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Inhalt Was ist DC-Stimulation?... Sinnvolle Ergänzung zur bestehenden Therapie... 5 7 Behandlungsmöglichkeiten: Depression... Neuropathischer Schmerz der unteren Extremität... Motorische Störungen nach Schlaganfall... Aphasie nach Schlaganfall... Akustische Halluzinationen bei Schizophrenie... 8 10 12 14 16 Sicherheit und Nebenwirkungen... Kontraindikationen... Abrechnung... Technische Daten... 18 18 20 22
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Was ist DC-Stimulation? Die transkranielle Gleichstromstimulation (tdcs) ist eine nicht-invasive, gut verträgliche Behandlungsmethode. Dabei wirkt ein schwacher elektrischer Gleichstrom durch zwei am Kopf angebrachte Elektroden durch den Schädelknochen hindurch auf das Gehirn. Viele Studien zeigen zuverlässige therapeutische Effekte. Die DC-Stimulation ist schmerzfrei, kostengünstig und einfach anwendbar. Sie wird flankierend zu aktuellen Therapien eingesetzt, um Medikamentenvergaben herabzusetzen und langfristige Erfolge zu erzielen. Am Patienten kann der schwache Gleichstrom hemmende oder erregende Effekte erzeugen. Dabei kommt es im Gehirn zu einer Veränderung der elektrischen Ladung der Nervenzellmembran. So können gezielt neuronale Erregbarkeits- und Aktivitätsniveaus modifiziert werden. Aufgrund der guten Verträglichkeit ist Gleichstromstimulation des CE-zertifizierten tdcs-gerätes der neuroconn GmbH eine nebenwirkungsarme Methode. 5
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Sinnvolle Ergänzung zur bestehenden Therapie Die DC-Stimulation kann ergänzend zur bestehenden Therapie eingesetzt werden, um bessere Rehabilitationserfolge zu erzielen. Die additive Therapie erreicht besonders bei Schlaganfallpatienten gute Ergebnisse. Motorisches und kognitives Training nach der DC-Stimulation kann die Entstehung neuronaler Plastizität fördern. Angewendet wird DC-Stimulation in ausgewählten Fachkliniken, bei niedergelassenen Ärzten und Therapeuten. Wenn Sie Interesse haben, DC- Stimulation in Ihrer Praxis oder Klinik als Therapie anzubieten, sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern! Tel.: +49 391 6107 650 Auf den folgenden Seiten beschreiben wir die Indikationen und visualisieren die Positionen der Elektroden. 7
Depression Depression ist eine häufige Erkrankung, die hohe Kosten verursacht. Studien zeigen, dass sich die Depression im präfrontalen Cortex durch asymmetrische Aktivität der Neuronenpopulationen zeigt. Es zeichnet sich ein Muster ab: In der linken Hemisphäre (im dorsolateralen prefrontalen Cortex, DLPFC) ist einer Verringerung der neuronalen Aktivität zu verzeichnen und in der rechten Hemisphäre (im DLPFC) eine gesteigerte Aktivität der Neuronen. Mithilfe der DC-Stimulation kann die erhöhte Aktivität der rechten Hemisphäre gemindert und der linken Hemisphäre gesteigert werden. DC-Stimulation kann ergänzend zur üblichen Therapie eingesetzt werden. Bei wirkungsloser Medikamententherapie oder noch nicht infrage kommender Elektrokrampftherapie ist DC-Stimulation eine wirkungsvolle Behandlungsmethode. Schon wenige Stimulationen zeigen eine positive Wirkung. Das Evidenzlevel für Depression wurde mit Level B (wahrscheinlich wirksam) bewertet. Gut zu wissen: Diese Elektrodenpositionen helfen nicht nur bei Depression. Bei gesunden Menschen kann die Gemütslage durch Anbringung von Anode: F3 und Kathode: FP2 verbessert werden. 8
Umfang: Sitzung: Stärke: 10-15 Sitzungen 30 Minuten 2 ma Wirksamkeit: 8/10 NASION Fp1 Fp2 F7 F3 Fz F4 F8 A1 T3 C3 Cz C4 T4 A2 T5 P3 Pz P4 T6 O1 INION O2 Anode: linker dorsolateraler prefrontaler Cortex (DLPFC / F3), Kathode: rechts supraorbital (FP2) 9
Neuropathischer Schmerz der unteren Extremität Bei 40% der Patienten mit einer Rückenmarkverletzung treten Schmerzen auf. Neuropathischer Schmerz ist die Folge einer Schädigung oder Erkrankung somatosensorischer neuronaler Strukturen im peripheren und zentralen Nervensystem. Die Behandlung neuropathischer Schmerzen in den Beinen erfordert ausgiebige Geduld und wiederholtes Angleichen der Medikamentenart und -dosis. Mithilfe der DC-Stimulation des Motorcortex wird die kortikale Erregbarkeit moduliert, was zu einer Minderung der neuropathischen Schmerzen führt. Schon nach wenigen Behandlungen werden Effekte erreicht, die nach Abschluss der Behandlungen mehrere Wochen anhalten. Das Evidenzlevel für neuropathischen Schmerz der unteren Extremitäten wurde mit Level B (wahrscheinlich wirksam) bewertet. 10 Gut zu wissen: Warum kontralateral zur Schmerzseite? Beim Menschen sind Gehirnund Körperhälften spiegelverkehrt: Die linke Gehirnhälfte steuert die rechte Körperseite und umgekehrt.
Umfang: Sitzung: Stärke: 5-20 Sitzungen 20 Minuten 1-2 ma Wirksamkeit: 8/10 NASION Fp1 Fp2 F7 F3 Fz F4 F8 A1 T3 C3 Cz C4 T4 A2 T5 P3 Pz P4 T6 O1 INION O2 Anode: linke Hemisphäre (M1; C3) oder kontralateral (C4) zur schmerzenden Körperseite Kathode: rechts supraorbital (FP2) 11
Motorische Störungen nach Schlaganfall Bei einem Schlaganfall kommt es häufig zu einer Störung oder einem Ausfall der motorischen Areale einer Hemisphäre. Daraus resultiert unter anderem das Problem, dass bei einer einseitigen Bewegung das Hemmen der Gegenseite notwendig ist. Das ist nach einem Schlaganfall nicht oder nur teilweise möglich. Die DC-Stimulation hemmt die Aktivitäten der gesunden Hemisphäre und steigert die Aktivitäten der geschädigten Hemisphäre. Dadurch wird die Aktivität im gesunden Areal reduziert. Die Kombination mit üblichen Therapien ermöglicht gezielteres und einseitiges Bewegen. Das Evidenzlevel für Motorik nach einem Schlaganfall wurde mit Level C (möglicherweise wirksam) bewertet. 12 Gut zu wissen: Eine einseitig dominierende Hirnhälfte kann Ursache vieler Krankheiten sein. Beispielsweise treten Schmerzen am Ischias-Nerv oder Migräne oft einseitig auf.
Umfang: Sitzung: Stärke: 1-5 Sitzungen, nach jeder Stimulation sollte ein Bewegungstraining folgen 30 Minuten 1-2 ma Wirksamkeit: 6/10 NASION Fp1 Fp2 F7 F3 Fz F4 F8 A1 T3 C3 Cz C4 T4 A2 T5 P3 Pz P4 T6 O1 INION O2 Anode: gleiche Hemisphäre der Läsion (C3 oder C4, läsionsrelevant) Kathode: kontralateral zur Läsion (C3/C4) 13
Aphasie nach Schlaganfall Bei den Betroffenen ist die Fähigkeit der Verständigung meist so stark beeinträchtigt, dass ein gezieltes Kommunizieren kaum möglich ist. DC-Stimulation über dem geschädigten Sprachzentrum (Schläfenlappen) oder auf der betroffenen Hemisphäre führt zur Verbesserung der Leistung dieses Areals. Wenige Stimulationen sind nötig, um einen kurzzeitigen Effekt zu generieren. Das Evidenzlevel für Aphasie nach einem Schlaganfall wurde mit Level C (möglicherweise wirksam) bewertet. Gut zu wissen: Erst die Kombination aus intensivem Training und DC-Stimulation führt zu einer Steigerung der Sprachfähigkeit. 14
Umfang: Sitzung: Stärke: 10-15 Sitzungen, nach jeder Stimulation sollte ein Sprachtraining folgen 20 Minuten 2 ma Wirksamkeit: 6/10 NASION Fp1 Fp2 F7 F3 F5 Fz F4 F8 A1 T3 C3 Cz C4 T4 A2 T5 P3 Pz P4 T6 O1 INION O2 Anode: linker dorsolateraler prefrontaler Cortex (DLPFC), Broca-Areal (F5) Kathode: rechts supraorbital (FP2) 15
Akustische Halluzinationen bei Schizophrenie Circa 50-70% der Schizophrenie-Erkrankten klagen über akustische Halluzinationen. Durch den Einsatz von tdcs können längerfristig synaptische strukturelle Modifikationen und Veränderungen in der Vernetzungsebene der Gehirnareale auftreten. Die Applikation einer DC-Stimulation kann bereits nach wenigen Sitzungen positive Effekte erzielen. Nach einer längeren Behandlungsdauer können Effekte mehrere Monate anhalten. Das Evidenzlevel für akustische Halluzinationen bei Schizophrenie wurde mit Level C (möglicherweise wirksam) bewertet. 16 Gut zu wissen: Normalerweise werden als standardisierte Behandlungen von Halluzinationen Medikamente eingesetzt, die jedoch nicht bei allen Patienten wirken und verträglich sind.
Umfang: Sitzung: Stärke: 10 Sitzungen 20 Minuten 2 ma Wirksamkeit: 6/10 NASION Fp1 Fp2 F7 F3 Fz F4 F8 A1 T3 C3 Cz C4 T4 A2 T5 P3 Pz P4 T6 O1 INION O2 Anode: linker dorsolateraler prefrontaler Cortex (DLPFC / F3) Kathode: rechter dorsolateral prefrontal Cortex (DLPFC / F4) oder auf dem Übergang zwischen Temporal- und Parietallappen (zw. P4 & T4) 17
Sicherheit und Nebenwirkungen Was sind die Risiken und Nebenwirkungen? DC-Stimulation gilt als vielversprechende Methode, um neuroplastische Prozesse zu modulieren. Studien zu Sicherheit und Nebenwirkungen geben eine klare Empfehlung: DC-Stimulation ist eine gut verträgliche und nebenwirkungsarme Methode; sie birgt keine Risiken. Einzelne Patienten berichten über leichte Müdigkeit, in selteneren Fällen Übelkeit oder Kopfschmerzen. Kontraindikationen Keine Anwendung: in Verbindung mit einem Defibrillator in Verbindung mit einem Herzschrittmacher oder einem Hirnstimulator bei Patienten mit Implantaten (intrakraniellen Metallen z. B. Platten, Schrauben etc.) bei Patienten mit geöffnetem Schädel oder nach Schädeltrepanation 18
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Abrechnung Neuromodulation mit dem DC-Stimulator wird z.z. nicht von Krankenkassen übernommen. Die Kosten können jedoch als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) abgerechnet werden. Eine Behandlung entspricht gemäß der GOÄ (832a; 2,3-facher Satz) 21,19. Viele private Krankenkassen erstatten die Behandlung mit DC-Stimulation. 21
Technische Daten Allgemein Stimulator: 71mm x 94mm x 15mm (B x L x H), Gewicht: 66g Programmiergerät: 71mm x 62mm x 15mm (B x L x H), Gewicht: 46g Rezept/Speichermodul: 71mm x 39mm x 15mm (B x L x H), Gewicht: 42g Leistungsaufnahme maximal 25W Stromversorgung über eingebaute, wiederaufladbare, auslaufsichere Batterie im Speichermodul, Aufladevorgang via USB-Stromversorgung berührungsgeschützter Elektrodenanschluss nach DIN 42802-2 (Ø 1,5mm) grafisches Display (reflektiv), 1 Taste Stimulation DC-Stromstärke -2.000 +2.000µA Abweichung der DC-Stromstärke vom Sollwert maximal 2% für I > 500µA bzw. max 10µA Offset-Strom ±10µA interne DAC-Auflösung der Signalerzeugung 12bit Fehler der Quarz-Zeitbasis maximal 0,001% Spannungsbegrenzung maximal ±16V der maximale Ausgangsstrom von 2mA (tdcs) wird nicht überschritten (maximale Toleranz 2%) die festgelegte Stimulationsdauer wird nicht überschritten (maximale Toleranz 1%)
NEURO MODU LATION Paul-Ecke-Straße 1 39114 Magdeburg Tel.: +49 391 6107 650 Fax: +49 391 6107 640 info@hasomed.de www.hasomed.de Ver. 2016-02