Aktives Arbeiten im modernen Arbeitsumfeld Stephan Pfeifer 26.08.2015



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Transkript:

Aktives Arbeiten im modernen Arbeitsumfeld Stephan Pfeifer 26.08.2015

Rahmenbedingungen Moderne Arbeitswelt der Zukunft, oder zurück in die Steinzeit?

Die Arbeitswelt ist im Wandel Wissensarbeiter Sind oft nicht mehr an einen festen Arbeitsort gebunden und stellen schon heute 40% der Beschäftigungsgruppe dar Globaler Wandel Gebäude und Arbeitsbedingungen werden emotionaler Generation Y 2030 stellen die Jahrgänge von 1980-1995 über 1/3 der Erwerbstätigen dar. Wunsch nach Flexibilität, Spass und Sinn der Tätigkeit Demografischer Wandel Die Bevölkerung wird älter und gleichzeitig schrumpft sie Fachkräftemangel Macht vor keiner Branche halt Digitalisierung Zunahme Digitalisierung und Vernetzung haben Auswirkung auf Lebens und Arbeitsbedingungen

Die Generation Y (1977-1998) Ich möchte Lob Spass & Sinn Projekte

Die Generation Babyboomer Klare Arbeitszeiten Ich bin der Chef

Arbeitswelten 2025 Office 21 Anspruch an universellen Arbeitsplätzen und auch deren Teilung nimmt zu Heimarbeitsplätze steigen Moderne Informations-, Kommunikation und Medientechnologie muss effizient gestaltet wird Wissensarbeit verlagert sich immer stärker in den virtuellen Raum. Mobile Endgeräte wie Smart Phones oder Tablet-PCs ermöglichen schon heute flexible Arbeitsformen z.b. durch Telekooperation, Mobile oder Virtual Work. Quelle: Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation

Orgatec 2014 Verschmelzung von Büro und Home Einfaches und leichtes Sitzen steht im Fokus Büros werden wohnlicher, Farbakzente werden gesetzt Schaffung von Begegnungszonen und Arbeitsinseln Dynamisches Sitzen kaum präsent (3D-Sitzen im Rückwärtstrend) Dynamischen Sitzen weicht aktiven Arbeiten Klima und Schall rückt in den Vordergrund Beleuchtungen mit hohem Tageslichtanteil Naturmaterialien deuten auf besseres Raumklima hin Klassische Bürowelt wird es neben der neuen Arbeitswelt in der Mehrheit nach wie vor geben

Wirtschaftliches Umfeld / Technologie / Trends Zukunftsforum Fraunhofer Institut Januar 2015 Working Smarter Menschen, Räume, Technologien 3 von 5 MA müssen nicht im Büro arbeiten (Microsoft) Einsparung von Flächen und Inventar Büroplatzausnutzung je nach Unternehmen bei ca. 60-70% Desk-Sharing Arbeiten im Büro: Flexible, anpassungsfähige und dynamische Gebäude, Räume, Arbeitsplätze Informeller Austausch, Attraktivität Meeting Points werden für zentrale Treffpunkte genutzt Kreativzonen Aktives Arbeiten wird in Gesamtkonzepte integriert Drucker Areas Höhenverstellbare Tische Stehhilfen IT Strukturen müssen vorhanden sein Quelle: Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation

Wirtschaftliches Umfeld / Technologie / Trends

Wirtschaftliches Umfeld / Technologie / Trends

Wirtschaftliches Umfeld / Technologie / Trends

Wirtschaftliches Umfeld / Technologie / Trends Rhein Energie Durch die üblichen Abwesenheitszeiten wie Besprechungen, Dienstreisen, Fortbildung, Urlaub, Krankheit ist ein Mitarbeitender durchschnittlich weniger als 70 % an seinem Arbeitsplatz. Messwerte im konventionellen Bürokonzept ergaben sogar Belegungen um 50 %, z.b. in den Sommermonaten; nur in den Monaten November bis Februar ergeben sich Spitzenbelegungen von über 80 %. Der gemessene Durchschnitt im konventionellen Büro lag bei 61 %. Die Lösung: Desk-Sharing Quelle: Quelle: Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation Rhein Energie

Wirtschaftliches Umfeld / Technologie / Trends Office 21 in Hannover Arbeitsräume müssen Orte der Kommunikation, des Gedankenaustausches und der Arbeit im Team sein. Gleichzeitig bedarf es der Anerkennung des Bedürfnisses nach Konzentration, Privatsphäre und nach individuellem Rückzug. 80 % der innovativen Ideen entstehen durch Kombination des Wissens! Die Lösung: Meeting Point Coffee-Point (Kaffee, heißes Wasser für Tee, gekühltes Trinkwasser) TV- und Info-Display Copy-Point (Drucken, Scannen, Faxen) Besprechungsräume Besucher-Lounge Power-Napping Quelle: Quelle: Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation Office 21

Studie 3D-Sitzen Ausführung AEH Zentrum für Arbeitsmedizin, Ergonomie und Hygiene AG Erkenntnisse Studien: Bewegung Einfluss der Bewegungsrichtungen Sagitale Bewegungen werden positiv beurteilt (Median-Ebene c) Laterale Bewegungen, wie sie z.b. beim Gang vorkommen werden positiv beurteilt (Transversal-Ebene a) Rotative Bewegungen: Wirkung unklar, eher negativ wegen der Belastung der Wirbelgelenke (Rotation um Achse b).

Studie 3D-Sitzen Erkenntnisse Studien: Haltung Asymmetrische Sitzhaltungen kommen häufig vor (ca. 40%). Es wird davon ausgegangen, dass diese zur Entlastung der Muskulatur eingenommen werden. Möglicherweise geht es jedoch auch um die Druckentlastung der Haut zwecks verbesserter Durchblutung. Erkenntnisse Studien: Stabilität Bewegungselemente mit einem Drehpunkt oberhalb der Sitzfläche wirken stabil, sie lassen eine aktive Bewegung zu. Ein Nachlassen der aktiven Muskelspannung bei Drehpunkt oben führt zu einer Rückkehr in die Grundposition.

Studie 3D-Sitzen Erkenntnisse Studien: Stabilität Seitliche Bewegungen Sitzfläche - Sitzgelenk Bewegungselemente mit einem Drehpunkt unterhalb der Sitzfläche wirken instabil und führen wegen Körperstabilisierung durch Besitzer zu Muskelermüdung Bei einer manuellen oder visuellen Arbeit führt das Konzept zu Problemen.

Studie 3D-Sitzen Konklusionen Inhouse Test Bewegung ist zentral für Erhaltung Gesundheit (Durchblutung, Entspannung, Muskulatur) Bewegungselemente mit einem Drehpunkt unterhalb der Sitzfläche wirken instabil und sind kontraproduktiv Transversale Mikrobewegungen verbessern Hautdurchblutung und wahrscheinlich Komfort

Studie Smart chair Evaluation eines "Smart Chair" und des Sitzverhaltens seiner Benutzer Master / Bachelor Arbeiten 2014 Corinne Nicoletti, Thomas Läubli Sensory-Motor Systems Lab Departement Gesundheitswissenschaften und Technologie ETH Zürich 80% bis 90% der Arbeitnehmenden im Industrie- und Dienstleistungssektor sind von sitzender Arbeit betroffen (Sitzlust statt Sitzfrust 2011) Lange Phasen statischen Sitzens sollten unterbrochen werden Schwierigkeiten: Wann ist ein Wechsel erforderlich? Erinnerung?

Studie Smart chair 20 Testprobanden Mind. 80% Computerarbeit Messdauer ganzer Arbeitstag Bewegungssensor (IMU) auf Brustbein Smart Chair Resultate Nichtbenutzung 36% Rückenlehne während 58% mitbenutzt 256 Phasen statischen Sitzens (mind. 30 s) längste Phase statischen Sitzens gemittelt 3.1 min längste Phase statischen Sitzens 6 min

Studie Smart chair Schlussfolgerungen Probanden wenden dynamisches Sitzen an Abwechslungsreiche Arbeit Grosse individuelle Unterschiede Ein stabiler Stuhl soll Bewegungen ermöglichen Ein instabiler Stuhl provoziert Stabilisierungsbewegungen Sitz-Steh-Arbeitsplätze und / oder aktives Arbeiten sollte gefördert werden Bewegung am Arbeitsplatz ist wichtig

Studie Bewegung am Arbeitsplatz Aktives Arbeiten Bewegung während der Arbeitstätigkeit Druckerzonen Meetingpoints Treppen anstatt Lifte Höhenverstellbare Tische Einbindung von Arbeiten, welche im Stehen ausgeführt werden können Laufbänder Einbindung von Arbeiten, welche im langsamen Laufen ausgeführt werden können

giroflex 313 Idee Neue Arbeitsformen New Way of Working reduzieren teilweise die Anzahl Arbeitsplätze auf 0.6-0.8 pro Mitarbeiter Schaffung neuer Arbeitsbereiche für Kurzbesprechungen, temporäres Arbeiten oder Projektaufgaben Nicht fest zugewiesene Arbeitsplätze, zweckmäßige Sitzmöbel Zweckmäßig bedeutet hier eine einfache Handhabung durch den Benutzer bei ansprechendem Design, ausreichendem Sitzkomfort und einem entsprechenden Kosten-/Nutzenverhältnis.

giroflex 313 Balance Move Gewichtsautomatik deckt 95% der Benutzer (45-120kg) ab, welche mit einem giroflex Patent geschützt ist Komplette Eigenentwicklung Swiss Made Leichte Konstruktion wegen minimalem Energiespeicher Schonender Umgang mit Ressourcen (Material) Kein downcycling der verwendeten Materialien C2C.

Schlussfolgerung Die neue Arbeitswelt verändert sich Home und Office verschmilzt Abbau von Hierarchien Desk-Sharing nimmt zu Digitalisierung nimmt stark zu Die Arbeit muss Spass machen Mitarbeiter im Büro bewegen sich nach wie vor zu wenig mit negativen Auswirkungen auf Gesundheit, Produktivität und Wohlbefinden

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