Kommunikation Wer sind wir?
Die Belgische Nationalbank Überall auf der Welt haben die Zentralbanken als primäre Aufgabe Banknoten in Umlauf zu geben und Geldpolitik zu gestalten. Die Belgische Nationalbank ist die Zentralbank unseres Landes. Seit der Geburt des Euro ist sie Teil des Eurosystems, das aus der Europäischen Zentralbank (EZB) und den anderen Nationalen Zentralbanken der Länder besteht, die den Euro eingeführt haben. In Belgien tätigt die Nationalbank auch Aufgaben für die Öffentlichkeit, für Unternehmen, den Staat und die Finanzwelt. Sie können hier alte oder zerstörte Banknoten umtauschen, sich über Unternehmensbilanzen informieren, Statistiken und wirtschaftliche Informationen erhalten. Aber: Die Belgische Nationalbank ist keine Geschäftsbank. Es ist nicht möglich für eine Privatperson oder ein Unternehmen ein Konto zu eröffnen, ein Darlehen zu erhalten oder Auslandswährungen zu erwerben.
Banknoten und Münzen in Umlauf geben Die Banknoten sind ein sehr bekanntes Produkt der Nationalbank. Als Mitglied des Eurosystems gibt die Nationalbank die Banknoten in Umlauf. Im Auftrag des Staates gibt sie ebenso die Münzen in Umlauf, die in der Königlichen Münzanstalt geprägt werden. Die Nationalbank hat die Banknoten, die sie herausgibt, immer selbst entworfen und in ihrer eigenen Banknotendruckerei hergestellt. Heute druckt sie einen Teil der benötigten Euro-Banknoten. Es ist nicht die Nationalbank, die darüber entscheidet, wie viele Banknoten und Münzen in Umlauf gegeben werden. Die Bevölkerung entscheidet, ob sie mehr oder weniger Bargeld benötigt, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen natürlich abhängig von ihren Mitteln.
Die Geldpolitik: den Wert des Geldes bewahren Preisstabilität fördert die Zunahme der Wirtschaftsaktivität und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Große Preisschwankungen erschweren die Zukunftsplanungen von Unternehmen, was zu weniger Investitionen führt. Das Vertrauen der Verbraucher wird erschüttert, weniger Arbeitsplätze werden geschaffen. Alle nationalen Zentralbanken sorgen für die Stabilität des Geldes, z. B. durch das Vermeiden von allgemeinen Preissteigerungen (Inflation) oder Preissenkungen (Deflation). Im Euroraum gibt es das Ziel, die Preissteigerung mittelfristig unter zwei Prozent pro Jahr zu halten. Die Zentralbank versucht mit Hilfe der Geldpolitik das Ziel der Preisstabilität zu erreichen. Sie beeinflusst die Preise jedoch nicht direkt, sondern durch die Anpassung der Zinssätze (die Kosten, sich Geld zu leihen).
Das bedeutet, dass sich Geschäftsbanken Geld bei der Zentralbank leihen müssen, um die Anfrage der Bevölkerung nach Banknoten befriedigen zu können. Durch Anpassung der Zinssätze, die den Banken berechnet werden, beeinflusst die Zentralbank die Konditionen, die die Banken an ihre eigenen Kunden weitergeben. Droht eine Inflation, wird die Zentralbank die Zinsen anheben: Dadurch wird die Nachfrage nach Geld weniger, da teurer; das Geldmengenwachstum wird langsamer, wie auch die Nachfrage nach Güter und Dienstleistungen und letztlich passen sich die Preise wieder an. Wenn andererseits eine Deflation droht, wird die Zentralbank entgegengesetzt agieren. Die Zentralbank kann mit Hilfe des Geldmengenwachstums und anderer Indikatoren (Wechselkurs, Löhne und Gehälter, usw.) Informationen über künftige Preisentwicklungen erhalten, und somit Risiken der Preisstabilität analysieren. Finanzstabilität Außer Preisstabilität ist auch die Aufrechterhaltung eines effizienten und hochwertigen Finanzsystems ein wichtiges Ziel jeder modernen Zentralbank. Die Herausforderung ist die Sicherstellung des vollständigen Funktionierens der Marktmechanismen und der Vermeidung schwerer Störungen im Finanzsystem, was eine Gefahr für alle Wirtschaftszweige einer Volkswirtschaft bedeuten würde. Da diese Aufgabe sehr wichtig ist, veröffentlicht die Belgische Nationalbank einen Finanzstabilitätsbericht.
Wären wir reicher durch mehr Banknoten im Umlauf? Nehmen wir an, dass unsere Wirtschaft 10 Kuchen herstellt. Wenn es 100 Euro im Umlauf gäbe, würde jeder Kuchen 10 Euro kosten. Hätten wir das Doppelte, als 200 Euro im Umlauf, würde jeder Kuchen 20 Euro kosten und nicht mehr 10 Euro. Der Wert des Geldes würde also fallen. Was ist Geld? Geld ist ein allgemein akzeptiertes Tausch- und Zahlungsmittel, dient als Wertaufbewahrungsmittel und ist schließlich ein Wertmaßstab. Ein Teil des Geldes, nämlich Banknoten und Münzen sind im Umlauf, während das sog. Buchgeld (Einlagen bei den Geschäftsbanken) den größten Teil des Geldes im Umlauf repräsentiert.
Die Wirtschafts- und Währungsunion Seit dem 1. Januar 1999 ist die Belgische Nationalbank Teil des Europäischen Systems der Zentralbanken. Dieses System besteht aus der Europäischen Zentralbank, die ihren Sitz in Frankfurt hat, und den anderen nationalen Zentralbanken der Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die Länder, die entschieden haben den Euro einzuführen, bilden den Euroraum. Zusammen mit der EZB bilden die Zentralbanken des Euroraums das Eurosystem, und sind für die gemeinsame Währung verantwortlich.
Wer entscheidet? Das Eurosystem wird vom EZB-Rat geleitet. Es besteht aus den sechs Mitgliedern des Vorstandes der EZB und den Gouverneuren der nationalen Zentralbanken des Euroraums und entscheidet über die Geldpolitik (z. B. die Änderung der Zinssätze). Jedes Mitglied im EZB-Rat (wie auch der Gouverneur der Belgischen Nationalbank) hat eine Stimme im Entscheidungsprozess. Wie ihre Kollegen im Euroraum, ist die Belgische Nationalbank in die Vorbereitungen der EZB-Rat-Sitzung mit einbezogen und führt deren Entscheidungen mit aus. Die Nationalbank hat größere Autonomie in den nachfolgend beschriebenen Aktivitäten. Entscheidungen werden vom Vorstand der Nationalbank getroffen, dessen Vorsitzender der Gouverneur ist und dessen Mitglieder vom König ernannt werden. Der Vorstand tauscht regelmäßig Informationen aus über die Wirtschaftslage in den Ländern und deren finanzielle Situation mit deren Vertretern, welche die volkswirtschaftlichen Hauptakteure repräsentieren: Arbeitgeber, Gewerkschaften, kleine und mittlere Unternehmen, Landwirte.
Information verbessert das Verständnis und das Handeln Im Bereich der Volkswirtschaft und der Finanzen werden Informationen als ein sehr wichtiges Instrument angesehen. Die Nationalbank schenkt ihr eine große Beachtung. Mehr als 300.000 Jahresabschlüsse von Firmen mit Sitz in Belgien werden jedes Jahr bei der Nationalbank eingereicht. Jeder kann eine Kopie erhalten, um sich eine Meinung über eine Firma oder einen volkswirtschaftlichen Sektor zu bilden. Die Zentrale für Privatkredite versucht Haushalte vor einer Überschuldung zu bewahren. Kreditgeber müssen die Zentrale vor Gewährung eines neuen Darlehens konsultieren. Sie können Ihre Einträge einsehen und haben das Recht, sie bei Falscheinträgen zu berichtigen. Die Zentrale für Unternehmenskredite sammelt ebenso Daten über an Unternehmen gewährte Darlehen. Die Nationalbank fertigt entsprechende Statistiken und Studien an, welche für das Verständnis und das Handeln der Volkswirtschaft des Landes notwendig sind.
Jeden Monat werden 6.000 Unternehmen über ihre Aktivitäten und deren Erwartungen künftiger Aufträge, Personaleinstellungen, usw. befragt. Dies ist eine wichtige Quelle um die volkswirtschaftlichen Perspektiven eines Landes zu untersuchen. Alle diese Informationen ermöglichen effiziente Analysen und Statistiken, welche die Nationalbank im Volkswirtschaftlichen Bericht, im Statistischen Bericht und auf ihrer Website veröffentlicht. Last but not least spiegelt der Jahresbericht das Bild der belgischen Wirtschaft wider. Dienstleistungen für den Staat, Unternehmen und die Bevölkerung Neben ihren Hauptaufgaben Geld in Umlauf zu geben und dessen Wert stabil zu halten tätigt die Nationalbank verschiedene Dienste für den Staat, Unternehmen, Banken und die breite Bevölkerung. Banken können Banknoten ein- oder auszahlen. Jede Banknote, die zur Nationalbank zurückkommt (durchschnittlich nach einem Umlauf von drei Monaten), wird einer gründlichen Qualitätskontrolle unterzogen. Ist sie beschmutzt oder beschädigt, wird sie vernichtet und ersetzt. Heute wird die Mehrheit der Zahlungen elektronisch, per Überweisung, per Scheck, usw. durchgeführt, was grundsätzlich zwei Banken beschäftigt: eine Bank, die zahlt und eine Bank,
die empfängt. Bei allen Zahlungen agiert die Nationalbank als Vermittler, die das Funktionieren des Zahlungssystems gewährleistet. Darlehen, die der Staat vergibt, werden von der Nationalbank verwaltet. An der Börse handelt sie im Auftrag des Staates mit Darlehen und gibt somit jedem die Möglichkeit zu ähnlichen Bedingungen wie auf dem professionellen Markt Staatsdarlehen zu kaufen oder zu verkaufen. Ihre Nationalbank Einige Dienstleistungen der Bank, die in Brüssel und in den regionalen Niederlassungen angeboten werden, richten sich an alle, wie z. B. die Bilanzzentrale und die Zentrale für Privatkredite. An ihren Schaltern können Sie auch alle Banknoten, die die Nationalbank nach 1944 herausgegeben hat, ohne zeitliche Befristung umtauschen. Haben Sie eine Banknote die ziemlich zerstört oder verbrannt ist, werden die Experten der Bank versuchen, den Wert kostenfrei für Sie zu ermitteln.
Wenn Sie mehr wissen wollen... Sie können alle Niederlassungen der Nationalbank aufsuchen, wenn Sie volkswirtschaftliche Fragen oder Fragen zu Finanzen haben. In Brüssel bietet Ihnen die Bibliothek der Nationalbank* außerdem die Möglichkeit, zahlreiche Quellen zu konsultieren. Im Zentrum Brüssels finden Sie auch das Museum der Nationalbank**, welches die Geschichte des Geldes präsentiert. Auf der Internetseite der Nationalbank (www.bnb.be) finden Sie verschiedene Informationen zu Volkswirtschaft und Finanzen, die Datenbank der Bilanzzentrale, den Bibliothekskatalog, usw. * Werktags geöffnet von 9 Uhr bis 17 Uhr (+32 2 221 20 41). ** Geöffnet dienstags bis sonntags, 10 Uhr bis 18 Uhr, letzter Einlass 17 Uhr. Verantwortlicher Herausgeber : Philippe Quintin, de Berlaimontlaan 14, BE-1000 Brüssel / Paginierung : BNB TS Prepress & Image / Illustrationen : BNB 03/ 2009 Belgische Nationalbank A.G. de Berlaimontlaan 14 1000 Brüssel www.bnb.be Unternehmensnummer : 0203.201.340 RJP Brüssel