Band III, U, V (Unt bis Uz) Seite 575 bis 595.07



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Transkript:

Band III, U, V (Unt bis Uz) Seite 575 bis 595.07 III 575 Hofmark Blindheim Gleichwie es vor Zeiten mehrere und viele Geschlechter gegeben, welche den Namen von den Dörfern ursprünglich geführtet haben, so bestand ehemalen ein Geschlecht von Blindheim in unserer Gegend, denn Anno 1359 ist ein Feldlehen Mörlishausen genannt, im Feld bey Raistingen von Hans und Fritz von Blindheim, dann Margareth von Blindheim an das Reichsgotteshaus Nereshaim gekommen (Dillingisches Documentirungs Prot. von 1772), wie dann auch Anno 1443 der fromme und veste Hanß von Blindheim, Landvogt zu Höchstädt war (Document wegen des Michel Esaus Schwey). Die heutige Hofmark Blindheim bestehet in dem Hofmarks Schloß, dann dazugehörigen Güttern, so am Ende in einer Tabelle begrifen sind. Hier komt anzumerken, dass noch im vorigen Jahrhundert 2 dergleichen Gütter in Blindheim geweßen seyen, als die noch bestehende Hofmark und das so genante Wallersche Gut. Die erstere besaßen die von Durlach im 14., 15. und 16. Jahrhundert, wo Anno 1346 ein Ulrich von Durlach, Anno 1371 ein Kraft von Durlach, Anno 1426 ein Adam von Durlach, Anno 1446 ein Wilhelm von Durlach, welchen Magdalena Gußragin (vide Finingen) heurathete und dessen Tochter Anno 1499 an Georg von Waldkirch sich verheurathete. Anno 1509 et 1518 abermal ein Adam von Durlach, Anno 1534 ein Konrad von Durlach, Forstmeister zu Liezheim bis 1585 vorkommt. Besagter Jakob und Jeremias von Durlach haben Anno 1541 von Johann Georg von Tüngen die Gütter, so dieser von Georg von Praunsdorf ererbet, durch Donation erhalten (Landvotamts-Acten die Hofmark Blindheim betrefend). Das zweitere Gut, bestehend in dem Haus an der Kirchhofmaur, samt Stadel, Gärten, einer Mühl, 13 Sölden, 16 ½ Jauchert Acker, 2 ½ Tagwerk Mad, 7 Jauchert Holz und 25 Sölden zu Alteshaim besaßen die von Gözendorf. Die Herren von Blindheim Das Wallerische und Gözendorfische Gut Gözendorf 1

III 576 und schon Anno 1553, 54, 55 hatten Barbara von Gözendorf, Kristof von Gözendorf Wittib, eine gebohrne von Durlach bey dem hiesigen Landgericht wegen einem Lehenhof zu Blindheim, den vorher die von Imhof ingehabt, dan wegen andern Güttern gegen Andreas Necker, fürstl. augsp. Rath, Haußpfleger und Pfleger zu Pfaffenhausen einen heftigen Prozeß. und auf Absterben der Barbara von Gözendorf Wittib fiele das Gut auf Alexander Waller von Thurnek, welcher deren Tochter zu Ehe hatte, und 3 Töchter hinterließen, davon die älteste Maria den Doctor Mathes Steinberger, öttingischen Rath, geehlicht und das Gut anno 1575 per 1600 f. ybernohmen. Weilen aber dem Steinberger die Edelmanns Freyheit in Neuburg nicht gestattet worden, dieses Gut dem Jakob von Durlach den 7. Decembris 1590 um 1800 f. verkauft, welcher Durlach des Alexander Wallers von Thurnek Schwester Barbara laut Heurats Brief de dato 11. Dezembis 1549 zur Ehe hatte, Anno 1585 verstorben und 3 Töchter hinterließen, davon eine an Wolf Wilhelm Rosenzweig zu Mohlberg, die andere an Gottlob Senft zu Sulburg verheurathet, die 3. Anna Maria aber ledig ware. Dieser Jakob von Durlach und der Letzte seines Geschlechts, besaße bey seinem Hinscheiden die dermalige Hofmark Blindheim per 6997 f., das Wallerische Gut per 1800 f. und den Mohlberg zu Höchstädt per 1240 f., zusamm also per 10037 f. angeschlagen und bey der Vertheilung dessen Vermögens erhielte der Tochtermann Junker Wilhelm Rosenzweig die Mohlbergische Gütter, Junker Gottlieb Senft von Sulburg das Wallerische Gut und die ledige Tochter die Hofmark Blindheim, jedoch gegen Erstattung namhafter Baarschaften, und zwar an den Rosenzweig 1172 f. 29. x 4 hl. und an den Senften 2412 f. 28 xr. 2 hl. Waller Durlach Rosenzweig Senft Der Rosenzweig erhandelte alsdann von seinem Schwager Gottlob Senft von Schulburg, das Wallerische Gut zu Blindheim, stekte sich in Schulden, verkaufte dem Mohlberg den 19. May 1599 an Hugo Relinger von Horgau um 4000 f., 2

III 577 welcher Kauf sich aber zerschlagen. Und zu Ende des nämlichen Jahres starbe seine Frau Margarethe von Durlach mit Hinterlassung einer einzigen Tochter Maria Jakobina, welche sodann den Philipp Ludwig Steinheimer, Zinsverwalter (?) zu Höchstädt ehlichte, wornach dieser Steinheimer nebst dem Wallerischen Gut auch den Mohlberg ingehabt. Das erstere Gut, bestehend in Haus, Stadel, Garten, einer leibfälligen Mühl, 13 grund und kuchelzinßbaren Sölden, 18 Jauchert Ackers, 6 Jauchert Holz, 3 ½ Tagwerk Mad, anno 1607 um 6617 f. 30 x. in einen Aufsaz angeschlagen, anno 1610 die Edelmanns Gerechtigkeit nachgesucht, hiernächst aber Anno 1620 vergantet worden., Und ein Junker Michael Velseger erkaufte beede Gütter um 3000 f., yberließe den 11. Juni 1629 seinem Tochtermann Erhard von Frolzheim fürstl. bischöflichen Hauptmann durch Cesion (?) und sehr hohe gespannten Accord das Wallerische Gut, welches damalen in den Acten durchaus Landsaßengut und das obern Schlößlein genannt wird und er Frolzheim vertauschte nachgehends dieses Wallerische Gut dem Johann Georg Grübel gegen das Landsaßen Gut Hunden, wie schon vorgesagt worden (vide Hunden et Schwenningen) mit Aufgab 600 f. anno 1635. Des Grübels Tochtermann Leonhard von Kreutz aus einem adelichen Geschlecht im Oesterreichischen, sonst wohnhaft zu Weisenburg hat sich anno 1636 anstatt des gegen seinen verstorbenen Schwiegervatter fordernden Heurathsguts in dessen Besiz gesezt, welcher aber aus Unvermögenheit das Schlößlein und den Stadel zusammen fallen und oede liegen lassen, dahero mehrere Befehle erhalten, zubauen oder zu verkaufen, wo auch anno 1654 der Antrag nach der mit der Hofkammer gepflogene Communication gemacht worden, aus diesem Gut ein Baurengut zumachen. Den 20. Octobris 1655 wurde wirklich die Vergantung anbefohlen, nichts desto weniger aber vermög 2 gedruckten Patenten de Dato 16. Septembris 1655 der Leonhard von Kreutz zu dem auf den 3 Novembris 1655 anberaumten Landtage und zur Ablegung der Landsassen Pflicht Velsegger Frolzheim Grübel Kreutz 3

III 578 und Landeshuldigung nacher Neuburg vorgeladen, welcher jedoch den 14. October 1655 das vergangene Schlößlein und Zugehörde dem Wolfgang Wilhelm Erlbeck zu Sinningen auf gnädigste Ratification per 275 f. verkauft, worüber die Hofkammer 300 f. angebotten und den Kauf als Meistbietender beharret, sohin anno 1659 solches dem Johann Burger, Gerichtsvogten zu Blindheim um 500 f., jedoch ohne Edelmanns Freyheit wieder verkauft, von welcher Zeit an die Burger, welche bishero Gerichtsvogten alda gewesen, dieses Haus als Eigen besessen haben und noch besitzen. in der berühmten Schlacht anno 1704 brante solches gleich dem mehrsten Theil von Blindheim hinweg (Landvogtamtsacten das Gözendorfsche und Kreuzische Güttlein zu Blindheim Betrefnis von 1572 bis 1659. item acta yber den Mohlberg zu Höchstädt). Vorgenante Anna Maria von Durlach ware nach dem Hintritt ihres Vatters unter dem adelichen Frauenzimmer bey Herzogs Phillip Ludwig Gemahlin zu Neuburg, ehlichte anno 1589 den Wolf Pelkofer, Stallmeister zu Neuburg, Pfleger zu Konstein und brachte ihm das Landsassen Gut Blindheim zu, welchen den 4. Octobris hierauf vor Landvogtamt initinirt wurde und die Hofmark anfänglich seinem Schwager Gottlob Senft von Sulburg, sohin den 24 Juli 1599 dem Junker Hugo Relinger zu Horgau auf 3 Jahre gegen 260 f. jährlichen Bestand yberlaßen. Dieser Pelkofer ware aber anno 1600 schon verstorben und [sie] wurde anno 1605 Frauenzimmer Hofmeisterin bey der Herzogin zu Neuburg. Daß sie Kinder hatte, zeigt sich wohl in Actis, aber nicht wie viel. Eine Tochter hievon Eva Dorothea ehlichte einen von Preysing und die andere Anna Barbara ao. 1621 den Wolf Wilhelm von Erlbeck, Stallmeister der Pfalzgräfin Wittib von Cleve zu Höchstädt, welche dann Blindheim mit einander besessen, bis den 10. September 1656, wo Frau Dorothea Eva von Preysing, gebohrene von Pelkofer ihren Vätter Anna Maria von Durlach Wolf Pellkofer 4

III 579 den Wolfgang Philipp Erlbecken zu Sinningen, des obigen Sohn, den ihr an der Hofmark Blindheim zugehörigen Antheil, 1/3 vom Lehenhof und der Mühl gegen 2500 f. und Anlassung sein Erlbeckens Antheil von einem Hauß zu Höchstädt verkaufte, welcher damalen die ganze Hofmark zusamgebracht und vorhero den 22. Jenner 1656 die Kristina Edle von Sonau, Freyin auf Reichersberg ehlichte und den 17. December 1657 yber Blindheim die Lehenpflicht dergestalten ablegte, dass der Hof und Mühl nicht mehr allein, sondern mit dem Landsaßengut verdient werden solle (Landvogtamts Acta von 1656 yber die Hofmark Blindheim, item Lunigs Reichs Archiv, 3. Band fol. 569). Anno 1686 hat dieser Erlbeck dem Veit Ernst Freyherrn von Rechberg zu Wisenstein das Landsaßen Gut Blindheim verkauft, welcher dann den 29. Juli nämlichen Jahres die Landsaßen und Lehenpflicht abgelegt. Der dermalen zur Hofmark gehörige Kapplerische Gilthof zu Blindheim hat diese Freyfrau von Rechberg annerst den 23. Juni 1689 von Katharina Franciotti, gebohrne Nekerin Wittib erkauft. Diesen Hof besaßen ehemals Barbara von Herrschberg Wittib, gebohrne Reglin von Altesheim, welchen auf deren Absterben ihr Testaments Executor Graf Gottfried von Oettingen den 22. September 1617 dem Kaspar Neker, pfalzgräflichen Pfleger zu Tapfheim per 2000 f., sohin Katharina Franciottin, eine gebohrne Nekerin Wittib dem besagten Freyherrn von Rechberg per 2400 f. verkauft, ihr Ehemann Johann Franz Franciotti anfänglich und zwar anno 1653 Pfleger zu Tapfheim, sohin Pfleger zu Luppurg, hatte anno 1661 jedoch vergeblich die Edlmanns und Hofmarks Freyheit auf diesen Hof nachgesucht. Wolfgang Erlbeck Veit Ernst von Reischersberg Rechberg Franciotti Die Höfe zu Tapfheim betreffend. Die zur Marggrafschaft Burgau zu Gunkellehen gehende 1 ½ leibfälligen Gilthöfe und 2 eigenthümliche Sölden zu Tapfheim hat Veit Ernst Freyherr von Rechberg zu Hochenrechberg auf Weißenstein, Kahlmünz und Blindheim den 12. Merz 1697 von Herrn Johann Joseph Leballii, Rentmeister zu Günzburg, um 2500 f. und 100 Specis Thaler gekauft. Gilthöfe zu Tapfheim Leballii 5

III 580 Dann den 12. Dezembis 1700 den giltbaren und leerfälligen Hof alda an der Hardgaßen von denen erben obbesagter Katharina Franciotti um 2800 f. und 40 Reichsthaler Leykauf käuflich zur Hofmark Blindheim gebracht (Original Documenten bey den Hofmark Actis zu Schwenningwn. item Lanigs (?) Reichsarchiv 13. Band fol. 578). In Lanigs Reichs Archiv (13. Band, fol. 583) findet sich ein Document und Lehenbrief DD to Neuburg den 24. May 1710 kraft dessen auf Absterben Veit Ernst von Rechberg Sebastian Freyherr von Bemelburg und Franz Freyherr von Stein zum Rechtenstein als Vormunder dessen Kinder Veit Ernst, Anton Valentin und Sigmund Dionisi die Lehenpflicht yber Blindheim abgelegt haben. Anno 1713 waren Vormunder der rechbergischen Pupillen Joseph Siber (?) Speth von und zu Schilzburg und Veit Ernst von Rechberg. Dieser letztere bekam hiernächst die Hofmark und auf sein Absterben heurathete dessen Wittib Maria Amalia gebohrene Baroneßin von Fechenbach den Obrist Leutnant Freyherrn von Vinzenz zu Dillingen, welche anno 1730 den 22. Novembris von wegen ihrer 3 rechbergischen Kinder und der ihrem angefallenen Hofmark Blindheim die Lehen, und Landsassenpflicht abgelegt. Die te (?) von diesen Kindern, Maria Antonia von Rechberg ehlichte den Freyherrn Marquard Schertlin zu Burtenbach und ihr Bruder Veit Ernst von Rechberg starb 1739 in Paris, dahero ihre Tante die Freyfrau von Stein zum Rechtenstein, welche 2 Drittel von dem bey der Hofmark Blindheim vorhandenen Eigenthum besessen und solche von ihrem Bruder dem Freyherrn von Rechberg erhalten, sich durch den Freyherrn von Taenzel zu Oberbächingen und einen kaiserlichen Notarium den 16. Jener 1739 in Besitz des dem verstorbenen Veit Ernst von Rechberg gehörig gewesenen 1 Drittels des Eigenthums und des völligen Lehens eigenmächtig gesetzt und von den Unterthanen sich huldigen lassen. Marquard von Schertel uxoriæ Nominæ beschwerte sich hierüber und erhielte die rechtliche Zuerkennung dieses Drittels, legte den 4. May 1740 die Lehen- und Landsassen Pflicht ab und wurde den 17. May eusdem anni imittiert. Stein zum Rechtenstein Marquard de Schertel 6

III 581 III 582 III. 583 Anno 1750 wollten die Frau von Stein zum Rechtenstein und die Frau von Schertel die Hofmark Blindheim an das Kloster Obermedlingen verkaufen und der Hofkammerrath und Kastner zu Höchstädt von der Mas solche durch Einstand an sich bringen. Es wurde aber das erstere wegen dem Lege amortizationis nicht gestattet und aus dem Mastischen Kauf wurde auch nichts, dahero die Steinische und Schertlische die Hofmark behielten, bis anno 1756 die Freyfrau von Stein zum Rechtenstein der verwittibten Freyfrau Antonia von Schertel, gebohrene von Rechberg ihre 2 Drittthheile vom Gut verkauft, solche die ganze Hofmark zusammengebracht und nach abgelegter Lehen- und Landsassen Pflicht den 13. Jenner 1757 vom Landvogtamt imitiniert worden. Die Frau Wittib von Schertel heurathete hierauf den Neuburgischen Hofkammerpräsident Freyh. von Rumel u. verkaufte anno 1766 dem H. Joseph Ambros von Gilardi zu Schwenningen um 26000 f., welcher nach dem 7. Jäners 1767 abgelegter Lehen- und Landsassen Pflicht den 17. Hornungs 1 vom Landvogtamt immittirt worden (Landvogtamtsakten über die Hofmarkt Blintheim). Er starb den 1. Hornungs 1787. Obschon die hohe u. kleine Jagdbarkeit in dem Blintheimischen Flurs-Distrikte der Landesherrschaft zuständig ist, so exerzirt doch der Innhaber des Landsassenguts alldort in dorfsflur die kleine Jagd, aber allemal mit Widerspruch des Forsteramts zu Höchstätt. Folgende Tabelle bestimmt den ganzen Begriff des Landsassenguts Blintheim, wovon das Schlößlein in der Schlacht an. 1704 nicht abgebrannt worden ist. Der kurfürstl. geheimde Rath u. Landschaftskanzler Karl Nopper zu Neuburg erkaufte von der von Gilardischen Vormundschaft die Hofmarkt Blintheim ausschlüßig der österreichischen Lehenhöfen zu Tapfheim um 11000 f. u. ist nach abgelegter Landsassen-Pflicht am 3. Jun. 1799 vom Landvogtamt qoad allodalia in die Hofmarkt immittirt worden (Landvogtamts- Akten). Eben dieser Tit. Herr Nopper erhielt laut Hof-Rescripts vom 17. Jul. 1790 auf dem Gülthof des Rapperles-Bauers Georgs Riß zu Blintheim auch die Niedergerichtsbarkeit u. kleine Jagd im Blintheimer-Flur, jedoch gegen Reichung der vorhinigen ganzen Kammersteuer u. den 20. August 1790 wurde der Bauer Riß dießfals von Landvogtamts wegen dahin verwiesen (Landvogtamts- Akten). Von Reichsvikariats wegen wurde an. 1790 Tit. F. Nopper in den Reichsfreyherrn-Stand erhoben, anno 1791 vom Serenissimo mit der Bräugerechtigkeit, dann anno 1792 mit allen im Blintheimer Flur künftig entstehenden Wörden u. Anwürfen mit Ausname der umfolßenen Inseln begnadiget. Seite unbeschrieben. von Gilardi Die Jagd Nopper 1 Hornungs ist eine alte Bezeichnung für Februar. 7

Zum Landsassengut Blintheim Kaißheim zum Pflegamt Tapfheim Genealogisches Lexikon von Ignatz Ströller, ediert von Roland Thiele III.584f Begrif der Hofmark Blindheim Innwohnerschaft Häuser Jauchert Ackers Tagwerk Wiesen Jauchert Holz Tagwerk Garten wohin Gilt, bestandbar und handlöhnig lehenbar Das Hofmarksschloß 1 36 3 12 1 2/4 allodial Der Ochsenbaurnhof 1 40 2/4 20-2 zur Hofmark, ist 1/3 Tl. hiervon Pfälz. Gunkel-Lehen Die unter Mühl 1 - - - 2/4 zur Hofmark, ist Pfälz. Gunkel- Lehen. Hofmärkische Sölden zu Blind- 5 - - - - allodial wohin niedergerichtsbar heim Hofmärkische Sölden zu Schwennebacmarkt 5 - - - - allodial zur Hof- Der Kapperles-Hof zu Blintheim - - - - - allodial zur Hofmarkt Andres Korle zu Tapfheim Gilthof - - - - - allodial Mathes Klopfers allda Gilthof - - - - - zur Hofmark, sind österreichische Ignazi Johum allda Halbhof - - - - - Gunkl-Lehen. 2 grundzzinsbare Sölden allda - - - - - allodial Das hofmarktische Steuer Kapital betragt 4985 f. und die Kammersteuer 6 f. Nota: Die österreichische Gülthof und Lehen zu Tapfheim sind dem H. von Nopper nicht mit verkauft worden, welche die von Gillardischen Erben annoch besitzen. III.586 III. 587.01 Seite unbeschrieben. Unterstall Das Benefizium, oder die Frümeße alldort ist gestiftet worden 1483 am Erchtag vor St. Barthlmä. der Hauptstifter war Veit 1483 Rechenberg j. u. doct. und Domdechant zu Eichstädt. Mitstifters aber andere Privatpersonen u. Unterthanen. es sind 4 obligirte wochentliche Messen dabey. Pfar. zu Unterstall war alldort Hans Amann, Zeug aber Veit Rinhofer, Domherr von Eichstädt. Das jus praesentandi hat das Domkapitel vom besagten Eichstädt. Ein Bauer zu Attenfeld (bey der Stiftung Hans Schaizer) giebt zum Benefizium jährlich 3 Schafe Korn u. 3 Schaff Haber eichstädt. Meßerey, it. 10 Schillinge Pfennige Wiesgeld (izt 1 f. 15 x), 30 d. für einen ß. gerechnet, eichstädt. Werths p.p. N: An.. 1790 sahe ich die Kopie des Stiftsbriefs in dem Benefiziats-Hause alldort ein, worin alle Einkünfte klar beschrieben u. Tit. 1790 H. Dechant Cronacher sagte mir, dass er vieles von dem Geschriebenen nimmer genieße, sezte aber hinzu, er wolle der Sache pflichtmäßig theils selbst nachsuchen, theils von andern nachsuchen lassen. zu Räz, Ebenfurth u. Petronel, 1639-42 Rath, Kämmerer, Oberstjägermeister zu Nbrg. u. Pfleger zu Reicherzhofen III. 587.02 Unverzagt Frz. Wolfg. Georg L.B. von III. 587.03* Vögele P. Philipp Jakob zu Blankstetten Ord. F. Bend. 1767 III. 587.04* Vögele Joseph Dechant u. Pfar. zu Kirchdorf bey Landsberg. S. Donnersberg 1. B. fol. 116. 1815 III. 587.05 Voegelinus Chunradus. S. Görg von Rietheim 1441 8

III. 587.06 Vogl Hans Vogt zu Tischingen (Dischingen) 1488 III. 587.07 Vogl Kristoph Kaplan zu Rohrbach 1551*-1602 587.07 (587-588) N: Einer mit näml. Namen dorffingensis wurde 1576, alt 25. J. vom Suprt. Tettelbach als Diakon zu Kalmünz ordinirt. Pfar. zu Duggendorf 1581, Pfar. zu Nittendorf 1582-84 (Vorfahrer Kaspar Lang u. Nachfolger Heinrich Benkther) Pfar. zu Regenstauf 1592, 1602. Anmerkg. Dieser Vogl machte eine Beschreibung des Pflegamts Laaber, welche den 14. Okt. 1693 vom Amtsschreiber Leonhard Wolfg. Geyer 1693 abgeschrieben wurde. Das Original kam nach Neubrg. u. die Kopie blieb bey der Amts- Registratur. III. 588.01* Vogel Lienhard Hammermeister in der Pfarre Vilshofen an. 1576 p. Vis. f. 640. III. 588.02 Vogl Michel j. u. Lct.; Hofrath zu Nbrg. 1618-20 III. 588.03 Vogl Johann Stadtpfar. zu Burglengfeld 1625 III. 588.04 Vogl ein Johann war um die nämliche Zeit Pfar. [1625] zu Laaber. III. 588.05 Vogel Niklas ein Sulzbacher luth. Schreiber 1603*-26 beym Oktavian von Taxis, war 1626 alt 23. J. III. 588.06 Vogl Polikarp v. Nbrg. Schreiber beym 1615*-26 Bauschreiber Leonhard Gastel, war 1626 alt 19 J. III. 588.07 Vogl Johann Stadtschreiber zu Burglengfeld 1630 III. 588.08 Vogel Balthasar Richter zu Wemding 1635-36 III. 588.09 Vogel Ulrich M., Pfar. zu Bechingen, Landshausen, 1631 Burghagel u. Bachha- gel III. 588.10 Vogl ein Peter hat 2 Mess. bey St. [Peter] im Dez. zu 1 f. III. 588.11 Vogl Frz. Xav. Pfar. zu Pleistein, 1722 1722 III. 588.12 Vogl P. Alanus ord. prædicat., ein Haltenberger 1716*-62 aus Baiern, geb. 30. Mai 1716, Pfarprovisor u. Beichtvater zu Medingen 1762. III. 589.01 Vogl Andres Stadt-Apotheker zu Nbrg. wird kopl. 1. Okt. 1720 mit der Jgf. Mr. Kristina Gietl. Er 1736. Sp. Wegen ihr s. Albert Ig. Weixer. 1720-36 1720-37 589.01 K.K: 1. Franz Michel 2. Augst. 1721. 2. Jos. Sebastian 20. Jän. -24. S. unt. lit. a). 3. Joh. Jakob 20. Feb. -25. S. unt. Lit. b). 4. Mr. Theresia 5. April -26. 5. Mr. Anna Kristina 21. Jun. -27. 6. Franz Anton -15. Sept. -28. 7. Mr. Eva Elisb. Walbrg. 24. Dez. -29. 8. Franz Xav. 25. Sept. -33. S. unt. Lit. c). 9. Ig. Benedikt 18. Merz -35. 10. Mr. Josepha 7. Feb. 37. 1721-37 S. Vis. f. 461. Von Nittendorf kam er nach Pülenhofen. S. Lang it. Vis. f. 489 in marg. it. Joh. Oberndorfer it. Vis. f. 631, 688. N: Er war zu Schmidtmühlen u. an. -77 schon. Vis. f. 649. 9

III. 589.02 Vogl a) Sebastian Thlg. Lct. war 10 J. Benefiziat 1724*-87 zu Langenmoosen an. 1760, dann 8 J. Pfar. zu Gennach u. Kammerer, wird Pfar. zu Zell u. Bruck 21. Jul. 1770. Zwo Weixerische Scheßtern, die Mr. Eva u. Mr. Franziska starben bey ihm. Er zu Zell -87. III. 589.03 Vogl b) Joh. Jakob als Apotheker zu Nbrg. 19. 1725*-51 Jul. 1751, Sp. III. 589.04 Vogl c) Frz. Xaver l. St. als Stadt-Apotheker zu 1733*-72 Nbrg. 10. Mai 1772, Sp. III. 589.05* Vogl Joh. Bapt. Pfar. zu Hizhofen 1767 III. 589.06* Vogl Joh. Peter Pfar. zu Strausdorf bey Ebersperg, 1767 Thlg. Lct. III. 590.01 Voglmayer N. von Pailhofon (?), Gemahlin des Kristophs Sebast. Chlingensperger. III. 590.02 Vogelsperg Hainrich von 1244 III. 590.03 Vogt Stephan Pfar. in der neuen Stadt zu 1457 Höchstädt. S. Höchstädt fol. 30. III. 590.04 Vogt Georg Pfar. zu Manching 1691 III. 590.05 Vogt N: Joh. Georg Thlg. Lct., Pfar. zu Bittenbrunn, 1715 1715 III. 590.06 Voheburg die Grafen von hatten die Grafschaft Dillingen inne vor den Hohenstaufern p. S. Landg. Höchstdt fol. 49, 65 u. 113. III. 590.07 Vohenstein Otto von hatte zur Ehe eine Anna Margreth von Berlechingen, des Burkhards Tochter. III. 590.08 Vohenstrauß der Markt erlitt 1494 am Donnerstag vor Exaudi eine erschreckliche Feuersbrunst. III. 590.09 Vöhlin eine Anna Gev. zu Nbrg. 23. Mai 1637 1637 S. S. 553, 561 III. 590.10 Vöhlin Joh. Philipp Ludwieg Jos. Ignaz von auf Neuburg u. Illertissen, zu Nbrg. 16. Nov. 1717. Liegt in der St. Peterskirche. Er soll im Marstall als Stallmeister gestorben seyn. III. 590.11* Vühlein Kaspar Kämmerer u. Stallmeister zu Nbrg. III. 590.12 Vöhlin Joh. Alexander L.B. von 590.12 zu Frickenhausen, wird zu Nbrg. kopl. 22. Okt. 1724 mit Fräule Mr. Ludovika von Egloff. beede mit K: Anselminia Mr. Anna Eva 31. Dez. 1730 (Über die Vöhlin s. Jahresbericht des Hist. Vereins von Schwaben 1857). 1717 1618-19 1724-30 1730 10

III. 590a 3 5 4 6 Melch. Adam v. Voithenberg Susanna v. Reisach was (?) v. Forneck u. Karlstein M. Anna??? 1 2 (?)Joh. Evan. v. Voithenberg g. 14./ X./ 1728 M. A. Franziska v. Forneck u. Karlstein gb. 16. IV. 1731 Peter Jos. Anton Voith v. Voithenberg zu Thum u. Nußberg geb. 19. XI. 1767 Es fragt sich um den Geschlechtsnamen resp. Tausch der N. 6. In den Pfarrbüchern zu Böbing, Kirchberg, Schönau u. Nittenau soll aufzufinden sein. Die Mutter von N. 2 wie in dem Taufschein der letzere b.. (?) Maria Anna genannt. Man vermutet (?), sie eine Großschedel, Pudewels oder v. Fels gewesen? III. 591.01 Vöhlin Joh. Gotthard, L.B. von III. 591.02 Voigt Philipp Adam Kristian, L.B. von General-Vikär zu Augspurg 1732 wird - juxta 2 Reisach zu Nbrg. Landschafts-Kommißär 1695, konfirmirt -97. N: Ich finde denselben schon als solchen 1679. III. 591.03 Voit Johann Kammerrath u. Renntmeister zu Nbrg. 1570-72, Pfleger zu Hemau 1577. III. 591.04 K.K: 1. Philipp Ludwieg geb. zu Nbrg. 30. Mai 1570, 2. Jgfr. Kathrina, Gev. 17. 12. 1572 3 1679-97 1570-77 1570-72 III. 591.05 Voll Anton Pfar. zu Uebersfeld 1591. N: Er 1591 war der lezte lutherische. III. 591.06 Volius Kaspar (warum mnicht Plenus?), Pfar. 1591 zu Burkheim III. 592.01 Volk a) Johann M., Pfar. zu Unterbeschingen 1619 N: Nach diesem Volk s. Peter König 2 Lat. juxta heißt hier Deutsch: unmittelbar nach 3 Dieser Eintrag ist rätselhaft, den wenn Katharina das zweite Kind sein soll, dann wäre der 17. 12. 1572 ihr Geburtsdatum und sie wird wohl kaum am Tag ihrer Geburt als Gev. (Abkürzung für Gevatterin, bzw. Taufpatin) gestanden sein. 11

III. 592.02 Volk b) Johann M. Pfar. zu Baar u. Reicherzhofen, wie auch Provisor zu Ebenhausen vom Jahre 1647-49, da er Stadtpfar. zu Pfaffenhofen an der Ilm geworden (sein Vorfahrer in Baar p. war Mathies Schlick u. sein Nachfolger Peter König) Von Pfaffenhofen kam besagter Volk nach Ingolstadt als Benefiziat. III. 592.03 Volk c) Johann M. war Pfar. zu Berkheim bey Nbrg. vom J. 1673-77 u. kam 592.01-03 III. 593.01 Volmar u. Osterberg von Ingolstadt dorthin. Anmerkg. Wie viele ich hier Individuen zählen solle? habe ich einen Anstand, denn jeder heißt Johann u. dieses war dortmals kein allgemeiner, sondern ein die Wirklichkeit bedeutender Titel. Einen daraus zu machen, heißt zu viel auf die menschl. Kräfte bauen, denn, wenn dieser M. Volk als Neomyste die Pfarre Unterbechingen im J. 1619 bekommen hätte, so wäre er beym Antrite der Pfarre Berkheim schon 78 J. alt gewesen!!! Drey daraus zu machen? ist zu viele, also Zween könnten vielleicht zum Besten seyn, wenn man Lit. a) für sich allein ließ u. Lit. Lit. b) u. c) zusammen sezte, weil sie ohnehin ziemlich einander ähnlich sind. beede L.B. von gingen 1791 vom Konvikt in Dillingen als Studenten in die Faßnacht-Ferien nach Haus. 1647-49 1673-77 1791 Kehrten 16. Merz wieder zurück, fuhren bey 593.01 Dillingen vorbey, um 2 Osterbergs Schweßtern nach Schwenningen zu begleiten. Von da aus gingen sie mit dem Jäger auf den Entenfall, bestiegen bey der sogenannten Stock-Schway das Überfahrtsschiflein auf der Donau. Dieses ward durch die Gewalt der Wellen an die nahe Brücke geworfen u. scheiterte. Die zween jungen Herren als noch die einzigen hoffnungsvollen Söhne ihrer Eltern fanden samt dem Jäger im Wasser ihren Tod. III. 593.02 Vollmut Andres Pfar. zu Duggendorf 1593 III. 593.03 Vollnhals Frz. Xav. j. u. Lct., Pfar. zu Huißheim nach dem Forster. Kömmt auf die Pfarre Heideck, 1744. III. 593.04 Voraus Joseph Pfar. zu Wackerstorf. Kömmt auf Daiting nach dem Kopp 19. Feb. 1771, 1773. Sein Nachfolger war 5. Merz 1773 Augustin Hezendorf. III. 593.05 Voraus N. ein Dokt. med. stund beym Dokt. Prumer zu Nbrg. im Anfange des J. 1790 als Praktikant an. Ein Bruder von ihm war Kaißhaimischer Beamter zu Ammerfeld u. hatte 2 Schweßtern bey sich. 1744 1771-73 1790 12

III. 593.06 Vorneti Joseph kürpfalz. Rath u. Quaestor in Rocca Wilhelmi, zu Sinning plötzlich ohne Sakramente 30. Jul. 1689, alt 64 J. u. liegt zu St. Wolfgang. N: Aus Rocca Wilhelmi mache ich Wilhelmsburg. 593.06 Den Quaestor überlasse ich einem jeden nach seinem Gedunken, ob er ihn active oder passive nehmen wolle?? III. 593.07 Vorreutter Sewald zur Libniz-Ellenbognischer 1516 Kommißär III. 593.08 Vorstenheuser Endres jur. doct., wird Rath zu Nbrg. 12. Jun. 1598, wars noch 1608. III. 594.01 Vorster Johann Pfar. zu Vilseck, wird Pfar. zu Uebersfeld. III. 594.02 Vorsthover Siegmund Offizial zu Passau 1484 III. 594.03 Vorwalter Menrad Sekretär u. Hofmusikant zu Nbrg. ein Neumarker 1626 alt 40 J., ux. Maria von Rhein, 36 J. 594.03 594.03 K.K: 1. Adam 10 J. 2. Menrad Bernhard 8 3. Isabella - - 6 4. Kathrina Barbara 3 5. Mr. Ursula 9 M. alt. N: Er - - zugleich als Registrator kopl. 7. Mai 1635 mit der Fr. Anna Barbara des Joh. Heilbrunner j. u. Dokt. u. Landschaftskanzlers Witwe. Er als General-Kirchenverwalter mit der hl. Oelung versehen, nachdem er lange elend gewesen u. nicht mehr kommuniziren konnte, den 11. Mai 1644 u. seine Witwe Anna Barbara 21. Merz 1667. 1625*-89 1598-1608 1586*-1644 1590*-1626 1616* 1618* 1620* 1623* 1626* 1635-1667 III. 594.04 Urban Fr. ord. Praedicat. Administrator 1667 und Präses zu Medlingen III. 594.05 Ursenpecken Jörg von Kazberg 1452 III. 594.06* Ursinus Philipp Pfar. zum Kloster Ensdorf an. 1593 1593. Vis. f. 633. III. 594.07 Ursini Peter Elias geb. 7. Nov. 1653 zu Sulzbürg., wird Pastor zu Ebenried 1689, 13. Sept. 1714 u. liegt in der Kirche begraben. 1653*-1714 III. 594.08 Ursini Fräule Mr. Kathrina Elisabetha von S. Joh. Martin Jos. Kräzer. 1738 III. 594.09 Ursini P. Maxenz Ord. S. Francisci, Täufer zu Nbrg. beym Tit. Kräzer 12. Agst. 1754. III. 594.10 Ursini N. ein Eichstädt. Exjesuite, tauschet von der Stadtpfarre Berching mit dem Dokt. Bösel auf die Pfarre Oberstim herüber. Resignirt dem Exjesuite Schmid gegen 300 f. Pension. N: Er koplirte als Jesuite zu Nebrg. den H. Pichler p. 30. Sept. 1767. 1754 1767 13

III. 595.01 Ursini N. von ein Bruder des vorig, zu 1792 Wien als Hofkriegsrath 1792 im Merz. III. 595.02 Ursini 4 Familie Pabst Benedikt XIII. soll von eben dieser Familie gwesen seyn? Man weiset Portraits u. Ablassbriefe auf. Frage den Advokat Bauer. III. 595.03 Ursula Abtissin zu Niederschönfeld 1571-88 III. 595.04 Uttingen Bernhard von 1140 III. 595.05 Uttinger Mathes Landrichter zu Közing 1587 III. 595.06 Utz Heinrich Gerichtsschreiber zu Dachau 1420 III. 595.07 Uzschneider Joseph wird Vorstand u. ghd. Referendär bey der neuerrichteten unmittelb. Steuer-Kataster- Kommission zu München 13. März 1811. Als Direktor steht Georg Grünberger. Ich fand ein par nobile fratrem, die sich zu Ingolstadt auf der Universität selg. schon ausgezeichnet hatten!. S. Regesb. 1811 Nr. 21 S. 412. 1811 4 Benedikt XIII. stammte aus der herzoglichen Familie Orsini-Gravosa. Ob diese mit den hier genannten Orsini verwandt ist, kann ich (Bearbeiter R. Thiele) nicht feststellen. 14