Kommunikationswissenschaft studieren
Jens Vogelgesang Kommunikationswissenschaft studieren
Jens Vogelgesang Springer VS ISBN 978-3-531-18027-4 DOI 10.1007/978-3-531-93473-0 ISBN 978-3-531-93473-0 (ebook) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Fachmedien Wiesbaden 2012 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Einbandentwurf: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer-vs.de
Inhalt Vorwort... 7 1 Das Fach und seine interdisziplinären Bezüge 9 Kommunikationswissenschaft... 10 Politikwissenschaft... 14 Soziologie... 17 Kulturwissenschaft... 22 Psychologie... 25 Wirtschaftswissenschaften... 28 Geschichte... 31 2 Die Zeit vor dem Studium 35 Persönliche Voraussetzungen... 36 Unterschied zwischen Schule und Studium... 43 Ausbildung vor dem Studium... 46 Wahl des Studienortes... 50 3 Der Studienalltag 55 BA- und MA-Studium... 56 Vorlesungen, Seminare und Übungen... 59 Gute und schlechte Referate... 63 Klassikerlektüre... 67 Methoden und Statistik... 70 Praxisanteile... 76 Forschungsprojekte im Studium... 79 Praktika... 83 Auslandsstudium... 89 Abschlussarbeiten... 94 Stress und Leistungsdruck... 97 Vereinbarkeit von Familie und Studium... 101 Missverständnisse zwischen Studierenden und Professoren... 105
6 Inhalt 4 Die Berufsfelder 111 Kommunikationsmanagement... 112 Journalismus... 117 Markt-, Medien- und Mediaforschung... 122 Medienmanagement... 127 Kommunikationswissenschaft als Beruf... 131 5 Die Zeit nach dem Studium 137 Berufsaussichten... 138 Studium im persönlichen Rückblick... 142 Namensverzeichnis... 145 Verzeichnis der Studienorte... 146
Vorwort Kommunikationswissenschaft studieren das wollen seit Jahren Zehntausende, die sich an deutschen Unis bewerben. Viele haben dabei schon bestimmte Berufswünsche im Kopf: Marketing, Journalismus, Öffentlichkeitsarbeit oder auch das fast schon sprichwörtliche was mit Medien. Aber wie sieht so ein Studium aus, das sich um Medien und Kommunikation dreht? Wo kann man Kommunikationswissenschaft studieren? Wie kommt man an einen Studienplatz heran? Wer sich für ein Studium der Kommunikationswissenschaft interessiert, lernt schnell den Numerus Clausus kennen. Der Numerus Clausus ist vereinfacht gesagt die Note, die man im Abitur mindestens erreicht haben muss, um von einer Universität für einen spezifischen Studiengang zugelassen zu werden. Wenn die Zahl der Bewerber die der Studienplätze deutlich übersteigt, werden schnell nur noch die guten oder sehr guten Abiturientinnen und Abiturienten zugelassen. Bei vielen deutschen Studiengängen in der Kommunikationswissenschaft ist das der Fall. Hier ein paar Beispiele: Im Sommer 2011 verzeichnete die Ludwig-Maximilians-Universität München 2.238 Bewerber auf 234 freie Plätze im Bachelor-Hauptfach Kommunikationswissenschaft. Bei der Freien Universität Berlin gingen zur gleichen Zeit 2.341 Bewerbungen für 101 freie Plätze im Kernfach des Studiengangs Publizistik- und Kommunikationswissenschaft ein und selbst in der vergleichsweise kleinen Universität Hohenheim in Stuttgart wurden 1.874 Bewerbungen auf 103 freie Plätze im Bachelor-Studiengang Kommunikationswissenschaft gezählt. Was ist denn da eigentlich so stark nachgefragt? Studieninformationstage und Tage der offenen Tür an Hochschulen zeigen, dass Studieninteressierte meist nur ein sehr vages Bild vom Gegenstand der Kommunikationswissenschaft und vom Uni-Alltag haben. Vorgegebene Studienpläne, die klassenzimmerartigen Räume an der Universität und gemeinsames Kaffeetrinken in den Pausen zwischen den Lehrveranstaltungen erzeugen bei Studienanfängern häufig den Eindruck, dass ein Studium eigentlich nichts anderes ist als Schule. Wenn man dann im Studium der Kommunikationswissenschaft die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens erlernen soll, man auf Quellensuche geschickt wird, Fachausdrücke lernen muss und sich die Methoden wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung einem nicht sofort erschließen, stellen Studienanfänger der Kommunikationswissenschaft gerne die Frage: Was hat das denn bitteschön mit Medien und meinem späteren Berufswunsch zu tun? Die ehrliche, aber auch schonungslose Antwort lautet: zunächst einmal sehr wenig. Warum ist das so?
8 Vorwort Im Gegensatz zu einer Berufsausbildung spielen in einem Studium der Kommunikationswissenschaft die praktischen Fähigkeiten, die man später im Beruf braucht, kaum eine Rolle. Im Mittelpunkt eines Studiums der Kommunikationswissenschaft steht vielmehr die wissenschaftliche Ausbildung. Die wissenschaftliche Ausbildung sieht vor, dass die Studierenden theoretisches Wissen über die Produktion, das Angebot, die Nutzung und die Wirkung medienvermittelter Kommunikation erwerben. Außerdem umfasst diese Qualifizierung: Erlernen von Quellenrecherche, kommunikationswissenschaftlicher Forschungsmethodik sowie wissenschaftlicher Präsentations- und Schreibtechnik. Das theoretische Wissen und die wissenschaftlichen Schlüsselkompetenzen, die auf den ersten Blick keinen direkten Bezug zur Berufspraxis haben, sind aber letztlich entscheidend dafür, wie erfolgreich man nach dem Studium dabei ist, in den offenen Berufsfeldern, in denen Kommunikationswissenschaftler arbeiten, einen Arbeitsplatz zu finden. Um deutlich und hoffentlich auch verständlich zu machen, was ein universitäres Studium der Kommunikationswissenschaft ausmacht und was es von einem Studium der Medienwissenschaft oder Journalistik unterscheidet, sind in diesem Studienführer 31 Interviews mit Professorinnen und Professoren versammelt. Ich hoffe, dass der Studienführer dazu beiträgt, einige der Fragen, die Studieninteressierte und Studienanfänger zum Studium der Kommunikationswissenschaft haben, zu beantworten. Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei allen Interviewpartnern. Außerdem danke ich Ansgar Koch, Merja Mahrt, Patrick Rössler, Michael Scharkow und Gabriele Siegert für die gemeinsamen Diskussionen über das Konzept des Studienführers und Alexander Ort für die Korrektur der Druckvorlage. Außerdem möchte ich mich bei Barbara Emig-Roller in ganz besonderer Weise dafür bedanken, dass der VS Verlag bereit war, einen neuen Weg zu beschreiten und einen Studienführer als Interviewband zu verlegen. Stuttgart-Hohenheim, Dezember 2011 Jens Vogelgesang