Moderation von Arbeitsgruppen (R. Boenicke)



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Moderation von Arbeitsgruppen (R. Boenicke) Es ist sinnvoll, dass für Arbeitsgruppensitzungen ein Moderator oder besser noch ein Moderatoren-Tandem, d.h. zwei Studierende, die Verantwortung übernehmen. Moderator sein heißt: Sie planen die Sitzung, führen sie durch und werten sie aus. Planung und Auswertung ist Grundlage des Leistungsnachweises. Moderatorinnen und Moderatoren sind keine Experten für das Thema und wissen darüber nicht mehr als die anderen. Aber sie haben Verantwortung für den Ablauf der Seminarsitzung übernommen. Ihre Aufgabe ist es, die gemeinsame Arbeit zu strukturieren, eine Diskussion zu ermöglichen und am Ende eine Ergebnissicherung vorzunehmen. Als Moderator lesen Sie Texte und weitere Materialien, auf die Sie in diesem Reader Hinweise erhalten. Dabei handelt es sich zum großen Teil um Texte, die in der Bibliothek des Instituts für Bildungswissenschaft vorhanden oder über das Internet zugänglich sind. Ihre Aufgabe ist es, aus diesen Materialien auszuwählen. Wichtig ist, dass Sie sich ein eigenes Urteil bilden, was Sie für Ihre Sitzung benutzen wollen: Sie überlegen, welche Materialien und Textpassagen für ein Verständnis des Themas besonders wichtig sind und wie sie erarbeitet werden können: Zum Beispiel können Sie besonders zentrale Passagen den Teilnehmern vorher zum Lesen als Hausaufgabe austeilen oder Sie können Textteile in Ihrer Sitzung gemeinsam erarbeiten und diskutieren oder Sie können einzelne Textpassagen in Form eines kurzen Vortrags selber einbringen. Sie können die verwendeten Materialien ausschließlich als Ihre eigene Hintergrund-Information benutzen und auf dieser Basis eine Unterrichtssequenz entwickeln. Wahrscheinlich ist eine Mischung aus all diesen Elementen oft am sinnvollsten. Sie können auch Experten, z.b. Lehrer, die Erfahrung mit dem behandelten Thema haben, einladen. Als Moderator legen Sie fest, was an Inhalten auf jeden Fall vermittelt bzw. erarbeitet werden sollte und wählen geeignete Methoden dazu aus. Sie überlegen, in welche Phasen sich die Sitzung gliedern soll, wie lang die einzelnen Phasen dauern, wer welche Rolle übernimmt und welche Aufgaben die Teilnehmer gestellt bekommen. Bei der Gestaltung Ihrer Sitzungen müssen Sie sich nicht an den Themen der jeweils individuellen Lernphase orientieren. Es kann aber für den Lernprozess fruchtbar sein, wenn Sie auf das Expertenwissen der anderen Teilnehmer zurückgreifen. Die meisten Materialien, die Sie für die Durchführung der von Ihnen moderierten Arbeitsgruppensitzung brauchen, erhalten Sie im Arbeitszimmer der Seminarleitung R 131 (Folien und Folienstifte, Plakate und Eddings, Mindmap-Karten, Klebeband, Kreide, Overheadprojektor. Auf Vorbestellung Beamer etc. Außerdem gibt es in der Bibliothek des IBW einen Medienkoffer. Es empfiehlt sich, ihn vorzubestellen). Wir sind dienstags ab ca. 15.00 Uhr da, um Materialien auszugeben, und stehen Ihnen auch gerne zur Verfügung bei inhaltlichen Fragen und zur Besprechung Ihrer Planung. Zur Anregung schlagen wir folgende Strukturierung einer Arbeitsgruppensitzung vor: Einstieg: Eigene Einführung ins Thema oder gemeinsames Brainstorming: In welchem Zusammenhang steht das Thema zur vorangegangenen Diskussion? Welche Aspekte sind daran besonders interessant/relevant/aktuell? Gibt es praktische Beispiele zur Verdeutlichung des Themas? Erarbeitung neuer Informationen: Zusammen in Gestalt eines Kurzvortrags oder anhand ausgewählter Textpassagen? Oder arbeitsteilig in Zweiergruppen zu je-

weils einer Textpassage? Oder in Einzelarbeit zu unterschiedlichen thematischen Aspekten? Was tun, wenn eine Gruppe(Person früher fertig ist? Zusatzfrage? Wie sollen die Ergebnisse festgehalten werden? (Stichwörter, Thesen, Sammlung von Pro-/Contra-Argumenten? Als Folie, Mindmap, Plakat?) Sammlung der Ergebnisse: Wie soll die Visualisierung aussehen? (Bei Folien und Plakaten Angaben zu Lesbarkeit und Schriftgröße machen!) Wie kann der Einstieg in die Diskussion aussehen? (evtl. dazu vorher Fragen überlegen) Was tun, wenn die Diskussion nicht in Gang kommt? Rückmeldung an die Moderatorinnen/Moderatoren: Blitzlicht/Feedback-Runde: Wie zufrieden sind wir mit dem Ablauf? Kurze Zusammenfassung der wichtigsten Themenschwerpunkte und Diskussionsergebnisse nach dem Ende der Sitzung (ca. 1 Seite als Handout für die Teilnehmer, s.u.). Tipps zur Diskussionsführung Vorher überlegen, welche Aspekte so wichtig sind, dass sie auf jeden Fall angesprochen werden müssen. Wichtige Aussagen und Fragen von Zeit zu Zeit zusammenfassen. Vom Thema wegführende Beiträge als solche kennzeichnen. Notfalls unterbrechen! Deutlich machen, dass Sie nicht Experte sind und nicht unbedingt mehr wissen als die anderen. Deshalb Fragen an die Gruppe zurückgeben und gemeinsam nach Antworten suchen. Darauf achten, dass möglichst alle zu Wort kommen. Für Schweigende kann es hilfreich sein, sie auch mal direkt anzusprechen: Wie siehst du das? Siehst du das auch so? Das Handout mit den wichtigsten Themenschwerpunkte und Diskussionsergebnissen der Arbeitsgruppensitzung soll zur Orientierung der Teilnehmer dienen. Möglicherweise sind Fragen entstanden, die Sie mit der Seminarleitung klären und die Resultate in diese Zusammenfassung einarbeiten können. Sie ist zugleich Teil des Moderatorenberichtes (vgl. 2.7). Die Moderatoren sollten dieses kurze Handout den Teilnehmern und die Seminarleitung möglichst zeitnah nach der Sitzung per E-Mail zukommen lassen oder zumindest in die folgende Sitzung mitbringen.

Arbeitstechniken für Gruppen Plenum eine (Groß-)Gruppe beschäftigt sich im Plenum ( Vollversammlung ) mit demselben Thema zwei Möglichkeiten: Vortrag eines Einzelnen oder Diskussion der gesamten Gruppe Diskussion: die Moderatoren versuchen, die Diskussion zu leiten (Leitfragen formulieren!) Vortrag: kurz und prägnant, wichtige Punkte visualisieren; Ziel: strukturierter Ü- berblick Gefahr: einzelne (ggf. viele) Teilnehmer der Gruppe schalten gelangweilt ab (Frontalunterricht) zurückhaltende Personen können sich gut in der großen Gruppe hinter anderen verstecken, und extrovertiertere Teilnehmer reißen die Diskussion an sich und verstärken diesen Effekt eignet sich gut zum Zusammentragen wichtiger Informationen (jeder Teilnehmer hört dasselbe). Kleingruppe man bildet Gruppen von maximal 4 Personen, die sich mit einem Thema auseinandersetzen jede Kleingruppe bekommt Materialien (z.b. ein Arbeitsblatt) bzw. eine konkrete Fragestellung dabei können alle Gruppen dasselbe Thema bearbeiten oder verschiedene Teilbereiche im Anschluss werden die Ergebnisse aller Kleingruppen im Plenum zusammengetragen (wichtig da Gruppen mit derselben Fragestellung auf völlig unterschiedliche Lösungen kommen können) in Kleingruppen können sich zurückhaltende Personen weniger verstecken: jeder trägt etwas bei der Lernprozess verläuft individueller als im Plenum (trägt zu nachhaltigerem Lernen bei) nicht jede Kleingruppe funktioniert reibungslos (evtl. Spannungen oder mehrere Spaßvögel ) der Moderator kann nicht bei jeder Gruppe gleichzeitig sein, um eventuelle Fragen zu klären

Mindmap das Papier wird im Querformat genutzt! In die Mitte der Seite wird ein Schlüsselwort gestellt, ein einprägsames Bild oder eine kleine Skizze gezeichnet, die das behandelte Thema darstellt vom Zentrum aus wird für jeden tiefergehenden Gedanken / Unterpunkt eine Linie gezeichnet auf diese Linien werden Schüsselworte zu den Unterpunkten geschrieben (in Druckbuchstaben) von den eingezeichneten Linien können wiederum Linien ausgehen, auf denen die einzelnen Hauptgedanken weiter untergliedert werden (von diesen aus wiederum andere usw.) unterschiedliche Farben erhöhen die Übersichtlichkeit und betonen Zusammenhänge Symbole jeder Art sind so oft wie möglich zu nutzen; sie erleichtern die Erfassung des Inhalts ein Mindmap kann organisch wachsen; durch weitere Verästelungen lässt es sich leicht erweitern es wird schnell deutlich, wo Klarheit über das Thema besteht bzw. wo noch Lücken zu füllen sind ein Mindmap verdeutlicht Strukturen und Zusammenhänge (gut für Wiederholung des Stoffes) es kann jedoch keine tiefergehenden Inhalte aufzeigen (begrenzter Platz; weniger ist mehr!) Grundlagen Technik Gehirnforschung Mind- Mapping Vorzüge Einsatzfelder Lernen Kaum Wiederholungen visualisieren präsentieren vor/in Gruppen Beide Gehirnhälf-Entwürften wie kreative Denkvorgänge Manuskripte individu- Leicht zu ergänzen Pläne Redeunterlagenen Briefe moderieren

Wandplakat auf einem großen Plakat (mind. DIN A2, eher DIN A l) wird ein Thema strukturiert dargestellt bevor man das Plakat beschriftet, sollte man sich Skizzen anfertigen, was wohin gehört Überschrift: groß und deutlich, damit man rasch erkennt, um welches Thema es geht (Buchstabengröße vorher testen sich ans Ende des Raumes stellen!) Kürze / Prägnanz: nur wenig Text, kurze Sätze (lassen sich leicht lesen, prägen sich besser ein) Gliederung: in Abschnitte (gleiche Inhalte unter gleicher Zwischenüberschrift zusammenfassen) Bilder: (gute) Bilder machen vieles klarer; aber: sparsam damit umgehen (kein Fotoalbum!) Ordnung schaffen: Farben und Symbole helfen, um den Platz auf dem Plakat zu strukturieren Zeichnungen helfen erklären: manches lässt sich weder mit Worten noch mit Fotos beschreiben keine Langeweile bitte: auch ungewöhnliche Dinge sind erlaubt (falls Bezug zum Thema) weniger ist oft mehr: ein Plakat darf nicht zu voll und überladen sein (leere Flächen sind nötig) ein Plakat kann schnell einen strukturierten Überblick über ein Thema verschaffen wie in einem Museum / einer Ausstellung können die Betrachter von Plakat zu Plakat wandeln dabei kann jeder sich soviel Zeit nehmen wie er braucht (jeder hat ein individuelles Lerntempo) ein Experte für das Thema kann beim Plakat stehen und offene Fragen der Betrachter klären Gefahr: manchmal geht es den Herstellern mehr um die Form ihres Plakats als um dessen Inhalt Blitzlicht die Teilnehmer sagen reihum jeder ein, zwei Sätze zu einem bestimmten Thema (klare Fragestellung) es wird nichts (!) kommentiert; jedem wird schweigend zugehört, bis alle an der Reihe waren erst im Anschluss fasst der Moderator wesentliche Punkte zusammen oder es wird diskutiert es ist jedoch auch möglich, dass gar nicht mehr über das Gesagte diskutiert wird (vorher klären!) Variante Graffiti-Methode : je 3 (4) Gruppen führen an 3 (4) Stationen ein Brainstorming zu einem Thema durch / nach vier Minuten wird rotiert, so dass jede

Gruppe an eine neue Station kommt / wird so lange wiederholt, bis jeder Gruppe an jeder Station war eignet sich gut als Eröffnung für ein freies Brainstorming (Sammlung unkommentierter Ideen) da jeder etwas sagen muss, werden auch Ideen von sonst eher zurückhaltenden Leuten gehört weil erst mal nichts kommentiert wird, können auch unangenehme Punkte vorgebracht werden, ohne dass man sich sofort für eine geäußerte Meinung den anderen gegenüber rechtfertigen muss eignet sich gut, um ein Thema / eine Sitzung abzuschließen ( Was haben wir heute gelernt? ) führt häufig zu Wiederholungen (kann sehr positiv sein, da es zeigt, was besonders wichtig ist) Aktives Zuhören aktives Zuhören ist die wichtigste Grundlage für eine gute Zusammenarbeit; hierzu zählt: nicht bloß mit ja und nein antworten, sondern Sätze des Gesprächpartners in eigenen Worten aufgreifen und so den Gesprächsfaden weiterspinnen (zeigen, dass man versteht) aufmerksam zuhören, bei Unklarheiten nachfragen, zwischen den Zeilen hören den Partner entspannen durch freundliche Zuwendung (Blickkontakt halten!) durch Vorwürfe und Kritik nicht aus der Ruhe bringen lassen (nichts persönlich nehmen) das Interessante und Wichtige herausfinden, sich in die Situation des Partners versetzen sich auf den Gesprächspartner konzentrieren und dies durch Körperhaltung ausdrücken Geduld haben und nicht unterbrechen; sich nicht in den Vordergrund drängen das Positive am Partner erkennen; sich nicht zu sehr von negativen Dingen einnehmen lassen aktives Zuhören ist in jeder Gruppe-Situation nötig, egal ob im Plenum oder der Kleingruppe man muss sich aufsein Gegenüber einlassen und eine ehrliche, offene Kommunikation führen Rollenspiel / Pro-Contra-Debatte die Teilnehmer werden in zwei Gruppen aufgeteilt, die gegensätzliche Standpunkte diskutieren

sie bekommen Material mit Informationen und filtern aus diesem die Argumente für die von ihnen zu vertretende Position (evtl. reicht auch ein reines Brainstorming zur Ideensammlung) anschließend diskutieren sie die erarbeiteten Positionen (Redezeit sollte strikt festgelegt sein) Rollenverteilung: mehrere reden, manche beobachten nur die Gegenseite (Varianten denkbar!) eignet sich v.a., um umstrittene (d.h. bildungspolitische) Positionen miteinander zu vergleichen i.d.r. sehr lebendige Diskussionen, Teamwork wird gefördert, Moderatoren bleiben neutral man muss ggf. auch mal eine andere als die eigene Position vertreten (dafür gäbe es allerdings auch Pro-Argumente ) Schwächung der Ernsthaftigkeit einiger Argumente durch den Spiel-Charakter der Debatte Möglichkeiten der Rückmeldung für Moderatoren Die Moderatoren bekommen aus der Gruppe eine Rückmeldung, wie die Sitzung gelaufen ist. Wir schlagen vor, dass Sie sich an Kriterien orientiert, die den Inhalt, die Art der Präsentation, die Sachkenntnis und die Sicherheit betreffen. Einen möglichen Kriterienkatalog finden Sie unten. Dieses Raster funktioniert so, dass für jeden Kriterium Punkte verteilt werden. Die Endpunkte (Max. 15 Punkte) entsprechen Schulnoten. Ob Sie darauf zurückgreifen, sei Ihnen überlassen.

Struktur und Ergebnissicherung Mögliche Kriterien für die Bewertung einer Moderation 3 2 1 0 Struktur war klar erkennbar in Ansätzen eine Struktur erkennbar Ergebnisse wurden gut die Ergebnisse wurden gesichert unvollständig gesichert hervorragende Struktur, fließender Übergänge der einzelnen Unterrichtsschritte hervorragende Sicherung der Ergebnisse Souveränität völlige Souveränität der Moderatorin keinerlei Mängel größere Unsicherheiten erkennbar Fachwissen und Themenbezug Methoden / Medien Aktivierung und Niveau hervorragende Fachkenntnisse ganz klare Einbettung des Themas in einen größeren Kontext sehr flexibler Umgang mit den Methoden die Methoden aktivierten optimal und trugen zur Strukturierung, Ergebnissicherung bei im Umgang mit den Methoden war die Moderatorin äußerst kompetent die Medien waren eine Bereicherung und gingen über die Texte hinaus hervorragendes Niveau, das zum Weiterdenken anregt die Tn wirkten ausgesprochen motiviert und interessiert Moderatorin war ein Experte die Bedeutung des Themas für das Gesamtseminar war klar ersichtlich gutes Methodenrepertoire Methoden waren angemessen die Medien wirkten sich günstig auf das Arbeitsklima aus Niveau war angemessen (weder zu leicht noch zu schwer) der Moderatorin gelang es, die Tn zu aktivieren größere Wissenslücken, aber im Großen und Ganzen i.o. Bezug zum Gesamtseminar nicht erkennbar Methoden vorhanden, aber teils unpassend wenig Methodenwechsel die Medien waren nicht besonders innovativ Aktivierung mit größeren Mängeln geringes Niveau völlig unklar keinerlei Ergebnissicherung Moderator/in wirkte stets unsicher keinerlei Kenntnisse des Themas keinerlei Bezug zum Gesamtseminar kein Methodenwechsel Methoden wären völlig unpassend keine Aktivierung keinerlei Niveau