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Transkript:

13. Wahlperiode 19. 01. 2006 Kleine Anfrage des Abg. Martin Rivoir SPD und Antwort des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-württembergische Wissenschaftsbeziehungen nach Ägypten und die Perspektiven für die German University in Cairo (GUC) Kleine Anfrage Ich frage die Landesregierung: 1. Welche baden-württembergischen Hochschulen und Berufsakademien unterhalten gegenwärtig Beziehungen nach Ägypten, auf welche Themenfelder/Projekte beziehen sie sich und welche Entwicklung ist mittelfristig in diesen Beziehungen zu erwarten? 2. Welche Hochschulen sind mit welchen Initiativen und Personen am Aufbau der German University in Cairo (GUC) beteiligt? 3. Wie zahlreich sind die wechselseitigen Austauschströme von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Studierenden zwischen der GUC und kooperierenden Hochschulen? 4. Welche gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekte sind abgeschlossen, welche sind on the run und welche sind geplant? 5. In welchem Umfang und aus welchen Quellen tragen die beteiligten Hochschulen finanziell zu diesem Aufbau bei, gibt es darüber hinaus direkte finanzielle Unterstützung von Bund und/oder Land und in welchem Umfang stehen private Mittel aus deutschen Quellen dafür zur Verfügung? 6. In welchem Umfang und aus welchen Anlässen sind baden-württembergische Unternehmen an der GUC präsent und mit welcher Resonanz und mit welchen Ergebnissen? Eingegangen: 19. 01. 2006 / Ausgegeben: 17. 02. 2006 1 Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/dokumente

7. Ist an eine Ausweitung des bisherigen Engagements unserer Hochschulen an der GUC gedacht und in welchen zeitlichen Schritten und auf welchen Themenfeldern soll sich diese weitere Entwicklung vollziehen? 19. 01. 2006 Rivoir SPD Begründung Die ägyptisch-deutschen Wissenschaftsbeziehungen sind beispielhaft für die Art und Weise, wie sich die Kraftfelder über dem Erdball nach der Auflösung der Blöcke neu sortieren. Ägypten ist ein Land im Aufbruch, mit strebsamen und wohlstands- und wissenshungrigen Menschen und insgesamt einem prinzipiell großen Potential, das jede Unterstützung verdienst, um die Ressource Bildung und Wissenschaft zu für seine künftige Entwicklung zu mobilisieren. Unsere Hochschulen sind dort engagiert, insbesondere in der Gründungsund Konsolidierungsphase der German University in Cairo (GUC) und sie können Wegbereiter sein, zu beiderseitigem Nutzen. Antwort Mit Schreiben vom 10. Februar 2006 Nr. 25 080.96 Ägypt./158 beantwortet das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst die Kleine Anfrage wie folgt: Ich frage die Landesregierung: 1. Welche baden-württembergischen Hochschulen und Berufsakademien unterhalten gegenwärtig Beziehungen nach Ägypten, auf welche Themenfelder/Projekte beziehen sie sich und welche Entwicklung ist mittelfristig in diesen Beziehungen zu erwarten? Über das Engagement im Zusammenhang mit der German University Cairo GUC (s. u.) hinaus bestehen folgende Kooperationen mit ägyptischen Hochschul- und Forschungseinrichtungen: An der Universität Heidelberg gibt es verschiedene Kontakte zu ägyptischen Universitäten in den Bereichen Islamwissenschaft, Ägyptologie, Papyrologie und Physik. Die Universität Mannheim ist durch eine bilaterale Lehrstuhlkooperation im Bereich Mathematik/Informatik mit der Arab Academy for Science and Technology in Kairo verbunden. Die Universität Tübingen kooperiert mit der Assiut University in Assiut im Bereich der Wissenschaftlerausbildung in der Medizin (HNO-Heilkunde) und Molekulargenetik; eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung wird erwartet. Das Institut für Theoretische Physik arbeitet mit der Universität Kairo, anderen ägyptischen Universitäten und dem Department of Mathematics and Theoretical Physics der ägyptischen Atomenergiebehörde zusammen. Verbindung zur ägyptischen Altertümerverwaltung besteht durch ein archäologisches/historisches Projekt. Doktoranden der Universität Kairo im Bereich der Neuphilologie werden von Tübinger Dozenten betreut. Außerdem bestehen vereinzelt Kontakte zwischen dem Institut für Politikwissen- 2

schaft und dem halbstaatlichen Forschungsinstitut Al-Ahram Center for Political & Strategic Studies sowie der American University Cairo. Die Universität Ulm unterhält seit 1982 intensive Beziehungen zur Universität Kairo. Die Inhalte der Kooperation beziehen sich auf die Doktorandenausbildung und den Austausch der beteiligten Institute, technische Hilfestellungen in Laboratorien zur Angleichung der Arbeitsbedingungen im Forschungsbetrieb und zur Förderung des Technologietransfers, Forschungskooperationen mit gemeinsamen Publikationen, das Hochschulmanagement, den Transfer von Lehrmodulen sowie die Weitergabe von Know-how bei der Drittmittelaquisition und für die Zusammenarbeit Hochschule Wirtschaft.Wissenschaftlicher Schwerpunkt war bis 2000 die Polymerphysik. Seither wurde das Spektrum erweitert um die Bereiche Informatik, Informationstechnik und Medizin sowie Biotechnologie. Im Fachhochschulbereich steht der Austausch von Studierenden und Dozenten in Kooperationen folgender Hochschulen im Vordergrund: Die Hochschule Heilbronn kooperiert seit dem Jahr 2002 mit der International University Cairo im Studiengang Internationale Betriebswirtschaftslehre/Interkulturelle Studien; diskutiert wird in diesem Zusammenhang die Entwicklung gemeinsamer Lehrmodule oder Studiengänge. Geprüft wird die Ausdehnung der Kooperation auf technische Studiengänge. Die Hochschule Pforzheim kooperiert mit der Helwan University in Kairo im Designbereich (Mode). Bei den Pädagogischen Hochschulen beschränkt sich die Zusammenarbeit mit Ägypten auf die Pädagogische Hochschule Karlsruhe, die mit der Ain Shams-Universität und der Al Azhar-Universität, beide in Kairo, im Bereich der Germanistik (Didaktik im Fach Deutsch als Fremdsprache, gemeinsame Erstellung von Lehrmaterialien) zusammenarbeitet. Es werden gegenseitige Forschungsaufenthalte von Wissenschaftlern und Nachwuchswissenschaftlern ermöglicht sowie Zweitbetreuer und Prüfer von Doktoranden gestellt. Ägypten als Mittelmeer-Anrainerstaat ist für die internationale Hochschulzusammenarbeit in Baden-Württemberg im Hinblick auf den Zugang zur arabischen Welt von besonderer Bedeutung. 2. Welche Hochschulen sind mit welchen Initiativen und Personen am Aufbau der German University in Cairo (GUC) beteiligt? Als Paten-Universitäten beteiligen sich die Universitäten Stuttgart und Ulm auf der Basis eines erstmals 2002 unterzeichneten und 2004 erneuerten Kooperationsvertrags am Aufbau der German University Cairo (GUC); ohne formalisierten Vertrag ist die Universität Tübingen beteiligt. Gründungsrektor (Vize-Präsident für Akademische Angelegenheiten) auf deutscher Seite ist Herr Professor Dr. Jens Weitkamp von der Universität Stuttgart. Dem Kuratorium (Board of Trustees) der GUC gehören Herr Professor Dr. Karl Joachim Ebeling, Rektor der Universität Ulm, Herr Professor Dr. Dieter Fritsch, Rektor der Universität Stuttgart, und Herr Professor Dr. Hans Wolff, ehemaliger Rektor der Universität Ulm, als Mitglieder an. Herr Professor Wolff ist stellvertretender Vorsitzender des Gremiums. In den verschiedenen Fakultäten der GUC wirken von deutscher Seite aus ehrenamtliche Gründungsdekane und Kooperationspartner der Paten-Universitäten mit. Zusammen haben sie die Curricula für die Studiengänge auf der Grundlage der Lehrpläne der baden-württembergischen Universitäten entwickelt, leisten Unterstützung beim Aufbau der Infrastruktur (Bibliothek, Kommunikation, Laboratorien, Forschung), wirken bei den jährlichen Rekrutierungs- und Berufungsverfahren mit und bieten Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen für Beschäftigte der GUC an. 3

Im Einzelnen handelt es sich um die folgenden Professoren in den Fakultäten: Information Engineering & Technology Gründungsdekan: Professor Dr. Paul Kühn, Universität Stuttgart Professor Dr. Hans-Peter Großmann, Universität Ulm Media Engineering & Technology Gründungsdekan: Professor Dr. Hans-Peter Großmann, Universität Ulm Professor Dr. Paul Kühn, Universität Stuttgart Pharmacy & Biotechnologgy Gründungsdekan: Professor Dr. Stefan Laufer (Pharmazie), Universität Tübingen Gründungsdekan: Professor Dr. Hartmut Seliger (Biotechnologie), Universität Ulm Professor Dr. Hans-Dieter Görtz (Biotechnologie), Universität Stuttgart Management & Technology Gründungsdekan: Professor Dr. Erich Zahn, Universität Stuttgart Professor Dr. Dieter Beschorner, Universität Ulm Engineering & Materials Science Gründungsdekan: Professor Dr. Eberhard Roos, Universität Stuttgart Professor Dr. Paul Ziemann, Universität Ulm Basic Sciences Professor Dr. Stephen Hashmi (Chemie), Universität Stuttgart Professor Dr. Wolfgang Kimmerle (Mathematik), Universität Stuttgart Professor Dr. Hartmut Jex (Physik), Universität Ulm Am Aufbau der geplanten Faculty of Applied Sciences and Arts war Frau Professorin Susan Hefuna von der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim beteiligt. GUC-Projektleiter im Land ist Herr Dr. Reinhold Lücker, Leiter Internationale Angelegenheiten der Universität Ulm. Als GUC-Koordinatorinnen sind zurzeit Frau Heinke Kloos (Universität Stuttgart) und Frau Dorit Zitzelsberger (Universität Ulm) tätig; ihre Stellen werden aus Mitteln des DAAD finanziert. 3. Wie zahlreich sind die wechselseitigen Austauschströme von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Studierenden zwischen der GUC und kooperierenden Hochschulen? Zur Durchführung insbesondere von Lehrveranstaltungen findet ein reger Austausch sowohl bei den Studierenden wie auch bei den Wissenschaftlern statt: Zahlreiche und regelmäßige Lehraufenthalte von Mitgliedern der Patenuniversitäten an der GUC Besuchs- und Studienreisen von GUC-Studierenden an die Patenuniversitäten Sprachkurse an den Patenuniversitäten Besuche in Kairo zum Aufbau und zur Einführung von Laborpraktika 4

Laborpraktika an den Patenuniversitäten Begegnungsreisen von Studierenden der Universität Stuttgart an die GUC in Kooperation mit dem Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung Forschungskolloquien für die Deutschlehrer der GUC an der Universität Stuttgart Ausgewählte Vorlesungen für Teaching Assistants der GUC Informationsveranstaltungen zu Studienmöglichkeiten an den Partneruniversitäten. In Planung sind Auslandssemester von GUC-Studierenden an den Patenuniversitäten (nach Abschluss des Bachelor-Studiums) sowie Trainingskurse für GUC-Assistenten. 4. Welche gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekte sind abgeschlossen, welche sind on the run und welche sind geplant? In Zusammenarbeit mit der Ägyptischen Altertümerverwaltung wurde in der Universität Tübingen vor 3 Jahren ein DFG-Projekt zur Publikation des Repittempels von Athribis begonnen; es handelt sich um ein Langzeitprojekt (bis maximal 2016). Im Rahmen der Zusammenarbeit in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde hält sich immer ein ägyptischer Arzt zur Weiterbildung im Tübinger Universitätsklinikum auf. Die Forschungszusammenarbeit mit der GUC steht noch am Anfang. Eine gemeinsame Forschungsstrategie wird zurzeit erarbeitet. Die Basis dafür sollen drei zentrale Labors bilden: Materialprüfung, Informations- und Medientechnik sowie Pharmazie und Biotechnologie. Während das Labor für Materialprüfung, finanziert (s. u.) durch den DAAD, das MWK und den Stifterverband, bereits beschafft ist und aufgebaut wird, wird für die beiden anderen Labors noch nach Finanzierungsmöglichkeiten gesucht. Die Universität Tübingen plant im Rahmen ihrer Zusammenarbeit mit der GUC in der Pharmazie ein Forschungsprojekt auf den Gebieten Molecular Modelling, Drug Profiling und Anti-Inflammatory Drug Discovery. 5. In welchem Umfang und aus welchen Quellen tragen die beteiligten Hochschulen finanziell zu diesem Aufbau bei, gibt es darüber hinaus direkte finanzielle Unterstützung von Bund und/oder Land und in welchem Umfang stehen private Mittel aus deutschen Quellen dafür zur Verfügung? Die GUC ist eine Privatuniversität nach ägyptischem Recht, die hauptsächlich von privaten ägyptischen Investoren finanziert wird. Die Beiträge der baden-württembergischen Universitäten bestehen in der fachlichen und praktischen Unterstützung der GUC durch einzelne Personen aus Lehre und Verwaltung. Die Vertretung für Frau Professorin Hefuna, Hochschule Pforzheim, während ihres Aufenthalts an der GUC zur Mithilfe beim Aufbau der Faculty of Applied Sciences and Arts im Wintersemester 2004/2005 und Sommersemester 2005 in Höhe von 60.000 wurde vom Wissenschaftsministerium finanziert. Über den DAAD wurde bzw. wird das Projekt aus Mitteln des BMBF für die Partneruniversitäten in Höhe von rd. 1,42 Mio. in zwei Förderphasen von 2001 bis 2006 unterstützt (Personal-, Sach- und Mobilitätsmittel). Für das Forschungs- und Lehrlaboratorium im Bereich der Materialprüfung hat der DAAD rd. 385.000 zur Verfügung gestellt. Das Wissenschaftsministerium unterstützt das Projekt mit 320.000 (Aufbau Bibliothek, Beteiligung am 5

Aufbau des o. g. Labors, Mobilitätsfonds). Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft fördert die GUC mit 289.000 insbesondere durch Einrichtung eines Stiftungslehrstuhls für Mathematik. 6. In welchem Umfang und aus welchen Anlässen sind baden-württembergische Unternehmen an der GUC präsent und mit welcher Resonanz und mit welchen Ergebnissen? Gelegenheit für Firmen, sich bei der GUC zu präsentieren, bestehen bei den German Open Days, die regelmäßig im Herbst in Kairo stattfinden (zuletzt vom 1. bis 3. Oktober 2005). Davon haben im vergangenen Jahr ca. 20 deutsche Firmen, auch aus Baden-Württemberg, Gebrauch gemacht. U. a. hat sich die NC-Gesellschaft e.v. (NCG) mit Sitz in Ulm beteiligt, ein Verband von rd. 160 Unternehmen und Institutionen mit Bezug zum CNC-gesteuerten Werkzeug- und Formenbau. NCG konnte in der Folge Praktikantenplätze an Studierende der GUC vermitteln. Die GUC unterhält nach eigenem Bekunden Kooperationen mit folgenden Firmen: DaimlerChrysler, Siemens, Henkel, Festo, Böhringer Ingelheim. Die Fa. Trumpf aus Ditzingen wird die GUC mit einer Produktionslinie für die Laserbearbeitung ausstatten. 7. Ist an eine Ausweitung des bisherigen Engagements unserer Hochschulen an der GUC gedacht und in welchen zeitlichen Schritten und auf welchen Themenfeldern soll sich diese weitere Entwicklung vollziehen? Während der laufenden Konsolidierungsphase liegt der Schwerpunkt der Zusammenarbeit auf der Evaluierung der Ausbildung, der Qualitätssicherung, der Akkreditierung der Studiengänge sowie der Entwicklung der Forschungsvorhaben. Ein Ausbau der Aktivitäten im Bereich der Studierendenmobilität ist geplant, hier besonders über das Angebot von Sprachkursen, kurzfristigen Forschungsaufenthalten und den Aufbau eines Praktikantenprogramms. Die zweite Förderphase des DAAD endet mit Ablauf des Jahres 2006; eine Entscheidung über eine Fortsetzung der Förderung steht noch aus. Diese wird auch die Intensität und Ausrichtung des künftigen Engagements der Universitäten des Landes, über das an den Universitäten Stuttgart, Tübingen und Ulm zurzeit beraten wird, beeinflussen. Dr. Frankenberg Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst 6