Islam. Keiner von euch ist ein Gläubiger, solange er nicht seinem Bruder wünscht, was er sich selber wünscht. Islam 1



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Transkript:

Islam Keiner von euch ist ein Gläubiger, solange er nicht seinem Bruder wünscht, was er sich selber wünscht. Ingrid Lorenz Islam 1 Islam heißt: Hingabe an Gott Wer sich zum Islam bekennt, wird Muslima (Frauen) oder Muslim (Mann) genannt. Das Wort bedeutet: "der/die sich Gott unterwirft". Heute leben auf der Erde über eine Milliarde Muslime.

Ursprung Mohammed, der Prophet des Islam, wurde um das Jahr 570 in Mekka auf der Arabischen Halbinsel geboren. In Mekka wurden zu dieser Zeit verschiedene Göttinnen und Götter verehrt, doch kannten viele Menschen auch den jüdischen und den christlichen Glauben. Mohammed war schon ungefähr vierzig Jahre alt, als ihm zum ersten Mal der Engel Gabriel erschien, der ihn beauftragte, den Menschen Gottes Botschaft zu verkünden. Allah ist derselbe Gott, den auch die Juden und Christen verehren. Muslime erkennen Adam und Eva, Abraham und Moses als ihre Ahnen und als Botschafter Gottes an, und auch Jesus ist im Islam ein Prophet, aber nicht der Sohn Gottes wie im Christentum. Glaube Ein Gruß arabischer Muslime ist "Salaam aleikum", das heißt "Friede sei mit dir". Die meisten, der über eine Milliarde Muslime auf der Welt, wollen ihren Glauben an Allah friedlich leben. Im Koran steht: "Wer einen Menschen tötet, es sei, als hätte er alle Menschen umgebracht". Es gibt Muslime, die glauben, sie hätten von Gott den Auftrag, einen "heiligen Krieg" gegen die "Ungläubigen" zu führen. Sie lassen sich leiten vom Gedanken an Rache und vom Hass. Sie wollen diejenigen "bestrafen", die sie für schuldig halten an Armut, Ungerechtigkeit und Not.

Die 5 Säulen des Islam 1. mehrmals am Tag das Glaubensbekenntnis sprechen 2. fünfmal am Tag zu festgelegten Zeiten beten 3. während des Fastenmonats Ramadan fasten (gilt nicht für Kinder) 4. einen Teil seines Verdienstes an die Armen spenden 5. einmal im Leben eine Pilgerreise nach Mekka machen Symbol Es gibt im Islam kein dem Kreuz im Christentum oder der Menorah im Judentum vergleichbares Zeichen oder Symbol. Man könnte vielleicht den Halbmond als typisches Zeichen für die islamische Welt bezeichnen, aber auch dieser hat keine religiöse Bedeutung.

Das heilige Buch Wie Allah ihm aufgetragen hatte, predigte Mohammed das Wort Gottes. Mohammeds Anhänger schrieben auf, was Mohammed verkündete. Aus diesen Niederschriften entstand der Koran, die wichtigste heilige Schrift des Islam. Der Koran ist in Arabisch geschrieben. Der Koran ist wie ein Gesetzbuch für das Alltagsleben und auch für die Gesellschaft. Es gibt Vorschriften zur Ernährung, zum richtigen Waschen und er legt fest, wie Menschen ihr Zusammenleben gestalten sollen, was Recht und Unrecht ist. Es ist manchmal schwierig zu verstehen, wie ein Text im Koran gemeint ist. Deshalb gibt es unterschiedliche Auslegungen des Textes. Gebetshaus Das Gebetshaus der Moslems ist die Moschee. Moscheen sind oft schön geschmückt, aber es gibt keine Bilder oder Statuen von lebenden Dingen. Mohammed befürchtete, die Menschen könnten diese Dinge statt Allah verehren. Es gibt auch keine Stühle. Die große Halle ist ein weiter Raum, in dem die Männer in Reihen, Schulter an Schulter sitzen oder stehen. Die Frauen sitzen getrennt von den Männern hinter einem Vorhang auf der linken Seite. Die Nische in der Wand nennt man Mihrab. Sie zeigt genau nach Mekka. Freitags hält der Imam, das Oberhaupt der Gemeinde, eine Predigt von einer Kanzel, Minbar genannt. Moscheen haben auch Türme, die Minarette. Der Muezzin ruft die Gläubigen zum Gebet.

Religiöse Gebote Die wichtigsten Gebote sind die 5 Säulen des Islam. Shahada ist das Glaubensbekenntnis der Muslime, und besteht aus dem Satz: "Ich bezeuge, es gibt keinen Gott außer Gott, und Mohammed ist der Gesandte Gottes." Für das Gebet knien Muslime auf einer Unterlage (Gebetsteppich) in Richtung Mekka. Um ihre Achtung vor Allah zu bezeugen, bedecken sie während des Gebetes ihren Kopf. Frauen tragen Kopftücher, die Männer Käppchen. Eine Kette mit Perlen hilft, sich an die 99 verschiedenen Namen Allahs zu erinnern, die im Koran stehen. Heiliger Tag Einen Sonntag, wie die Christen ihn haben, einen Tag, der Gott gehört, haben Moslems nicht. Dass Muslime den Freitag als besonderen Tag schätzen, hängt mit der Begegnung des Islams mit dem Judentum zusammen. Markttag war bei den Juden Freitag. Auf diesen Märkten predigten die Muslime und luden zum Gebet ein. Daraus entwickelte sich die Gewohnheit, am Freitag gemeinsam in die Moschee zu gehen. In Ländern wie in der Türkei haben die Kinder und Erwachsenen frei. In anderen Ländern sind sie zum Gebet aufgefordert. Was Muslimen manchmal sehr weh tut ist, dass die Christen sie für Menschen halten, die sich nicht um ihre Nächsten kümmern. Das stimmt nicht. Muslime haben als Glaubenspflicht nicht nur die 10 Gebote der Christen zu erfüllen, sondern für sie sind auch die 5 Säulen des Islams wichtig.

Wallfahrten Alle Muslime sollten mindestens einmal in ihrem Leben eine Pilgerfahrt (Hadsch) nach Mekka machen. Damit zeigen sie, dass sie an Allah glauben und ihm in allen Dingen gehorchen wollen. Die Männer tragen ein weißes Gewand. Viele bedecken ihr Gesicht. Die Frauen und Mädchen tragen einen Schleier. An mehreren Plätzen der Stadt werden Gebete gesprochen. Dann gehen die Pilger siebenmal um die Kaaba, ein riesiges würfelartiges Gebäude. Muslime glauben, dass Abraham mit seinem Sohn Ismael die Kaaba gebaut hat. Reinigung Um ihren Respekt vor Allah zu zeigen, ziehen Moslems ihre Schuhe vor der Moschee aus und treten barfuß ein. Außerdem waschen sie sich. Dafür gibt es in der Moschee einen eigenen Bereich mit fließendem Wasser. Die Waschung erfolgt in einer festgelegten Reihenfolge: Hände, Gesicht, Arme, Kopf, Ohren. Zuletzt werden die Füße gewaschen.

Ramadan Während des Monats Ramadan dürfen Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts essen und nichts trinken. Der Ramadan ist eine Zeit der Buße. Die Menschen sollen sich an ihre Fehler erinnern und sich mit ihren Feinden versöhnen. Glaubensrichtungen Es gibt viele verschiedene Meinungen unter den Muslimen, wie der Glaube zu verstehen ist. Das begann schon ein Jahr nach dem Tod des Propheten Mohammed im Jahre 632 nach Christus. Es gab einen Streit unter seinen Anhängern über die Nachfolge des Propheten. Man unterscheidet: die Schiiten und die Sunniten

Die Schiiten Schiitische Muslime sind der Ansicht, dass die Führer ihrer Gemeinden mit Ali, dem Kusin und Schwiegersohn Mohammeds, verwandt sein müssen. Schiitische Führer sind mächtig und werden von ihren Anhängern verehrt. Sie fühlen sich als rechtmäßige Nachkommen Mohammeds und würden für ihren Glauben sterben. Der Iran ist die bekannteste schiitische Nation. Die Sunniten Vier von fünf Muslimen gehören den Sunniten an. Sunniten finden, dass die muslimischen Führer vom Volk gewählt werden sollten. Die Sunniten folgen den traditionellen Vorschriften des Propheten Mohammed. Das Wort Sunnit bedeutet Mehrheit und die Sunniten bestimmen, wie gute Muslime leben und sich verhalten müssen. Dazu gehören auch Vorschriften über verbotene Mahlzeiten (kein Schweinefleisch, kein Alkohol), das Fasten und persönliche Reinlichkeit.

Kalligraphie Da die bildliche Darstellung von Lebewesen, vor allem aber von Allah, verboten war, entwickelte sich in den islamischen Ländern die Kalligraphie, die Kunst der Schönschrift. Bis heute verziert man Vasen, Bilder, Schmuck, Teppiche und Wände mit arabischen Schriftzeichen und mit Ornamenten. Eine besondere Rolle spielt die Kalligraphie bei der Niederschrift des Korans. Dschihad Der Koran billigt den Krieg nur als Mittel der Verteidigung. Krieg ist niemals heilig sondern nur ein notwendiges Übel. Dschihad ist Anstrengung für Gott im Sinne eines guten Lebens nach dem Koran. Der Koran ist friedlich. Wenn heute Terrororganisationen den Dschihad, den heiligen Krieg ausrufen, so widerspricht dies voll und ganz den Zielen des Islam.