Erfahrungsbericht des selbst organisierten Auslandsaufenthalts im Rahmen des 6. Studienjahres Name: Daniel Stadler Studium an der MUG: Humanmedizin O 202; 12. Semester, 6. Studienjahr (2. Fächergruppe) Name der Gastinstitution: Klinikum Konstanz, Abteilung für Innere Medizin Derzeitige Ansprechpartnerin: Fiona v. Teuffel, +497531 / 801-1511, Fiona.Teuffel@klinikum-konstanz.de Datum: von 14.04.2014 bis 23.05.2014 Kontaktaufnahme: Diese lief problemlos über Fiona von Teuffel, welche prompt und sehr freundlich zusagte. Ich schickte Ihr einen fertigen Text mit den ganzen Voraussetzungen für eine Anrechnung (240 Stunden, 30 Einheiten zu 45 min Seminare, und die Möglichkeit 10 Fallberichte zu verfassen, akademisches Lehrkrankenhaus der Uni Freiburg) Anreise: Leider ist Konstanz am westlichen Ufer des Bodensees gelegen und daher relativ kompliziert zu erreichen. Mit dem Zug bin ich über Innsbruck nach Zürich und dann mit dem Inter-Regio direkt nach Konstanz, was aber problemlos geklappt hat. Jedoch sollte man trotzdem nicht den allerletzten Zug nehmen und nur diejenigen wo man nur 1-2-mal umsteigen muss. Unterkunft/Kosten/Aufwandsentschädigung: Wohnen kann man im klinikeigenen Wohnheim in der Luisenstraße 7c. Dort werden alle PJ ler in einem eigenen Stockwerk untergebracht. Die Zimmer haben eine solide Grundausstattung mit einem Waschbecken drinnen.
Bettwäsche muss man sich selber mitnehmen. Man bezahlt dort für das Zimmer ca. 90 Euro/Monat, wobei man noch Wohngeld erhält. Essen kann man einmal pro Tag in der Klinikkantine. Als Pj ler bekommt man dort 200 Euro Aufwandsentschädigung pro Monat, dazu kommen noch 100 Euro die man auf die Essenskarte gebucht bekommt, zusätzlich bekommt man noch 50 Euro Wohngeld. Eine Besonderheit in Konstanz sind die chirurgischen Bereitschaftsdienste, wo man ein Handy bekommt und in der Nacht in den OP gerufen werden kann. Hier verdient man alleine für die Bereitschaft und wenn man wirklich gerufen wird ca. 20 Euro pro Stunde. Es wird hierfür von den PJ lern ein Dienstplan erstellt. Wichtig ist auch zu sagen, dass kein Zwang besteht, es ist lediglich erwünscht, dass die Bereitschaftsdienste täglich besetzt sind. Aufgaben: Der Tag begann meist um 07.30 und geht bis ca. 15.30. Wenn 2 Studenten auf der gleichen Station eingeteilt waren (Notaufnahme, Intensivstation), war es üblich das einer den Früh( 07.30 bis 15.30) und einer den Spätdienst (15.00 00.00) übernimmt. Besonders auf der Notaufnahme waren die Spätdienste, wo ich teilweise auch bis 2 Uhr noch dort war äußerst interessant und lehrreich. Auch in Konstanz war es üblich, dass die Studenten die täglichen Blutabnahmen auf der zugeteilten Station abarbeiteten, jedoch wurden wir tatkräftig von den Assistenzärzten unterstützt. Ich hatte das Glück die Hälfte meiner Zeit in der Notaufnahme verbringen zu dürfen wo ich eigenständig Patienten untersuchte, und auch teilweise selbst geschallt habe und anschließend, dem zuständigen Assistenzarzt oder Oberarzt von meinen Ergebnissen berichtete. Somit war dies eine äußerst lehrreiche Tätigkeit und ich wurde immer mit sehr viel Wohlwollen und Engagement unterstützt.
Lehre: Mehrmals pro Woche finden, speziell für die die PJ ler Fortbildungen statt. Diese werden von den einzelnen Abteilungen wöchentlich organisiert. Es findet jede Woche eine Lehrvisite mit anschließender Vorlesung statt, hier werden verschiedene Krankheitsbilder, anhand eines Patienten vorgestellt und umfassend erklärt. Die Praxis steht hier wirklich im Vordergrund. Weiters wurde praktische Übungen, beispielsweise zum Thema ALS abgehalten. Konstanz und Umgebung: Konstanz ist eine wunderbare Stadt, direkt am Ufer des Bodensees gelegen. Der tägliche Spaziergang zum, 5 Minuten entfernten See war ein Genuss. (Wahrscheinlich ist es gut nicht im Winter dort hinzugehen, da es dann sehr nebelig sein soll) Die Stadt an sich bietet zahlreiche Möglichkeit zur Freizeitgestaltung. Auch die Schweiz ist nicht so weit weg, und so stattete ich Zürich und Basel einen kurzen Besuch ab. Besonders Basel ist durch die besondere geographische Lage wirklich einen Besuch wert. Es gibt auch die Möglichkeit, über die Klinik den Segelschein zu machen (wird von der Klinik subventioniert.) Fazit: Ich bin sehr froh um die Zeit in Konstanz. Es war gut einen kleinen Einblick in die dortigen Arbeitsweisen und auch in die Arbeitsverteilung zu erhalten. Die Rolle des Studenten in Deutschland ist mit der hierzulande(noch)- nicht vergleichbar.
In Deutschland ist es seit Jahren gängige Praxis den Studenten im letzten Jahr ihres Studiums sehr viel zuzutrauen und Ihnen auch wichtige Aufgaben zu erteilen, immer unter sehr intensiver Anleitung. Ein besonderer Punkt der mir aufgefallen ist, ist die äußerst flache Hierarchie. Natürlich ist es klar, dass es einen Chefarzt gibt, jedoch ist dies im täglichen Arbeiten nie so präsent wie hierzulande und dies ermöglicht ein sehr motivierendes und entspanntes Miteinander. Bei weiteren Fragen: Bitte Mail an Daniel.Stadler@stud.medunigraz.at Konstanzer Segelverein
Zimmerausstattung Wohnheim