Jahresbericht 2002. Argentinienreise



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Transkript:

AYUDA e.v. Infoline: 0228 4798875 Faxline: 0228-4798983 e-mail: info@ayuda.de web: www.ayuda.de Jahresbericht 2002 Mit diesem Bericht möchte AYUDA alle Unterstützer, Förderer und Interessenten über unsere Tätigkeiten im letzten Jahr informieren. Es war ein fruchtbares Jahr, in dem viele der von AYUDA angestrebten Planungen und Ideen verwirklicht werden konnten, und eine neue Basis für die weitere Arbeit geschaffen wurde. Im Mittelpunkt stand die Argentinienreise des Ayuda-Vorsitzenden Markus Blöse, bei der er viele soziale Projekte besuchte, um sich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen und zu prüfen, inwiefern AYUDA dazu beitragen kann, benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen. Ein herzliches Dankeschön an alle, die die Unterstützung der Kinder und Jugendlichen in Südamerika erst möglich machen! Argentinienreise Im Februar/März diesen Jahres reiste der AYUDA-Vorsitzende Markus Blöse (natürlich auf eigene Kosten) nach Argentinien, wo er zusammen mit der Kontaktperson in Argentinien, Carlos Vidal, verschiedene soziale Projekte besuchte. Unter diesen Projekten waren die von AYUDA unterstützten Kinderheime in Orán und Posadas, sowie weitere Kinderheime, Behinderteneinrichtungen und Ausbildungsstätten, die von karitativen, meist kirchlichen Gruppen geleitet werden. Die Krise in Argentinien dauert an, und es war erschreckend zu sehen, welche Not und Mutlosigkeit in der Bevölkerung und vor allem bei den Hilfsprojekten für die sozial Schwachen und Marginalisierten herrscht. Bericht über die Reise auf der letzten Seite

- 2 - Kinderheim Hogar del Niño Jesús in Orán Markus Blöse besuchte das Kinderheim Hogar del Niño Jesús in Orán, in dem einige der Mitglieder von AYUDA mitgelebt und gearbeitet hatten, und dem AYUDA sehr nahe steht. In den letzten acht Jahren wurde das Heim von Deutschland aus finanziell unterstützt und somit viel erreicht. Unter anderem konnten eine Bäckerei und ein Kindergarten eingerichtet werden, und AYUDA stellte das Gehalt für Nachhilfelehrerinnen und die Kindergärtnerin zur Verfügung. Das größte von AYUDA verwirklichte Projekt war die Errichtung eines Jugendhauses, das vor einem Jahr bezogen werden konnte. Durch die Unterstützung des Kinderheims in Orán kristallisierte sich die Hauptaufgabe und Zielsetzung AYUDAs heraus, nämlich die Ermöglichung einer Ausbildung und Erziehung, um den benachteiligten Kindern die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu bieten. Heimvater Julio beim Blumen gießen. Unterstützung neuer sozialer Projekte Man ist froh, vielen Kindern und Jugendlichen in Orán Perspektiven für ihre Zukunft eröffnet zu haben, doch AYUDA ist sich bewusst, dass es unzählige andere ambitionierte und wichtige Projekte in Argentinien gibt, die eine Unterstützung mindestens genauso dringend bedürfen wie das Heim in Orán. Aus diesem Grund hat sich AYUDA entschlossen, die Unterstützung auf mehrere Projekte auszudehnen. Einige Institutionen sollen zunächst einmalig für dringende Projekte Unterstützung erhalten. Bei zwei bis drei Projekten plant AYUDA eine tiefgehende langfristige Hilfe. Die Unterstützung erfolgt stets projektbezogen.

- 3 - Längerfristige Unterstützung Kinderheim Santa Teresita in Posadas AYUDA unterstützt ein Heim in Posadas, in dem 80 Mädchen aus problematischen Verhältnissen leben, von denen viele misshandelt wurden. Um ihnen zu helfen, die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten, zahlt AYUDA für zunächst zehn Monate das Gehalt eines Psychologen, einer Sozialarbeiterin und dreier Nachhilfelehrerinnen. Die Gehälter werden weiterhin zur Verfügung gestellt. Zudem hat sich AYUDA auf Bitte der Heimleiterin entschlossen, Bäckereimaschinen für das Kinderheim zu finanzieren. Anfang 2003 soll die Arbeit in der Bäckerei unter der Anleitung eines von AYUDA finanzierten Bäckermeisters beginnen. In Orán hatte AYUDA bereits gute Erfahrungen damit gemacht und den Wert einer solchen Anschaffung erkannt: Die Mädchen erhalten eine Bäckerausbildung und somit ein neues Selbstwertgefühl, versorgen das Heim mit Brot und können das Brot verkaufen. Apoyo de la niñez trabajadora de la calle In Encarnación (Paraguay) leben mehr als 100 Personen auf und von einer Müllhalde, unter ihnen viele Kinder. Sie sammeln und sortieren Müll, um für ihre Familien etwas Geld zu verdienen. Eine Lehrerin musste bisher 7 km zur Müllhalde laufen, um die Kinder zu unterrichten. AYUDA kaufte im Februar für US$ 600,- ein Mofa, so dass die Lehrerin nun für einen relativ geringen Preis jeden Tag ca. 2 Stunden länger mit den Kindern verbringen kann. Seit Juni diesen Jahres zahlt AYUDA auch das Gehalt der Lehrerin.

- 4 - Projekte, die zunächst eine einmalige Unterstützung erhalten Schulbauprojekt in Paraguay Ende 2001 stellte Vereinsmitglied und Zimmermann Conrad Merkel ein Projekt vor, welches von AYUDA als unterstützenswert angesehen wurde. Conrad Merkel hat zwei Jahre in Paraguay in einem sozialen Projekt mitgearbeitet und während dieser Zeit mit finanzieller Hilfe aus Deutschland und tatkräftiger Unterstützung der Mitglieder einer indigenen Gemeinschaft ein Schulgebäude mit drei Klassenräumen konstruiert. Seit Mitte November 2002 Jahres ist er erneut in Paraguay, wo er mit den Menschen vor Ort ein weiteres Schulgebäude errichtet. Erst so erhalten die Kinder und Jugendlichen die Chance auf eine schulische Ausbildung. Auf der Internetseite www.ayuda.de findet sich ein Erfahrungsbericht von Conrad Merkel. Brunnen für Landwirtschaftsschule im Chaco In einer Landwirtschaftsschule mit Internat im Chaco, die von 120 Schülern besucht wird, gab es kein fließendes Wasser. AYUDA finanzierte den Bau eines Brunnens mit US$ 500,-. Dem Internat fehlt es beinah an allem. Bei weiteren Problemen wie Raumnot, fehlendem Material und Werkzeug sowie Nahrungsmittelknappheit kann AYUDA zur Zeit nicht behilflich sein, da die Größe des Projektes und die so hohe Bedürftigkeit die derzeitigen Möglichkeiten von AYUDA übertrifft. Ausbau eines Jugendheims in Formosa Mauro vor dem Wagen, mit welchem bislang Trinkwasser aus der weit entfernten Ortschaft geholt wurde. AYUDA unterstützt den Ausbau eines Jugendheims in Formosa. Ein Pater hatte bisher zehn Jugendlichen, die weiter entfernt auf dem Land wohnten, in einem von ihm privat finanzierten Haus untergebracht, um ihnen die Möglichkeit zu geben, in die Schule gehen zu können.

- 5 - AYUDA unterstützt die Erweiterung des Heims mit US $ 5000,-, damit es demnächst weitere Jugendliche beherbergen kann. In naher Zukunft soll mit Hilfe von AYUDA ein Gemüsegarten angelegt werden. Einrichtung für Heim in Salta Auch in der Provinz Salta ist es so, dass viele Kinder so weit von den Schulen entfernt leben, dass eine tägliche Anreise und somit der Schulbesuch unmöglich ist. In der Hauptstadt der Provinz gibt es ein Haus und die nötigen Mitarbeiter, um solche Kinder während der Schulzeit zu beherbergen. Lediglich für die Betten und andere Einrichtungsgegenstände fand man bisher keine Finanzierung, so dass das ganze Projekt zu scheitern drohte. AYUDA finanziert mit US$ 3.350,- die fehlende Einrichtung, so dass das Heim nun in Betrieb genommen werden kann. Saatgut für Jugendheim im Chaco Einem Jugendheim im Chaco stellte AYUDA Saatgut aus Deutschland zur Verfügung, da dies in Argentinien aufgrund der Inflation für viele unbezahlbar geworden ist. Die Vereinsführung von AYUDA e.v. steht mit allen Projekten in regelmäßigem Kontakt, erhält Informationen, Fotos und Belege für die Verbesserungen vor Ort. Unsere Kontaktpersonen in Argentinien bedanken sich außerordentlich herzlich für die großartige Unterstützung aus Deutschland!

- 6 - In Deutschland Diavorträge Im Juni und Juli lud AYUDA zu Diavorträgen nach Köln, Bonn und Bedburg (Erft) ein. Bei argentinischer Musik, Wein und Gebäck erzählte Markus Blöse von den Erlebnissen seiner Südamerikareise, AYUDA informierte über die Situation Argentiniens und trat in Dialog mit den Gästen. Vielen Dank für Ihr Interesse und die wertvollen Anregungen und Ratschläge! Vermittlung ehrenamtlicher Mitarbeiter ins Ausland Immer mehr Nachrichten und Anfragen erreichen AYUDA. Die Resonanz auf die Arbeit ist groß, und es gibt immer mehr Anfragen, ob es möglich sei, in einem von AYUDA unterstützten Projekt ehrenamtlich mitzuarbeiten. Von Februar bis August 2003 wird eine Studentin durch die Vermittlung von AYUDA im Mädchenheim in Posadas leben und arbeiten. Da die Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt durch AYUDA nicht sehr umfassend sein kann, sind Vorerfahrungen im Ausland und sehr gute Spanisch-Kenntnisse unabdingbar. Netzwerk verschiedener Vereine In Deutschland gibt es eine große Zahl an kleinen gemeinnützigen Vereinen, von denen sich einige zu einem Netzwerk zusammenschließen. AYUDA steht in Kontakt zu diesem Netzwerk, was den Austausch von Information ermöglicht und manche Arbeitsschritte erleichtert. Informationsmaterial Durch die veränderte Struktur AYUDAs und die Unterstützung weiterer Projekte in Argentinien und Paraguay hat AYUDA nun damit begonnen, das Informationsmaterial und die Homepage zu aktualisieren. Außerdem hat der Vereinssitz nach Bonn gewechselt. Die Adresse: Sandorfstr. 26, 53225 Bonn. Telefon: 0228 4798875. Spenden Die Zahl der Fördermitglieder wächst, und sichert der Arbeit AYUDAs zur Zeit monatlich ca. 350,- Euro. Wir danken Ihnen sehr für Ihre kontinuierliche

- 7 - Unterstützung, die AYUDA eine sichere Basis für eine längerfristig Unterstützung, z.b. die Zahlung von Gehältern, bietet. In der Weihnachtszeit 2002 wurden etwa 25.000,- (!!!) Euro gespendet - eine phantastische Summe für deren Zustandekommen sich alle Mitglieder von AYUDA im Namen der Kinder und Jugendlichen in Argentinien herzlichst bedanken. Insgesamt erreichten den Verein im vergangenen Jahr fast 50.000,- (!!!) Euro, darunter einige Großspenden von Privatpersonen, Schulen, Kirchengemeinden und Schulen. Danke! Einnahmen Spenden Januar 3.923,68 Spenden Februar 3.615,58 Spenden März 853,60 Spenden April 1.026,16 Spenden Mai 5.544,40 Spenden Juni 446,86 Spenden Juli 6.256,21 Spenden August 4.742,00 Spenden September 2.587,98 Spenden Oktober 515,00 Spenden November 422,26 Spenden Dezember 14.511,26 Fördermitglieder Januar 497,50 Fördermitglieder Februar 140,00 Fördermitglieder März 275,00 Fördermitglieder April 500,85 Fördermitglieder Mai 205,00 Fördermitglieder Juni 260,00 Fördermitglieder Juli 690,00 Fördermitglieder August 180,00 Fördermitglieder September 282,50 Fördermitglieder Oktober 707,50 Fördermitglieder November 192,50 Fördermitglieder Dezember 260,00 Zinsen 795,14 Ausgaben Internet-Homepage -103,63 Telefon -33,66 Kontoführung -41,41 Porto / Büromaterial -848,36 Kosten für Werbematerial -3.034,96 Argentinien / Paraguay -42.183,82 Gesamtausgaben: -46.245,84 Betriebsrechnung Gesamteinnahmen 49.430,98 Gesamtausgaben -46.245,84 Saldo: 3.185,14 Gesamteinnahmen: 49.430,98

- 8 - Bericht über die Argentinienreise von Markus Blöse Orán / Salta / Argentinien am 28.02.2002 Im Namen von AYUDA gruesse ich Euch ganz herzlich aus Argentinien! Es ist 0.30 Uhr. Ich gucke auf das Thermometer, das mir 31*C anzeigt. Mir faellt auf, dass ich in 14 Tagen wieder in Deutschland sein werde, und dass sich mein Jahresurlaub,mit dem Ziel AYUDA - Projekte zu besuchen, viel zu schnell dem Ende naehert. Ich doese vor mich hin, und unwillkuerlich kommen mir einige (wenige) schoene und viele hoffnungsraubende Szenen und Bilder der vergangenen Wochen in den Sinn......Die anhaltenden taeglichen Proteste gegen den Corralito (die Sperrung aller Privatkonten in Argentinien und die damit verbundenen Zwangsumstellung der Dollarkonten auf Peso, der wiederum ueber Nacht mehr als die Haelfte an Wert verloren hat).....normale Maenner im Anzug stuermen die Banken, und bespruehen die Waende: Raeuber, Banditen......taegliche Strassensperren, und Protestveranstaltungen in den Staedten....Laetizia ist Lehrerin und unterrichtet Kinder auf der Muellhalde in Encarnación. Die Kinder leben dort bei Ihren Familien in einer kleine Stadt mitten im Muell, und ernaehren sich von dem, was der Muell so hergibt. Laetizia bringt den Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen bei, denn nur mit ausreichender Bildung haben die Kinder einmal die Chance, das Leben im Muell zu beenden. Die Muellhalde befindet sich 7 km ausserhalb der Stadt, und da es keine andere Moeglichkeit gab, ist Laeticia diesen Weg taeglich zu Fuss hin und zurueck gegangen. Sie bezeichnetet es als ein Wunder, dass AYUDA der dortigen Kommission ein Mofa gekauft hat, damit Laetizia nun nicht mehr zu Fuss diesen Weg gehen muss und mehr Zeit hat, um die Kinder zu unterrichten....die Lebenshaltungskosten in Argentinien sind im Januar um 25% gestiegen, der Preis von Moehren beispielsweise ist um 400% gestiegen......die Schwester Garcia aus dem Kinderheim in Posadas, welches AYUDA seit kurzem unterstuetzt, schaeumt foermlich ueber vor Ideen, die sie in ihrem Heim verwirklichen moechte. Die finanzielle Unterstuetzung aus Deutschland scheint dabei den Stein ins Rollen gebracht zu haben. Eine tolle Frau, die sich mit ihrer ganzen Energie fuer ihre Kinder einsetzt!!!...pablo wohnt mit seiner Familie mitten auf dem Land und ernaehrt sich durch die Herstellung von Holzkohle. Die Haelfte seines Monatsverdienstes muss er fuer den Erwerb von Oel und Mehl investieren......der Kinderhort Changito Dios in Salta hat bislang nur noch nicht geschlossen, da alle 24 Angestellten kostenlos weiterarbeiten, obwohl sie die Regierung seit August des letzten Jahres nicht mehr bezahlt hat......die Behinderteneinrichtung APREM ist so erfreut ueber den Besuch aus Deutschland, dass sie die Presse und das Fernsehn zu unserem Besuch eingeladen haben: Endlich mal eine positive Nachricht: Die Menschen in Deutschland denken an uns, in der schwersten Krise die Argentinien jemals erlebt hat. Alleine das bringt viel Hoffnung!!!

- 9 -...es gibt in ganz Argentinien nur ein offizielles Protestbuch, in welches man sich eintragen kann, wenn man gegen den Coralito ist. Die Warteschlange, um sich dort eintragen zu koennen, betraegt 1.200 Meter!!!...Das Landwirtschaftsinternat Salto de la vieja im argentinischen Chaco beherbegt insgesamt 120 Schueler. Sie verfuegen ueber kein Trinkwasser, und muessen demnach alle paar Tage mit einem riesigen Kanister zum naechten Dorf (12km entfernt) fahren, um diesen dort auffuellen zu lassen. Ein Schlafsaal fuer 32 Jugendliche (mit 16 Hochbetten) hat lediglich 38 qm. Zum Einen denke ich darueber nach, dass ich priviligiert bin, sehen zu koennen, mit welch geringem Aufwand eine sehr grosse Wirkung erzielt werden kann (beispielsweise mit dem Mofa in Encarnación), zum Anderen ist es aber auch sehr hart zu wissen, niemals den Beduerfnissen aller potentiellen AYUDA-Projekte entsprechen zu koennen, denn: DIE NOT IST GROSS......und auf Unterstuetzung aus dem eigenen Land warten viele seit Jahren vergebens! Nochmals liebe Gruesse aus Argentinien: Markus Blöse