W + G Serie 3/2012 Aufgabe. Klasse: Datum: Aufgabe 4.2 Marketing, Absatzverfahren 19. Aufgabe 4.3 Journalbuchungen Produktionsunternehmung 25



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Transkript:

Zeit: 15 Minuten zur Durchsicht Name: 75 Minuten Zentrale Prüfung Vorname: Hilfsmittel: Taschenrechner OR und ZGB Klasse: Datum: Prüfungsübersicht: Thema Punkte erreicht Punkte maximal 4.1 Unternehmungsmodell, Merkmale von Unternehmungen 15 4.2 Marketing, Absatzverfahren 19 4.3 Journalbuchungen Produktionsunternehmung 25 4.4 2-stufige Erfolgsrechnung 8 4.5 Quellen und Grundsätze der schweizerischen Rechtsordnung 16 4.6 Kauf-, Miet- und Einzelarbeitsvertrag 17 Total 100 Note 1. Korrektor Datum: Visum: 2. Korrektor Datum: Visum: VSH BFD W + G 3/2012 Seite 1 von 21

1. Geprüfte Kernkompetenzen: 3.3 Betriebswirtschaftliches Umfeld umschreiben und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. 3.4 Rechnungswesen anwenden und als Führungsinstrument verstehen. 3.5 Rechtliche Strukturen und Abläufe in den Alltag integrieren. 2. Fall Druckerei Karl Baumgartner AG : Stichwort Leistungsziele 4.1 Unternehmungsmodell, Merkmale von Unternehmungen B 3.3.7 B 3.3.7.1 B 3.3.7.2 4.2 Marketing, Absatzverfahren 3.3.6.2 3.3.6.3 4.3 Journalbuchungen Produktionsunternehmung 3.4.1.3 B 3.4.1.4 3.4.1.9 3.4.2.1 B 3.4.2.1 B 3.4.2.2 4.4 2-stufige Erfolgsrechnung B 3.4.1.1 3.4.1.2 4.5 Quellen und Grundsätze der schweizerischen Rechtsordnung 3.5.1.1 4.6 Kauf-, Miet- und Einzelarbeitsvertrag 3.5.1.5 VSH BFD W + G 3/2012 Seite 2 von 21

3. Ausgangslage: Karl und Hedwig Baumgartner gründeten 1965 die Druckerei Karl Baumgartner & Co. an der Dufourstrasse in St. Gallen. Dank guter Auftragslage entwickelte sich das Unternehmen kontinuierlich zu einer bekannten Druckerei. Als 1992 der Sohn Josef in die Firma eintrat, wurde sie in die "Druckerei Karl Baumgartner AG" umgewandelt. Nach dem Tod der Eltern ist Josef Baumgartner heute alleiniger Eigentümer und Geschäftsführer des Unternehmens, das 35 Personen beschäftigt und einen jährlichen Umsatz von 9 Millionen Franken aufweist. Das Unternehmen kann dank verschiedener Maschinen alle Arten von Druckaufträgen ausführen und ist erfolgreich in Geschäfts- und Werbedrucksachen, Offsetdruck und Digitaldruck (für personalisierte, kleinere Auflagen). Besonders stolz ist die Firma auf ihre Heissfolienprägungen, mit denen eine aus mehreren Schichten bestehende Heissprägefolie auf die Papiere aufgesiegelt wird. Die Prägungen eignen sich für Urkunden, Einladungen, Geschäftspapiere oder Visitenkarten. Die Firma gibt jährlich einen berühmten Katzen-Kalender heraus. Dazu wird das Publikum aufgefordert, Qualitätsbilder von Edel- oder Rassenkatzen einzusenden, die ein Stamm- und Zuchtbuch besitzen. Jedes für den Kalender angenommene Bild wird mit CHF 500.- vergütet. 2012 jährt sich die Ankunft von Gallus im Steinachtal zum 1400. Mal. Der Einsiedler Gallus hat Stadt, Kanton und Bistum St. Gallen den Namen gegeben. Im Rahmen des Gallusjubiläums 2012 wird die Druckerei eine Festschrift "1400 Jahre Gallus" erstellen sowie einen Sonderdruck zum Festumzug, die pünktlich zum Jubiläum erscheinen müssen. Tipp: Verschaffen Sie sich nun zuerst einen Überblick über die gesamte Prüfung! VSH BFD W + G 3/2012 Seite 3 von 21

4. n 4.1 Unternehmungsmodell, Merkmale von Unternehmungen (15 Punkte) Unternehmen können nach verschiedenen Merkmalen eingeteilt werden, eines dieser Merkmale ist der Wirtschaftssektor, in welchem die Unternehmung tätig ist. a) In welchem Wirtschaftssektor ist die Druckerei Karl Baumgartner AG" tätig? Begründen Sie stichwortartig Ihre Wahl Wirtschaftssektor: Begründung: 1 Punkt für den korrekten Wirtschaftssektor. 1 Punkt für die korrekte Begründung. Ein anderes Merkmal zur Einteilung von Unternehmungen ist deren Grösse. b) Zählt man die Druckerei Karl Baumgartner AG" zu den Klein-, Mittel-, oder Grossunternehmen? Nach welchem Kriterium haben Sie Ihre Wahl getroffen? Unternehmensgrösse: Kriterium: 1 Punkt für die korrekte Unternehmensgrösse. 1 Punkt für das korrekte Kriterium. VSH BFD W + G 3/2012 Seite 4 von 21

Josef Baumgartner möchte die Vision seiner Eltern - die beste und wichtigste Druckerei in St. Gallen zu sein weiterführen. Dazu soll das Unternehmenskonzept (Business-Plan) untersucht bzw. überarbeitet werden. Das Unternehmungskonzept gibt üblicherweise Auskunft über drei Geschäftsbereiche. c) Nennen Sie zwei dieser Geschäftsbereiche. 1 Punkt pro korrekte Antwort. Auch die Druckerei Karl Baumgartner AG" hat Ansprüchen verschiedener Anspruchsgruppen gerecht zu werden. d) Das Organisationskomitee des Gallusjubiläums ist eine dieser Anspruchsgruppen. - Zu welcher Kategorie der Anspruchsgruppen gehört dieses Komitee? - Beschreiben Sie einen konkreten Anspruch dieses Komitees Anspruchsgruppe: Anspruch: 1 Punkt für die korrekte Anspruchsgruppe. 1 Punkt für den korrekten und fallbezogenen Anspruch. VSH BFD W + G 3/2012 Seite 5 von 21

Natürlich stellt die Druckerei Karl Baumgartner AG" ihrerseits ebenfalls Forderungen an die Anspruchsgruppen. e) Nennen Sie zwei weitere Kategorien von Anspruchsgruppen der Druckerei Karl Baumgartner AG (die Anspruchsgruppe von Teilaufgabe d) darf nicht noch einmal verwendet werden). Beschreiben Sie für beide gewählten Anspruchsgruppen eine fallbezogene Forderung, welche die Druckerei an diese Gruppe hat. (4 Punkte) Anspruchsgruppe Anspruch der Druckerei Karl Baumgartner AG 1 Punkt pro korrekte Anspruchsgruppe. 1 Punkt pro korrektem und fallbezogenem Anspruch. Um erfolgreich zu sein, muss die Druckerei Karl Baumgartner AG die Entwicklungen in ihren Umweltsphären genau beobachten und auf wichtige Veränderungen reagieren. f) Von welchen Umweltsphären ist in den folgenden Situationen die Rede? Benennen Sie die jeweilige Umweltsphäre mit dem Fachbegriff. (3 Punkte) Situation Damit die Qualität der Prägungen die stets steigenden Anforderungen erfüllt, muss der dafür benötigte Drucker regelmässig ersetzt werden. Damit die Natur nicht übermässig belastet wird ist der Einsatz umweltfreundlicher Materialien sehr wichtig. Umweltsphäre Damit die Mitarbeiter hoch motiviert bleiben, werden die Überstunden auf ein Minimum beschränkt. 1 Punkt pro korrekte Antwort. VSH BFD W + G 3/2012 Seite 6 von 21

4.2 Marketing, Absatzverfahren (19 Punkte) Nun da Josef Baumgartner die Druckerei von seinen Eltern übernommen hat, möchte er das Marketingkonzept und den Einsatz des Marketing-Mix überprüfen und wenn nötig überarbeiten. Zuerst setzt er sich mit dem Begriff Marketing-Mix auseinander. a) Entscheiden Sie, ob die folgenden Definitionen des Begriffs Marketing-Mix richtig (R) oder falsch (F) sind. Unter dem Begriff Marketing-Mix versteht man: Die konkrete Vertriebsgestaltung für eine bestimmte Leistung. R / F Den Einsatz verschiedener Marketinginstrumente. Die Vielzahl der Massnahmen, die unmittelbar dem Verkauf der Produkte und Dienstleistungen dienen. Den Einsatz verschiedener Verkaufstechniken und Werbemassnahmen. ½ Punkt pro richtiger Antwort. Unter Marketing-Mix versteht man auch den Einsatz der 4.P s. b1) Für welche englischen Begriffe stehen die 4 P s? Setzen Sie die englischen Ausdrücke in untenstehender Tabelle ein. b2) Ordnen Sie folgende deutsche Begriffe dem entsprechenden englischen P zu: Preispolitik, Distributionspolitik, Dienstleistungs- und Produktpolitik, Kommunikationspolitik. 4-P s Deutsche Bezeichnung P P P P ½ Punkt pro korrekter Antwort. VSH BFD W + G 3/2012 Seite 7 von 21

Bis anhin wurde das ganze Sortiment über den direkten Absatzweg abgestossen. c) Was versteht man unter direktem Absatzweg? Erklären Sie den Begriff in Stichworten. 2 Punkte für die korrekte Antwort. 1 Punkt für die ansatzweise korrekte Antwort. d1) Welches ist die alternative Vertriebsstrategie zum direkten Absatzweg? Nennen Sie den korrekten Fachbegriff. (1 Punkt) 1 Punkt für die korrekte Antwort. d2) Schlagen Sie ein Produkt der Druckerei Karl Baumgartner AG" vor, welches über den bei d1) genannten Absatzweg vertrieben werden könnte. (1 Punkt) 1 Punkt für die korrekte Antwort. VSH BFD W + G 3/2012 Seite 8 von 21

d3) Beschreiben Sie in Stichworten, wie Ihr unter d2) gewähltes Produkt über den bei d1) gewählten Absatzweg von der Druckerei Karl Baumgartner AG vertrieben wird. Achten Sie darauf, dass Ihre Beschreibung konkret und fallbezogen ist. 2 Punkte für die korrekte und fallbezogene Antwort. 1 Punkt für die korrekte und nicht fallbezogene Antwort Um den Umsatz zu steigern überlegt sich Josef Baumgartner, ob er noch weitere Kalender herausgeben möchte, zum Beispiel mit anderen Haustieren wie Hunden, Meerschweinchen oder Pferden. e) Würde dieses Vorgehen eine Verbreiterung oder eine Vertiefung des Sortiments bedeuten? Begründen Sie Ihre Wahl bezogen auf den vorliegenden Fall. (3 Punkte) Antwort: Begründung: 1 Punkt für die korrekte Antwort. 2 Punkte für die korrekte Begründung. Josef Baumgartner macht sich ausserdem Gedanken über die Instrumente der Kommunikationspolitik. f) Was bedeuten und beinhalten die kommunikationspolitischen Instrumente Verkaufsförderung und Public Relations? Vervollständigen Sie unten stehende Tabelle, in dem Sie die beiden Begriffe stichwortartig erklären. Geben Sie anschliessend zu beiden genannten Instrumenten der Kommunikationspolitik ein konkretes Beispiel. (4 Punkte) VSH BFD W + G 3/2012 Seite 9 von 21

Allgemeine Erklärung des Begriffs: Verkaufsförderung Public Relations Konkretes Beispiel: 1 Punkt pro korrekte Beschreibung. 1 Punkt pro korrektes Beispiel. VSH BFD W + G 3/2012 Seite 10 von 21

4.3 Journalbuchungen Produktionsunternehmung (25 Punkte) Josef Baumgartner führt die Buchhaltung seiner Aktiengesellschaft selber. Im Folgenden finden Sie einige Geschäftsfälle seiner Unternehmung. Nehmen Sie die Verbuchung auf der folgenden Seite vor. Die Konten entnehmen Sie dem Kontenplan auf der letzten Seite. Geschäftsfälle: Nr. Geschäftsfälle Punkte 1 Die Unternehmung kauft Büromaterial in der Höhe von CHF 1 500.- gegen Rechnung 1 ein. 2 Die Dezembermiete in der Höhe von CHF 8 000.- wird über das Postkonto beglichen. 1 3 Die neue Druckmaschine aus Frankreich wird geliefert. Die beiliegende Rechnung 1.5 lautet auf EUR 25 000.-. Das Unternehmen rechnet mit einem Buchkurs von 1.30, die aktuellen Tageskurse betragen Geldkurs 1.25 und Briefkurs 1.27. 4 Die Transportkosten für die Druckmaschine werden bei der Lieferung bar bezahlt. Sie 1 betragen CHF 700.-. 5 Wir nehmen ein Darlehen bei der Raiffeisenbank auf. Der Betrag von CHF 50 000.- 1 wird auf unser Bankkonto überwiesen. 6 Der Firma Logo AG werden die fertig gestellten Druckerzeugnisse im Betrag von 1 CHF 4 000.- gegen Rechnung geliefert. 7 Josef Baumgartner besucht eine Fachmesse in Bern. Zu diesem Zweck entnimmt er 1 der Geschäftskasse den Betrag von CHF 600.- 8 Die unter 3 gebuchte Rechnung wird per Banküberweisung beglichen. 3 Buchkurs 1.30, aktueller Geldkurs 1.26 und Briefkurs 1.29. Verbuchen Sie die Banküberweisung und die Kursdifferenz. 9 Die Dezemberlöhne in der Höhe von CHF 45 000.- unserer Mitarbeiter werden per 1 Postüberweisung beglichen. 10 Die Firma Logo AG (siehe 6) hat die Rechnung unter Abzug von 2% Skonto 3 per Banküberweisung bezahlt. 11 Papier verschiedener Qualität wird bei unserem Hauptlieferanten eingekauft. Die 1 Rechnung im Betrag von CHF 15 000.- ist zu verbuchen. 12 Ein Teil des unter Nummer 11 eingekauften Papiers ist mangelhaft. Nach Rücksprache 1.5 mit unserem Lieferanten dürfen wir 10% abziehen. Die Gutschrift von 10% ist zu verbuchen. 13 Die Bank schreibt und den Nettozins von CHF 390.- gut. Die Verrechnungssteuer in 3 der Höhe von 35% ist ebenfalls zu verbuchen. 14 Wir suchen für unsere Personalabteilung eine Teilzeitangestellte. In der Tageszeitung 1 wird deshalb ein entsprechendes Inserat aufgegeben. Die Rechnung für dieses Inserat beträgt CHF 250.-. 15 Die Rechnung (siehe Nummer 11 und 12) wird per Banküberweisung bezahlt. 1.5 16 Die neue Druckmaschine (siehe 3 und 8) wird direkt 20% vom Kaufpreis 1.5 abgeschrieben. Nehmen Sie die Abschreibung für dieses Jahr vor. 17 Am Jahresende stellen wir fest, dass unser Papiervorrat um CHF 20 000.- abgenommen 1 hat. Verbuchen Sie diese Bestandeskorrektur. Total 25 VSH BFD W + G 3/2012 Seite 11 von 21

Nr. Buchungssätze Betrag Punkte Punkte für Buchungssätze werden nur vergeben, wenn der Soll- und Habeneintrag richtig ist! VSH BFD W + G 3/2012 Seite 12 von 21

4.4 2-stufige Erfolgsrechnung (8 Punkte) Vor dem Jahresabschluss sind in der Buchhaltung der Druckerei Karl Baumgartner AG folgende Saldi bekannt (Beträge in CHF 1 000.-): Erstellen Sie anhand der unten aufgeführten Angaben auf der folgenden Seite eine zweistufige Erfolgsrechnung in Kontenform. Weisen Sie in ihrer Erfolgsrechnung den Betriebs- und den Unternehmenserfolg aus. Die Erfolge sind als Gewinn oder Verlust zu kennzeichnen. Bilanz- und Erfolgspositionen Betrag Abschreibungen 210 Aktienkapital 700 Ausserordentlicher Aufwand 50 Bank 13 Darlehensschuld 500 Debitoren 890 Debitor Verrechnungssteuer 10 Einkauf Papier 2 400 Einkauf übriges Material 900 Ertrag aus Arbeiten 9 200 Fahrzeuge 450 Fahrzeugaufwand 50 Gewinnvortrag 10 Kasse 1 Kreditoren 1 460 Lohnaufwand 4 600 Maschinen 1 300 Mobilien 200 Mietaufwand 150 Post 10 Reserven 210 Übriger Betriebsaufwand 400 Übriger Personalaufwand 100 Verwaltungsaufwand 100 Vorrat Papier 12 Vorrat übriges Material 13 Werbeaufwand 200 Wertschriftenaufwand 30 Wertschriftenertrag 390 Zinsaufwand 10 Zinsertrag 5 VSH BFD W + G 3/2012 Seite 13 von 21

1 Punkt Erfolgsrechnung richtig und vollständig beschriftet. 1 Punkt Betriebsgewinn richtig berechnet und bezeichnet. 1 Punkt Unternehmensgewinn richtig berechnet und bezeichnet. 5 Punkte Für die korrekte Zuteilung der Konten, für jeden Fehler wird 1 Punkt abgezogen. VSH BFD W + G 3/2012 Seite 14 von 21

4.5 Quellen und Grundsätze der schweizerischen Rechtsordnung (16 Punkte) Fritz Filou ist 17 ½ Jahre alt, ein begabter Handelsschüler, der in der Freizeit viel fotografiert. Er hat schon Amateurpreise gewonnen und gelegentlich sogar Bilder an Zeitschriften verkauft. Jetzt hat er ein Bild einer Angora-Katze der Druckerei Karl Baumgartner AG für den Katzenkalender angeboten. Sein Foto wird angenommen. Fritz nimmt die CHF 500.- freudig entgegen. Zwei Wochen später offeriert ihm die deutsche Monatszeitschrift "Geliebte Katze" 1'500.- Euro für die Fotografie, verlangt aber, dass das Bild in keiner anderen Publikation erscheint. Fritz möchte deshalb den Vertrag mit der Druckerei Karl Baumgartner AG rückgängig machen und beruft sich auf seine Unmündigkeit. Josef Baumgartner sagt ihm, er könne sich jetzt nicht plötzlich auf sein Alter berufen. Das würde gegen die allgemeinen Rechtsgrundsätze verstossen. a) An welchen Gesetzesartikel denkt Josef Baumgartner? Erklären Sie stichwortartig, um welchen Rechtsgrundsatz es geht. Gesetzesartikel: Erklärung in Stichworten: 1 Punkt für den korrekten Gesetzesartikel. 1 Punkt für die korrekte Erklärung. Anlässlich einer Wohltätigkeitsgala macht Josef Baumgartner Bekanntschaft mit Ernst Blofeld, der sich als grosser Katzennarr zu erkennen gibt. Im Laufe des Nachtessens sagt Blofeld zu Baumgartner: "Schicken Sie mir 200 Exemplare Ihres Katzenkalenders, ich will sie als Kundengeschenke verwenden". Baumgartner sichert ihm Lieferung vor Ende November zu. Die Kalender werden versandt. Blofeld akzeptiert die Rechnung nicht und behauptet, er hätte nie irgendwelche Katzenkalender bestellt. b) Wer trägt die Beweislast, wenn es zum Rechtsstreit kommt? Beantworten Sie die Frage und nennen Sie den Gesetzesartikel, auf den Sie sich stützen. Wer trägt die Beweislast? Gesetzesartikel: 1 Punkt für die korrekte Antwort. 1 Punkt für den korrekten Gesetzesartikel. VSH BFD W + G 3/2012 Seite 15 von 21

c) Wären die Regeln für einen solchen Kaufvertrag im öffentlichen Recht oder im Privatrecht zu finden? (1 Punkt) 1 Punkt für die korrekte Antwort. Helfen Sie in den folgenden n dem Handelsschüler Fritz Filou bei seinen Hausaufgaben: d) Lesen und analysieren Sie Artikel 21, Absatz 1 OR (Übervorteilung) und nennen Sie auf der linken Seite der Tabelle die Tatbestandsmerkmale, auf der rechten Seite die Rechtsfolgen. (6 Punkte) Tatbestandsmerkmale (TBM) Rechtsfolge (RF) 1 Punkt pro korrektes Tatbestandsmerkmal. 1 Punkt pro korrekte Rechtsfolge. VSH BFD W + G 3/2012 Seite 16 von 21

e) Lesen Sie im OR bzw. im ZGB die folgenden Artikel und entscheiden Sie, ob die betreffenden Vorschriften zwingend oder dispositiv sind. Kreuzen Sie jeweils die korrekte Antwort an. (3 Punkte) Art. 257e Abs. 2 OR zwingend dispositiv Art. 185 Abs. 1 OR Art. 129 OR 1 Punkt pro korrekte Antwort. f) Neben dem geschriebenen Recht, wie es in Gesetzen niedergelegt ist, gibt es noch andere Rechtsquellen. Nennen Sie zwei. 1 Punkt pro korrekte Rechtsquelle. VSH BFD W + G 3/2012 Seite 17 von 21

4.6 Kauf-, Miet- und Einzelarbeitsvertrag (17 Punkte) Der Festumzug vom Sonntagmittag, 17. Juni 2012 in historischen Kostümen aus Anlass der Ankunft von Gallus im Steinachtal vor 1400 Jahren wird in einem Sonderdruck dargestellt, den die Druckerei Karl Baumgartner AG erstellt hat. Dieser soll an jenem Sonntag an das Publikum des Festumzugs verkauft werden. Das Festkomitee hat 30'000 Sonderdrucke bei Josef Baumgartner bestellt, "Lieferung bis spätestens Sonntag, 17. Juni 2012, 09:00 Uhr ins Restaurant Papagei". Dort will das Festkomitee die Verteilung an die freiwilligen Verkaufshelfer (Pfadi, Feuerwehr etc.) vornehmen. Doch die Falzmaschine klemmt, die Auslieferung kann nicht mehr rechtzeitig zum Umzug erfolgen. a) Muss das Festkomitee trotzdem eine Nachfrist zur nachträglichen Erfüllung ansetzen, oder kann es sofort vom Vertrag zurücktreten und Schadenersatz fordern? Beantworten Sie die Frage und nennen Sie den Gesetzesartikel, auf den sie sich stützen. Antwort: Gesetzesartikel: 1 Punkt für die korrekte Antwort. 1 Punkt für den korrekten Gesetzesartikel. Josef Baumgartner ist wütend, weil er erfahren hat, dass die Falzmaschine wegen einer Nachlässigkeit seines Mitarbeiters Koni Leeri geklemmt hat. Er will ihm (ordentlich, nicht fristlos) kündigen. b) Was für eine Vertragspflicht scheint Leeri verletzt zu haben? Nennen Sie den Fachbegriff und den Gesetzesartikel, der diese Pflicht enthält. (3 Punkte) Antwort: Gesetzesartikel: 2 Punkte für den korrekten Begriff. 1 Punkt für den korrekten Gesetzesartikel. VSH BFD W + G 3/2012 Seite 18 von 21

c) Koni Leeri arbeitet seit über drei Jahren in der Druckerei. Mit was für einer Frist kann ihm gekündigt werden? Auf welchen Termin wird die Kündigung wirksam, wenn sie am 3. Juli 2012 an Leeri übergeben wird? Der Arbeitsvertrag enthält keine Regelung, es gilt das OR. Kündigungsfrist: Kündigungstermin: 1 Punkt für die korrekte Kündigungsfrist. 1 Punkt für den korrekten Kündigungstermin. d) Wie würde man diese Kündigung bezeichnen, falls Koni Leeri am 3. Juli 2012 im Militärdienst gewesen wäre und einen dreiwöchigen Wiederholungskurs absolviert hätte? Ergänzen Sie den nachstehenden Fachbegriff. (1 Punkt) Es wäre eine Kündigung zur...zeit gewesen. 1 Punkt für die korrekte Antwort. e) Wäre eine solche Kündigung gültig, anfechtbar oder nichtig? (1 Punkt) 1 Punkt für die korrekte Antwort. VSH BFD W + G 3/2012 Seite 19 von 21

f) Helfen Sie unserem Handelsschüler Fritz Filou nochmals bei den Hausaufgaben. Bestimmen Sie, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind und korrigieren Sie wenn nötig Fehler auf den leeren Linien! (8 Punkte) Richtig Falsch Wenn die Mieterin einer Wohnung das Mietobjekt vorsätzlich schwer beschädigt, so kann der Vermieter fristlos kündigen. Vermieter von Geschäftsräumen können mündlich oder schriftlich kündigen. Eine zerbrochene Scheibe oder ein tropfender Wasserhahn zählen zum "kleinen Unterhalt" und müssen vom Mieter selber repariert bzw. ersetzt werden. Bei der Miete von Wohnräumen darf der Vermieter höchstens sechs Monatszinse als Sicherheit verlangen. Je 2 Punkte für die richtige Antwort bei richtiger Aussage. Wo Korrektur erforderlich, 1 Punkt für richtige Antwort, 1 Punkt für zutreffende Korrekturaussage. VSH BFD W + G 3/2012 Seite 20 von 21

Anhang: Kontenplan der Druckerei Karl Baumgartner AG (in alphabetischer Reihenfolge) Abschreibungen Fahrzeugaufwand Übriger Personalaufwand Aktienkapital Gewinnvortrag Verwaltungsaufwand Ausserordentlicher Aufwand Kasse Vorrat Papier Bank Kreditoren Vorrat übriges Material Darlehensschuld Lohnaufwand Werbeaufwand Debitoren Maschinen Wertschriftenaufwand Debitor Verrechnungssteuer Mietaufwand Wertschriftenertrag Einkauf Papier Mobilien Zinsaufwand Einkauf übriges Material Post Zinsertrag Ertrag aus Arbeiten Reserven Fahrzeuge Übriger Betriebsaufwand VSH BFD W + G 3/2012 Seite 21 von 21