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Schnellübersicht Vorwort 7 Gut zu wissen Grundkurs Energieverbrauch 9 Heizung und Raumklima 23 Kühlen und Gefrieren 39 Kochen 51 Spülen Waschen Trocknen 67 TV Audio Büro 91 Licht 109 Mobile Energie: Batterien und Akkus 123 Kleingerät 129 Energie und Mobilität 143 Gartenlust und Grillvergnügen 165 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

12 13 Hilfreiche Internetadressen 171 Stichwortverzeichnis 175

Vorwort Die Kosten für Heizung und Warmwasser steigen von Jahr zu Jahr. Knapp zwei Drittel der Betriebskosten, die für eine Wohnung anfallen, gehen für behaglich temperierte Räume und die morgendliche Dusche drauf, hat der Deutsche Mieterbund ermittelt. Demnach mussten die Bewohner einer 80 Quadratmeter großen Wohnung im Abrechnungsjahr 2012 für Heizung und Warmwasser über 1.370 Euro auf den Tisch legen. Im Abrechnungsjahr 2005 waren es nur 912 Euro ein Anstieg um mehr als ein Drittel innerhalb von sieben Jahren! Ähnlich sieht es bei den Stromkosten aus. Kostete elektrische Energie nach Erhebungen der Stiftung Warentest 2003 im bundesweiten Schnitt noch 16,5 Cent pro Kilowattstunde, waren es zehn Jahre später bereits 27 Cent. Das ist eine Steigerung von 64 Prozent. Steigende Energiepreise Somit lautet die Erkenntnis: Wer Energie spart, schont seine Haushaltskasse und kann zudem künftigen Preiserhöhungen, die so sicher kommen wie das Amen in der Kirche, gelassen entgegensehen. Dass Energiesparen kein Hexenwerk ist, hat die Stiftung Warentest nachgewiesen. Verglichen wurde der Stromverbrauch von zwei vierköpfigen Modellfamilien. Die eine Familie hegte und pflegte in ihrem Haushalt überwiegend Haushaltsgeräte, die schon etliche Jahre im Einsatz waren und entsprechend viel Strom schluckten; die andere Familie hatte ihren Haushalt bereits auf moderne, stromsparende Geräte umgestellt. Ergebnis: Die energie-effiziente Familie verbrauchte nur etwa halb so viel Strom wie die Familie mit den Oldtimer-Hausgeräten. Bei den Kosten für Heizung und Warmwasser fällt die mögliche Ersparnis zwar weniger deutlich aus, aber immerhin: 20 Prozent sind immer drin, sagt der Münchner Energieberater Stefan Memminger. Auf der alljährlichen Betriebskostenabrechnung macht sich das auf jeden Fall positiv bemerkbar. www.walhalla.de 7

Vorwort Angenehmer Nebeneffekt Energiesparen beschert ein ruhiges Umweltgewissen. Denn Strom und Wärme stammen in Deutschland noch immer größtenteils aus fossilen Quellen und ihre Erzeugung schadet dem Klima. Ein Steinkohlekraftwerk bläst beispielsweise pro erzeugter Kilowattstunde rund ein Kilogramm CO2 in die Luft. Oder anders ausgedrückt: Jede Kilowattstunde Strom oder Wärme, die nicht verbraucht wird, reduziert den Klimagasausstoß. Wer Energie spart, schont somit nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Klimaschutz erste Bürgerpflicht Deutschland ist nach den USA, den Staaten der ehemaligen UdSSR, China und Japan der fünftgrößte Energieverbraucher weltweit und liegt beim Ausstoß von Klimagasen an sechster Stelle. Rein statistisch gesehen belastet jeder Deutsche das Klima mit jährlich etwa 9,5 Tonnen CO 2. Zum Vergleich: In Indien liegt der Pro-Kopf- Ausstoß bei derzeit 1,6 Tonnen; in Äthiopien bei 0,08 Tonnen. Die weltweit ungebremste Zunahme der CO 2 -Emissionen hat Folgen für das Klima: Wissenschaftler warnen vor einem drastischen Anstieg des Meeresspiegels und einer globalen Temperaturerhöhung von bis zu 6 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts. Klimaschutz müsste demnach erste Bürgerpflicht sein. Doch danach sieht es derzeit nicht aus: Statt den Stromverbrauch zu senken, verbrauchen die Bürger Jahr um Jahr mehr elektrische Energie. Dabei hat es jeder selbst in der Hand, seine persönliche Klimabilanz zu verbessern: durch Umsteigen auf Ökostrom, den bewussten Umgang mit Energie und den Kauf stromsparender Geräte. Die Hinweise und Tipps in diesem Ratgeber zeigen Ihnen, wie Sie Ihre persönliche Klimabilanz verbessern und gleichzeitig bares Geld sparen können. Viel Erfolg! Hartmut Netz 8 www.walhalla.de

Gut zu wissen Grundkurs Energieverbrauch Stromsparer oder Verschwender?... 10 Wie der Strompreis zustande kommt... 12 Leerlaufverluste: Viel Geld für Nichts... 13 Vorsicht beim Neukauf: Billig kommt teurer... 17 Lohnender Umstieg von Alt auf Neu... 19 1

1 Stromsparer oder Verschwender? In so gut wie jedem Haushalt ist es möglich, die jährlichen Stromkosten um einen dreistelligen Euro-Betrag zu senken. Ein Komfortverlust ist damit nicht verbunden, und der finanzielle Aufwand hält sich meist in Grenzen. Um das gesamte Sparpotenzial im eigenen Haushalt zu erschließen, empfiehlt sich allerdings eine ganzheitliche, auf drei Säulen ruhende Herangehensweise: bewusster Umgang mit Energie Aufspüren und Eliminieren von Stromfressern Investition in moderne Spartechnik Wer dieses Konzept konsequent umsetzt, kann steigenden Strompreisen gelassen entgegensehen. Ein Blick auf die Stromrechnung Los geht es mit einem Blick auf die letzte Stromrechnung: Dort ist der Jahresverbrauch in Kilowattstunden (kwh) angegeben. Mithilfe der unten stehenden Tabelle lässt sich feststellen, wie effizient im eigenen Haushalt mit Strom umgegangen wird: Ist mein Stromverbrauch niedrig, mittelprächtig oder viel zu hoch? Je höher der Verbrauch, desto höher auch die mögliche Energie- und Kostenersparnis. Stromverbrauch in kwh pro Jahr Haushaltsgröße niedrig mittel hoch sehr hoch 1 Person bis 750 bis 1.250 bis 1.700 über 1.700 2 Personen bis 1.450 bis 2.250 bis 2.900 über 2.900 3 Personen bis 1.800 bis 3.000 bis 3.800 über 3.800 4 Personen bis 2.150 bis 3.600 bis 4.400 über 4.400 5 Personen bis 2.550 bis 4.000 bis 5.000 über 5.000 Quellen: EWS, Verbraucher Initiative, Verbraucherzentrale NRW 10 www.walhalla.de

Stromsparer oder Verschwender? Hinweis: Die Tabelle unterstellt, dass es keine Elektroöfen gibt und die Heizungsanlage auch das Trinkwasser erwärmt. Wird Warmwasser auf elektrischem Wege bereitgestellt, steigt der Stromverbrauch pro Kopf und Jahr um etwa 400 kwh. Um an der richtigen Stelle anzusetzen, muss man allerdings wissen, wie groß der Stromhunger der verschiedenen Haushaltsgeräte ist. Anhand der Daten von 28.000 Haushalten hat die Energieagentur NRW festgestellt, dass Kühl- und Gefriergeräte am meisten verschlingen ihr Anteil liegt bei fast 16 Prozent des gesamten Verbrauchs. Dichtauf liegen Waschmaschine (5,1 Prozent) und Trockner (10,1 Prozent) mit zusammen gut 15 Prozent. Es folgen Bürogeräte wie Computer und Fax (12 Prozent), Radio und Fernsehen (11 Prozent), Beleuchtung (11 Prozent), Herd (8,4 Prozent) und Spülmaschine (5,5 Prozent). Den Reststrom verbrauchen Umwälzpumpen, Warmwasserbereitung und diverse Kleingeräte. 1 Info: Kilowattstunde Watt (W) steht für die physikalische Einheit der Leistung, die in der Physik als Arbeit pro Zeiteinheit definiert ist. 1.000 Wattstunden sind eine Kilowattstunde (kwh). Ein Gerät mit einer elektrischen Leistung von 1.000 Watt, das eine Stunde lang läuft, verbraucht 1 kwh Strom. Was man mit einer Kilowattstunde Strom machen kann: 240 Frühstückseier 17 Stunden lang lesen (beim Licht einer 60-Watt-Glühbirne) 45 Minuten staubsaugen 1 Maschine Wäsche waschen (bei 60 Grad) 8 Stunden fernsehen (LCD) 33 Tassen Kaffee kochen www.walhalla.de 11

Gut zu wissen Grundkurs Energieverbrauch 1 Wie der Strompreis zustande kommt In den vergangenen Jahren ist der Strompreis in die Höhe geschossen. Von 2003 bis 2013 hat sich Strom um fast zwei Drittel verteuert. Trotzdem geht es den meisten Deutschen beim Lesen der Stromrechnung immer noch so wie weiland Helmut Schmidt, damals noch Bundeskanzler: Sie verstehen nur Bahnhof. Dabei ist die Sache gar nicht kompliziert. In der Regel setzt sich der Rechnungsbetrag aus den Komponenten Grundpreis und Arbeitspreis zusammen. Der Grundpreis, meist pro Monat oder Jahr angegeben, ist ein fixer Betrag für Messung und Abrechnung. Er ist verbrauchsunabhängig und somit auch zu zahlen, wenn gar kein Strom verbraucht wird. Anders der Arbeitspreis, mit dem das Versorgungsunternehmen die tatsächlich verbrauchte Strommenge in Rechnung stellt. In den Arbeitspreis fließen unter anderem Steuern, Netzkosten und der Aufwand für die Stromproduktion ein. Das Nutzungsentgelt Größter Brocken im Kostenmix ist das Netznutzungsentgelt, das der jeweilige örtliche Netzbetreiber dem Stromanbieter für die Durchleitung seines Stroms berechnet. Denn die im Kraftwerk erzeugte elektrische Energie hat in der Regel einen weiten Weg vor sich: Sie gelangt über Hochspannungsnetze in die Verbrauchszentren, wird dort mit reduzierter Spannung auf der Mittelspannungsebene in die Verteilnetze weitergeleitet und erreicht schließlich mit der vom Verbraucher benötigten Spannung die Steckdosen. Das Netznutzungsentgelt macht etwa 27 bis 30 Prozent aus. An zweiter Stelle stehen die Kosten für Strombeschaffung und -produktion, die am Strompreis einen Anteil von 25 bis 28 Prozent haben. Ein Mix aus Energieträgern Elektrischer Strom wird in Deutschland aus einem breiten Mix von Energieträgern gewonnen: Gut 42 Prozent stammen aus Kohlekraftwerken, knapp 16 Prozent aus Atommeilern. Erdgas steuert rund 10 Prozent bei, sonstige Energieträger wie Erdöl 12 www.walhalla.de

Leerlaufverluste: Viel Geld für Nichts etwa 5 Prozent. Erneuerbare Energien tragen inzwischen zu über 25 Prozent zur Stromerzeugung bei. Während jedoch Strom aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft nahezu verlustfrei erzeugt wird, gehen in konventionellen Kraftwerken knapp zwei Drittel der eingesetzten Primärenergie verloren. Hinzu kommt, dass die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern dem Klima schadet: Ein Steinkohlekraftwerk bläst pro kwh Strom etwa 100-mal mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre als Wind- oder Wasserkraftanlagen. Die Bundesregierung fördert deshalb Ökostrom mit dem sogenannten Erneuerbaren-Energien- Gesetz (EEG): Netzbetreiber, die Strom aus erneuerbaren Quellen einspeisen, dürfen den dadurch anfallenden Mehraufwand über die sogenannte EEG-Umlage in Rechnung stellen. Die Umlage wird an die Verbraucher weitergegeben; ihr Anteil am Strompreis beträgt derzeit 4 bis 5 Prozent. Vergleichbar der EEG-Umlage ist die KWK-Umlage, mit der die Bundesregierung Strom aus umweltfreundlichen Kraft-Wärme- Kopplungsanlagen (KWK) fördert. Der Anteil der KWK-Umlage am Strompreis macht allerdings nur 1 bis 2 Prozent aus. Weitere Komponenten sind die Stromsteuer auch Ökosteuer genannt mit einem Anteil von 8 bis 10 Prozent und die Mehrwertsteuer mit 19 Prozent. 1 Die Konzessionsabgabe Letzter Posten, der in den Strompreis einfließt, ist die sogenannte Konzessionsabgabe: Netzbetreiber führen diese Abgabe an die Kommunen ab und erhalten im Gegenzug das Recht, ihre Versorgungsnetze auf öffentlichem Grund zu errichten und zu betreiben. Der Anteil der Konzessionsabgabe am Strompreis beträgt 6 bis 8 Prozent. Leerlaufverluste: Viel Geld für Nichts Heimliche Energieräuber treiben ihr Unwesen im Haushalt: Computer dösen tagsüber im Schlummerbetrieb, Fernseher warten rund um die Uhr standby auf die Tagesschau, CD-Spieler träumen nachts mit glimmenden Dioden von Mozart und Beethoven. www.walhalla.de 13

Gut zu wissen Grundkurs Energieverbrauch 1 Allzeit bereit, jederzeit erreichbar und always online in vielen Haushalten ist das gelebte Normalität, die den Stromverbrauch hochtreibt: Die sogenannten Leerlaufverluste können sich in einem durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt auf 10 bis 15 Prozent des gesamten Verbrauchs summieren und die Stromrechnung um 100 bis 150 Euro erhöhen. Viel Geld für Nichts. Dabei ließe sich der alltägliche Stromklau mit einfachen Mitteln unterbinden. Zunächst macht man die Energieräuber dingfest. Am zuverlässigsten geschieht dies mit einem Strommessgerät, auch Energiemonitor genannt. Das Messinstrument wird wie ein Verlängerungskabel zwischen Gerät und Steckdose geschaltet und zeigt an, wie viel Energie gerade verbraucht wird. Es erfasst den Stromverbrauch nicht nur im Betrieb, sondern auch im Standby -Modus und sogar im ausgeschalteten Zustand. Denn eine ganze Reihe von Geräten zieht auch nach dem Ausschalten noch Strom. Der Fachmann spricht von Schein-Aus. Gute Messgeräte kosten 20 bis 30 Euro oder gar nichts, wenn man sie ausleiht. Steckdosenleisten nutzen Als einfache und billige Lösung gegen den Stromklau von Geräten ohne echten Aus-Schalter empfiehlt sich die schaltbare Steckerleiste: Sie trennt mehrere zusammengehörende Geräte zuverlässig vom Netz. So lassen sich beispielsweise HiFi-Anlagen aus verschiedenen Bausteinen wie Verstärker, CD-Spieler, Kassettenrekorder und Plattenspieler mit einem einzigen Knopfdruck abschalten. Auch Computer, Monitor, DSL-Router, Drucker und Scanner lassen sich in einer Steckdosenleiste zusammenfassen. Will man weiter differenzieren, bietet sich die sogenannte Kaskaden-Schaltung an: Zwischen Steckerleiste und einem nur selten betriebenem Gerät, beispielsweise einem Scanner, wird eine schaltbare Steckdose gesteckt. Steckerleisten kosten zwischen 5 und 20 Euro und machen sich meist schon nach kurzer Zeit bezahlt. 14 www.walhalla.de

Leerlaufverluste: Viel Geld für Nichts Standby-Modus ausschalten Auch für Standby -Geräte gilt: möglichst ganz abschalten. Den Standby -Modus erkennt man an rot oder grün brennenden Lämpchen. Manchmal leuchtet auch eine Digitalanzeige, beispielsweise bei Ladegeräten für Handy, MP3-Player, Rasierapparat oder elektrischer Zahnbürste, die nach dem Ladevorgang im sogenannten Erhaltungsbetrieb weiter Strom ziehen. Ist der Akku geladen, gilt: Stecker ziehen. Auch für die Dauerbereitschaft von Unterhaltungselektronik-Geräten wie Fernseher, HiFi-Anlage, Computer oder DVD-Player gibt es keinen Grund für standby außer der eigenen Trägheit. 1 Wichtig: Anders verhält es sich bei Video- und DVD-Rekordern: Werden sie vom Netz getrennt, gehen unter Umständen wichtige Daten wie Uhrzeit und Programmierung verloren. Auch Faxgeräte lassen sich nicht ganz abschalten, denn ihre Aufgabe ist es, eingehende Meldungen jederzeit zu erkennen. Hat das Gerät keinen eingebauten Schlummer-Modus, hilft ein sogenanntes Vorschaltgerät, das den Standby -Betrieb zwar aufrechterhält, den Energieverbrauch jedoch minimiert. Einen Sonderfall bilden elektrische Warmwasserspeicher: Diese Geräte halten das Wasser rund um die Uhr heiß, obwohl nur wenige Minuten pro Tag warmes Wasser benötigt wird. Auch in diesem Fall lässt sich der Energieverbrauch mithilfe eines Vorschaltgeräts optimieren. Bei Neugeräten sind hohe Standby -Verluste übrigens kein Thema mehr. Seit 2010 dürfen Geräte wie Computer, Fernseher, Radio, Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler oder Elektroherd im Standby -Betrieb oder im ausgeschalteten Zustand nur noch maximal 1 Watt Strom verbrauchen; haben die Geräte eine Informationsanzeige, dürfen es 2 Watt sein. 2013 wurden diese Grenzwerte halbiert. www.walhalla.de 15