SACH INFORMATION Die technischen Erfindungen der letzten Jahrzehnte haben die Welt und besonders die Medienwelt grundlegend verändert. Lange schon faszinierte die Menschheit die Möglichkeit, Sprache und Töne, Klänge und Musik aufzuzeichnen bzw. zu konservieren. Aber erst vor noch nicht allzu langer Zeit ist es gelungen, hinter das Geheimnis der Tonaufzeichnung zu kommen. Seither reiht sich Erfindung an Erfindung und beinahe täglich liest man über neue Geräte und Techniken. DIE ANFÄNGE In Jahre 1857 experimentierte Eduard Léon Scott de Martinville erstmals mit einem Gerät, das er Phonautograph nannte. Dieses Gerät zeichnete mittels eines Stiftes aus Schweineborsten, der mit einer Membran verbunden war, die Schallwellen registrierte, die akustischen Wellenlinien auf einem rußgeschwärzten Papierzylinder auf. Das Gerät war bestauntes Ereignis bei einigen Veranstaltungen, man bewunderte die Linien und sichtbar bemachten Schallwellen zum Abspielen der sichtbar gewordenen Sprache, Geräusche und Töne war das Gerät jedoch nicht in der Lage. Die erste brauchbare Schalllaufzeichnung gelang dem amerikanischen Erfinder Thomas Alva Edison im Jahre 1877. Er rief das Wort Hello gegen eine Membran: Sein Gerät zeichnete die Schallwellen als Vertiefungen auf einer mit Wachspapier bespannten Walze auf. Edison war ein geradezu genialer Erfinder. Bis zum Ende seines Lebens konnte er über tausend Patente (u. a. die Glühbirne) sein Eigen nennen. Grammophon: Zehn Jahre später, nämlich genau am 26. September 1887, meldete Emil Berliner in Washington ein Gerät zum Patent an, das die Geschichte der Schallaufzeichnung entscheidend weitertreiben sollte: das Grammophon. Anders als bei der Erfindung von Edison, bei der die Schallwellen mittels Membran auf eine Walze übertragen werden, graviert beim Grammophon ein Stift seine Schwingungen in eine Platte ein. Die Welt wurde wieder zur Scheibe, denn Archivierung, Lagerung und Massenproduktion wurden durch diese Erfindung bedeutend vereinfacht. Anfangs benutzte Berliner eine 17 Zentimeter dicke Hartgummischeibe ais Speichermedium, schon 1897 löste ein neuer Werkstoff den Hartgummi ab Schellack. Diese Schellackplatten mit einer Abspielgeschwindigkeit von 78 Umdrehungen pro Minute sollten für die nächsten Jahrzehnte den Markt beherrschen. Alte Grammophone sind beliebte Sammlerstücke. Die einst so populären Kassetten wurden sehr zurückgedrängt. Trotz der Umstellung auf CDs bei den Tonträgern haben sich viele Musikliebhaber nicht von ihrer Plattensammlung und ihrem Plattenspieler getrennt. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 7.9
SACH INFORMATION ZUSAMMENFASSUNG: Die Entwicklung der Geräte für die Aufzeichnung von Schall, Geräuschen, Sprache und Musik begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die anfangs sehr schweren und teuren Geräte erfreuten sich aber sehr rasch großer Beliebtheit. Durch die massenhafte Herstellung diverser Tonträger entwickelte sich ein bedeutender Industriezweig, der bis in die heutige Zeit boomt und für steigende Zuwächse sorgt. Neue digitale Aufnahmetechniken, bei denen Daten auf immer kleinere Datenträger gespeichert sind, werden ständig weiterentwickelt. LP und Single: Im Jahre 1948 setzte ein neuer Werkstoff neue Maßstäbe: Vinyl. Die Schallplatten wurden leicht und waren nicht mehr so zerbrechlich. Es entwickelten sich zwei Größen mit unterschiedlicher Abspielgeschwindigkeit: Die LP (Langspielplatte) mit 33,3 Umdrehungen pro Minute wurde anfangs in erster Linie als Medium für klassische Musik verwendet. Die schnellere Single mit 45 Umdrehungen pro Minute erwies sich für den aufkommenden Popmusikmarkt als das am besten geeignete Format. Tonband: Bereits im Jahre 1898 gelang dem Dänen Valdemar Poulsen die erste magnetische Aufnahme mithilfe eines Magneten und eines Mikrofons, das über eine magnetisierte Klaviersaite geführt wurde. 1927 ersetzte man die Saite durch ein weiches Band aus Eisen, das bald von einem mit Eisenoxid beschichteten Kunststoffband ersetzt wurde. Mitte der 1960er-Jahre wurden die Bänder in kleinen Gehäusen untergebracht den Kassetten. Durch die Markteinführung des ersten Walkmans im Jahre 1979 durch die Firma Sony wurde eine neue Entwicklung der Musikkonsumation eingeläutet. Compact-Disc: Im Jahr 1982 sorgte die in Japan entwickelte Compact-Disc (CD) für eine weitere Revolution auf dem Musikträgermarkt. Die von einem Laser abgetas - tete Scheibe weist die unermesslich große Anzahl von 65.536 Impulsen pro Sekunde auf. Die dadurch erreichte Qualität der Wiedergabe läutete sehr schnell das Ende der herkömmlichen Schallplatte ein. Bits und Bytes: Die digitalen Aufzeichnungsmethoden stehen wohl erst am Anfang ihrer Entwicklung. Verschiedene neue Formate (MP3 etc.) mit immer mehr komprimierten, verdichteten Daten auf immer kleineren Datenträgern und Chips wechseln sich rasant ab. Immer neue Standards führen zu immer kleiner werdenden Abspielgeräten, oft bereits als Zusatzfeature in Fotoapparaten, Mobiltelefonen und Diktiergeräten in Bleistiftform. 7.9 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
DIDAKTISCHE UMSETZUNG Die letzten Jahre und Jahrzehnte haben auf vielen Gebieten Entwicklungen und Neuerungen hervorgebracht, deren Nutzen für die Menschen manchmal äußerst fraglich ist. Andere Entwicklungen wiederum haben sehr zur Erleichterung des Zuganges und Nutzens verschiedener Medien geführt. Besonders auf dem Gebiet der Musik haben sich große Möglichkeiten ergeben, die Sie auch mit Ihren Schülerinnen und Schülern nutzen sollten. LERNZIELE: Kreative Auseinandersetzung mit der Technik von heute. Eigenes Erproben der gesanglichen Möglichkeiten. Stärkung des Gruppengefühls durch gemeinsames Singen. KARAOKE-SINGEN Gemeinsam Musik zu hören ist fester Bestandteil der Jugendkultur. INFORMATIONSTEIL: In Musikhandlungen und im Internet existiert eine riesige Menge von Karaoke- oder Halbplayback-Aufnahmen. Man hört darauf die Begleitmusik eines Schlagers, Liedes oder Hits, die Gesangsstimme des Originalinterpreten ist aber ausgeblendet, das gibt Raum für die eigene Kreativität. Bei der Auseinandersetzung mit der eigenen Stimme und beim gemeinsamen Singen können diese Karaoke-Tonträger von großem Nutzen sein. Karaoke-CDs gibt es heute von Musik jeglicher Sparte: Kinderlieder, Filmmusik, Schlager, Evergreens und aktuelle Hits usw. Man sollte versuchen, sich selbst auch kreativ zu betätigen und sich nicht nur mit dem Konsumieren zufriedenzugeben. ORT: Klassenraum. ZEITAUFWAND: eine bis zwei Unterrichtsstunden, bei Aufzeichnung doppelt so viel Zeit. MATERIALIEN: Karaoke-CD, CD-Player, Mikrofon, ev. Aufnahmegerät. KOSTEN: keine. UMSETZUNG: Stellen Sie Ihren SchülerInnen das Projekt Karaoke-Singen vor und rufen Sie diese dazu auf, in ihrem Umkreis Karaoke-CDs aufzutreiben. Nun wird eine Vorauswahl getroffen, die endgültige Entscheidung über das zu singende Lied sollten Sie aber den Kindern überlassen. Steht die Wahl des Liedes fest, geht s ans Üben. Jedes Kind sollte den Text des Liedes haben, dieser ist bei vielen Karaoke-CDs beigelegt und schon kann es losgehen. Kinder bauen beim Spielen leichter Hemmungen ab. Sich öffnen zu können und zu den eigenen Fähigkeiten zu stehen, ist für die Entwicklung sehr wichtig. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 7.9
DIDAKTISCHE UMSETZUNG Die eigene Stimme zu entdecken und auszuprobieren macht den meisten Kindern Spaß. Aus einem gemeinsamen Singen mit allen Kindern können die Singgruppen immer kleiner werden, bis zum Schluss eventuell nur noch eine Solistin oder ein Solist übrig bleibt. Eine Jury aus MitschülerInnen kann den oder die GewinnerIn küren. Aber auch die Aufnahme einer eigenen Version des ausgewählten Songs kann zu einem großen Vergnügen der Kinder werden. Sie benötigen dazu neben dem Abspielgerät der Karaoke-CD ein weiteres Gerät zur Tonaufzeichnung. Mit etwas technischem Geschick oder Unterstützung aus dem Elternkreis können Sie sogar eine eigene CD Ihrer SchülerInnen produzieren. Diese würde sich beispielsweise besonders gut als Weihnachtgeschenk der Kinder für die Eltern verwenden lassen. Kinder müssen neben der Konzentration und Leistung in der Schule auch Phasen von Selbstentfaltung haben, wo sie ihre Grenzen ausloten und ihre Fähigkeiten erforschen können. NACHBESPRECHUNG: Haben alle Schülerinnen und Schüler am Projekt teilgenommen? Wie gefällt das Resultat? Hat sich im Umgang mit der Technik und den technischen Geräten ein Kind als besonders talentiert erwiesen? Besteht der Wunsch nach Wiederholung des Projektes? Hätten die Kinder gerne einen Tonträger ihres gemeinsamen Musizierens? 7.9 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
ARBEITSBLATT Wenn ihr eure Karaoke-Lieder auf eine CD gebrannt habt, dann müsst ihr die Scheibe natürlich noch gestalten. Manche Drucker besitzen eine Funktion zum CD-Bedrucken. Solltet ihr so ein High-Tech-Gerät noch nicht besitzen kein Problem. Hier findet ihr eine passende Vorlagen zum Ausschneiden und selber Bemalen. VORSICHT mit dem Klebstoff! Die Unterseite nicht beschmutzen vielleicht kann euch beim Aufkleben ein Erwachsener behilflich sein. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 7.9
ARBEITSBLATT Für die perfekte eigene CD fehlt jetzt nur noch ein tolles Case mit selbst kreiertem Cover. Ihr findet unten die Schablonen für eure erste eigene CD. Schneidet die Schablonen aus, bemalt sie nach eurer Fantasie und ihr habt ein tolles Souvenir oder Geschenk. Vorder- und Rückseite passen genau in eine leere CD-Hülle. 7.9 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH