Fachkongress Legasthenie, LRS na und?!!! Zusammenfassung von Vortrag und Workshop vom 14. Mai 2011 in Ettlingen 1. Vortrag von Herrn Franz Hütter, M.A., Experte für Praxis-Transfer aus der Hirnforschung Thema: Von der Neurobiologie der LRS zum gezielten Hirnmuskeltraining Wie angekündigt, möchte ich Ihnen von dem sehr spannenden Fachkongress in Ettlingen mit dem Thema Legasthenie, LRS na und? berichten. Schon der erste Vortrag von Franz Hütter, M.A, Experte für Praxis-Transfer aus der Hirnforschung, zeigte den Teilnehmern deutlich auf, wie weit die heutige Hirnforschung mittlerweile fortgeschritten ist. Mit modernen, bildgebenden Verfahren zeigte Herr Hütter den Teilnehmern, wie das Lesen und Schreiben im Kopf funktioniert. Diese Hirnareale, also das Lese-Rechtschreibzentrum leuchten, je nach Funktionsreife, stark oder schwach auf. http://www.g-o.de/redaktion/wissen_aktuell/bild/s_gehirnm.jpg
Durch diese Verfahren verstehen wir heute immer besser, wie komplexe Leistungen darunter also auch das Lesen und Schreiben - ablaufen, aber auch, was im Gehirn anders läuft, wenn es mit dem Lesen und Rechtschreiben nicht klappt. Fazit: Lerntätigkeiten sind Hirntätigkeiten und - beim Lernen wächst das Gehirn! Das Gute daran: Dieses Wachstum im Gehirn kennt keine Altersgrenze. Quelle: http://www.sueddeutsche.de/wissen/hirnforschung-staendige-baustelle-kopf-1.961277 Das bedeutet: Das Wachstum, also diese neuen Verbindungen im Gehirn, verlangsamt sich zwar im Laufe des Alterns, aber das Gehirn des heutigen Menschen ist so angelegt, dass es bis ins hohe Alter wachsen und reifen kann. Dieser Prozess geht nicht ganz von alleine. Ein neues Wachstum der Netzwerke im Gehirn kommt nur durch intensives und wiederholtes ERLEBEN, am besten über mehrere Sinneskanäle zustande. Wenn dieses ERLEBEN in einer spielerischen Atmosphäre stattfindet, können die Erfahrungen noch leichter im Gehirn verknüpft werden. Fazit: Beim Lernen muss also eine ausreichende, regelmäßige Stimulierung über alle Sinne stattfinden, damit sich neue Netzwerke im Gehirn bilden. Dieser Vortrag aus der aktuellen Hirnforschung bestätigte mir, dass wir bei Crealern auf dem richtigen Weg sind. Alle Kriterien, wonach es nachweislich zu einer Nachreifung, also einem Wachstum der Hirnareale kommt, haben wir bei Crealern und der ES-IST-SO-EINFACH- Methode erfüllt: konsequentes Training (5 x wöchentlich) spielerisch über alle Sinne: Hören, Sehen, Fühlen
Workshop: Legasthenie in den Fremdsprachen durch Joe Kennedy, Lehrer, Kreatives Lernen in Tuttlingen Nach dieser Bestätigung aus der aktuellen Hirnforschung, konnte ich in den zwei Workshops am Nachmittag nahtlos daran anknüpfen. These: Nur ein reifes Lese-Schreibzentrum (LSZ) im Gehirn ermöglicht eine gute Lese- Rechtschreibfähigkeit. Ist dieses Hirnareal biologisch unreif, ist es funktionsschwach. Dies führt zu vielen Fehlern bei der Rechtschreibung bzw. beim Lesen. Durch die Fütterung mit BUCHSTABEN über die Sinne Sehen, Hören und Tasten kann das Lese-Schreibzentrum (LSZ) direkt stimuliert und zum Wachstum angeregt werden. Reift das LSZ dadurch nach, kann das Kind AUTOMATISCH die Buchstaben in die richtige Reihenfolge setzen oder beim Lesen diese mühelos zusammenziehen. Der Weg zum Erfolg bedeutet also bei einer Lese-Rechtschreibschwäche, Legasthenie: zurück zu den Anfängen quasi zum ROHMATERIAL, den BUCHSTABEN! Wenn diese Rohstoffe des Lesens und Schreibens tief geprägt sind, dann klappt es auch mit dem Lesen und Schreiben in den Fremdsprachen. Diese Aussage löste einige Verwunderung bei den Teilnehmern aus. Daraufhin folgte eine lebhafte Diskussion, warum dies so sein kann und warum die üblichen Wortübungen wirkungslos sind. Immer wieder kamen wir darauf zurück, dass dieses Hirnzentrum BUCHSTABEN UND NOCHMALS BUCHSTABEN benötigt, um seine Aufgaben, nämlich lesen und schreiben, zu erfüllen.
Eine Lese-Rechtschreibschwäche ist dabei keine Frage der Intelligenz, sondern eine Frage des Reifezustands des Gehirns. Und wie wir aus der aktuellen Hirnforschung von Herrn Hütter gelernt haben, kann unser Gehirn bis ins hohe Alter NACHREIFEN, wenn es ausgiebig und konsequent GEFÜTTERT wird. Zu den Fremdsprachen: In den Fremdsprachen kommt es durch eine Lese-Rechtschreibschwäche, Legasthenie nicht nur zu Rechtschreibfehlern, sondern wiederum durch die Leseschwäche auch zu Grammatikund Übersetzungsfehlern. Dabei gilt: Je früher eine Lese-Rechtschreibschwäche, Legasthenie in der Grundschule behandelt wird, desto geringer ist das Risiko, dass sie sich in der weiterführenden Schule auf die Fremdsprache überträgt. Eine Lese-Rechtschreibschwäche, Legasthenie kann jedoch auch erst in der weiterführenden Schule auftreten, bei der Einführung der 1. oder sogar der 2. Fremdsprache. In diesem Fall kann das Lese-Rechtschreibzentrum das Defizit solange kompensieren, bis es durch das Erlernen einer weiteren Sprache praktisch überfordert ist und zusammenbricht. ( Quelle: Legasthenie-Fibel für Eltern und Lehrer von Dr. Fritz Held, Neurologe und Kinderpsychiater) Diese effektive Übung habe ich den Workshop-Teilnehmern gegeben: 1. Lassen Sie Ihr Kind in Zukunft seine Vokabeln ABTIPPEN, und zwar Buchstabe für Buchstabe am Computer. Also: Weg mit Karteikasten und Co. 2. Lassen Sie es außerdem Texte in Deutsch abtippen und zwar täglich, 20 Minuten lang. Diese Übung ist äußerst wirksam und auch besonders gut geeignet zur Förderung der Rechtschreibung und der Lesefähigkeit, auch bei den Fremdsprachen. Beim Tippen speichert das Kind ununterbrochen die Buchstaben, was zu einer intensiven Prägung, also einer Nachreifung führt.
Das eignet sich besonders zum Abtippen in den Fremdsprachen: Vokabeln Unregelmäßige Verben Texte aus dem Buch Zeitformen Verben konjungieren (z.b.im Fach Französisch) Die große therapeutische Wirkung dieser Methode beruht dabei darauf, dass hier in einem einzigen Arbeitsgang sehr vieles gleichzeitig geschieht: Jeder Buchstabe wird beim ABTIPPEN dreifach eingeprägt, nämlich im Text, auf der Taste und auf dem Blatt. Außerdem wird jedes Wort BUCHSTABENWEISE zerlegt und sofort ebenso BUCHSTABENWEISE wieder zusammengesetzt. Und letztlich wird dabei auch noch die für das Lesen und Schreiben sehr wichtige Kooperation des Lese-Schreibzentrums mit der Motorik der Augenbewegung trainiert, da ja jeder Buchstabe mit einer Augenbewegung gekoppelt wird. Wenn dann noch die getippten Buchstaben gleichzeitig mitgesprochen werden, lässt sich auch in diese Methode der Hörsinn mit einbauen. Ein weiteres Anliegen von vielen Eltern war: Wie motiviere ich mein Kind, täglich 20 Minuten zu tippen oder Buchstabenspiele zu spielen. Meine Antwort: Sagen Sie und zeigen Sie Ihrem Kind, dass es nicht dumm ist und es durch die Spiele bald wieder erfolgreich in der Schule sein wird!! Als Hilfe bekamen alle Teilnehmer eine Spielmappe ausgehändigt, vollgestopft mit lustigen Buchstabenspielen und Spielideen. Eine Teilnehmerin, Frau Krämer, berichtete, dass Ihr Kind 2 Noten besser bei einem Englischtest abschnitt, nach nur zwei Wochen Buchstabentraining! Danke Frau Krämer für diese Rückmeldung!
Seit vielen Jahren zeigt die Praxis, dass diese Methode hervorragend funktioniert. Wenden Sie sie an und bleiben Sie dabei, bis Ihr Kind den ersten Erfolg erzielt. Dann machen Sie weiter, bis es seine Lese-Rechtschreibschwäche, Legasthenie komplett überwunden hat auch in den Fremdsprachen. Falls Sie Hilfe benötigen, rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail: Kreatives Lernen Obere Hauptstr. 10 78532 Tuttlingen Telefon: 07461-162650 info@crealern.de http://www.legasthenie.crealern.de