Die Dinge in Gang bringen Erfahrungen mit Lerntherapien an Schule



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Transkript:

Die Dinge in Gang bringen Erfahrungen mit Lerntherapien an Schule Dipl.-Päd. Dipl.-Psych. Petra Bormann 22. November 2013 18. Fachtagung LZ Berlin

1. Einleitung und Vorstellung 1. Einleitung 2. Kooperation von Lerntherapie und Schule warum? 3. Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation 4. Prävention von Teilleistungsstörungen 5. Das Projekt LegaFinow 6. Gelingensfaktoren

2. Kooperation von Lerntherapie und Schule warum? Wer sind die Kinder mit Teilleistungsstörungen? Die Entwicklung der betroffenen Kinder weist in eingegrenzten Bereichen Rückstände auf, während andere Entwicklungsdomänen der Altersnorm entsprechen. Ursachen sind (häufig genetisch bedingte) Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen. Die Vernetzung der beim Lesen, Schreiben und Rechnen beteiligten Gehirnregionen ist beeinträchtigt. Legasthenie ist ein Diskonnektivitäts Syndrom (Prof. Dr. Schulte Körne) Abb. GuG 09/2013

2. Kooperation von Lerntherapie und Schule warum? Das Diskrepanzkriterium Kriterien einer Lese- Rechtschreib- oder Rechenstörung nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie In der Regel durchschnittlicher Intelligenzquotient Ergebnis im Lese- Rechtschreib- Rechentest < Prozentrang 10 Diskrepanz zwischen Intelligenzquotient und Lese- Rechtschreib- oder Rechentest von mind. 1,2 Standardabweichungen

2. Kooperation von Lerntherapie und Schule warum? Kritik am Diskrepanzmodell Das Diskrepanzkriterium ist unzuverlässig, weil die Diagnose auf der Grundlage einer einzigen Messung erfolgt und unterschiedliche Tests zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen können. Die Korrelation von IQ und Lese- Rechtschreibleistungen ist relativ gering. Lese-, rechtschreib- oder rechenschwache Kinder mit unterschiedlichem Intelligenzniveau zeigen häufig die selben Schwierigkeiten beim Erlernen dieser schulischen Fertigkeiten. Die Klassifizierung der Kinder bringt keinen Nutzen für ihre Förderung. Das Festhalten an der Diskrepanzdefinition verhindert frühe präventive Hilfen, da in dieser Logik eine Förderung erst einsetzen kann, wenn die Störung eingetreten ist.

2. Kooperation von Lerntherapie und Schule warum? 1. Zwischenfazit: Die Klassifikationen nach ICD 10 und DSM IV entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand des Wissens. Sie werden aktuell jedoch benötigt, um Kindern mit Teilleistungsstörungen Hilfe zuteil werden zu lassen. Unabhängig von der Zuschreibung durch Klassifikationssysteme benötigen alle Kinder mit Schwierigkeiten im Lesen, Schreiben oder Rechnen eine Förderung. Kinder mit spezifischen Schwierigkeiten haben spezifische Bedürfnisse, hinsichtlich ihrer Förderung

2. Kooperation von Lerntherapie und Schule warum? Betroffene in Berlin Schüler in allgemeinbildenden Schulen: 321.590 bei einer Häufigkeitsstörung von jeweils ca. 5 % sind ca. 32.159 Kinder und Jugendliche in Berlin von Legasthenie und Dyskalkulie betroffen

2. Kooperation von Lerntherapie und Schule warum? Die Behandlung von Teilleistungsstörungen ist keine Leistung der Krankenkasse

2. Kooperation von Lerntherapie und Schule warum? Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche Kinder oder Jugendliche haben Anspruch auf Eingliederungshilfe nach 35a SGB VIII, wenn 1. ihre seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als 6 Monate von dem für ihr Lebensalter typischen Zustand abweicht, und 2. daher die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist oder eine solche Beeinträchtigung zu erwarten ist.

2. Kooperation von Lerntherapie und Schule warum? Entwicklung der Fallzahlen für ambulante Psychotherapie und Integrative Lerntherapie in Berlin von 2002 bis 2012 3000 2500 2685 Anzahl der Hilfen 2000 1500 1000 500 0 727 2113 574 1627 454 1403 384 1240 353 1151 427 1342 684 1507 1499 981 1198 1623 1414 1303 1272 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Jahr 27 und 35a SGB VIII Ambulante PT Berlin gesamt 27, 35a Integrative Lerntherapie Berlin gesamt Quelle: Unterjähriges Berichts-wesen der Bezirke, SenBildWiss III D 12, 5.3.2013, eigene Dar-stellung

2. Kooperation von Lerntherapie und Schule warum? 2. Zwischenfazit: Die bestehenden Versorgungssysteme fühlen sich für Kinder mit Teilleistungsstörungen nur bedingt zuständig. Diese Kinder werden daher nur unzureichend versorgt. Zuständig für das Erlernen des Lesens, Schreibens, Rechnens ist die Schule Schule soll die Förderung von Kindern mit sehr verschiedenen Entwicklungsvoraussetzungen hinbekommen

2. Kooperation von Lerntherapie und Schule warum? Bildungspanik Die Zugehörigkeit zur Gruppe der leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler ist heute ungleich belastender, als noch vor einer Generation. Abschlusserwartungen sind gestiegen: fast 70% der Eltern wünschen das Abitur für ihre Kinder fast 40% eines Jahrgangs erwerben das Abitur, vor 30 Jahren waren es halb so viele Höhere berufliche Qualifikations- und gesellschaftliche Kompetenzanforderungen führen dazu, dass Schüler mit Lernbeeinträchtigungen unter einem hohen psychischen und sozialen Druck stehen. Quelle: Prof. Klaus Hurrelman: Abstract zum Vortrag Bildungsperspektiven für Kinder mit Lernschwierigkeiten auf der 17. Fachtagung des LZ Berlin am 23.11.2012 Bild: TAZ 31.8.2011

2. Kooperation von Lerntherapie und Schule warum? Komorbiditäten 33-50% der Kinder mit Dyskalkulie leiden auch an einer LRS (Hasselhorn & Schuchard, 2006; Jacobs & Petermann, 2007) 15%-40% der Legastheniker haben ADHS, 25%-40% der Kindern mit ADHS leiden an LRS (Willcutt et al, 2005) 33 % der Kinder mit Dyskalkulie weisen ADS oder ADHS auf (Simon & Grünke, 2010) 33-66% der Kinder mit LRS leiden unter Verhaltens- und emotionalen Störungen (Bäcker & Neuhäuser 2003; Gasteiger-Klicpera u.a. 2004) LRS-Betroffene haben eine deutlich erhöhte Suizidgefährdung: 13,3% mit LRS und 3,9% in der Kontrollgruppe (Esser, Wyschkon, Schmidt 2002)

2. Kooperation von Lerntherapie und Schule warum? Auswirkungen von Teilleistungsstörungen Deutlich geringerer Schulabschluss im Verhältnis zu den intellektuellen Fähigkeiten der Betroffenen (Strehlow et. Al 1992) 40% der Leseschwachen hatten keine schulische oder berufliche Qualifikation (Maughan et. al. 1994) 26% derer, die im 8. Lebensjahr die Diagnose einer LRS erhielten, waren mit 25 Jahren arbeitslos, aber nur 4% der gleichaltrigen Kontrollgruppe (1993/2002, Mannheimer Studie) 25% der nichterkannten Legastheniker oder Menschen mit einer Lese-, Rechtschreibschwäche, die nie gezielte Förderung erhalten haben, werden im Alter von 18 Jahren straffällig, aber nur 5,3% der Menschen ohne Lese-Rechtschreibproblem (1993/2002, Mannheimer Studie)

2. Kooperation von Lerntherapie und Schule warum? 3. Zwischenfazit: Die Beachtung von Kindern mit Teilleistungsstörungen ist von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Um die hohe Zahl an Bildungsverlierern zu reduzieren müssen Risikokinder frühzeitig erkannt und gezielt gefördert werden. Damit dies gelingt bedarf es einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung. Die immer knapper werdenden Ressourcen von Wissenschaft, Schule, Jugendhilfe, Medizin, und Eltern müssen gebündelt werden.

3. Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation Warum kooperieren? Die Verknüpfung von Therapie und Schule dient keinem Selbstzweck, sondern der besseren Versorgung von Kindern mit Teilleistungsstörungen. Auf Seiten der Professionellen wird die Erfolgswahrscheinlichkeit des eigenen Handelns erhöht. Veränderte organisatorische Bedingungen ermöglichen die Erprobung neuer Lehrund Lernformen. vgl. hierzu: Mario Tibussek (deutsche Kinder- und Jugendstiftung); Lokale Bildungslandschaften, Fachgespräch am 22.2.2013 in Potsdam: Exklusion verhindern den Lebensraum Schule gemeinsam gestalten.

3. Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation Der Anstoß des Steines Welche Voraussetzungen braucht es, damit Schule und außerschulische Fachkräfte zusammenarbeiten können? Welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit eröffnen sich? Der Stein des Anstoßes Was muss getan werden, damit Kooperation misslingt?

3. Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation Kooperation auf der fachlichen Ebene Möglichkeiten Kontinuierlicher fachlicher Austausch Gegenseitiges Lernen, qualitative Weiterentwicklung Hospitation, Beratung, Information, Schnellere Umsetzung lerntherapeutischer Maßnahmen Gemeinsame Analyse und Aktivierung kindlicher und familiärer Ressourcen Schnellere Umsetzung gemeinsamer Ziele Grenzen Indikation des Kindes (z.b.: Schulverweigerung, starke Ängste, Notwendigkeit eines geschützten, schulfernen Entwicklungsraumes Kontaktschwierigkeiten oder Konflikte zwischen Eltern / Schule / Lehrkräften Ambulante / stationäre Therapie

3. Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation Kooperation auf der persönlich - emotionalen Ebene Möglichkeiten Direkter und persönlich bekannter Ansprechpartner für Eltern und Lehrer Grenzen Überlastung des Kollegiums / Mehrarbeit Abbau von Hemmschwellen, Vermeidung von Stigmatisierung Kontinuierliche, persönliche Präsenz Motivation Offenheit für Zusammenarbeit Vermittelnde Position der Therapeutin

3. Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation Kooperation auf der organisatorischen Ebene Möglichkeiten Ortsnahes Angebot für Eltern Verankerung des Angebots im Schulprofil Grenzen Strukturelle Schwierigkeiten (Information / Kommunikation) Arbeitszeiten für den Therapeuten

3. Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation Kooperation auf der finanziellen Ebene Möglichkeiten Mischfinanzierung (Jugend und Schule) Finanzierung präventiver Angebote Grenzen knappe finanzielle Ressourcen in den Haushalten der Kommunen und Schulverwaltungen Finanzierung von Beratung Coaching, Kooperation

4. Prävention von Teilleistungsstörungen Prävention von Lese- Rechtschreibschwierigkeiten Erlernen der Vorläuferfertigkeiten des Schriftspracherwerbs: Verbesserung der phonologischen Bewusstheit Erkennen, Speichern und Wiedergeben von Buchstaben Zuordnungen von Buchstaben und Lauten Analyse- und Syntheseübungen auf Silben- und Wortebene

4. Prävention von Teilleistungsstörungen Prävention von Rechenschwierigkeiten Erlernen der Vorläuferfertigkeiten des Rechenerwerbs: visuell räumliche Wahrnehmung und Verarbeitung Mengenerfassung Vergleichen, klassifizieren, ordnen Entwicklung des Zahlbegriffs

5. Das Projekt LEGAfinow

5. Das Projekt LEGAfinow

5. Das Projekt LEGAfinow

5. Das Projekt LEGAfinow Förderbausteine bei individuellem Unterstützungsbedarf

5. Das Projekt LEGAfinow Finow - Schule Legasthenie - Zentrum Raum, der nur für die Therapie zur Verfügung steht Grundeinrichtung: Stühle, Tische, Schränke, Regale Schul- und Raumschlüssel Fach im Lehrezimmer (Kommunikation) Diskussion und Abstimmung im Kollegium (Motivation) Erfahrene Lerntherapeutin Therapeutische Konzepte Therapeutische Materialien Anbindung der Therapeutin im LZ Team Finanzielle Unterstützung, Aufbau von Kooperationsstrukturen, Beratung Evaluation

5. Das Projekt LEGAfinow

5. Das Projekt LEGAfinow

5. Das Projekt LEGAfinow

5. Das Projekt LEGAfinow Bausteine einer präventiven, ergänzenden schulischen Unterstützung

5. Das Projekt LEGAfinow Prävention mit den Lauschpiraten

5. Das Projekt LEGAfinow

So wird s nix 7. Gelingensfaktoren Ignorieren Sie alles, was es schon gibt! Bauen Sie unbedingt Parallelstrukturen auf! Das Tolle an gemeinsamer Verantwortung ist, dass niemand zuständig ist! Ignorieren Sie Konkurrenzen! (In Netzwerken kämpfen alle für ein gemeinsames höheres Ziel und es herrscht immer Harmonie.) Geizen Sie mit Informationen! Intransparenz sichert Ihnen das tolle Gefühl von Exklusivwissen und macht Sie unverzichtbar! Bleiben Sie in Ihren Haltungen starr. (Was jahrzehntelang richtig war, kann heute nicht falsch sein.) Beteiligen Sie auf gar keinen Fall Eltern! Konzeptionelle Abstimmungen zwischen Senat und Bezirken, Jugendhilfe, Schule und freien Trägern sind zu vermeiden! vgl. hierzu: Mario Tibussek (deutsche Kinder- und Jugendstiftung) ; Lokale Bildungslandschaften, Fachgespräch am 22.2.2013 in Potsdam: Exklusion verhindern den Lebensraum Schule gemeinsam gestalten.

7. Gelingensfaktoren Schnittmengen finden

7. Gelingensfaktoren Gemeinsame Ziele finden.

7. Gelingensfaktoren Gemeinsame Ziele finden.

7. Gelingensfaktoren Netzwerke knüpfen 1. Finanzen 2. Motivation 3. Zeit 4. Ausdauer

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!