Gewässerverunreinigung Burbach OG Thalhausen Bürgerversammlung 20.03.2013
SÜWAG Februar 2013
Schadensursache Biogas Anhausen Frühere Aussagen des Betreibers zur Verantwortlichkeit: > haben dichte Anlage bestellt, > Industriegebiet, > Feldrandlagerung/Feldmiete, > Sabotage, > rechnerischer Nachweis, dass Silage und Oberflächenwasser vollständig erfasst wurden.
Lageplan Quellschacht 2 Sammelsschacht Quellschacht 1 Biogasanlage Drainageschacht neben Fahrsilo Anhausen 3 Zulauf Th-weiher 3 Ablauf Th-weiher 4 Burbachmündung
Schadensszenario (Systemskizze) Unterirdisches Depot - Residualsättigung? Weiterer Schadstoffaustrag? Sickerwasserprognose! Biogasanlage ca. 400 m Eintrag von Silagesäften Hanglehm Burbach Weiterer Schadstoffaustrag? Qu 1 ca. 40 m Klüftige Sandsteine
Maßnahmen zum Auffinden der Kontaminationsquelle Untersuchungen auf Anordnung durch SGD Nord: - Kamerabefahrung der Kanäle, - 2 Schürfe im Feld, - Schurf Drainageschacht mit Einbau Schacht, - Freilegung Schacht Fahrsilo, - Ausbaggerung Rigole Untersuchungen durch Kreisverwaltung: - 5 Schürfe durch das Büro Hart
Gewässerverunreinigung Burbach Sofortmaßnahmen (Havarie) Untersagung der Nutzung der Versickerungsmulde durch KV und SGD Blasen
Umgesetzte bauliche Maßnahmen
Nebenbestimmungen
Nebenbestimmungen
Angeordnete Maßnahmen Anordnungen der SGD Nord vom 29.11.2012: - Verbot der Belegung der Fahrsilos mit neuem Silagematerial, - Dichtungsnachweis der Bodenplatten und Fugen, - Wiederbelegung erst nach schriftlicher Zustimmung, - Mengenerfassung und chemische Analytik, - ergänzende Vorlage von Plänen und sonstigen Nachweisen, - Verhinderung des Eindringens von Niederschlagswasser in die Fahrsilos.
Anordnung vom Januar 2013 Anordnung vom 11.01.2013 zum: - Freiräumen der Silorückwand, - Verbot der Anlieferung und Annahme von Gülle - Sofortige Vollziehung Widerspruch am 14.01.2013 Änderung des Bescheides am 17.01.2013: - Räumung der Fläche von 3 m anstelle von 5 m - Gülleannahme, wenn Verdrängungsluft nicht unbehandelt freigesetzt wird - Annahmeverbot für Mist wurde aufgehoben: Lagerung auf dichter Fläche und nur Bevorratung bis 1 Woche
Anordnung vom 14.03.2013
Gewässerverunreinigung Burbach intensive Beprobung Burbachquelle Stelle 1 Stelle 2 Stelle 3 Stelle 4 5 Iserbach 6 Saynbach
mg/l CSB ENTWICKLUNG DER CSB- GEHALTE Quellsammelschacht Quelle 1 hohe Schüttung
mg/l TOC Entwicklung TOC-Gehalte Tage nach Schadenseintritt
TOC - Wert mg/l Gewässerverunreinigung Burbach - Quellbereich 1.600 1.400 1.200 1.000 800 600 400 200 0
O2 - Gehalt mg/l Gewässerverunreinigung Burbach - Saynbach 14 12 10 12.10.2012 O2 8 6 26.10.2012 O2 14.11.2012 O2 4 2 0
Stellungnahme Gewässerbiologie vom 06.12.2012 Quellbereich: Geruch nach Silage, Bewuchs mit Abwasserpilz. 300 m abstromig: weitgehende Verödung bezüglich Makrozoobenthos sowie hoher Bedeckungsgrad mit Abwasserpilz. Gewässergüte: stark verschmutzt IV. 800 m abstromig bei Fischteich Lemgen: 50%-ige Bedeckung des Bachsubstrats mit Abwasserpilz, Abbau des Pilzes Gewässergüte: stark verschmutzt IV. Burbach im Mündungsbereich: etwas besserer Zustand trotzdem Gewässergüte III (reduzierte Dichte von Insektenlarven) Iserbach: wenige 100 m unterhalb der Mündung immer noch deutliche Bedeckung mit Abwasserpilz. Iserbach unterhalb Steinebachmündung: Abwasserpilz nicht mehr vorhanden.
Gewässerbiologie (21.02.2013) Burbach: Massive Belastung des Burbachs auf ca. 1/3 der Strecke von der Quelle aus mit komplettem Überwuchs der Bachsohle, was zu einer maximalen Verschlechterung der Gewässergüte führt. Unter dem Abwasserpilz hat die Bildung von Faulschlamm eingesetzt. Der übrige Bachverlauf ist ebenfalls durch den Bewuchs mit Abwasserpilz geprägt, allerdings mit geringerer Bedeckung (30 bis 90%).
Iserbach und Saynbach (21.02.2013) Auch am Mündungsbereich des Iserbaches tritt Abwasserpilz, z.t. frisch gewachsen, noch sehr deutlich auf und ist auch nach Zusammenfluß mit dem Iserbach bei Talhausen auf rund 200-300m Fließlänge weiter zu beobachten. Einige Kilometer unterhalb dieses Bereiches ist der Iserbach dann ohne jede Spur von Abwasserpilzbelägen und die Gewässerbiozönose zeigt bei einer Kurzsichtung keine auffälligen Defizite. Der Iserbach ist demnach, wie schon am 6.12.12 festgestellt, nur auf einem kurzen Abschnitt teilbelastet, auf seinem überwiegenden Abschnitt unterhalb der Burbachmündung aber nicht von den Belastungen spürbar betroffen. Der Saynbach ist ohne negative Auswirkungen geblieben.
Perspektiven (21.02.2013) Der Burbach ist ab seiner Quelle massiv geschädigt worden, daher wird eine typgemäße Wiederbesiedlung mit wirbellosen nach Abstellung der Belastungen sicher eine längere Zeit von bis zu mehreren Jahren (je nach Ausbreitungsfähigkeit einzelner Arten) in Anspruch nehmen.
Gewässerverunreinigung Burbach Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit