskulatur zwischen den Rippen noch sichtbar. 4 stark Muskulatur mit Fett abgedeckt, an Knöpfel und Schulter jedoch noch teilweise sichtbar; einige deutliche Fettansätze in der Brusthöhle Fettstränge des Knöpfels hervortretend. In der Brusthöhle kann die Muskulatur zwischen den Rippen von Fett durchzogen sein. 5 sehr stark Schlachtkörper ganz mit Fett abgedeckt; starke Fettansätze in der Brusthöhle Das Knöpfel ist fast vollständig mit einer dicken Fettschicht überzogen, so daß die Fettstränge nicht mehr sichtbar sind. In der Brusthöhle ist die Muskulatur zwischen den Rippen von Fett durchzogen.

Ri-Vo. 8