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AARWANGEN AEFLIGEN AFFOLTERN IM EMMENTAL ALCHENSTORF ALLMENDINGEN ARNI BE ATTISWIL AUSWIL BANNWIL BÄRISWIL BÄTTERKINDEN BELP BERKEN BETTENHAUSEN BIGLEN BLEIENBACH BOLLIGEN BOWIL BREMGARTEN BEI BERN BRENZIKOFEN BURGDORF BUSSWIL BEI MELCHNAU CLAVALEYRES DEISSWIL BEI MÜNCHENBUCHSEE DIEMERSWIL DÜRRENROTH EGGIWIL ERISWIL ERSIGEN FARNERN FERENBALM FRAUBRUNNEN Informationsstelle FRAUENKAPPELEN für Ausländerinnen- FREIMETTIGEN GELTERFINGEN GERZENSEE GOLATEN und Ausländerfragen GONDISWIL GRABEN GROSSHÖCHSTETTEN GUGGISBERG GURBRÜ HASLE BEI BURGDORF HÄUTLIGEN HEIMENHAUSEN HEIMISWIL HELLSAU HERBLIGEN HERMISWIL HERZOGENBUCHSEE HINDELBANK HÖCHSTETTEN HUTTWIL IFFWIL INKWIL ITTIGEN JABERG JEGENSTORF KAUFDORF KEHRSATZ KERNENRIED KIESEN KIRCHBERG (BE) KIRCHDORF (BE) KIRCHENTHURNEN KIRCHLINDACH KÖNIZ KONOLFINGEN KOPPIGEN KRAUCHTHAL KRIECHENWIL LANDISWIL LANGENTHAL LANGNAU IM EMMENTAL LAUPEN LAUPERSWIL LINDEN LOHNSTORF LOTZWIL LÜTZELFLÜH LYSSACH MADISWIL MATTSTETTEN MEIKIRCH MELCHNAU MIRCHEL MOOSSEEDORF MÖTSCHWIL MÜHLEBERG MÜHLEDORF (BE) MÜHLETHURNEN MÜNCHENBUCHSEE MÜNCHENWILER MÜNSINGEN MURI BEI BERN NEUENEGG NIEDERBIPP NIEDERHÜNIGEN NIEDERMUHLERN NIEDERÖNZ NIEDERÖSCH NOFLEN OBERBALM OBERBIPP OBERBURG OBERDIESSBACH OBERHÜNIGEN OBERÖSCH OBERSTECKHOLZ OBERTHAL OCHLENBERG OESCHENBACH OSTERMUNDIGEN REISISWIL RIGGISBERG ROGGWIL (BE) ROHRBACH ROHRBACHGRABEN RÖTHENBACH IM EMMENTAL RUBIGEN RÜDERSWIL RÜDTLIGEN-ALCHENFLÜH RÜEGGISBERG RÜEGSAU RUMENDINGEN RUMISBERG RÜMLIGEN RÜSCHEGG RÜTI BEI LYSSACH RÜTSCHELEN SCHANGNAU SCHEUREN SCHLOSSWIL SCHWARZENBURG SCHWARZHÄUSERN SEEBERG SIGNAU STETTLEN SUMISWALD TÄGERTSCHI THÖRIGEN THUNSTETTEN TOFFEN TRACHSELWALD TRUB TRUBSCHACHEN URSENBACH URTENEN- SCHÖNBÜHL UTZENSTORF VECHIGEN WALD BE WALKRINGEN WALLISWIL BEI NIEDERBIPP WALLISWIL BEI WANGEN WALTERSWIL (BE) WANGEN AN DER AARE WANGENRIED WICHTRACH WIEDLISBACH WIGGISWIL WILER BEI UTZENSTORF WILEROLTIGEN WILLADINGEN WOHLEN BEI BERN WOLFISBERG WORB WYNAU WYNIGEN WYSSACHEN ZÄZIWIL ZIELEBACH ZOLLIKOFEN ZUZWIL (BE)

Informationsstelle für Ausländerinnen- und Ausländerfragen isa Leitbild Wer wir sind Die Informationsstelle für Ausländerinnen- und Ausländerfragen isa ist die Fachstelle für Integrationsund Migrationsfragen in der Region Bern. Sie ist als konfessionell und politisch unabhängiger Verein organisiert. Wie wir arbeiten Die Arbeit der isa findet in einem dynamischen Umfeld statt. Die isa bleibt am Ball und reagiert flexibel und innovativ auf Veränderungen. Die isa setzt sich Qualitätsstandards und richtet sich dabei nach den neuesten Richtlinien und Vorgaben ihrer LeistungspartnerInnen. Die Aktivitäten werden den gesetzten Standards angepasst und deren Einhaltung wird regelmässig überprüft. Die isa arbeitet aufgrund von Leistungsverträgen mit Stadt, Kanton und Bund. Sie koordiniert ihre Aktivitäten mit Organisationen, die in einem ähnlichen Bereich tätig sind. Dazu pflegt die isa ein Netzwerk von Verbindungen zu Organisationen im Sozial- und Migrationsbereich. Was wir wollen Die isa setzt sich für Gleichberechtigung und Chancengleichheit der Migrantinnen und Migranten ein. Dabei legt die isa grossen Wert auf die Partizipation der Migrations bevölkerung. Was wir wünschen Migration ist eine gesellschaftliche Realität, die es immer geben wird. Wir wünschen uns, dass Migrantinnen und Migranten in der Schweiz die gleichen Chancen haben, am sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben teilzunehmen, wie Schweizerinnen und Schweizer. Wir wünschen uns eine offene Gesellschaft, welche die Einhaltung der Grund- und Menschenrechte gewähr leistet. Im Mittelpunkt stehen die Menschen Die Bedürfnisse und Lebensumstände der jeweiligen Zielgruppe spielen bei der Entwicklung, Planung und Umsetzung aller Aktivitäten der isa eine zentrale Rolle. Besonderen Wert legt die isa auf den Einbezug der vielfältigen Ressourcen von zugewanderten Menschen. Was wir tun Die isa leistet Grundlagenarbeit. Sie beobachtet die Auswirkungen von sozialen, politischen und wirtschaftlichen Veränderungen auf die Lebensverhältnisse von Migrantinnen und Migranten. Aufgrund von stich - haltigen Analysen schlägt sie konkrete Interventionen vor und wird im Rahmen von Pilotprojekten selber aktiv. Die isa fördert den Informationsaustausch und die Verständigung zwischen Zugewanderten und Einheimischen. Sie sensibilisiert die Öffentlichkeit und informiert auf differenzierte Art über die Anliegen der zugewanderten Bevölkerung. Die isa berät alle Personen und Organisationen, unabhängig von ihrem rechtlichen Status, im Zusammenhang mit Migrations- und Integrationsfragen. Ausserdem berät und begleitet die isa Organisationen bei der Entwicklung, Planung, Durchführung und Evaluation von Projekten, welche die Integration der zugewanderten Bevölkerung fördern. Um die Chancen von Migrantinnen und Migranten zu verbessern, bietet die isa Kurse an. Dabei fördert die isa nicht nur sprachliche und fachliche Kompetenzen von Migrantinnen und Migranten, sondern vermittelt auch Informationen zur Orientierung im Alltag. Weitere Informationen isa Speichergasse 29 3011 Bern www.isabern.ch Telefonische Erreichbarkeit ab 1.1.2015 Bildung: jeweils morgens von 10 12 h unter der Nummer 031 310 12 70, isa@isabern.ch Beratung: jeweils nachmittags von 14 16 h unter der Nummer 031 310 12 72, beratung@isabern.ch Öffnungszeiten Kurzberatung ab 1.1.2015 Bern: Mo 15.30 17.30 h, Mi 10 13 h, Fr 11 13 h Burgdorf: Mo 10 13 h, Mi 15 17 h, Do 15 17 h Langenthal: Mi 16 17.30 h 2

INHALT INHALTSVERZEICHNIS BERICHT AUS DEM VORSTAND Erfolgreiches Change Management Ursula Dubois 5 BERICHT DER GESCHÄFTSLEITERIN Abschied und Neuanfang Francesca Chukwunyere 7 Ein herzliches Dankeschön 9 BERICHTE AUS DEN BEREICHEN Beratung: Fach- und Projektberatung Francesca Chukwunyere 10 Fachberatung 10 Projektberatung 10 Kurz- und begleitende Beratung Renate Haldemann 11 Kurzberatung 11 Begleitende Beratung 13 Diskriminierungsschutz 13 Statistisches 14 Bildung Tom Morgenegg 16 Ein erfolgreiches Angebot für Migrantinnen und Migranten 16 Frühförderung und Kinderhütedienst PLUS+ 17 Wir danken 18 Kursstatistik 2014 19 intercultura Regula Tanner 20 20 Jahre unterwegs eine Erfolgsgeschichte in Stichworten 20 Ausbildung für interkulturelles Dolmetschen, Modul 2/2014 21 Koordination, Information und Beratung 21 Weiterbildung 24 Supervision 24 Wir danken 24 Information, Vernetzung, Veranstaltungen, Diversity Training und Internetplattform integration-be.ch Francesca Chukwunyere 25 Information und Vernetzung 25 Enge Zusammenarbeit mit interunido und multimondo ab 2015 25 Diversity Training 26 Austauschsitzung Migration 27 www.integration-be.ch 27 JAHRESBERICHT 2014 3

INHALT Kompetenzzentrum Integration Burgdorf Rosa Lili Rocabado Rüegger 28 Umzug in neue Räumlichkeiten 28 Kurzberatung und Information 28 Veranstaltungen 29 Ein grosses Dankeschön 31 Kompetenzzentrum Integration Langenthal (interunido) Thomas Niklaus 32 Vorbereitungen zur Umsetzung des neuen Integrationsgesetzes 32 Zusammenstellung der im Jahr 2014 geleisteten Arbeiten des Kompetenzzentrums Langenthal 33 Beratung 33 Vernetzung, Veranstaltungen und Projekte 34 Andere Arbeitsbereiche von interunido 35 Finanzen Francesca Chukwunyere / Therese Fehlmann 36 Neue Rechnungslegung 36 Bilanz per 31.12.2014 / 2013 37 Erfolgsrechnung 2014 / 2013 38 Gesamtbudgetübersicht 2015 40 Impressum 42 4

BERICHT AUS DEM VORSTAND BERICHT AUS DEM VORSTAND Erfolgreiches Change Management URSULA DUBOIS Wie bereits 2013 war auch 2014 ein Übergangsjahr. Übergänge bringen es mit sich, dass man von Vertrautem Abschied nehmen und sich auf Neues einstellen muss. Der Abschied von der direkten Bundesfinanzierung als Kompetenzzentrum Integration, an deren Stelle die Finanzierung über KIP-Gelder der Gesundheits- und Fürsorgedirektion getreten ist, brachte bereits 2014 einige Neuerungen mit sich. Hinzu kam beispielsweise der Auftrag, auch im Bereich Diskriminierungsschutz zu beraten. Um diesen kompetent wahr zu nehmen, waren aufwändige Schulungen des Beratungspersonals nötig. Ferner hatte die isa neu auch geeignete Personen in die Programme des Flüchtlingsbereiches zu zu weisen. Die grösste Herausforderung stellte jedoch die Neuverhandlung der Leistungsverträge mit dem Kanton im Hinblick auf die Umsetzung des Integrationsgesetzes ab 2015 dar. Diesbezüglich hatte der Vorstand einige wegweisende strategische Entscheidungen zu fällen: Zentral war der Beschluss, künftig nicht mehr wie bisher nur auf freiwilliger Basis zu beraten, sondern als Ansprechstelle Integration auch Menschen zu beraten, welche aufgrund einer behördlichen Anordnung zu uns geschickt werden. Erst auf dieser Grundlage konnte die isa sich um das Mandat als Ansprech stelle Integration für die Region Emmental, Mittelland, Oberaargau bewerben. Um die ab 2015 zu erfüllenden Aufgaben betriebswirtschaftlich einigermassen vernünftig wahrnehmen zu können, hat die isa zudem Unterleistungsverträge und Zusammenarbeitsvereinbarungen mit interunido in Langenthal, multimondo in Biel und der Stadt Bern aushandeln müssen. Hinzu kam, dass sich der in den letzten Jahren betriebene Raubbau am Vereinskapital zur Deckung des Defizits aus den Bereichen Frühförderung und Beratung insofern zu rächen begann, als dass ein Polster zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen fehlte. Eine Tatsache, welche das Finanzmanagement zunehmend forderte und den Vorstand zu einschneidenden Sparmassnahmen veranlasste. Erfreulicherweise zeigten diese Wirkung und im Jahresabschluss 2014 präsentieren sich wieder schwarze Zahlen. Der Reorganisationsdruck führte teamintern zu grossen Spannungen und die nötigen strukturellen Veränderungen konnten nicht ohne Konsequenzen im Personalbereich vollzogen werden. Die dafür erforderlichen Entscheidungen waren belastend, die Vorstandsarbeit 2014 zeitintensiv und komplex. Umso mehr freut es uns, gerade in dieser schwierigen Phase mit Fred Sommer, Verwaltungswissenschaftler, weiteren kompetenten Zuwachs im Vorstand erhalten zu haben. Dass die JAHRESBERICHT 2014 5

BERICHT AUS DEM VORSTAND verein barten Leistungen unter diesen Vorzeichen trotzdem erbracht werden konnten, ist dem gesamten isa-team ehemaligen und neuen Mitarbeitenden hoch anzurechnen! Der Vorstand bedankt sich an dieser Stelle für die grosse Arbeit. Mit den ab 2015 vorliegenden mehrjährigen Rahmenleistungsverträgen mit GEF und ERZ glauben wir, nun in etwas ruhigere Gewässer vor zu stossen und sind gespannt auf die Erfahrungen, welche wir bei der Umsetzung des sogenannten Berner Modells machen werden. Zu hoffen ist, dass die Verlagerung der Beratungsleistungen auf die Zielgruppe NeuzuzügerInnen nicht wie von uns befürchtet zu grossen Engpässen im Bereich der freiwilligen Beratung der bereits ansässigen Migrationsbevölkerung führen wird. Steht doch dafür in der Region Emmental, Mittelland, Oberaargau insgesamt ein weitaus geringerer Betrag zur Verfügung, als zuvor für dasselbe Ziel publikum allein im Grossraum Bern. Insbesondere in der Stadt Bern dürfte es eng werden, denn ab 2015 werden für die Beratung dieses Zielpublikums in einem Unterleistungsvertrag zwischen der isa und der Stadt Bern gerade noch Fr. 80 000. budgetiert. 6

BERICHT DER GESCHÄFTSLEITERIN BERICHT DER GESCHÄFTSLEITERIN Abschied und Neuanfang FRANCESCA CHUKWUNYERE 2014 konnte mit der Erziehungsdirektion (ERZ) erstmals ein bereichsübergreifender Rahmenvertrag für den Sprach- und Frühförderbereich und intercultura abgeschlossen werden. Dieser Rahmenvertrag setzt die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der vergangenen Jahre mit der ERZ fort. Er gibt uns für die betroffenen Angebote über die nächsten vier Jahre eine recht grosse Planungssicherheit. Für den Bereich Beratung war auch 2014, wie bereits 2013, ein «Übergangsjahr». So bewegten sich denn die inhaltlichen Vorgaben des Leistungsvertrages noch sehr nahe an jenen der direkten Vereinbarungen mit dem Bundesamt für Migration (BFM) aus den Vorjahren. Organisatorisch aber stand bereits alles im Zeichen der per 1.1.2015 fälligen Umstrukturierungen zur Umsetzung des Integrationsgesetzes, in der die isa als Ansprechstelle Integration für die Region Emmental, Mittelland, Oberaargau eine wichtige Funktion übernehmen sollte. Aus finanziellen und strukturellen Gründen trennte sich die isa von einigen langjährigen Mitarbeitenden, andere gingen aus freien Stücken neue Wege. So wurde das Jahr 2014 teamintern zum Jahr der Abschiede und gleichzeitig zum Jahr eines Neuanfangs. Durch die Neuorganisation der Bereiche und Stellenbeschriebe konnten mittelfristig 50 Stellenprozente eingespart werden. Annina Indermühle, seit 16 Jahren in verschiedenen Funktionen mit grosser Fachkompetenz am Aufbau der isa beteiligt und zuletzt für den Bereich Fachberatung und Integrationsprojekte zuständig, hat die isa bereits Ende August verlassen. Rita Kieffer, welche den Bereich Bildung während der letzten 9 Jahre geleitet hatte, hat die isa per Ende September verlassen. Sie hat unser Kursprogramm in dieser Zeit qualitativ und quantitativ sehr vergrössert. Besonders zu erwähnen ist die Entwicklung des Kinderhütedienstes PLUS+ zum parallel zu den Kursen der Erwachsenen geführten Frühförderprogramm. Jacqueline Hüsler, seit 8 Jahren mit Herzblut Mitarbeiterin Administration im Bildungsbereich, verliess die isa per Ende Oktober. Susanna Paoletti, während 27 Jahren Dreh- und Angelpunkt der Administration und Lohnbuchhaltung, hat die isa per 31. Dezember verlassen. Aufgrund der grossen aufgelaufenen Überzeiten arbeitete sie bereits seit Mitte Juli nicht mehr. Wir danken all diesen Mitarbeiterinnen herzlich für ihre engagierte Arbeit und wünschen ihnen für die berufliche und private Zukunft alles Gute. JAHRESBERICHT 2014 7

BERICHT DER GESCHÄFTSLEITERIN Bereits Anfang Januar hat Yohannes Berhane, Chemielaborant und interkultureller Dolmetscher mit vielen Weiterbildungen im Migrationsbereich, seine Arbeit als Berater angetreten. Tom Morgen egg, Lehrer und Soziologe mit einem Master in Nonprofit Management, hat am 1. Oktober die Stelle von Rita Kieffer übernommen. Ebenfalls am 1. Oktober hat Dominique Heller, Kaufmann und Historiker, seine Arbeit als Administrator bei der isa aufgenommen. Zusammen mit Danlette Saywon betreut er in Zukunft die Kursadministration und das Sekretariat der Ansprechstelle Integration. Mariann Halasy-Nagy Liratni, Ethnologin und Kauffrau, wird ab 1. Januar 2015 Grundlagenarbeit für die Ansprechstellen Integration erbringen und gleichzeitig die Buchhaltung und das Personalwesen der isa betreuen. Chantal Uwamahoro, Juristin und Beraterin bei multimondo, wird uns auch ab 1. Januar als Mitarbeiterin in den Fachgebieten Diskriminierungsschutz und Integrationsvereinbarungen unterstützen. Wir wünschen allen diesen Mitarbeitenden einen guten Start und viel Freude an der neuen Arbeit. Das isa-team ab 2015. 8

BERICHT DER GESCHÄFTSLEITERIN Ein herzliches Dankeschön Wir danken allen, die uns im vergangenen Jahr finanziell und ideell unterstützten. Unser Dank geht insbesondere an die Abteilung Weiterbildung der Erziehungsdirektion und an die Fachstelle Integration der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern für die gute Zusammenarbeit und die namhaften Subventionen an das Kurswesen und unsere Beratungstätigkeiten. Ebenfalls danken wir den Städten Burgdorf und Langenthal, die mit ihrem Beitrag die Kompetenzzentren in Burgdorf und Langenthal mitgetragen haben. Schliesslich danken wir allen SpenderInnen für ihre ermutigende und wertvolle Unterstützung, insbesondere der Gemeinde Zollikofen, der reformierten Kirche Bern-Jura-Solothurn sowie der römisch-katholischen Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung. Ganz besonders möchten wir uns bei Therese Fehlmann bedanken, die seit Juli 2014 den Bereich Finanzen und Lohnbuchhaltung ehrenamtlich geleitet hat. Ohne sie hätten wir die grosse Lücke, welche der Weggang von Susanna Paoletti hinterliess, nicht füllen können. JAHRESBERICHT 2014 9

BERATUNG: FACH- UND PROJEKTBERATUNG BERICHTE AUS DEN BEREICHEN FRANCESCA CHUKWUNYERE Beratung: Fach- und Projektberatung Fachberatung 36 Anfragen unterschiedlicher Art wurden im Bereich Fachberatung entgegen genommen und bearbeitet. Die Bandbreite der Anliegen reicht von Tipps für das Durchführen von Kursen in einer Gemeinde über die Mitarbeit in Begleitgruppen bis zur Erarbeitung und Durchführung von Weiterbildungs- oder Unterrichtseinheiten. Ein Drittel der Anfragen kam von Forschenden, die im Rahmen von Studien Experteninterviews mit unseren Mitarbeitenden durchführten. Daneben haben wiederum verschiedene speziell auf die Bedürfnisse der Anfragenden zugeschnittene Weiterbildungseinheiten für Sozialarbeitende diverser Institutionen durchgeführt werden können. Dominant waren 2014 Anfragen zum Thema Zwangsheirat, zum Berufsabschluss für erwachsene MigrantInnen, zu WanderarbeiterInnen und zu berufsspezifischen Sprachkursangeboten. Für die reformierte Kirche Bern-Jura-Solothurn durften wir zudem ein Informationsblatt für kirchliche Sozialarbeitende zur Umsetzung des Integrationsgesetzes ab 2015 erarbeiten. «Waou, das ist prompte und umfassende Auskunft. Vielen Dank!» Denise Efionayi, SFM Neuchâtel, Rückmeldung zu Fachberatung Projektberatung Die Nachfrage nach unseren kostenlosen Projektberatungen ist ungebrochen hoch. Es fanden 31 Beratungen für 18 verschiedene Projektträgerschaften statt, wobei diverse Trägerschaften mehr als ein Projekt verfolgten. Viele Beratungen betrafen Fragen zu Vereinsgründungen, respektive Fragen zur juristischen Projektträgerschaft. Die Themen der angestrebten Projekte reichten von Familienplanung für somalische Familien, dem Angebot von Deutschkursen für portugiesisch Sprechende über Projekte zur Wohn- und Arbeitsplatzvermittlung für MigrantInnen bis hin zur Beratung von NeuzuzügerInnen. Eine durchschnittliche Beratung beansprucht 1 3 Stunden und umfasst Feedback zu Projektunterlagen oder -ideen, Vermittlung von Informationen und Tipps zum Verbessern der Unterlagen, die Abgabe von Musterdokumenten und Adressen oder auch das Planen der nächsten Schritte. Die beiden niederschwelligen von uns beratenen Projekte der Vereine «give a hand» und Swiss African Forum werden 2015 über das Gefäss soziale Integration als Pilotversuche von Lotsenprojekten vom Kanton Bern finanziert. Die isa ist damit beauftragt worden, diese Projekte im Jahr 2015 zu begleiten. 10

BERICHTE AUS DEN BEREICHEN Kurz- und begleitende Beratung RENATE HALDEMANN Kurzberatung Die täglichen Öffnungszeiten der isa von zwei bis vier Stunden für telefonische oder persönliche Kurzberatung wurden sehr geschätzt und entsprechend genutzt: insgesamt gab es im Berichtsjahr 3258 Anfragen. Rund ein Drittel der Ratsuchenden, 1087 Personen, kamen an der Speichergasse persönlich vorbei. Etwas mehr als die Hälfte, 1856 Anfragen, erreichten uns telefonisch und rund 10% oder 315 Anfragen gelangten auf elektronischem Weg zu uns. 70% der Kurzberatungen konnten innerhalb von 15 20 Minuten, 30% innerhalb von 20 30 Minuten durchgeführt werden. 1997 Anfragen konnten in der Kurzberatung direkt erledigt werden, 692 Ratsuchende wurden auf Fachpersonen, Fachstellen oder zuständige Behörden hingewiesen oder weiter vermittelt. 569 Ratsuchende wurden an die interne Kursadministration, die begleitende Beratung oder die Fachberatung überwiesen. Beratungsthemen 2014 isa-kurse (Deutsch / Alphabetisierung) 1165 Ausweis / Aufenthalt 933 Familie / Partnerschaft 676 Anderes 594 Arbeit 540 Bildung / Weiterbildung 450 Finanzen 445 Übersetzung / Sprache 198 Wohnen 192 Fachberatung (Kurzberatung) 29 0 200 400 600 800 1000 1200 1400 In einer Beratungssequenz konnten mehrere Themen angesprochen werden, es kamen deshalb in den 3258 Anfragen 5222 Anliegen zur Sprache. Unter «Anderes» sind zusammengefasst die Nachfragen zum alltäglichen Leben wie Kranken kasse, Schule, Kinderbetreuung, Steuern, Telekommunikation, öffentlicher Verkehr, Vermittlung von Adressen im Gesundheits- und Beratungsbereich usw. Zu «Fachberatung im Beratungsbereich» werden Anfragen von Organisationen gezählt, welche nicht Einzelfälle betreffen, sondern generelle Fragen zu Integration oder Migra tion. JAHRESBERICHT 2014 11

KURZ- UND BEGLEITENDE BERATUNG Wohnort der beratenen Personen 2014 1500 1278 1227 1000 500 0 577 128 48 Stadt Bern Kanton Bern Unbekannt CH Ausland Herkunft der beratenen Personen 2014 Europa 1098 Unbekannt 563 Afrika Asien 426 411 Mittel- und Südamerika 122 Andere 12 0 200 400 600 800 1000 1200 Von den Personen aus Europa sind 386 SchweizerInnen, 362 EU/EFTA-Staatsangehörige und 350 stammen aus dem übrigen Europa. 12

BERICHTE AUS DEN BEREICHEN Begleitende Beratung Das Jahr konnten wir mit einem neuen Mitarbeiter im Beratungsteam beginnen: Yohannes Berhane, ursprünglich aus Eritrea, hat unser Angebot um die Sprachen Amharisch, Tigrinya und Italienisch erweitert. Entsprechend haben sich auch schon nach kurzer Zeit vermehrt Ratsuchende aus der Region ums Horn von Afrika an die isa gewandt. Besonders viele Anfragen und Beratungen drehten sich 2014 um das Thema Einbürgerung. Die sofortige Anwendung der SVP-Einbürgerungsinitiative ab Dezember 2013 betraf viele Menschen, die bereits vor langer Zeit ein Einbürgerungsgesuch gestellt hatten und nur noch von der letzten Instanz (Bund) einen Entscheid benötigten. Die Kriterien der Niederlassungsbewilligung C und des Sozialhilfebezugs trafen vor allem Flüchtlinge mit Ausweis F (Vorläufige Aufnahme), die oft schon seit Jahren hier leben und die in der ersten Zeit in der Schweiz oder auch als Vollzeitbeschäftigte mit geringem Einkommen auf eine Teilunterstützung der Fürsorge angewiesen waren oder sind. Durch die neuen Forderungen fühlten sich viele MigrantInnen ungerecht behandelt und trugen ihre Wut und Trauer in die Beratungsgespräche, die dadurch teilweise emotional sehr belastend wurden. Ab Herbst haben wir uns dann intensiv mit der Zukunft im Beratungsbereich beschäftigt der Umsetzung des Kantonalen Integrationsgesetzes, welche für uns eine grosse Herausforderung und Neuausrichtung bedeutet. Die isa wird nun nicht mehr ausschliesslich in der freiwilligen Beratung tätig sein können, sondern wird neu auch «PflichtklientInnen» im Auftrag der Migrationsbehörden beraten. Diskriminierungsschutz Seit Anfang 2014 hat die isa den offiziellen Auftrag, auch im Bereich Diskriminierungsschutz zu beraten. Im Januar wurde das Beratungsteam in ein elektronisches Erfassungssystem für Diskriminierungsfälle eingeführt: Das Dokumentationssystem Rassismus (DoSyRa) wird von humanrights.ch und der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) betrieben und die darin dokumentierten Fälle werden in einem jährlichen Bericht veröffentlicht. Erfasst werden alle Vorfälle, die bei uns und den weiteren beteiligten Beratungsstellen von Opfern, ZeugInnen oder TäterInnen gemeldet werden. Zur Qualitätssicherung der Beratung im Diskriminierungsschutz haben alle BeraterInnen an einer spezifischen Weiterbildung, organisiert durch die Gesundheits- und Fürsorgedirektion, teilgenommen. Im Berichtsjahr hat die isa im DoSyRa 23 Fälle eingetragen (siehe auch www.network-racism.ch/de/monitoringberichte/monitoringberichte.html). JAHRESBERICHT 2014 13

KURZ- UND BEGLEITENDE BERATUNG Statistisches Anzahl Dossiers: Im Jahr 2014 wurden insgesamt 406 Dossiers (Einzelperson, Paar oder Familie) geführt. Es fanden 1083 Beratungsgespräche statt. Dies zeigt gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme und übertrifft die Vorgaben im Leistungsvertrag mit der Gesundheits- und Fürsorgedirektion. Im Auftrag von Institutionen wurden mehrere zusätzliche Beratungsaufträge erledigt. Die Kosten wurden von den entsprechenden Institutionen getragen. Geschlecht: 60% der Ratsuchenden waren Frauen, 40% Männer. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 10% bei den Männern. Wohnort: 47,8% der Ratsuchenden waren in der Stadt Bern wohnhaft, 52,2% im Gebiet Emmental, Mittelland, Oberaargau. Status: Der grösste Anteil der Ratsuchenden, 42%, verfügte über eine Aufenthaltsbewilligung. Beratungsthemen 2014 700 600 588 588 500 400 300 200 100 0 416 399 269 225 219 197 126 108 74 51 20 21 In 28 Fällen ist zum Thema häusliche Gewalt in Ehe und Partnerschaft beraten worden. 14

BERICHTE AUS DEN BEREICHEN Beratungssprache 2014 120 114 100 80 60 40 20 0 63 52 51 46 31 26 10 9 3 1 28% wurden in Deutsch beraten, 15,5% in Tamil, 12,8% in Spanisch, 12,6% in Türkisch, 11,3% in Tigrinya, 7,6% in Albanisch, 6,4% in Englisch, 2,5% in Französisch, 2,2 in Amharisch, 0,7% in Serbisch / Kroatisch / Bosnisch und 0,2% in Italienisch. Herkunft 2014 Europa 159 Asien 107 Afrika 95 Mittel- und Südamerika 45 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 39,2% der ratsuchenden Personen stammten aus Europa (9,4% aus dem EU-Raum, 26,6% aus dem übrigen Europa, 3,2% waren SchweizerInnen). Beratungsdauer Rund 74% der KlientInnen kamen 2 4 mal zur Beratung, 19,5% nutzten eine einmalige Beratung und nur 6,5% benötigten eine Begleitung mit mehr als 5 Gesprächen. JAHRESBERICHT 2014 15

BILDUNG Bildung TOM MORGENEGG Ein erfolgreiches Angebot für Migrantinnen und Migranten Die isa bietet Migrantinnen und Migranten ein erprobtes und erfolgreiches Angebot, um Deutsch zu lernen und sich in der Schweiz zu integrieren. Hauptziele der Kurse sind die Förderung der Kommunikations fähigkeit in der deutschen Sprache sowie die Orientierung im schweizerischen Alltag. Eine Stärke der isa-kurse ist seit langen Jahren die Niederschwelligkeit der Kurse. Durch die teilnehmerfreundlichen Rahmenbedingungen, die gute örtliche Erreichbarkeit, das kostenlose Kinderbetreuungsangebot, eine tiefe Kostenbeteiligung und die flexiblen Anmeldungs- und Eintrittsprozeduren erreicht die isa zahlreiche Migrantinnen und Migranten, welche sonst keinen Platz in einem Sprachkurs finden könnten. Die Angebote der isa richten sich insbesondere an Personen mit wenig Schulerfahrung. Mit der kundenorientierten Differenzierung des Angebotes kann die isa die Teilnehmenden dort abholen, wo sie stehen und sie in ihrem persönlichen Lerntempo fördern. Migrantinnen und Migranten, welche zum ersten Mal eine Fremdsprache lernen und sich zum ersten Mal systematisch mit der deutschen Sprache auseinandersetzen, finden bei der isa das passende Angebot. Erste minimale Deutschkenntnisse können sich die Teilnehmenden im Kurs «Einstieg Deutsch mündlich» aneignen. Personen, welche unsere Schrift noch nicht kennen oder nur wenig lesen und schreiben können, sind in den isa-alphabetisierungskursen willkommen. Danach empfiehlt die isa den Besuch eines «Lesen und Schreiben Übungskurses». In diesen Kursen fördert die isa Personen individuell, welche über mündliche Deutschkenntnisse verfügen und mit dem lateinischen Alphabet vertraut sind, deren Lese- und Schreibfähigkeiten jedoch noch nicht genügen, um einem regulären Deutschkurs zu folgen. Die isa hat die Erfahrung gemacht, dass es sich für die Lernenden auszahlt, bei diesen Grundlagen des Spracherwerbes viel zu investieren. Gleichzeitig achten die Kursleitenden darauf, dass das Gelernte im Alltag unmittelbar angewendet werden kann und sich die Migrantinnen und Migranten getrauen, die neue Sprache anzuwenden. Es ist der isa ein Anliegen, dass ihre Kun dinnen und Kunden eine längere Laufbahn des Deutschlernens einschlagen können. Daher motiviert sie die Teilnehmenden, im neuen Semester einen Folgekurs zu besuchen. Die Kursleitenden geben für den Besuch eines Folgekurses eine persönliche Empfehlung ab. Die grosse Zahl der Lernenden, welche jeweils im neuen Semester weitermachen möchten, freut die isa und zeigt, dass ihre Kursleitenden eine erfolgreiche Arbeit leisten. 16

BERICHTE AUS DEN BEREICHEN Sobald die MigrantInnen die Grundlagen der Alphabetisierung und die geforderten Ziele in den Lese- und Schreibfähigkeiten erreicht haben, können sie einen regulären Deutschkurs besuchen. Rita Kieffer und das Team der isa-kursleitenden hat das Konzept der Deutschkurse in jahrelanger Arbeit verfeinert und den Bedürfnissen der Migrantinnen und Migranten angepasst. Die isa- Deutschkurse bewegen sich im Bereich A1 und A2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens GER. Personen, welche bereits ein höheres Sprachniveau erreichen, vermittelt die isa an die Volkshochschule Bern. Die isa ist von ihrem Produkt der Sprachkurse überzeugt und ihre Lernenden sowie ihre Partner, Geldgeber und Prüfer bestärken sie, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Frühförderung im Kinderhütedienst PLUS+ Sehr gute Erfahrungen macht die isa mit dem Kinderhütedienst PLUS+. Die Eltern besuchen den isa-sprachkurs, während ihre Kinder gleichzeitig im Kinderhütedienst PLUS+ betreut werden. Die Kinder der Migrantinnen und Migranten erhalten im Kinderhütedienst PLUS+ eine kindgerechte Förderung durch qualifiziertes Betreuungspersonal. Sie lernen dabei, die Trennung von der Mutter zu meistern und Vertrauen in das Betreuerinnen-Team zu fassen. Die Kinder ab sechs Monaten werden zur Selbstständigkeit geführt, lernen sich in eine Gruppe von Kindern zu integrieren, üben sich in motorischen Basisfähigkeiten oder im Umgang mit Papier, Schreib-, Mal- und Impressionen vom MitarbeiterInnentag 2014 JAHRESBERICHT 2014 17

BILDUNG Bastelwerkzeug. Die sprachliche Frühförderung geschieht durch die sprachliche Begleitung aller Handlungen durch die Betreuerinnen, damit die Kinder Deutsch hören und aufnehmen können. Wiederkehrende Lieder und Verse vermitteln den Kindern Sprachmelodie und Sprachrhythmus und den Wortschatzerwerb erleichtern Bastelarbeiten, zahlreiche Spiele, aber auch Znüni- oder Zvieripausen können für den Spracherwerb genutzt werden. Wir danken Die isa bedankt sich beim Team der Kursleitenden sowie dem Team Kinderhütedienst PLUS+ für die engagierte und professionelle Arbeit. Wir danken der Erziehungsdirektion des Kanons Bern für die Unterstützung des Kursangebotes, den Sozialdiensten und Hilfswerken für die gute Zusammen arbeit und den Vermieterinnen und Vermietern unserer Kursräumlichkeiten für die Gastfreundschaft. Ein besonderer Dank geht an unsere Schülerinnen und Schüler, die uns mit ihrer Lernbereitschaft und Motivation viel Freude bereiten. 18

BERICHTE AUS DEN BEREICHEN Kursstatistik 2014 Anzahl durchgeführte Kurse 2014 40 35 37 36 36 30 25 20 27 26 26 15 10 5 0 10 10 10 0 0 0 Winter 2013 / 14 Sommer 2014 Winter 2014 / 15 Integration konkret (keine Kurse durchgeführt) Deutsch mündlich / Alphabetisierung Deutsch Total Anzahl Kursteilnehmende 2014 400 350 362 363 351 300 289 280 271 250 200 150 165 156 156 100 50 73 83 80 0 Winter 2013 / 14 Sommer 2014 Winter 2014 / 15 Frauen Männer Total Teilnehmende Kinder im Kinderhütedienst JAHRESBERICHT 2014 19

INTERCULTURA REGULA TANNER intercultura Ein Beruf professionalisiert sich Die Institution intercultura bildet interkulturell Dolmetschende aus und feiert heuer den 20-jährigen Entwicklungsweg der Ausbildung. Diese hat sich laufend professionalisiert. intercultura vereinheitlichte im Auftrag der Erziehungsdirektion des Kantons Bern im Jahr 2001 die Ausbildung für interkulturell Dolmetschende und schuf im 2004 ein Ausbildungskonzept, welches nationalen Standards entspricht. Seither erlangten rund hundert Personen das national anerkannte Zertifikat Interpret (Nationale Interessengemeinschaft für interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln). Während früher vor allem An gehörige von zugewanderten Personen beim Behördenkontakt übersetzten, mitunter auch die eigenen Kinder, werden im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich seit einigen Jahren zunehmend ausgebildete interkulturell Dol metschende eingesetzt. Dies, um Rollenkonflikte der Dolmetschenden zu vermeiden und die Qualität zu gewährleisten. Im Jahr 2014 gingen bei der Berner Vermittlungsstelle Comprendi für interkulturell Dolmetschende 21 000 Auf träge ein. Dies sind knapp dreimal so viele wie noch vor neun Jahren. Der Bund, 29.12.2014: «Wenn die Sprachkenntnisse fehlen, fehlt es an allem», Autorin: Selina Stucki 20 Jahre unterwegs eine Erfolgsgeschichte in Stichworten Am Freitag, 12.12.2014 konnte intercultura auf ihr 20-jähriges Bestehen zurückblicken und diese Erfolgsgeschichte mit Musik, Ansprachen, Rückblicken, Kulinarischem, Begegnungen und Gesprächen und einem Ausblick in die Zukunft feiern. Aus der 1994 entwickelten Idee, dass MultiplikatorInnen ausländischen Eltern beistehen, indem sie Wissen vermitteln, Ressourcen aufzeigen und Verantwortung übergeben, entwickelte sich zunächst der Lehrgang «Elternarbeit im eigenen Kulturkreis» als Pilotprojekt. Zwischen 1995 und 2000 wurde dieser in verschiedenen Regionen des Kantons mehrmals durchgeführt. 2001 startete die Koordinationsstelle «intercultura», unterstützt durch die Erziehungsdirektion des Kantons Bern. 2002 2003 wurde der Lehrgang für Sprach- und Kulturvermittlung mit Modulen, fokussiert auf Information im Bereich Bildung und Gesundheit und auf Grundlagen zur Durchführung eines Projektes, weiterentwickelt. 2004 wurden zum ersten Mal die Ausbildungsmodule Interkulturelles Dolmetschen im Trialog und Orientierung im Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen basierend auf dem heutigen Ausbildungskonzept intercultura durchgeführt und so die gesamtschweizerisch definierten Ausbildungsstandards von INTERPRET berücksichtigt. 2006 erfolgte die eduqua- Zertifizierung und definitive Anerkennung des Ausbildungskonzeptes und der Ausbildungsmodule intercultura durch die Qualitätssicherungskommission INTERPRET. 20

BERICHTE AUS DEN BEREICHEN Die Ausbildung mit Abschluss der Modulzertifikate intercultura führt zum schweizerischen Zertifikat INTERPRET und mit weiterer Qualifizierung zur Zulassung der Berufsprüfung für den eidg. Fachausweis Fachmann/Fachfrau für interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln. Diese positive Entwicklung haben die Erziehungsdirektion des Kantons Bern, das Bundesamt für Gesundheit, der Verein Elternbildung Kanton Bern als ehemalige, die isa als aktuelle Trägerschaft, das langjährige intercultura-team und weitere Institutionen und Personen ermöglicht. Wir danken den aktiven Pionierinnen und Pionieren, den unterstützenden Trägerschaften, den überzeugten Organisationen, den kompetenten Ausbildenden und Beratenden, den engagierten Fachpersonen, den kooperativen Vermittlungsstellen für ihren Einsatz, ihr Knowhow und ihre Finanzen zur Unterstützung der Professionalisierung des interkulturellen Dolmetschens und zur Unterstützung von intercultura und wir danken für alle Beiträge zum Gelingen der würdigen, stimmungsvollen und frohen Feier. Ausbildung für interkulturelles Dolmetschen, Modul 2/2014 Das Modul 2 wurde im Zeitraum von März bis September 2014 durchgeführt und vorwiegend von Teilnehmenden aus Modul 1/2014 besucht. Entsprechend den Konzepten intercultura und INTERPRET stand die Orientierung zu den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales im Mittelpunkt. Der Einblick in Fachstellen und deren Angebote, der Austausch mit Fachpersonen zu Fragen der beidseitigen professionellen Rollengestaltung in der Trialogsituation, die Erweiterung des Fachwortschatzes und die Weiterentwicklung der Dolmetschtechniken waren wichtige Themen. Im Rahmen der Feier «20 Jahre unterwegs» wurden den Absolventinnen und Absolventen der Ausbildung 2013/14 die Modulzertifikate und -bestätigungen übergeben. Koordination, Information und Beratung Die Koordinationsstelle befasste sich mit den Vermittlungs- und anderen Fachstellen innerhalb des deutschsprachigen Kantons Bern mit Themen und Fragen rund um das interkulturelle Dolmetschen. Dabei eingeschlossen waren die Angebote der Aus- und Weiterbildung, Supervision, die Information und Beratung. In den Beratungen zeigten sich erneut die berufliche Integration unter Berücksichtigung der eigenen Sprachkenntnisse als Ressource, die Qualifikation über die Gleichwertigkeitsprüfung, die Erlangung anerkannter Sprachdiplome und des Zertifikates INTERPRET sowie die Berufsprüfung für den eidgenössischen Fachausweis als zentrale Themen. Das Interesse für die Anmeldung zum Modul 1/2015 war besonders hoch. JAHRESBERICHT 2014 21

INTERCULTURA 22

BERICHTE AUS DEN BEREICHEN JAHRESBERICHT 2014 23

INTERCULTURA Weiterbildung In Koordination mit den Vermittlungsstellen hat intercultura folgende Weiterbildungsangebote für interkulturell Dolmetschende durchgeführt: Dolmetsch- und Notationstechnik eine Herausforderung, die gelernt und geübt sein will Definitionen eigene Arbeitstechnik entwickeln Training Intervision eine Methode zur eigenen Stärkung im Umgang mit schwierigen Dolmetschsituationen Interkulturell Dolmetschende professionell in ihrer Rolle Bewusstsein schärfen Rolle trainieren Wirkung reflektieren Wohnen im Alter Bestattungsinstitut Krematorium Wissenswertes für interkulturell Dolmetschende Supervision Das Angebot der Supervision wurde wiederum in Koordination mit der Vermittlungsstelle «comprendi?» organisiert. Die Supervision ist eine sehr wichtige Form der beratenden Begleitung zur Förderung der beruflichen und persönlichen Kompetenz der interkulturell Dolmetschenden. Durch das Analysieren von Berufssituationen und die vertiefte Reflexion entwickeln die interkulturell Dolmetschenden ihr Rollen- und Verantwortungsbewusstsein und ihre Handlungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung des Berufskodex. Die Verarbeitung von emotional belastenden Erlebnissen wird in der Supervision möglich. Das Erkennen der eigenen Ressourcen und Grenzen ist ein wichtiger Beitrag zur eigenen Professionalisierung und für die Stärkung in schwierigen Situationen. Wir danken Wir danken den Ausbildenden Lea Kieber, Bettina Kleiner-Weibel, Hassan Fawaz, Roger Lämmli, den externen Referierenden und den Mitgliedern der Ausbildungskommission Miriam Schwarz (Präsidentin), Veronica Ineichen, Mojgan Kallenbach, Thomas Niklaus und Carolina Paz für ihre kompetente Arbeit. 24

BERICHTE AUS DEN BEREICHEN FRANCESCA CHUKWUNYERE Information, Vernetzung, Veranstaltungen, Diversity Training und Internetplattform integration-be.ch Information und Vernetzung Viel Zeit beanspruchte die Information der 173 ab 2015 zu unserem Perimeter gehörenden Gemeinden im Kanton Bern. Bereits im Mai stand die Austauschsitzung Migration im Zeichen der Umsetzung des Integrationsgesetzes (Berner Modell). Im November und Dezember folgten dann drei von der isa organisierte grössere Veranstaltungen in Bern, Burgdorf und Langenthal. VertreterInnen der isa, der Gesundheits- und Fürsorge- sowie der Polizei- und Militärdirektion informierten die Angestellten der Einwohnerdienste über die künftige Zusammenarbeit. Bei der Konzipierung dieses Anlasses arbeiteten wir eng mit multimondo in Biel und interunido in Langenthal zusammen. Besonders geschätzt von den Teilnehmenden wurde die Veranschaulichung der isa-beratungsarbeit durch einen Sketch. Die isa nahm an den Zusammenkünften der Migrations-Allianz des Kantons Bern, an den kantonalen Integrationstagungen und verschiedenen KOFI-Tagungen teil. In bilateralen Gesprächen wurde u.a. die Zusammenarbeit mit dem BIZ (Berufs-Informations-Zentrum), dem Triio, dem SRK, dem MigrantInnentreff Karibu in Zollikofen, verschiedenen Integrationsbeauftragten in Agglomerationsgemeinden und der Fremdenpolizei der Stadt Bern vertieft. Die isa beteiligte sich ferner an den Treffen der nationalen Koalition zum Schutz vor Diskriminierung und leitete die Austauschgruppe zu EU/EFTA-Wanderarbeitenden. Enge Zusammenarbeit mit interunido und multimondo ab 2015 Angesichts unserer neuen Aufgaben im Rahmen des Berner Modells haben wir die operative Zusammenarbeit mit den anderen im Bereich Integration tätigen NGOs im Kanton Bern, interunido in Langenthal und multimondo in Biel, verstärkt. So werden drei BeraterInnen ab 2015 sowohl in Biel als auch in Bern, respektive Langenthal arbeiten und es werden regelmässige gemeinsame Intervisionen zur Beratung stattfinden. Zur Zusammenarbeit mit interunido siehe auch Kapitel interunido auf Seite 32. JAHRESBERICHT 2014 25

DIVERSITY TRAINING Diversity Training isa bot in Zusammenarbeit mit den beiden externen Diversity-Trainern im Frühling 2014 ein Diversity Training an. Das Angebot wurde durch Beiträge der Fachstelle Rassismusbekämpfung des Bundes unterstützt. 15 TeilnehmerInnen nutzten die Gelegenheit, um ihre blinden Flecken und Vorurteile im Umgang mit «Andersartigkeit» im Arbeitsumfeld zu reflektieren. 2015 werden weitere Trainings angeboten werden. Ein Diversity Training ist ein Seminar (1 3 Tage), in dem die TeilnehmerInnen über ihre affektiv basierten Einstellungen, wie z.b. Vorurteile, und deren Konsequenzen, wie z.b. Diskriminierung, nachdenken und sich miteinander austauschen können. Weiterhin geht es darum, dass jede und jeder bei sich selber den Umgang mit der Vielfalt in der Gesellschaft (Alter, Geschlecht, Religion, ethnische und soziale Zugehörigkeit usw.) unter die Lupe nimmt. Das Hauptziel des Diversity Trainings ist es, einen wertschätzenden Umgang mit Unterschieden und Andersartigkeit zu finden und mögliche Ausschlüsse oder Diskriminierungen zu thematisieren resp. abzubauen. Diversity Training besteht aus Reflexionsarbeit, Bewusstseinsarbeit, Biografie-Arbeit und Sensibilisierungsarbeit zugleich. In verschiedenen Übungen à je einer bis anderthalb Stunden werden diese verschiedenen Ebenen gezielt angegangen und am Ende wird jeweils ein Transfer in den eigenen Alltag gesucht. Das Training lebt vom Engagement und der Offenheit der TeilnehmerInnen und schafft die Möglichkeit, das eigene Handeln kritisch zu betrachten und zu verändern zu versuchen. In Diversity Trainings im Arbeitskontext setzen sich beispielsweise MitarbeiterInnen einer Organisation mit Gemeinsamkeiten und Verschiedenartigkeiten im Team oder bei der Kundschaft auseinander. Sensibilisierung für Privilegien, Macht, Ausschluss oder die Bewusstwerdung eigener blinder Flecken sind Ziele eines Trainings. Letztlich geht es um die Erweiterung sozialer Kompetenzen und um einen Ressourcen orientierten Umgang mit anderen Menschen. Sibylle Graf und Nick Häusler, Diversity-Trainer 26

BERICHTE AUS DEN BEREICHEN Austauschsitzung Migration Wie jedes Jahr fanden auch 2014 zwei Austauschsitzungen Migration statt, welche die isa in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Integration der Stadt Bern organisierte. Die erste im Frühling widmete sich thematisch der künftigen Zusammenarbeit zwischen Regelstrukturen und den Ansprechstellen Integration unter dem Integrationsgesetz, die zweite im November dem Thema «Migration und Arbeit Beratungs- und Unterstützungsangebote». Beide Veranstaltungen waren gut besucht und entsprachen offensichtlich einem Bedürfnis. www.integration-be.ch Ein zusätzlicher Auftrag des Kantons machte es möglich, die Internetseite www.integration-be.ch weiter zu verbessern und einige technische Mängel aus zu merzen. Die Evaluation der kantonalen Informationsinstrumente zum Thema Integration gab der Website denn auch gute Noten. Als Informationstool für die Gemeinden im Rahmen der Umsetzung des Integrationsgesetzes hat die Website nun noch mehr Relevanz erhalten. Der Aufwand, eine solch vielschichtige, ein riesiges Themenspektrum abdeckende Website in zwei Sprachen mit drei sich an ein verschiedenes Zielpublikum wendenden Eintritten à jour zu halten, ist jedoch enorm und sprengt die Möglichkeiten der isa. Wenn sich die Entschädigung durch den Kanton nicht um ein Vielfaches erhöht, wird die isa wohl gezwungen sein, den Unterhalt und die Verantwortung für die Website abzugeben. JAHRESBERICHT 2014 27

KOMPETENZZENTRUM INTEGRATION BURGDORF Kompetenzzentrum Integration Burgdorf ROSA LILI ROCABADO RÜEGGER Umzug in neue Räumlichkeiten Während fast fünf Jahren bot das Kompetenzzentrum Integration seine Dienstleistungen am Bahnhof Burgdorf Steinhof an. Im April 2014 sind wir an den Farbweg 11 umgezogen. Der zentrale Ort erleichtert den Zugang zu den Angeboten für die Besucherinnen und Besucher. Kurzberatung und Information Anzahl: In Burgdorf sind 2014 insgesamt 112 Kurzberatungen durchgeführt worden. Geschlecht: 55% der Ratsuchenden waren Frauen, 23% Männer. Bei den restlichen 22% handelte es sich um Anfragen von Institutionen und Regelstrukturen. Art der Beratung: 43% der Ratsuchenden haben das KIBu persönlich besucht, 40% haben es telefonisch kontaktiert und 17% per E-Mail. Herkunft der Beratenen 2014 EU Lateinamerika Naher Osten CH Afrika Türkei Übrige Ex-Jugoslawien Asien Unbekannt Nordafrika 1 2 4 5 5 6 8 8 9 14 25 0 5 10 15 20 25 30 28

BERICHTE AUS DEN BEREICHEN Beratungsthemen 2014 Varia Arbeit Beziehung / Familie Deutschkurse-Angebot Ausländerrrecht Bildung Ausweis / Aufenthalt Übersetzung Finanzen isa-deutschkurse 2 9 9 8 7 18 16 16 14 49 0 10 20 30 40 50 60 Informationen rund um soziale Integrationsangebote, bzw. Projekte wie RedZeit-Sprach-Tandem und weitere Themen fallen in der Statistik unter 33% Varia. Veranstaltungen «Misch Dich ein! Gemeinsam für Vielfalt & Respekt» Am 28. März während der Woche gegen Rassismus fand zu diesem Thema eine gemein same Aktion des Kompetenzzentrums Inte gration und des Vereins bunterleben in Zusammen arbeit mit gggfon, Amnesty International Burgdorf, der Jugendarbeit der reformierten Kirche und pro diversity Schweiz in der Burgdorfer Altstadt am Nachtmarkt statt. AKTION IM RAHMEN DER WOCHE GEGEN RASSISMUS UND DISKRIMINIERUNG Misch Dich ein! Gemeinsam für Vielfalt & Respekt Am Burgdorfer Nachtmarkt Freitag, 28. März 2014 17 22 Uhr Marktlauben, Stadtkirche isa_burgdorf_a5_misch_dich_ein_gzd.indd 1 28.02.14 10:35 JAHRESBERICHT 2014 29

KOMPETENZZENTRUM INTEGRATION BURGDORF Frauen begegnen sich Ein Abend der Vernetzung und Vielfalt Der Frauenclub Soroptimist Burgdorf organisierte im Juni einen Begegnungsabend mit ausländischen Frauen unter dem Motto «gemeinsam kochen gemeinsam essen». Das KIBu vermittelte interessierte Frauen und informierte am Abend ebenfalls über die Dienstleistung. Die Frauen tauschten Erfahrungen und Erlebnisse aus. «Braucht es eine Fachkommission Integration in Burgdorf?» Unter diesem Titel fand im Oktober in Burgdorf ein runder Tisch statt. Organisiert war er vom Kompetenzzentrum Integration Burgdorf. Zur Teilnahme aufgefordert waren die MigrantInnen, Migrantenorganisationen, Institutionen, Gremien und weitere an Inte grations themen Interessierte. Angesichts des kantonalen Integrationsgesetzes und des kantonalen Integrationsprogramms sowie der neuen Aufgaben der isa als Ansprechstelle Integration, forderte das KIBu eine Diskussion zum Thema: Ist ein Gremium in Migrations-/Integrationsfragen in Burgdorf dringend? Ein solches könnte den städtischen Institutionen und Regelstrukturen in Integrationsfragen beratend zu Seite stehen. Es fand eine rege Diskussion über die Vor- und Nach teile eines solchen Gremiums statt, ohne dass ein weitergehender Beschluss gefasst wurde. Das Thema bleibt offen und die isa erhielt den Auftrag, es zusammen mit den Akteuren in Burgdorf weiterzuverfolgen. RedZeit Sprach-Tandem, Beitrag zur Integration Das Projekt weckte dieses Jahr vermehrt die Aufmerksamkeit der Sozialdienste der Heils armee und des SRK. Sie fanden das Projekt RedZeit eine gute Möglichkeit für ihre Klientel, in der Stadt Burgdorf und Umgebung Leute kennen zu lernen. Eine Schwierigkeit des Projektes ist, dass nicht alle Fremdsprachen vermittelbar sind, wie z.b. Tigrinya, Persisch, Arabisch. Bei der Anwerbung von Deutschsprachigen ist eine Optimierung nötig. 30

BERICHTE AUS DEN BEREICHEN Informationsstelle für Ausländerinnenund Ausländerfragen Informationen: burgdorf@isabern.ch 034 422 78 69 (Mo 10 13 h, Mi 14 16 h) oder www.isabern.ch Seit Ende 2011 / Anfang 2012 bis 2014 konnten im Durchschnitt 12 Tandems pro Jahr gebildet werden, 28 Personen haben jedes Jahr aktiv am Projekt teilgenommen. Gleichzeitig angemeldet waren bis 35 Personen. Zwei Tandems sind seit 2012 dabei. Die Mehrheit der Teilnehmenden findet das Projekt sehr gut und wichtig für die Personen, die neu in der Stadt Burgdorf und Umgebung wohnen. Das Projekt RedZeit wird auch 2015 dank des separaten Leistungsvertrags mit der Stadt Burgdorf weitergeführt. Statements 2014? www.isabern.ch (Aussenstellen) Kompetenzzentrum Integration Burgdorf Bahnhof Steinhof Bernstrasse 65 3400 Burgdorf Sprechen Sie eine Fremdsprache und suchen eine Konversations partnerin / einen Konversationspartner? Sind Sie bereit, die deutsche Sprache weiterzuvermitteln? Sind Sie anderssprachig? Können Sie Deutsch und möchten Ihre Kenntnisse verbessern, einen fliessenden Ausdruck gewinnen und im Gegenzug Ihre Muttersprache vermitteln? Dann ist «RedZeit»* etwas für Sie! «RedZeit» Sprach-Tandem Ein Pilotprojekt in Burgdorf und Umgebung * «RedZeit» ist ein Wortspiel aus der deutschen und spanischen Sprache: Zeit zum Reden und zum VerNetzen. Bitte «Das Projekt RedZeit hat mir frankieren geholfen Leute kennenzulernen und dass ich mich in Burgdorf Kompetenzzentrum Integration Burgdorf / isa Bernstrasse 65 3400 Burgdorf zu Hause fühle. Die Aktivitäten haben mir gut gefallen.» T. C. Ein grosses Dankeschön «Ich finde es sehr wertvoll über das Sprachtandem im Kontakt zu kommen. Du hast ein gemeinsames Ziel und trotzdem entsteht auch eine Freundschaft. Ich habe C. bereits zu Beginn gesagt, dass ihr Anspruch um die Sprache zu ver bessern für mich immer Vorrang haben wird, da sie hier lebt und im Alltag immer wieder auf kleine Schwierigkeiten trifft. Auf der anderen Seite ist es sehr wertvoll, wenn die Rolle wieder wechseln kann und sie in die kompetente Rolle schlüpfen kann. Ich finde die Begegnung ressourcenorientiert und deshalb wirklich wertvoll.» Ab Januar 2015 wird die Leitung des Kompetenzzentrums Integration Burgdorf im Rahmen der «Ansprechstelle Integration» von der Geschäftsleitung der isa übernommen. Ich selbst werde in Bern und Burgdorf als Beraterin bei der isa weiterarbeiten. Die Ansprechstelle der isa in Burgdorf wird neu an 3 Wochentagen geöffnet sein und neben mir werden Renate Haldemann und Juliet Sellathurai je einen halben Tag dort arbeiten. Somit bieten wir in Burgdorf ab 2015 Beratung in 6 Sprachen an (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Tamilisch und Türkisch). An dieser Stelle möchte ich mich bei der Stadt Burgdorf, der Stiftung Intact (bts), dem Ausschuss Integration, den verschiedenen Institutionen, den Kolleginnen und Kollegen für die jahrelange Zusammenarbeit, für die Unterstützung und die netten Begegnungen bedanken. S. L. JAHRESBERICHT 2014 31