Der Medizintourismus in den Augen der deutschen Ärzte



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Transkript:

Der Medizintourismus in den Augen der deutschen Ärzte September 2013 Estheticon ist ein anerkannter Partner der VDÄPC

Incoming Medizintourismus 77 % der deutschen plastischen Chirurgen hatten ausländische Patienten 4, der Patienten kamen aus dem Ausland Die häufigsten Eingriffe bei ausländischen Patienten: 1. Brustvergrößerung 2. Fettabsaugung Die einreisenden Patienten kommen vorwiegend aus: 1. Russland und Ukraine 2. Schweiz 3. Lidchirurgie 3. Nahost Nach einer Vollnarkose verblieben die Patienten 5 11 Tage in Deutschland 1 der Ärzte bieten ausländischen Patienten virtuelle Beratungen an 4. Benelux Outgoing Medizintourismus 70 % der deutschen Ärzte revidierten deutsche Patienten nach einer Auslandsoperation Im Schnitt hat ein deutscher Arzt 4 Patienten im letzten Jahr revidiert Die meisten Reoperationen verliefen nach einer Auslands-OP in: 1. der Tschechischen Republik 2. Polen 3. der Türkei Die Hauptrisiken des Medizintourismus: 1. Die Fachkompetenz eines Operateurs ist schwer oder nicht eindeutig überprüfbar/nachweisbar. 2. Ein zu kurzer Auslandsaufenthalt erschwert die erforderliche Betreuung bei möglichen Komplikationen. Methodik der Untersuchung An dieser Studie beteiligten sich ausschließlich Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie aus Deutschland, wobei 53 Ärzte von insgesamt 228 teilgenommen haben. All diese Ärzte verfügen über einen autorisierten Ärzteeintrag auf dem Portal Estheticon.de. Die Studie umfasst den Zeitraum von 09/2012-09/2013 und wurde vom 13.9. - 23.9.2013 durchgeführt. Die Befragten wurden nach ihrer qualifizierten Schätzung gefragt, nicht nach den exakten Daten. Estheticon.de: Der Medizintourismus in den Augen der deutschen Ärzte, 2013 2

Ausländische Patienten Haben Sie in den letzten 12 Monaten ausländische Patienten betreut? Aus welchen Ländern stammen in den letzten 12 Monaten die meisten Ihrer ausländischen Patienten? Russland und Ukraine 2 2 nein 2 Schweiz Naher Osten 2 1 1 ja 77 % Benelux-Länder Österreich 1 Polen England Italien meist vertretenes Land weitere Länder 77 % der befragten deutschen Ärzte behandelten in den letzten 12 Monaten Patienten aus dem Ausland. Die meisten Patienten kamen aus Russland oder der Ukraine, der Schweiz, Ländern des Nahen Ostens und Benelux. Im Durchschnitt hatte ein deutscher Arzt 4,8% an Auslandspatienten (der Medianwert ist ). Spanien Türkei andere europäische Länder nicht europäisches Ausland 1 1 0 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Estheticon.de: Der Medizintourismus in den Augen der deutschen Ärzte, 2013 3

Die häufigsten Eingriffe bei Auslandspatienten Der häufigste Eingriff an Auslandspatienten war mit 6 die Brustvergrößerung, gefolgt von Fettabsaugung. Welche waren die 3 meisten Eingriffe an Ihren ausländischen Patienten? Brustvergrößerung 50 % 1 Nach der Vollnarkose verblieben die Patienten in der Regel 5-11 Tage in Deutschland. Fettabsaugung Lidchirurgie 1 20 % 4 Bauchstraffung Facelift 1 Nasenkorrektur 1 häufigster Eingriff Bruststraffung weitere Eingriffe Brustverkleinerung 1 Intimoperation Haartransplantation Andere 0 % 1 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % Estheticon.de: Der Medizintourismus in den Augen der deutschen Ärzte, 2013 4

Behandlungsverlauf bei Auslandspatienten Bieten Sie Auslandspatienten virtuelle Beratungen an? Anteil der Ärzte, die ausländische Patienten behandeln 82% nein 18% ja Die durchschnittliche Verweildauer der Patienten nach der Vollnarkose Anteil der Ärzte 1 Tag 2 Tage 3 Tage 4 Tage 5 Tage 7 Tage bis 2 Wochen bis 3 Wochen länger 0 % 7 % 0 % 11 % 7 % 16 % 16 % 16 % 22 % Verweildauer von Verweildauer bis 5 0 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Virtuelle Beratung Eine virtuelle Online-Beratung (z. B. Skype) bieten ihren Auslandspatienten 1 der deutschen Ärzte an. Verweildauer in Deutschland Auslandspatienten verblieben nach der Vollnarkose in der Regel zwischen 5 bis 11 Tagen in Deutschland. Estheticon.de: Der Medizintourismus in den Augen der deutschen Ärzte, 2013 5

Reoperationen bei deutschen Patienten Wie viele deutsche Patienten haben Sie in den letzten 12 Monaten nach einer Auslands-OP revidiert? In welchen Ländern haben sich die meisten dieser Patienten der Erstoperation unterzogen? 6-10 Reoperationen 19 % mehr als 10 Reoperationen weiß nicht 1 % keine Reoperation 26 % Tschechien Polen 21 % 5 41 % 29 % Türkei 1 29 % meist vertretenes Land 1-5 Reoperationen 46 % Russland und Ukraine 1 weitere Länder andere europäische Länder 6 % 1 In den letzten 12 Monaten revidierte ein deutscher Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie im Schnitt 4,3 Fälle an Patienten nach einer Auslands-OP, dabei verlief die Erst-OP bei den meisten Patienten in Tschechien, Polen und der Türkei. nicht europäisches Ausland 6% 9 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Estheticon.de: Der Medizintourismus in den Augen der deutschen Ärzte, 2013 6

Die größten Risiken des Medizintourismus Die größten Risiken des Medizintourismus Das größte Risiko Das zweitgrößte Risiko Die Fachkompetenz eines Operateurs ist schwer oder nicht eindeutig überprüfbar/nachweisbar Ein zu kurzer Auslandsaufenthalt erschwert die erforderliche Betreuung bei möglichen Komplikationen Die Patientenberatung und -betreuung leidet aufgrund der Sprachbarriere sehr Ein zu kurzer Abstand zwischen Beratung und OP-Termin Die Gesamtkosten für die Behandlung, Versicherung, An-/Rückreise und Unterkunft können den Endpreis einer OP im Heimatland übersteigen Eine Beratung auf die Ferne ist keineswegs ausreichend 42 % 1 3 3 1 17 % 4 % 17 % 2 % 0 % Andere Risiken 0 % 2 % Das größte Risiko des Medizintourismus sehen die deutschen Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie insbesondere in der schwer überprüfbaren Fachkompetenz des Operateurs. An zweiter Stelle besteht eine hohe Gefahr einer unzureichenden Betreuung bei möglichen Komplikationen. Hingegen nur 2% der Befragten weisen auf die Gefahr der zu hohen Gesamtkosten einer Auslands-OP hin. Estheticon.de: Der Medizintourismus in den Augen der deutschen Ärzte, 2013 7

Ziele der Umfrage Das Ziel der Umfrage war es, die aktuelle Situation auf dem Gebiet des Medizintourismus in der ästhetisch plastischen Chirurgie in Deutschland im Zeitraum 09/2012-09/2013 zu ermitteln. Es wurde die Situation der inländischen Patienten im Ausland sowie der ausländischen Patienten im Inland betrachtet. Folgende Daten wurden ermittelt: der Anteil der deutschen Ärzte, die Auslandspatienten operieren die durchschnittliche Anzahl an ausländischen Patienten bei deutschen Ärzten das Herkunftsland der Auslandspatienten die meisten Eingriffe bei Auslandspatienten die Anzahl der revidierten Fälle nach einer Auslands-OP die wahrgenommenen Risiken im Bereich des Medizintourismus Die Studie wird nach und nach auch in weiteren Ländern durchgeführt, was künftig einen internationalen Vergleich ermöglichen soll. Estheticon.de: Der Medizintourismus in den Augen der deutschen Ärzte, 2013 8