werden verwendet, um eine Kavität im Zahn zu verschließen und die ursprüngliche Form wieder herzustellen.



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Transkript:

LERNFELD 4 Kariologie Füllungsmaterialien Füllungsmaterialien werden verwendet, um eine Kavität im Zahn zu verschließen und die ursprüngliche Form wieder herzustellen. Nach den verschiedenen Anwendungsbereichen unterscheidet man: provisorische Füllungsmaterialien Unterfüllungsmaterialien Füllungsmaterialien Wurzelfüllmaterialien Je nach Anforderung an die Füllungsmaterialien werden unterschiedliche Bedingungen an den Einsatz geknüpft: gute biologische Verträglichkeit. (Materialverträglichkeit) genügende Festigkeit und Härte gegenüber mechanischen Einwirkungen Form- und Volumenkonstanz gute Haftung, bzw. guter Verbund (Dichtigkeit) des Füllungsmaterials an die Zahnhartsubstanz. Undurchlässigkeit für Flüssigkeiten der Mundhöhle, Medikamente und Bakterien Widerstandsfähigkeit gegenüber aggressiven Nahrungs- und Genussmittel, Speichel und Bakterien. geringes Wärme- und Kälteleitvermögen. sehr gute Farbbeständigkeit des Füllungsmaterials gute Farbgestaltungsmöglichkeiten zum Anpassen an die Zahnfarbe gute Entfernbarkeit ohne Schädigung des Zahnes leichte Verarbeitung, sichere Dosierung, zuverlässige Anmischverfahren. 1

Gute biologische Verträglichkeit - Das bedeutet: Unschädlichkeit für die Zahnhartsubstanzen, die Pulpa, Gingiva und natürlich auch für den Gesamtorganismus. Das fordert, dass das Füllungsmaterial keine zu hohe Dosis an toxischen Substanzen enthält, die den Schmelz, das Dentin oder die Pulpa direkt oder über die Dentinkanälchen angreift. Zum Beispiel: keinen zu hohen Quecksilberanteil im Amalgam keine zu hohe Konzentration von Monomeren im Kunststoff keine zu hohe Dosis von Phosphorsäure in Unterfüllungszementen keine zu hohe Dosis von Eugenol in Unterfüllungszementen keine zu hohe Dosis von Aldehyden (Konservierungsstoffe) Die Materialien sollen sich biologisch auch mit der Gingiva, mit der Mundschleimhaut und mit dem Speichel vertragen. Das heißt, dass die Materialien nicht in Lösung mit dem Speichel gehen darf und heruntergeschluckt werden könnten. Die Oberflächenstruktur soll so biologisch glatt sein, dass kein Gewebe geschädigt wird. Genügende Festigkeit und Härte gegenüber mechanischen Einwirkungen d.h. dass der Füllungswerkstoff bei Kaubelastungen dem Druck und den Scherbewegungen der Gegenzähne gewachsen ist, formstabil bleibt und nicht frakturiert. Das bedeutet, dass bei den Black-Klassen I + II eigentlich nur Amalgam, Gold~ oder Keramikinlays in Frage kommen. Einige moderne Kunststoffe sind im Seitenzahnbereich heute schon bedingt einsetzbar, wenn es dabei auch auf die Ausdehnung der Kavität ankommt. Im Frontzahnbereich müssen die Füllungswerkstoffe ausreichende Festigkeit gegen äußere mechanische Einwirkungen, wie Besteckkontakte und Stöße zum Beispiel einer Flasche, besitzen. Form- und Volumenkonstanz Die einmal gegebene Form soll erhalten bleiben! Bei älteren Amalgamen ergab sich ein sogenannter Flow durch die Einwirkung des Kaudrucks. Die thermische Kontraktion und Expansion des Füllungswerkstoffes soll so gering sein, damit sich keine Spaltbildung an den Kavitätenrändern ergibt. Von den Kunststoffen wird verlangt, dass sie sich bei hohem Kaudruck und bei Scherbewegungen nicht verformen und ihr Volumen behalten! 2

Gute Haftung, bzw. guter Verbund des Füllungsmaterials an die Zahnhartsubstanz. Bei den plastischen Füllungswerkstoffen soll eine gute Adhäsion (bestimmte Art der Haftung) an die Zahnsubstanzen gegeben sein. Beim Amalgam wird durch die richtige Konsistenz des angemischten Stoffes und das richtige Stopfen die Adaptation (Anpassungsfähigkeit) an den Kavitätenboden und die Kavitätenwände erreicht. Amalgam ist richtig angemischt und verarbeitet, wenn man beim Füllunglegen das Schneeballknirschen hört!! Bei den heutigen Kunststoffen wird die Adhäsion und die Adaptationsfähigkeit durch die modernen Bondingsysteme erreicht. Merke: Es gibt keine chemische, sondern nur physikalische Verbindungen zwischen Füllungswerkstoffen und Zahnsubstanzen!! Undurchlässigkeit für Flüssigkeiten der Mundhöhle, Medikamente und Bakterien Dies bedeutet, dass der Füllungswerkstoff so dicht und widerstandsfähig sein muss, damit kein Speichel und darin gelöste Stoffe (z.b. Medikamente), keine aufgenommenen heiße, kalte oder aggressive Flüssigkeiten ihn durchdringen oder auflösen können. Zemente werden ausgelaugt und lösen sich auf die Dauer durch den Speichel auf. Amalgame werden bei falscher Verarbeitung porös und korrodieren. Falsche Verarbeitungstechniken beim Legen der Kunststoffmaterialien machen sie brüchig und porös. Widerstandsfähigkeit gegenüber aggressiven Nahrungs- und Genussmittel, Speichel und Bakterien. Die Forderung nach Widerstandsfähigkeit betrifft vor allem die heute nicht mehr gebräuchlichen Zemente und die modernen Kunststoffe. Die chemische Zusammensetzung der Kunststoffe muss eine Widerstandsfähigkeit gegen die oben genannten Substanzen gewährleisten. Amalgam, Gold~ und Keramikinlays erfüllen diese Forderung am Besten. 3

geringes Wärme- und Kälteleitvermögen Diese Forderung an den Füllungswerkstoff dient zum Schutz der Pulpa. Wird diese Forderung nicht optimal eingelöst, muss eine isolierende Unterfüllung gelegt werden! Das bedeutet, dass metallische Materialien wie Gold und Amalgam bei pulpennahen Kavitäten mit einer Zementunterfüllung (die thermische Reize nicht weiterleiten) versorgt werden müssen. sehr gute Farbbeständigkeit des Füllungsmaterials Diese Forderung betrifft hauptsächlich die vielfältigen Angebote bei den Kunststoffpräparaten! Was nützt das beste Material, wenn es sich aus welchen Gründen auch immer verfärben kann. Diese Gründe können die Verfärbung von innen her (also durch die chemische Zusammensetzung) oder von außen (physikalische Faktoren) sein. (Deswegen müssen auch Kunststofffüllungen nach dem Bleachen auch erneuert werden, weil sie sich nicht Bleichen, bzw. Aufhellen lassen!!) gute Farbgestaltungsmöglichkeiten zum Anpassen an die Zahnfarbe Beim Auswählen der auf dem Markt befindlichen Kunststoffe sollte darauf geachtet werden, dass die Materialien in verschiedenen vielfältigen Farben angeboten werden und sich auch untereinander gut schichten lassen! Diese Forderung wird bei manchen preiswerten Kunststoffen nicht erfüllt. 4

gute Entfernbarkeit ohne Schädigung des Zahnes Durch Einsatz der heute guten, durchzugskräftigen Turbinen ist dieser Forderung eigentlich immer genüge getan! Problematisch ist eigentlich nur beim Entfernen von zahnfarbenen Restaurationen, zu erkennen, wo die Grenze vom Material zum Schmelz, bzw. zum Dentin ist. Man sollte deswegen als unterste Schicht auf das Dentin eine dünne ganz weiße Schicht legen, das erleichtert nicht nur schöne Farbgebung für den Zahn, sondern lässt den Behandler beim Entfernen der Füllung die Grenze zum Dentin erkennen. leichte Verarbeitung, sichere Dosierung, zuverlässige Anmischverfahren Diese Forderung an Füllungsmaterialien wird vor allem von der Zahnarzthelferin geschätzt, denn was passiert, wenn das Material schlecht vorbereitet, falsch dosiert oder schlecht angemischt ist??? Dann gibt s paar hinter die Löffel!! Unterfüllungsmaterialien: Phosphatzemente: - Es ist schon lange bekannt, daß das Dentin auch aus Phosphaten aufgebaut ist. Daraus hat sich ergeben, dass als Schutz für die Pulpa vor allem unter Amalgamfüllungen, teilweise auch unter Kunststofffüllungen Phosphatzemente gelegt werden. Der Zement besteht aus Zinkoxid und Magnesiumoxid. Er ist ein fein gemahlenes mineralisches Bindemittel, das nach dem Anspateln (!!!) mit 55%-iger Phosphorsäure erhärtet. Anwendungen der Phosphatzemente: Unterfüllung Befestigung von Kronen und Brücken temporäre Verschlüsse oder provisorische Füllungen 5

Zink-Eugenol-Zemente: (EUGENOL = Nelkenöl!!) Hierbei wird das Zinkoxid mit Eugenol angespatelt (!!). Dieser Zement wird aber nicht so hart wie der Phosphatzement und sollte nur als dünne Schicht unter eine Füllung gelegt werden. Er bleibt eher elastisch. Das Eugenol hat eine beruhigende heilende Wirkung auf die Pulpa. Eugenol-Zemente nicht unter Kunststofffüllungen legen. Das Eugenol enthält Weichmacher-Substanzen für die Kunststoffe. Die Zinkoxid-Eugenol-Zemente (ZOE) bestehen zu ca. 70% aus Zinkoxid, dem noch Harze und andere Zinkverbindungen beigemischt sind. Die Flüssigkeit besteht zu 85% aus Eugenol (synthetisches Nelkenöl) und ca. 15% Pflanzenöl. Anwendungsgebiete der ZOE-Zemente sind dünne Schicht als Unterfüllung provisorischer Verschluss (als vorübergehende Heilfüllung) temporäre Kronenbefestigung Carboxylatzement (z.b. Durelon ) Das Pulver besteht im wesentlichen wie die Phosphatzemente auch aus Zinkoxid. Die Flüssigkeit ist dagegen keine verdünnte Phosphorsäure, sondern mit Wasser verdünnte Polyacrylatsäure. Die Anwendungsgebiete entsprechen dem der Phosphatzemente: Unterfüllung Befestigung von Kronen und Brücken temporäre Verschlüsse oder provisorische Füllungen Die Carboxylatzemente haben gegenüber den Phosphatzementen folgende Vorteile: Sie binden ohne nennenswerte Wärmeentwicklung ab Sie sind pulpenschonend und losen keinen Säureschock aus Sie sind weniger empfindlich gegen Flüssigkeit und haften besser! Ein Nachteil ist die anspruchsvolle Verarbeitung. Sie müssen sehr genau dosiert werden, um gute Materialeigenschaften zu erhalten! Die Verarbeitung der Zemente: Das Pulver wird stets in die Flüssigkeit eingespatelt!! Nicht umgekehrt! (Doppelendespatel verwenden!!) Zu Beginn werden zunächst nur kleine Mengen Portionen Pulver unter lang ausstreichenden Spatelbewegungen eingemischt. Anschließend können die Portionen zunehmend größer werden, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Für Füllungszwecke werden die Zemente dick angespatelt; für Kronen~ und Brückenbefestigungen dagegen relativ dünn. Bei den Carboxylatzementen (Durelon) Dosierhilfen für die Flüssigkeit (z.b.: Tropfpipette) benutzen, weil für die Mischungen wenig Polyacrylatsäure benötigt wird. Bei den Eugenol-Zementen keinen Flüssigkeitsüberschuss produzieren, weil zu hohe Konzentration toxisch wirken kann. Bei wärmeentwickelnden Zementen (Phosphatzement) große kühle Glasplatte zum Ableiten der Wärme benutzen. Bei CaOH demineralisiertes bzw. steriles Wasser zum Anmischen benutzen. Bei Calxyl (Fertigprodukt) kühl aufbewahren. 6

EBA-Zemente (Äthoxybenzoesäure-Zement) Zusammensetzung: Das Pulver besteht wie die ZOE-Zemente vorwiegend aus Zinkoxid, dem zur Steigerung der Festigkeit Füllstoffe wie Quarz oder Aluminiumoxid beigemischt sind. Die Flüssigkeit enthält zu ca. 60% Äthoxybenzoesäure ( engl.: Ethoxy- Benzoic-Acid = EBA) und zu 40% Eugenol. Anwendung: EBA-Zemente können als Unterfüllungszemente und zur Befestigung von Kronen und Brücken verwendet werden. Dabei ist zu beachten, dass diese Zemente keine sehr hohe Endfestigkeit erreichen. Verarbeitung: entspricht den ZOE-Zementen. Cave: Nicht im Kontakt mit Kunststoffinlays oder ~füllungen verwenden! Es gibt noch die Silikat~ und Silikophosphatzemente, aber die sind heute kaum noch in Verwendung. Glasionomerzement (GIZ) Zusammensetzung: Das Pulver besteht aus Aluminiumsilikatglas mit einem Zusatz von Kalzium und Fluorid. Die Flüssigkeit besteht aus 50%-igen Polyacrylatsäuren. Anwendung: GIZ hat wie Dentinkleber eine gute Haftung an der Zahnhartsubstanz und setzen Fluorid frei (gegen Sekundärkaries). Sie sind nicht okklusionstragende, definitive Füllungen geeignet. Glasionomerzemente enthalten neben Säuren auch verschiedene Ionen wie Aluminium oder Strontium. In den Hybridglasionomerzementen sind zusätzlich Kunststoffanteile enthalten. Diese Werkstoffe können als Langzeitprovisorien und bei Milchzähnen in den meisten Fällen verwendet werden. Verarbeitung: genaues Mischungsverhältnis beachten!! 7