FAQ häufige Fragen Was ist eine Herzdruckmassage? Bei einer Herzdruckmassage muss fest auf die Mitte des Brustkorbs (zwischen den Brustwarzen) gedrückt werden. Damit wird die lebenswichtige Blutzirkulation wieder in Gang gesetzt. Denn steht das Herz still, findet auch kein Blutkreislauf statt. Man drückt das Brustbein fünf bis sechs Zentimeter nach unten, ca. zwei Mal pro Sekunde (100 120 Mal pro Minute). Als Eselsbrücke für das richtige Tempo kann z. B. der Song Stayin Alive von den Bee Gees dienen einfach im Takt dieses Songs auf das Brustbein drücken, dann kann man gar nichts falsch machen. Was ist bei einer Herzdruckmassage zu beachten? Wenn eine Person regungslos zusammenbricht, sind drei Schritte wichtig: 1. Prüfen: Ist die Person bewusstlos, atmet sich nicht oder nicht normal? 2. Rufen: Der Helfer soll die Notrufnummer 112 anrufen oder eine weitere Person dazu veranlassen. 3. Drücken: Der Helfer sollte unmittelbar mit der Herzdruckmassage beginnen fest und schnell in der Mitte der Brust und nicht damit aufhören, bis professionelle Helfer eintreffen. Warum ist eine Herzdruckmassage wichtig? Auch wenn eine Person nicht mehr atmet, befindet sich dennoch Sauerstoff im Blut. Durch stetige Kompression des Brustkorbs (100 120 Mal pro Minute) zirkuliert das Blut wieder im Körper und versorgt das Gehirn und andere Zellen mit dem lebenswichtigen Sauerstoff. Mit der sofortigen Herzdruckmassage wird so wertvolle
Zeit gewonnen, bis medizinische Helfer eintreffen und professionelle Maßnahmen ergreifen können. Bereits nach drei Minuten ohne Sauerstoff kann es zu irreversiblen Schäden am Gehirn kommen, ein Notarztwagen benötigt oftmals aber mindestens fünf Minuten bis zum Eintreffen am Unfallort. Diese kurze Zeit muss also überbrückt werden, um schwere Folgeschäden auszuschließen. Erhöht die Herzdruckmassage die Überlebenschance? Ja. Die sofortige Herzdruckmassage verdoppelt bis verdreifacht die Überlebenschance. Ohne Reanimationsmaßnahmen sinkt die Überlebenschance von Herzstillstandpatienten auf unter 10 Prozent. Bei sofortigem Beginn mit der Herzdruckmassage kann die Überlebenschance auf über 70 Prozent gesteigert werden. Wer kann eine Herzdruckmassage durchführen? Jeder kann es tun, man kann nichts falsch machen. Eine Herzdruckmassage ist kinderleicht deswegen können bei der Woche der Wiederbelebung in Hamburg auch problemlos schon Schüler der 7. Klasse an den Kursen teilnehmen. Verursacht die Herzdruckmassage Schmerzen? Eine bewusstlose Person hat kein Schmerzempfinden. Einige Patienten berichten über Schmerzen in der Brust, nachdem sie das Bewusstsein wiedererlangt haben. Allerdings ist das ein ziemlich geringer Preis für das Leben, das ihnen gerettet wurde.
Ist Mund-zu-Mund-Beatmung wichtig? Wer in Mund-zu-Mund-Beatmung ausgebildet ist, sollte dieses Verfahren zusätzlich zur Herzdruckmassage im Verhältnis 30 Herzdruckmassagen zu zwei Beatmungen anwenden. Alle anderen konzentrieren sich auf die Herzdruckmassage damit ist schon viel gewonnen! Ist es notwendig, den Brustkorb freizumachen? Ja, unbedingt! Einer fremden Person den Brustkorb freizumachen, kann unter Umständen unangenehme Gefühle hervorrufen. Aber: Es geht um Leben oder Tod. Entscheidend ist letztlich, dass genau an der richtigen Stelle die Herzdruckmassage durchgeführt wird. Eine freie Sicht hilft dabei. Auch wird die Kraft der Kompressionen durch nicht entfernte Kleidung abgeschwächt. Warum ist die Woche der Wiederbelebung vom 22. bis 26. September so wichtig? Diese Aktionswoche, die bundesweit von verschiedenen Kliniken auf lokaler Ebene durchgeführt wird, soll mit unterschiedlichen Events dafür sorgen, dass das Thema Wiederbelebung und Erste Hilfe wieder vermehrt in den Fokus der Bevölkerung gerückt wird. Fakt ist nämlich, dass nur 15 Prozent der Mitbürger tätig werden, wenn es in ihrem Umfeld zu einem Herzstillstand kommt.
Warum geht die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Eppendorf in Hamburg mit ihren Wiederbelebungskursen an Hamburger Schulen? Herz-Lungen-Wiederbelebung ist kinderleicht und kann bereits in jungen Jahren erlernt werden. Nach der Aktionswoche soll an Hamburger Schulen das Reanimationstraining nachhaltig und dauerhaft etabliert werden. Gerade Schüler lernen intuitiv und ohne Berührungsängste und tragen das erlernte Wissen in die Elternhäuser. Welche Aktionen sind im Detail für die Woche der Wiederbelebung an den Hamburger Schulen geplant? Ärzte der Klinik für Anästhesiologie erläutern anhand von Vorträgen und Filmbeiträgen das Thema Herz-Lungen-Wiederbelebung. Im praktischen Teil des Kurses finden unter Anleitung der Ärzte und einer bereits am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf speziell ausgebildeten Gruppe von Schülern Übungen statt, wie eine Herz-Lungen-Wiederbelebung korrekt durchzuführen ist. Hierzu werden spezielle Übungsphantome genutzt, um den richtigen Druck und Rhythmus einer Herzdruckmassage zu erlernen. Welche Schulen nehmen in der Woche der Wiederbelebung teil und wie viele Schüler werden in dieser Zeit ausgebildet? Insgesamt werden in dieser Woche über 500 Schüler ausgebildet. Die teilnehmenden Schulen sind das Gymnasium Meiendorf aus Rahlstedt, das Heinrich-Heine-Gymnasium aus Poppenbüttel und die Stadtteilschule Alter Teichweg aus Wandsbek. Weitere Schulen werden folgen.
Welche Pläne gibt es für die Zukunft? Speziell ausgebildete Schüler oder Schulsanitäter werden in den kommenden Jahren in Zusammenarbeit mit Ärzten aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf die Herz-Lungen- Wiederbelebung als sog. peer teaching group an Schüler weitervermitteln. Dieser Ansatz der Wissensvermittlung wird durch Ärzte der Klinik für Anästhesiologie in den nächsten Jahren wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die Kultusministerkonferenz hat gerade erst beschlossen, den Bundesländern zu empfehlen, dass Thema Wiederbelebung in den Lehrplan zu integrieren. Das Thema Reanimation soll demnach als Pflichtthema in den Unterricht (zwei Unterrichtsstunden pro Jahr) für Schüler ab der 7. Klasse integriert werden. Die Hamburger Schulbehörde hat sich diesem Thema angenommen, und erarbeitet zurzeit in Zusammenarbeit mit der Klinik für Anästhesiologie am UKE ein Konzept zur zügigen Implementierung in den Lehrplan. Auch in den anderen Bundesländern wird an dem neuen Wiederbelebungsunterricht gearbeitet, und schon im nächsten Jahr wird es die ersten Unterrichte in Leben retten geben. Weitere Informationen zur Woche der Wiederbelebung gibt es auf der Kampagnenseite www.einlebenretten.de oder direkt auf der Homepage des UKE unter www.uke.de. Hier können sich auch interessierte Schulen informieren und anmelden, um selber an dem Projekt teilzunehmen. Pressekontakt: Dederichs Reinecke und Partner Laura Krause Tel.: 040 / 20 91 98 231 E-Mail: laura.krause@dr-p.de