ZUSAMMENFASSUNG der Ergebnisse der EL-MO-AUSTAUSCHVERANSTALTUNG 10.04.2015 Gruppenarbeiten zur Beantwortung der Forschungsfrage des EL-MO-Projektes: WELCHE VORAUSSETZUNGEN MÜSSEN GESCHAFFEN WERDEN, DAMIT WIR ZUKÜNFTIG UMWELTFREUNDLICH ELEKTRISCH MOBIL SEIN KÖNNEN? STROM aus ERNEUERBARER ENERGIE Warum ist es wichtig, Elektrofahrzeuge mit Strom aus erneuerbarer Energie zu betreiben? Wenn Elektrofahrzeuge mit Strom aus fossilen Energieträgern wie Kohle oder Erdgas betrieben werden, dann verursachen sie sogar mehr CO2-Emissionen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Die CO2-Emissionen entstehen dann zwar nicht am Ort, an dem das Auto fährt, sondern dort, wo das Stromkraftwerk steht, aber das macht es natürlich nicht umweltfreundlicher. Wie können wir Strom aus erneuerbarer Energie in unserer Region bereitstellen? Die Region Elsbeere Wienerwald hat viel Potential zur Bereitstellung von Strom aus erneuerbarer Energie. In der Region kann Strom zum Beispiel durch Sonnenenergie, Windkraft und Biogas erzeugt werden. LADEINFRASTRUKTUR An welchen Orten sollte man Elektrofahrzeuge aufladen können? Am öftesten laden Elektrofahrzeuge zu Hause. Für längere Strecken und zum Laden zwischendurch sollte es außerdem Lademöglichkeiten auf Parkplätzen und in Parkhäusern, bei Geschäften, an Raststätten, bei Restaurants und anderen Freizeiteinrichtungen geben. Auch an Mobilitätsknotenpunkten wie größeren Bahnhöfen sollte es Lademöglichkeiten geben. Welche Steckdose braucht man, um Elektrofahrzeuge aufzuladen? Das hängt vom Typ des Elektrofahrzeuges ab, aber grundsätzlich kann man Elektrofahrzeuge an normalen Haushaltssteckdosen und auch an Starkstrom-Steckdosen aufladen. Außerdem kann man Elektrofahrzeuge natürlich auch an speziellen Ladesäulen mit Strom betanken. Je nachdem, welche Stecker das Elektrofahrzeug hat, braucht man eventuell zusätzlich zum Ladekabel einen Adapter.
Wie lange dauert es, ein Elektrofahrzeug aufzuladen? Das hängt davon ab, welche Leistung die Steckdose bietet. An der normalen Haushaltssteckdose dauert das Laden länger, aber es geht sich aus, das Elektrofahrzeug über Nacht wieder ganz voll zu Laden. An sogenannten Schnellladestationen kann man Elektroautos sogar in einer Viertelstunde oder halben Stunde zu 80% vollladen. Wie schnell es genau geht, hängt davon ab, wie groß der Akku ist, wie viel Strom noch im Akku ist und welche Leistung die Steckdose bietet. Die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Kirchstetten haben nachgeforscht, wie lange unsere Autos fahren und wie lange sie stehen. Dabei haben sie Interessantes herausgefunden: Und zwar, dass unsere Autos normalerweise 22 bis 23 Stunden pro Tag stehen. Das ist viel Zeit, in der die Autos wieder aufgeladen werden können. Wo kann man in unserer Region Elektrofahrzeuge aufladen? Schnell kann man im Zentrum der Gemeinde Neulengbach, beim Hotel Steinberger in Altlengbach, bei der Autobahnraststation Steinhäusl und in St. Pölten beim Landhaus und auf dem Rathausplatz sein Elektroauto wieder aufladen. Außerdem gibt es in den Gemeinden Asperhofen, Böheimkirchen, Brand-Laaben, Eichgraben, Michelbach und Pressbaum schon öffentliche Ladestationen. Wie schnell wird es flächendeckend Ladestationen geben? Das Land Niederösterreich hat sich zum Ziel gesetzt, dass es für alle Elektroautos, die Schnellladen können, bis Ende des nächsten Jahres Ladestationen mit mittlerer Leistung (20 kw) alle 30 km geben wird und alle 60 km Ladestationen mit hoher Leistung (50 kw). An diesen Ladestationen kann man das Auto in einer Viertelstunde bzw. einer halben Stunde zu 80% aufladen. VIELFÄLTIGE E-FAHRZEUGTYPEN Welche Fahrzeuge fahren elektrisch? Autos, Fahrräder, Lastenfahrräder zum Transport von verschiedenen Waren, Scooter, Mopeds, Motorräder, Quads und viele mehr können mit einem Elektromotor angetrieben werden. Dazu kommen noch spezielle Fahrzeuge wie zum Beispiel Segways. Außerdem fahren auch viele öffentliche Verkehrsmittel in der Stadt elektrisch zum Beispiel Züge, die Straßenbahn, die U-Bahn und in Wien sogar schon eine Citybuslinie in der Innenstadt. (In Kürze wird die Video-Linkliste auf der EL-MO-Projekthomepage aktualisiert und man findet dann dort viele Videos zu verschiedenen Elektrofahrzeugen 1 ) 1 www.elsbeere-wienerwald.at/system/web/zusatzseite.aspx?menuonr=224995339&detailonr=224995341
Wieso sind vielfältige Fahrzeugtypen wichtig, wenn wir umweltfreundlich elektrisch mobil sein wollen? Damit wir für den jeweiligen Zweck und Weg das günstigste Fahrzeug wählen können. So können zum Beispiel Elektrofahrräder für bergige Stecken verwendet werden, die man sonst mit dem Auto zurücklegen würde, weil es mit dem normalen Fahrrad zu anstrengend wäre. Dadurch wird viel fossile Energie und CO2- Emissionen gespart. Die verschiedenen Elektrofahrzeuge sind ja nicht alle gleich umweltfreundlich. Einen Weg mit einem Elektrofahrrad zurückzulegen ist natürlich umweltfreundlicher als mit einem Elektroauto zu fahren, da weniger Energie für dieselbe Strecke gebraucht wird. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Wahl zwischen verschiedenen Fahrzeugen haben. Elektrofahrzeuge sind umweltfreundlich, wenn sie mit Ökostrom betankt werden, weil sie keinen Feinstaub, kein CO2 und keinen Lärm produzieren. Aber haben sie auch noch andere Vorteile? Elektrofahrzeuge haben noch weitere Vorteile: Sie beschleunigen sehr rasch und es macht viel Spaß, mit Elektrofahrzeugen zu fahren! Außerdem geben Elektroautos den Fahrerinnen und Fahrern Rückmeldung zu ihrem Fahrstil. So kann man leicht seine Fahrweise ändern und sparsamer fahren. Belohnt wird man dafür mit einer größeren Reichweite! LEISTBARE und PRAXISTAUGLICHE ELEKTROAUTOS Sind Elektroautos wirklich so viel teurer als normale Autos? Wenn man sich ein Auto kauft, dann sind damit nicht nur die Kosten für die Anschaffung verbunden, sondern auch für den laufenden Betrieb. Das heißt fixe regelmäßige Kosten für die Versicherung, für Service und Reparaturen sowie Treibstoff. Diese laufenden Kosten sind bei Elektroautos deutlich günstiger als bei normalen Autos, da zum Beispiel keine motorbezogene Versicherungssteuer zu bezahlen ist. Außerdem brauchen sie keinen Ölwechsel, haben keine Kupplung und insgesamt 90% weniger bewegliche Teile als normale Autos, wodurch auch die Kosten für Service und Reparaturen gering sind. Elektromotoren sind sehr effizient, denn sie wandeln bis zu 98% der Energie in Bewegung um. Beim Verbrennungsmotor gehen zwei Drittel der Energie als Wärme verloren. Mit Stromkosten von 350,- kommt man mit dem Elektroauto beispielsweise rund 10.000 km, für dieselbe Strecke mit einem benzinbetriebenen Auto zahlt man mehr als das Doppelte für den Treibstoff. Zusammengefasst heißt das: Die Anschaffungskosten für Elektroautos sind zwar höher, aber die laufenden Kosten sind geringer und wenn die Elektroautos viel gefahren werden, können sie insgesamt auch jetzt schon günstiger sein als normale Autos.
Welche Reichweite haben Elektroautos? Elektroautos haben aktuell Reichweiten zwischen 120 und 200 Kilometer. Das ist für viele Menschen für ihre alltäglichen Fahrten genug. Außerdem werden laufend neue Ladesäulen gebaut, mit denen durch Zwischenladen die Tagesreichweite erhöht werden kann. Elektroautos wie das Tesla Model S haben sogar eine Reichweite von 400 km und der Trend bei den Elektroautos, die in den nächsten beiden Jahren auf den Markt kommen sollen, geht Richtung 200 bis 300 km Reichweite. Die meisten Fahrten können dann gut mit einem Elektroauto erledigt werden. NEUE MOBILITÄTSANGEBOTE Warum brauchen wir neue Mobilitätsangebote, wenn wir zukünftig umweltfreundlich elektrisch mobil sein wollen? Es gibt aktuell schon sehr viele Autos auf unseren Straßen. Aber leider stehen unsere Autos fast die ganze Zeit und oft fährt auch nur eine Person oder vielleicht zwei Personen gleichzeitig damit. Wenn wir nun alle unsere Autos gegen Elektroautos tauschen würden, dann hätten wir immer noch viel Autoverkehr und Probleme wie Staus und Parkplatzknappheit. Außerdem verbrauchen wir weiterhin sehr viele Rohstoffe für die Herstellung der Fahrzeuge. Das ist schlecht für die Umwelt und das Klima. Wie können solche neuen Mobilitätsangebote ausschauen? In den Städten verzichten schon jetzt immer mehr Menschen auf ein eigenes Auto. Sie können ihre Wege mit Öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Rad, mit Leihfahrzeugen oder zu Fuß gut erledigen. Sie wählen für jeden Weg das am besten passende Fahrzeug aus und kombinieren auch verschiedene Verkehrsmittel. Dafür gibt es schon spezielle Routenplaner, mit denen man sich auf dem Computer oder direkt auf dem Smartphone verschiedene Routen mit verschiedenen Verkehrsmitteln planen lassen kann. Damit das in Zukunft noch einfacher wird, arbeiten Forscherinnen und Forscher gemeinsam mit Betrieben und Stadtverwaltungen daran, Mobilitätsstationen zu planen und zu errichten. Dazu gehören auch Mobilitätskarten, die es ganz einfach machen, verschiedene Verkehrsmittel und Fahrzeuge von verschiedenen Anbietern bequem zu nutzen. Wie das funktionieren soll, das haben viele von euch schon im Video Neue Mobilität für die Stadt der Zukunft (www.youtube.com/watch?v=qfutirbby1s) kennengelernt.
Welche neuen Mobilitätsangebote sind für die Bewohnerinnen und Bewohner in einer Region wie unserer interessant? Am Land ist es momentan noch nicht so einfach, auf ein eigenes Auto zu verzichten, wie in der Stadt, wo es ein gutes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln gibt und die Wege auch meist kürzer sind. In etlichen ländlichen Gemeinden in Österreich gibt es aber zum Beispiel schon interessante Angebote, wie das Car-Sharing. Car- Sharing bedeutet, dass sich mehrere Leute ein Auto oder Elektroauto teilen. Dadurch wird zum Beispiel möglich, dass eine Familie mit nur einem eigenen Auto auskommt. Derzeit haben ja viele Familien zwei oder mehr Autos. So wird die Stehzeit des Autos weniger und das Fahrzeug wird besser ausgenutzt. Und wenn man ein Elektroauto für das Car-Sharing einsetzt und dieses mit Ökostrom betankt, dann ist man besonders klimafreundlich unterwegs! Eines dieser Beispiele ist der Gaubitscher Stromgleiter, ein Elektroauto, welches sich die Bewohnerinnen und Bewohner der niederösterreichischen Gemeinde Gaubitsch teilen. Videotipps: Gaubitscher Stromgleiter: www.youtube.com/watch?v=ipyu2nfxcfs Car-Sharing-System Car2Share : www.youtube.com/watch?v=5udyc6yddy4 Ideen für neue Mobilitätsangebote in Städten und auf dem Land werden auch in Zukunft gefragt sein! Mit Kreativität und Engagement sowie einer entsprechenden Ausbildung im technischnaturwissenschaftlichen Bereich kann jede/r die umweltfreundliche Mobilität der Zukunft mitgestalten! GUTES AUSBILDUNGSANGEBOT (für die Weiterentwicklung der E-Mobilität) Welche Ausbildungsangebote gibt es im Bereich Elektromobilität? Während des EL-MO-Projektes konnte z.b. das Ausbildungsangebot an der TU Wien im Bereich Elektromobilität kennengelernt werden. Die TU bietet viele Studienrichtungen, die für Elektromobilität relevant sind, z.b. in den Bereichen Energiemanagement, Elektrotechnik und Verkehrsplanung. Wichtige Grundlagen werden aber auch schon in der Mittelschule in verschiedenen Fächern wie Physik und Chemie, Mathematik und technisches Werken vermittelt.
In welchen Berufen braucht man zum Beispiel Wissen zu Elektromobilität? Elektroenergietechniker/-in Fahrzeugtechniker/-in Elektromobilitätsmanager/-in Verkehrsplaner/-in Batterieforscher/-in und viele mehr NOCH FRAGEN? Manuela Hirzberger hirzberger@im-plan-tat.at 0680 144 02 45