50 JAHRE SIB 1963 2013 SIB SCHWEIZERISCHES INSTITUT FÜR BETRIEBSÖKONOMIE DIE ZUKUNFT DER FÜHRUNG Eine Trendstudie
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«Ein Beispiel zu geben ist nicht die wichtigste Art, wie man andere beeinflusst. Es ist die einzige.» Albert Schweitzer, Nobelpreisträger
Mit freundlicher Unterstützung von Impressum Die Zukunft der Führung. Eine Trendstudie. 50 Jahre SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie (1963 2013) Alle Rechte vorbehalten Copyright 2013 SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie, Zürich www.sib.ch ISBN 978-3-033-03789-2 Herausgeberin: SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie Projektleitung: Dr. Peter Petrin, Dr. Daniel C. Schmid Textautor: Detlef Gürtler, GDI Gottlieb Duttweiler Institute Gestaltung und Satz: dezember und juli gmbh (www.dezemberundjuli.ch) Infografik: Frances Franzke (www.francesfranzke.de) Fotografie: Martin Barraud @ Plainpicture Druck und Bindung: Sonderegger Druck AG (www.sondereggerdruck.ch) Hergestellt in der Schweiz
Vorwort 4 Einleitung 8 Megatrend Individualisierung 10 Personal Leadership: Die Fussballvereine von heute ähneln den Unternehmen von morgen 11 Let s Co! Offenheit und Interaktion, von Coopetition bis Co-Creation 12 Megatrend Flexibilisierung 14 Liquid Leadership: Feedback, Faithbook und andere Stützen im Treibsand 15 Decision Gaming: Spielerisches und experimentelles Entscheiden 16 Megatrend Demografie 18 Age? What Age? Chancen der Multigenerationalität 19 Wemale Leadership: Von der Horde zur Herde 20 Die drei Dimensionen der Unternehmensführung im 21. Jahrhundert 22 Hierarchie 24 Markt 26 Demokratie/Ipsokratie 28 Von der Pyramide der Hierarchie zum «magischen Dreieck» der Führung 30 Fazit 34 Literaturverzeichnis 37 Meilensteine aus 50 Jahren SIB 38
VORWORT 4 «Wer soll herrschen?» Diese Frage wird für Staaten und Gesellschaften seit zweieinhalb Jahrtausenden gestellt. Die griechischen Philosophen waren die ersten, die sie diskutierten, und die griechischen Städte die ersten, die alle nur erdenklichen Varianten ausprobierten. «Wer soll herrschen?» Für Unternehmen stellte sich diese Frage erst viel, viel später. Führung, dafür gab es bis tief ins 19. Jahrhundert den Unternehmer (bzw. seine Familie), sonst nichts. Die Grossunternehmen, die ab Ende des 19. Jahrhunderts entstanden und erstmals so etwas wie ein Management benötigten, bildeten ihre Führungsstrukturen nach dem hierarchischen Muster der damals bekannten Grossorganisationen: Militär und Kirche. Dabei blieb es im Wesentlichen ein ganzes weiteres Jahrhundert. Das hat sich zuletzt radikal geändert. Individualisierung, Flexibilisierung und Vernetzung vermindern den Wert der grossen Vorteile
5 hierarchischer Organisationen: Stabilität und Berechenbarkeit oder verwandeln sie sogar in Nachteile. Projekte lassen sich so deutlich schlechter beherrschen als Prozesse, und die auf sich selbst fixierte Geschlossenheit der Hierarchie ist technisch kaum noch aufrechtzuerhalten und psychologisch immer seltener erwünscht. Bei einer Fortsetzung dieser Trends wird eine Anpassung der bisherigen Unternehmensorganisationen und Führungsstrukturen an Grenzen stossen. Wenn dadurch nicht die Institution Unternehmen als solche in Frage gestellt wird, dürfte sich deshalb ein neues Paradigma der Unternehmensführung entwickeln. «Wer soll herrschen?» Auf diese Frage wird es für Unternehmen im 21. Jahrhundert neue Antworten geben. Wir freuen uns, Ihnen mit der vorliegenden Studie Impulse für Ihren persönlichen Führungsalltag zu vermitteln. SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie Sascha M. Burkhalter, Präsident des Verwaltungsrates Dr. Peter Petrin, Direktor
DIE ZUKUNFT DER FÜHRUNG Eine Trendstudie
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EINLEITUNG 8 Drei der gegenwärtigen Megatrends des gesellschaftlichen Wandels beeinflussen in besonderem Mass die Entwicklung der Unternehmensführung in den nächsten Jahren: erstens die Individualisierung als Ermächtigung des Einzelnen gegenüber der Gesellschaft, zweitens die Flexibilisierung als sowohl technisch wie ökonomisch befeuertes Optionenwachstum sowie drittens die demografische Entwicklung, die mit der Annäherung der stärksten Babyboomer-Jahrgänge an die bislang geltenden Altersgrenzen der Erwerbstätigkeit an Brisanz für die Unternehmen gewinnt. Im ersten Teil dieser Studie bezwecken wir, den Wandel für jeden dieser Megatrends in jeweils zwei Thesen sichtbar und begreifbar zu machen. Diese insgesamt sechs Thesen dienen dazu, Phänomene des Wandels zu skizzieren und neue Handlungsfelder der Führung zu eröffnen. Denn gesellschaftliche Trends führen nicht von selbst zu offeneren, flexibleren und demografisch vielfältigeren Unternehmen sie eröffnen vielmehr Chancen,
9 die von Führungskräften gezielt genutzt werden können. Aus diesen kurz- und mittelfristig wirksamen Strukturveränderungen kann sich langfristig ein neues Paradigma entwickeln. Die derzeit beobachtbaren Ansätze aktueller Führungsdiskussionen lassen ein solches Paradigma für die Unternehmensführung im 21. Jahrhundert möglich erscheinen: ein gleichberechtigtes Miteinander der Führungsdimensionen Hierarchie, Markt und Demokratie. Im zweiten Teil dieser Studie werden die Grundelemente eines solchen Paradigmas untersucht und schliesslich als «magisches Dreieck» der Führung gezeichnet, in dem sich unterschiedliche Führungsprinzipien situativ positionieren lassen. In einer solchen Zukunft wird Führung nicht so sehr an der Qualität von Entscheidungen, sondern vielmehr an deren Umsetzung gemessen. Umso stärker wird es dafür zur Aufgabe von Führung, Entscheidungsprozesse zu designen und aktiv zu gestalten.
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