Kapitel 8 Einrichtungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen



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Transkript:

Kapitel 8 Einrichtungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen

200 Gesundheitsbericht Hessen 8 Einrichtungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen befindet sich in einem grundlegenden Strukturwandel: Aufgrund der demografisch bedingten Zunahme an chronischen und mehrfachen Erkrankungen erbringen immer öfter Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufe gleichzeitig Leistungen an kranken und insbesondere älteren Menschen. Die vielfältigen Änderungen, Entwicklungen und Herausforderungen, denen der Gesundheitsbereich aktuell ausgesetzt ist, erfordern eine integrierte Planung der Gesundheitsversorgung und eine stärkere Kooperation aller Beteiligten. Hierfür bedarf es neuer Kooperationsformen zwischen den Berufsgruppen und einem funktionierenden sektorenübergreifenden Case- und Care-Management. Insbesondere im ländlichen Raum wird die Situation in den nächsten Jahren voraussichtlich schwieriger werden. Das Land Hessen hat auf diese Veränderungen reagiert und die geeigneten Rahmenbedingungen für einen strukturierten Gesundheitsdialog mit einer Vielzahl von Unterstützungsleistungen, wie dem Hessischen Gesundheitspakt und dem Förderprogramm Bildung regionaler Gesundheitsnetze, geschaffen. Um all die komplexen Trends im Gesundheitswesen und in der Pflege frühzeitig erkennen zu können, hat das Land Hessen 2014 in Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung und dem Hessischen Apothekerverband 26 Gesundheitsreporte erstellt, mit denen bundesweit erstmalig auf der Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte sektorenübergreifende Versorgungsanalysen und Entwicklungsszenarien bis zum Jahr 2020 für die folgenden Bereiche vorgelegt wurden: hausärztliche Versorgung, wohnortnahe fachärztliche Versorgung, Apotheken, Krankenhäuser, Pflege, Demenz. Die vorliegenden regionalen Gesundheitsreporte, die Sie unter https://soziales.hessen.de/gesundheit/gesundheitsversorgung/regionale-gesundheitsreporte aufrufen können, sind ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu einem hessenweiten Versorgungsatlas, der die Angebote und Bedarfe für ganz Hessen erfasst und abbildet. Es ist beabsichtigt, diese Auswertungen regelmäßig d. h. alle zwei Jahre zu aktualisieren und in einigen Bereichen zu konkretisieren. Auf diese Weise soll eine geeignete Grundlage für regionale Diskussionsprozesse zur künftigen Entwicklung der Versorgungsstrukturen geschaffen werden. Medizinische Gesundheitsversorgung in Hessen Die medizinische Gesundheitsversorgung in Deutschland und in Hessen umfasst die ambulante und stationäre Versorgung. Für den Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung ist gesetzlich eine Untergliederung in die ambulante haus- bzw. fachärztliche Versorgung festgelegt. Im stationären Bereich übernehmen für die akute Behandlung Krankenhäuser die Versorgung behandlungsbedürftiger Patientinnen und Patienten. Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen dienen der Linderung und Vermeidung von Krankheiten (Vor- und Nachsorge), der Abwendung oder Minderung von drohender Pflegebedürftigkeit oder Behinderung sowie der Milderung von Krankheitsfolgen (Rehabilitation). Die stationäre pflegerische Versorgung wird in Pflegeeinrichtungen erbracht. In Zukunft, sobald dies durch die neue Datentransparenzverordnung (siehe Kapitel 7.1) ermöglicht wird, soll die Krankheitslast gemäß Morbi-RSA dann, wie in dem Bericht für das Land Hessen dargestellt, auf der Ebene der Landkreise und Städte abgebildet werden. Damit können die in diesem Kapitel aufgezeigten Versorgungsstrukturen noch passgenauer an die auf der relativen Krankheitslast bestehenden Versorgungsbedarfe angepasst werden. 8.1 Ambulante ärztliche Gesundheitsversorgung Im ambulanten Versorgungssektor wird die vertragsärztliche Versorgung der gesetzlich Krankenversicherten durch die jeweilige Kassenärztliche Vereinigung sichergestellt. Die Kassenärztliche Vereinigung ist nach 77 Abs. 5 SGB V eine rechtsfähige Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung, der alle Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten angehören. In Deutschland gibt es 17 Kassenärztliche Vereinigungen, je Bundesland eine, in Nordrhein-Westfalen zwei. Laut 99 SGB V haben die Kassenärztlichen Vereinigungen für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung einen Bedarfsplan nach

8 Einrichtungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen 201 Maßgabe der Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) aufzustellen und jeweils der Entwicklung anzupassen. Auf der einen Seite soll der Bedarfsplan eine ausreichende und flächendeckende Versorgung mit niedergelassenen Ärzten gewährleisten, auf der anderen Seite dient der Bedarfsplan auch der Regulierung, um eine Überversorgung in bestimmten Fachgebieten zu verhindern. Der aktuelle Bedarfsplan der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen basiert auf der Bedarfsplanungsrichtlinie 2013. Demnach gibt es vier Versorgungsebenen, die jeweils regional unterschiedliche Planungsbereiche aufweisen: Für die hausärztliche Versorgung sind als Planungsbereiche die 67 Mittelbereiche Hessens maßgebend. Nicht so kleinräumig wird die allgemeine fachärztliche Versorgungsebene geplant. Hierunter zählen z. B. Frauenärzte, Augenärzte und Kinderärzte. Die Planungsbereiche sind auf dieser Ebene identisch mit den 26 Landkreisen bzw. kreisfreien Städten Hessens. Für die Versorgungsebene der spezialisierten fachärztlichen Versorgung werden als Planungsbereiche Raumordnungsregionen herangezogen. In Hessen gibt es mit Nord-, Mittel- und Osthessen sowie Rhein-Main und Starkenburg fünf Raumordnungsregionen. Die Planung der gesonderten fachärztlichen Versorgung geschieht für das Gebiet der Kassenärztlichen Vereinigung, also auf Ebene Hessens. Jeweils differenziert nach Planungsbereichen und Fachrichtungen werden Versorgungsgrade berechnet. Steigt der Versorgungsgrad über 110 %, gilt der Planungsbereich als überversorgt und es wird seitens der Kassenärztlichen Vereinigung eine Zulassungsbeschränkung angeordnet. In Tab. 23 bis Tab. 26, S. 203 ist zum Stand 13. Februar 2014 für die verschiedenen Versorgungsebenen dargestellt, welche Planungsbereiche überversorgt sind und in welchem Planungsbereich Niederlassungen von Ärzten möglich sind. Im Bereich der ambulanten Versorgung wurden im Jahr 2013 von den ambulanten Ärztinnen und Ärzten in Hessen über 37 Millionen Fälle behandelt, wobei 46 % der Behandlungsfälle auf Hausärztinnen und Hausärzte entfielen. Es folgen mit weitem Abstand Gynäkologinnen und Gynäkologen mit gut 3,7 Millionen Fällen, Internisten (2,1 Millionen), Augenärztinnen und Augenärzte (2,1 Millionen) sowie Kinderärztinnen und Kinderärzte und Orthopädinnen und Orthopäden (jeweils rund 1,9 Millionen) (Tab. 27, S. 203). Tab. 23: Zulassungsbeschränkungen auf der Grundlage des Bedarfsplans 2015 spezialisierte fachärztliche Versorgungsebene Planungsbereich Anästhesisten Fachinternisten Kinder- und Jugendpsychiater Radiologen Mittelhessen ÜV ÜV ÜV ÜV Nordhessen ÜV ÜV ÜV ÜV Osthessen ÜV ÜV 4 ÜV Rhein-Main ÜV ÜV 11,5 ÜV Starkenburg ÜV ÜV 9 ÜV Untervers. n. 100 Abs. 1 SGB V Versorgungsgrad unter 100 % ÜV = Überversorgung Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Hessen, Beschluss Landesausschuss 26.11.2015, Datenstand 1.10.2015. Tab. 24: Zulassungsbeschränkungen auf der Grundlage des Bedarfsplans 2015 gesonderte fachärztliche Versorgungsebene Planungsbereich Humangenetiker Laborärzte Neurochirurgen Nuklearmediziner Pathologen Physikalische und Rehabilitationsmediziner Strahlentherapeuten Transfusionsmediziner Hessen ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV 1,5 ÜV 0,5 ÜV = Überversorgung Versorgungsgrad 100 bis 110 % Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Hessen, Beschluss Landesausschuss 26.11.2015, Datenstand 1.10.2015.

202 Gesundheitsbericht Hessen Tab. 25: Zulassungsbeschränkungen auf der Grundlage des Bedarfsplans 2015 hausärztliche Versorgungsebene Planungsbereich Hausärzte Planungsbereich Hausärzte Planungsbereich Hausärzte Allendorf (Eder)/Battenberg 3,0 Gelnhausen ÜV Lich/Hungen/Reiskirchen 2,5 Alsfeld ÜV Gießen ÜV Limburg 3,5 Bad Arolsen ÜV Gladenbach ÜV Marburg ÜV Bad Hersfeld ÜV Grünberg/Laubach ÜV Melsungen ÜV Bad Homburg/Oberursel/ Friedrichsdorf 0,5 Haiger/Dillenburg 3,5 Michelstadt ÜV Bad Orb ÜV Hanau 3,5 Neu-Isenburg/Dreieich/Langen 4,0 Bad Schwalbach ÜV Hattersheim/Hofheim/Kelkheim ÜV Nidda ÜV Bad Wildungen ÜV Herborn ÜV Offenbach ÜV Bebra/Rotenburg a.d. Fulda ÜV Heringen (Werra) ÜV Rüdesheim/Geisenheim ÜV Bensheim/Heppenheim 2,5 Hessisch-Lichtenau ÜV Rüsselsheim 17,5 Biedenkopf 5,5 Heusenstamm/Rödermark/Rodgau/ Dietzenbach/Obertshausen ÜV Schlüchtern ÜV Borken (Hessen) 0,5 Hochheim/Flörsheim ÜV Schwalmstadt ÜV Büdingen 2,0 Hofgeismar ÜV Seligenstadt ÜV Butzbach 0,5 Homberg (Efze) ÜV Sontra 0,5 Darmstadt 5,5 Hünfeld ÜV Stadtallendorf 1,5 Dieburg/Groß-Umstadt 11,5 Idstein 9,0 Taunusstein 1,0 Eltville ÜV Kassel-Nord ÜV Usingen ÜV Erbach 5,5 Kassel-Stadt ÜV Wächtersbach/ Bad Soden-Salmünster Eschwege ÜV Kassel-Süd 7,5 Weilburg ÜV Frankenberg (Eder) 0,5 Kirchhain 1,5 Wetzlar ÜV Frankfurt ÜV Königstein/Kronberg/Schwalbach/ Bad Soden/Eschborn 0,5 ÜV Wiesbaden ÜV Friedberg/Bad Nauheim 0,5 Korbach ÜV Witzenhausen ÜV Fritzlar ÜV Lampertheim/Viernheim 6,5 Wolfhagen 0,5 Fulda ÜV Lauterbach ÜV freie Arztsitze gesamt 112,0 ÜV = Überversorgung Unterversorgung nach 100 Abs. 1 SGB V Versorgungsgrad unter 100 % Versorgungsgrad 100 bis 110 % Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Hessen, Beschluss Landesausschuss 26.11.2015, Datenstand 1.10.2015.

8 Einrichtungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen 203 Tab. 26: Zulassungsbeschränkungen auf der Grundlage des Bedarfsplans 2015 allgemeine fachärztliche Versorgungsebene Kreis HNO- Ärzte Augenärzte Chirurgen Frauenärzte Hautärzte Kinderärzte Nervenärzte Orthopäden Urologen Psychotherapeuten Darmstadt, Stadt ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Frankfurt am Main, Stadt ÜV ÜV 2,0 ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Offenbach am Main, Stadt ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Wiesbaden, Stadt ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Kreis Bergstraße ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Landkreis Darmstadt-Dieburg ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Kreis Groß-Gerau ÜV ÜV 0,5 ÜV 2 ÜV 1,0 ÜV ÜV ÜV Hochtaunuskreis ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Main-Kinzig-Kreis ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Main-Taunus-Kreis ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Odenwaldkreis 3 ÜV 0,5 ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Landkreis Offenbach 1 ÜV ÜV 0,5 ÜV ÜV 0,5 ÜV ÜV ÜV Rheingau-Taunus-Kreis 1,5 ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Wetteraukreis ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Landkreis Gießen ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Lahn-Dill-Kreis ÜV ÜV ÜV ÜV 1,5 ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Kreis Limburg-Weilburg ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Landkreis Marburg-Biedenkopf ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Vogelsbergkreis 0,5 ÜV 1 ÜV ÜV ÜV 0,5 ÜV ÜV ÜV Kassel, Stadt ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Stadt und Landkreis Fulda ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV 2,0** Landkreis Hersfeld-Rotenburg ÜV ÜV ÜV 1,5 ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV 0,5 Landkreis Kassel ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV Schwalm-Eder-Kreis 1,5 ÜV ÜV ÜV 1,5 ÜV 1 ÜV ÜV ÜV Landkreis Waldeck-Frankenberg ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV ÜV 1 ÜV ÜV 0,5* Landkreis Werra-Meißner ÜV ÜV 0,5 ÜV ÜV ÜV 0,5 ÜV 1 ÜV Unterversorgung nach 100 Abs. 1 SGB V Versorgungsgrad unter 100 % Versorgungsgrad 100 bis 110 % ÜV = Überversorgung Legende: * geöffnet für Kinder- und Jugendpsychotherapeuten. ** geöffnet für ärztliche Psychotherapeuten. Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Hessen, Beschluss Landesausschuss 26.11.2015, Datenstand 1.10.2015. Tab. 27: Anzahl der Behandlungsfälle gemäß Bedarfsplanungsrichtlinie (2013) Fachgebiete Behandlungsfälle (arztbezogen) Fachgebiete Behandlungsfälle (arztbezogen) Hausärzte (inkl. hausärztl. Internisten) 17.007.484 Nervenärzte, Neurologen, Psychiater (Doppelzulassung) 1.052.915 Gynäkologen 3.746.911 Urologen 922.448 Internisten (fachärztliche Versorgung) 2.158.345 Psychotherapeuten 429.761 Augenärzte 2.123.349 Nuklearmediziner 306.551 Kinderärzte (haus- und fachärztliche Versorgung) 1.940.000 Anästhesisten 214.493 Orthopäden 1.888.156 Ärzte für physikal. und rehabilitative Medizin Hautärzte 1.686.500 Kinder- und Jugendpsychiater 37.061 HNO-Ärzte 1.393.891 Radiologen 1.196.379 Gesamt 37.243.180 Chirurgen 1.055.524 Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Hessen 2013, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH. 83.412

204 Gesundheitsbericht Hessen 8.2 Stationäre Gesundheitsversorgung 8.2.1 Hessische Krankenhäuser In Deutschland liegt die Verantwortung für eine angemessene Versorgung mit Krankenhausleistungen und Krankenhausbetten bei den Ländern. In einem Flächenland wie Hessen ist die Krankenhausplanung besonders anspruchsvoll, da neben den Ballungszentren auch die Versorgung in der Fläche gewährleistet werden muss. In Hessen wurden im Jahr 2013 in 172 Krankenhäusern über 1,3 Millionen Patientinnen und Patienten versorgt. Damit leisten die Krankenhäuser einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheitsversorgung in Hessen und tragen zur Gesundheitserhaltung der Bevölkerung maßgeblich bei. Die Krankenhauslandschaft in Hessen ist geprägt durch eine flächendeckende und hochwertige medizinische Versorgung. Die Verteilung der Krankenhäuser in Hessen nach Größenklassen gliedert sich wie folgt: 72 Krankenhäuser halten weniger als 100 Betten vor (42 %). In 37 Krankenhäusern sind 100 bis 200 Betten aufgestellt (22 %). 48 Krankenhäuser weisen 200 bis unter 500 Betten auf (28 %). 15 Krankenhäuser zählen zu den Großeinrichtungen mit mehr als 500 Betten (9 %). Im Jahr 2013 waren von den 172 Krankenhäusern 131 in den Krankenhausplan des Landes Hessen aufgenommen. Auf diese Krankenhäuser entfielen 98 % der Fälle. Bei den restlichen 41 Krankenhäusern handelt es sich meist um kleinere Privatkliniken. Ausstrahlungskraft weit über Hessen hinaus haben. Die wichtigsten Kennzahlen der stationären Versorgung sind für die regionale Ebene in Tab. 28. dargestellt. 8.2.3 Fallzahlen und Verweildauern Die deutschlandweiten Strukturveränderungen im Krankenhaussektor wie beispielsweise die Einführung des diagnoseorientierten Fallpauschalensystems (G-DRG) seit 2003, die zunehmende Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung in den Krankenhäusern aufgrund des steigenden Kostendrucks und höherer Qualitätsanforderungen wie auch des medizinischen und technischen Fortschritts haben auch in Hessen Auswirkung auf die Entwicklung der Fallzahlen und die Verweildauer. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die durchschnittliche Verweildauer im Zeitraum von 1990 bis 2013 von 13,2 Tagen auf 7,6 Tage bzw. um -42,4 % gefallen, während die Fallzahlen im gleichen Zeitraum sogar um 27,8 % gestiegen sind. Seit dem Jahr 2006 ist ein deutlicher Aufwärtstrend der Fallzahlen festzustellen, der 2013 mit 1.331.355 Fällen den bisherigen Höhepunkt erreichte (Abb. 95). Die in den hessischen Kliniken durchgeführten Prozessoptimierungen gehen mit vielfältigen Umstrukturierungen einher. Ein großer Teil der Operationen, die früher eine vollstationäre Behandlung erforderten, werden nun teilstationär oder ambulant durchgeführt. Zusätzlich Abb. 95: Entwicklung der Fallzahlen und Verweildauern in hessischen Krankenhäusern von 2003 bis 2013 Fallzahlen in Tausend 1.380 Durchschnittliche Verweildauer in Tagen 12 8.2.2 Regionale Bettendichte 1.340 10 In den einzelnen Landkreisen variieren sowohl die Anzahl der Krankenhäuser als auch die Zahl der stationär aufgestellten Betten. Die Spannweite reicht von 374 Betten im Odenwaldkreis bis 6.160 in der Stadt Frankfurt korrespondierend schwankt die Fallzahl von gut 11.000 im Odenwaldkreis bis knapp 235.000 in Frankfurt. Ein Großteil der Betten wird dabei in den städtischen Regionen vorgehalten. Mehr als jedes dritte Krankenhausbett befindet sich in den fünf kreisfreien Städten Hessens. Gleichwohl sind auch in ländlichen Regionen wie z. B. im Landkreis Waldeck-Frankenberg (13 Krankenhäuser) oder im Lahn-Dill-Kreis (11 Krankenhäuser) Schwerpunkte der Krankenhausversorgung zu finden. Teilweise handelt es sich dabei um hochspezialisierte Fachkliniken, die eine 1.300 1.260 1.220 1.180 1.140 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: Krankenhausstatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH. 2012 2013 8 6 4 2 0

8 Einrichtungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen 205 Tab. 28: Stationäre Versorgung in den hessischen Krankenhäusern 2013 nach Landkreisen und kreisfreien Städten Kreise Zahl der Krankenhäuser Aufgestellte Betten Berechnungs- und Belegungstage (in 1.000) * Fallzahl * Durchschnittliche Verweildauer Bettenauslastung Darmstadt 6 1.503 446 69.123 6,5 81,4 % Frankfurt am Main 18 6.160 1.645 234.862 7,0 73,2 % Offenbach am Main 6 1.084 311 46.363 6,7 78,7 % Wiesbaden 9 2.097 622 88.188 7,0 81,2 % Bergstraße 9 1.060 277 34.295 8,1 71,7 % Darmstadt-Dieburg 2 466 128 15.297 8,4 75,4 % Groß-Gerau 3 1.029 303 36.319 8,3 80,7 % Hochtaunuskreis 9 1.124 320 30.963 10,3 77,9 % Main-Kinzig-Kreis 4 1.688 501 71.540 7,0 81,2 % Main-Taunus-Kreis 6 661 176 24.398 7,2 73,0 % Odenwaldkreis 3 374 112 11.054 10,1 82,0 % Kreis Offenbach 3 635 185 25.188 7,3 79,8 % Rheingau-Taunus-Kreis 8 816 215 19.253 11,2 72,3 % Wetteraukreis 10 1.281 347 43.540 8,0 74,2 % Gießen 5 2.272 667 81.608 8,2 80,4 % Lahn-Dill-Kreis 11 1.754 478 57.289 8,3 74,7 % Limburg-Weilburg 5 976 283 32.003 8,9 79,6 % Marburg-Biedenkopf 5 1.621 451 59.914 7,5 76,2 % Vogelsbergkreis 5 786 168 25.922 6,5 58,6 % Kassel 8 2.503 716 106.339 6,7 78,4 % Fulda 7 1.441 393 56.274 7,0 74,7 % Hersfeld-Rotenburg 4 966 288 43.266 6,7 81,8 % Kreis Kassel 5 928 280 23.455 12,0 82,8 % Schwalm-Eder-Kreis 6 640 173 26.030 6,7 74,1 % Waldeck-Frankenberg 13 1.692 502 46.563 10,8 81,2 % Werra-Meißner-Kreis 2 601 175 22.314 7,8 79,7 % Reg.-Bez. Darmstadt 96 19.978 5.589 750.380 7,4 76,6 % Reg.-Bez. Gießen 31 7.409 2.048 256.735 8,0 75,7 % Reg.-Bez. Kassel 45 8.771 2.527 324.240 7,8 78,9 % Hessen 172 36.158 10.164 1.331.355 7,6 77,0 % Legende: * Summenabweichungen ergeben sich aufgrund von Rundungen. Quelle: Krankenhausstatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH. gewinnen vor- und nachstationäre Behandlungsformen an Gewicht. Durch diese Veränderungen und die Einführung des DRG-Systems reduzierte sich zwischen den Jahren 2003 und 2006 die Anzahl der aufgestellten Betten um knapp 8 %. Seit 2006 ist eine Trendwende zu erkennen, die Bettenanzahl nimmt wieder leicht zu. Im Jahr 2013 waren in Hessen ca. 36.200 Betten aufgestellt, knapp 1.800 Betten weniger als noch im Jahr 2003. Die Auslastung der Betten erreichte 2005 ihren Tiefstwert und stieg danach wieder an. Im Jahr 2013 lag die Bettenauslastung bei 77 %. Die Entwicklung der Berechnungs- und Belegungstage zeigt seit dem Jahr 2007 eine Zunahme, die allerdings nicht so stark ausfällt wie die Entwicklung der Fallzahlen (Abb. 96, S. 206). Die Verweildauer variiert in den einzelnen Fachgebieten aufgrund unterschiedlicher Behandlungskonzepte und Krankheitsverläufe sehr deutlich, wie Abb. 97, S. 206 zeigt. Im Jahr 2013 reichte die Spannweite der durchschnittlichen Verweildauer von 40,7 Tagen in der Kinderund Jugendpsychiatrie bis zu drei Tagen in der Kinderchirurgie. Insgesamt ist in allen Fachabteilungen, abgesehen von den Fachabteilungen Strahlentherapie und Herzchirurgie, ein Verweildauerrückgang im Zeitverlauf von 2003 bis 2013 festzustellen.

206 Gesundheitsbericht Hessen Abb. 96: Die Entwicklung zentraler Leistungsparameter in hessischen Krankenhäusern von 2003 bis 2013 (Index: 2003=100) Veränderungsrate (2003 = 100) 115 110 105 100 95 90 85 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Aufgestellte Betten Fallzahl Bettenauslastung Berechnungs- und Belegungstage Durchschnittliche Verweildauer Quelle: Krankenhausstatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH. Abb. 97: Entwicklung der durchschnittlichen Verweildauer in hessischen Krankenhäusern nach Fachgebieten Verweildauer in Tagen 0 10 20 30 40 50 60 Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie Psychotherapeutische Medizin Psychiatrie und Psychotherapie Geriatrie Herzchirurgie Neurologie Strahlentherapie Neurochirurgie Orthopädie Chirurgie Haut- und Geschlechtskrankheiten Innere Medizin Plastische Chirurgie Urologie Kinderheilkunde Frauenheilkunde und Geburtshilfe Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie Sonstige Fachbereiche/Allgemeinbetten Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Nuklearmedizin Augenheilkunde Kinderchirurgie 2003 2008 2013 Quelle: Krankenhausstatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH.

8 Einrichtungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen 207 Abb. 98: Zeitreihe des ärztlichen und nichtärztlichen Personals in den hessischen Krankenhäusern 2003 bis 2013 Personenbestand in Tausend 80 Veränderungsrate Personenbestand (2003 = 100) 150 70 140 60 130 50 120 40 110 30 100 20 90 10 80 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 70 Ärztliches Personal Veränderungsrate ärztliches Personal Nichtärztliches Personal Veränderungsrate nichtärztliches Personal Quelle: Krankenhausstatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH. 8.2.4 Ärztliches und nichtärztliches Personal Im Hinblick auf die Entwicklung des ärztlichen und nichtärztlichen Personals im Zeitraum von 2003 bis 2013 ist die Zahl der nichtärztlichen Beschäftigten gemäß den Angaben der Krankenhausstatistik nur leicht um 0,5 % auf 64.671 Beschäftigte gestiegen, während die Zahl der hauptamtlichen Ärztinnen und Ärzte im gleichen Zeitraum um rund 40,5 % auf 11.139 anstieg (Abb. 98). Die zahlenmäßig stärksten Berufsgruppen bilden immer noch die Ärztinnen und Ärzte und die Pflegerinnen und Pfleger. Allerdings gewinnen in vielen medizinischen Fachgebieten zunehmend therapeutische Berufsgruppen wie Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten oder Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten an Bedeutung. Bei der Ausbildung und Professionalisierung dieser Berufe spielen die Krankenhäuser eine entscheidende Rolle. Leitungsfunktionen und Geschlechtsverteilung Leitungsfunktionen beim hauptamtlichen ärztlichen Personal haben überwiegend Männer inne, wie Abb. 99, S. 208 zeigt. Demgegenüber sind Frauen zu einem deutlich höheren Anteil im assistenzärztlichen Bereich tätig als Männer. Knapp die Hälfte der Frauen des nichtärztlichen Personals arbeitet im Pflegedienst. Der entsprechende Anteil bei den Männern liegt sichtbar niedriger bei 37 %. Demgegenüber ist ein Drittel der Männer in der Kategorie sonstige Personalgruppen tätig hingegen nur 16 % der Frauen. Zu den sonstigen Personalgruppen gehören Bereiche wie das klinische Hauspersonal, der Wirtschaftsund Versorgungsdienst, der technische Dienst, der Verwaltungsdienst, Sonderdienste sowie sonstiges Personal.

208 Gesundheitsbericht Hessen Abb. 99: Geschlechtsspezifische Verteilung des hauptamtlichen ärztlichen und nichtärztlichen Personals in hessischen Krankenhäusern im Jahr 2013 100 % 80 % 14 % 29 % 2 % 13 % 100 % 80 % 33 % 16 % 14 % 60 % 60 % 16 % 21 % 40 % 85 % 40 % 14 % 20 % 57 % 20 % 37 % 49 % 0 % männlich weiblich 0 % männlich weiblich Assistenzärzte/ -ärztinnen Oberärzte/ -ärztinnen Leitende Ärzte/Ärztinnen Pflegedienst Funktionsdienst Medizinisch-technischer Dienst sonstige Personalgruppen Quelle: Krankenhausstatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH. 8.2.5 Dialyseplätze Im Jahr 2013 waren 32 Krankenhäuser mit Dialyseplätzen ausgestattet. Die Zahl der Dialyseplätze ist seit 2003 von 195 bis 2013 auf 262 Plätze deutlich angestiegen, sodass 2013 im Durchschnitt 8,2 Dialyseplätze je Dialyseeinrichtung in hessischen Krankenhäusern zur Verfügung standen (Tab. 29). 8.2.6 Medizinisch-technische Großgeräte Zu den medizinisch-technischen Großgeräten werden u. a. Computertomografen (CT), Dialysegeräte, digitale Subtraktionsangiografiegeräte und Gammakameras gezählt. Im Jahr 2013 hielten die hessischen Krankenhäuser 926 Großgeräte vor. Damit hat sich die Zahl der medizinisch-technischen Großgeräte gegenüber 2003 um mehr als 60 % erhöht. Insbesondere ist die Zahl der Dialysegeräte, der Computertomografen und der Kernspintomografen stark gestiegen. Die meisten medizinisch-technischen Großgeräte sind in den großen hessischen Krankenhäusern zu finden (Tab. 30). Tab. 29: Dialyseplätze in den hessischen Krankenhäusern im Zeitverlauf Jahr Krankenhäuser mit Dialyseeinrichtungen Anzahl Krankenhäuser Dialyseplätze Dialyseplätze je Dialyseeinrichtung 2003 179 17 195 11,5 2004 172 16 184 11,5 2005 175 17 220 12,9 2006 179 17 214 12,6 2007 180 18 221 12,3 2008 181 17 241 14,2 2009 182 20 246 12,3 2010 181 24 234 9,8 2011 174 28 252 9,0 2012 172 30 257 8,6 2013 172 32 262 8,2 Quelle: Krankenhausstatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung und Berechnung der HA Hessen Agentur GmbH.

8 Einrichtungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen 209 Tab. 30: Medizinisch-technische Großgeräte in den hessischen Krankenhäusern im Zeitverlauf 2003 bis 2013 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Großgeräte insgesamt 574 593 643 647 668 698 733 821 902 929 926 Computertomografen 84 86 89 92 96 98 101 108 111 114 114 Dialysegeräte 259 265 299 299 304 332 335 393 454 481 469 Digitale Subtraktionsangiografiegeräte 37 41 45 44 44 46 51 59 66 63 65 Gammakameras 37 41 40 42 43 42 46 43 41 41 42 Herz-Lungen-Maschinen 32 25 27 26 31 30 33 33 34 35 36 Kernspintomografen 32 36 38 40 42 39 46 54 57 58 62 Koronarangiografische Arbeitsplätze 47 50 54 53 56 57 62 68 74 73 76 Linearbeschleuniger 25 25 25 25 27 27 29 31 31 30 30 Positronen-Emissions- Computertomografen 3 3 4 4 4 5 7 6 7 7 8 Stoßwellenlithotripter 17 20 21 21 20 21 21 22 24 24 21 Telekobalttherapiegeräte 1 1 1 1 1 1 2 4 3 3 3 Quelle: Krankenhausstatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH. 8.3 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen sind Einrichtungen, die der stationären Behandlung der Patientinnen und Patienten dienen, um eine Schwächung der Gesundheit, die in absehbarer Zeit voraussichtlich zu einer Krankheit führen würde, zu vermeiden bzw. die Genesung zu unterstützen. Im Vordergrund der medizinischen Rehabilitation steht der Versuch, einen die Teilhabe oder Erwerbsfähigkeit bedrohenden oder bereits entstandenen Gesundheitsschaden zu mildern, zu beseitigen oder dessen Folgen zu vermindern. Dadurch soll die Arbeitsfähigkeit erhalten oder wiederhergestellt oder eine Pflegebedürftigkeit vermieden werden. -7,4 % auf gut 173.000 zurück. Da die Pflegetage stärker rückläufig waren als die Fallzahlen, ist ein leichtes Absenken der durchschnittlichen Verweildauer von 27,3 Tagen auf 27,0 zu beobachten (Abb. 100). Durch den zunehmenden Anteil älterer Menschen in der Gesellschaft kann für den Bereich der Rehabilitation zukünftig von einer steigenden Nachfrage ausgegangen werden, da Ältere einen höheren Bedarf an rehabilitativen Maßnahmen haben. Abb. 100: Entwicklung der Fallzahlen und Verweildauern in hessischen Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen von 2003 bis 2013 Fallzahlen in Tausend 200 Durchschnittliche Verweildauer in Tagen 28,0 8.3.1 Fallzahlen und Bettenzahl Seit 1990 verringerte sich die Anzahl der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen kontinuierlich von 161 (1990) über 120 (2003) bis auf 96 (2013). Zwei Drittel der Einrichtungen befinden sich in privater Trägerschaft. Insgesamt beliefen sich die Bettenkapazitäten im Jahr 2013 auf 16.392. Damit verringerte sich die Bettenanzahl im Vergleich zu 2003 um 2.712 Betten (-14,2 %). 150 100 50 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 27,5 27,0 26,5 26,0 Im gleichen Zeitraum sind auch die Pflegetage und die Fallzahlen zurückgegangen. Die Pflegetage reduzierten sich um -8,6 % auf rund 4,7 Millionen. Die Fallzahl ging um Quelle: Krankenhausstatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH.

210 Gesundheitsbericht Hessen Abb. 101: Entwicklung des Personalbestands bezogen auf alle hessischen Vorsorgeund Rehabilitationseinrichtungen von 2003 bis 2013 Personenbestand in Tausend 12 Veränderungsrate Personenbestand (2003 = 100) 100 9 95 6 90 3 85 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 80 Ärztliches Personal Veränderungsrate ärztliches Personal Nichtärztliches Personal Veränderungsrate nichtärztliches Personal Quelle: Krankenhausstatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH. 8.3.2 Personal in Rehabilitationseinrichtungen In hessischen Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen waren im Jahr 2013 11.304 Personen beschäftigt. Im Vergleich zu dem Jahr 2003 hat sich sowohl das ärztliche Personal (-5,5 %) als auch das nichtärztliche Personal (-15,5 %) reduziert. Der starke Rückgang beim nichtärztlichen Personal ist vor allem auf die Jahre 2003 bis 2006 zurückzuführen. Nach einem Anstieg in den Folgejahren ist seit 2009 wieder ein Sinken des nichtärztlichen Personalbestands zu beobachten (Abb. 101). Ebenso wie bei den hessischen Krankenhäusern sind in den Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen Männer zu einem höheren Anteil in Leitungsfunktionen tätig als Frauen. 23 % der männlichen Ärzte in Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen sind als leitender Arzt beschäftigt. Bei Frauen liegt der vergleichbare Anteil bei nur 6 %. Beim nichtärztlichen Personal sind Frauen anteilsmäßig stärker als Männer im Pflegedienst tätig (Abb. 102). Abb. 102: Geschlechtsspezifische Verteilung des hauptamtlichen ärztlichen und nichtärztlichen Personals in hessischen Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen im Jahr 2013 100 % 6 % 100 % 80 % 23 % 19 % 80 % 50 % 41 % 60 % 26 % 60 % 6 % 40 % 75 % 40 % 5 % 29 % 20 % 0 % 51 % männlich weiblich 20 % 0 % 34 % 11 % männlich 24 % weiblich Assistenzärzte/ -ärztinnen Oberärzte/ -ärztinnen Leitende Ärzte/Ärztinnen Pflegedienst Funktionsdienst Medizinisch-technischer Dienst sonstige Personalgruppen Quelle: Krankenhausstatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH.

8 Einrichtungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen 211 8.4 Rettungsdienst in Hessen Die Rettungsdienste werden im Rahmen der öffentlichen Aufgaben der Gefahrenabwehr und der Gesundheitsvorsorge tätig. Sie versorgen die hessische Bevölkerung rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr mit den Leistungen einer flächendeckenden Notfallversorgung und der Durchführung von Krankentransporten. Der Rettungsdienst umfasst den bodengebundenen Rettungsdienst sowie ergänzend die Berg-, Luft- und Wasserrettung. Träger des bodengebundenen Rettungsdienstes sind die Landkreise und kreisfreien Städte. Sie haben eine ständig erreichbare und betriebsbereite Zentrale Leitstelle vorzuhalten, in der neben dem Rettungsdienst auch der Brandund Katastrophenschutz integriert ist. Diese Zentralen Leitstellen koordinieren den Einsatz der Rettungskräfte und Einsatzfahrzeuge, die an Rettungswachenstandorten im jeweiligen Kreis vorgehalten werden. Darüber hinaus werden zur notärztlichen Versorgung auf das gesamte Land verteilt gesondert Notarztwagen an Notarztstandorten bereitgestellt. In Hessen gibt es insgesamt 257 Rettungswachen und 76 Notarztstandorte (Stand: 2014). An diesen Standorten werden 495 Rettungswagen und Mehrzweckfahrzeuge sowie 83 Notarzteinsatzfahrzeuge vorgehalten. Die Aufgaben und die Einsatzfähigkeit der Rettungsdienste sind so zu organisieren, dass ein Notfall möglichst schnell erreicht wird. Als Vorgabe ist im Rettungsdienstplan des Landes Hessens genannt, dass 90 % der Notfälle innerhalb einer Frist von zehn Minuten nach Eingang der Notfallmeldung erreicht werden sollten (sogenannte Hilfsfrist). Im Gegensatz zu anderen Bundesländern gilt die Hilfsfrist in Hessen für alle Regionen. Es wird nicht zwischen ländlichen und städtischen Regionen unterschieden. Im Jahr 2014 konnte nicht in allen Landkreisen die Vorgabe des Rettungsdienstplanes eingehalten werden. In ländlich Tab. 31: Anzahl der Rettungswachen und Notarztstandorte sowie Rettungsdiensteinsätze je 1000 Einwohner und Erreichungsgrad in Hessen im Jahr 2014 Rettungswachen Notarztstandorte Rettungsdiensteinsätze je 1.000 Einwohner Erreichungsgrad 10 Minuten* Land Hessen 257 76 170 86,5 % Darmstadt, St. 5 2 149 94,1 % Frankfurt am Main, St. 18 5 177 91,0 % Offenbach am Main, St. 3 1 161 91,4 % Wiesbaden, St. 4 2 171 95,0 % LK Bergstraße 12 3 153 86,3 % LK Darmstadt-Dieburg 7 2 136 90,0 % LK Groß-Gerau 7 2 138 91,2 % Hochtaunuskreis 7 2 197 83,1 % Main-Kinzig-Kreis 14 4 163 91,0 % Main-Taunus-Kreis 5 2 156 88,9 % Odenwaldkreis 9 1 178 89,0 % LK Offenbach 8 3 136 91,1 % Rheingau-Taunus-Kreis 13 5 187 89,1 % Wetteraukreis 18 4 133 83,9 % LK Gießen 12 3 166 84,0 % Lahn-Dill-Kreis 14 4 153 90,9 % LK Limburg-Weilburg 8 3 170 80,1 % LK Marburg-Biedenkopf 15 3 164 87,2 % Vogelsbergkreis 8 3 180 73,4 % Kassel, St. und LK Kassel 18 5 229 85,8 % LK Fulda 11 3 162 85,0 % LK Hersfeld-Rotenburg 9 3 192 87,2 % Schwalm-Eder-Kreis 13 4 202 89,0 % LK Waldeck-Frankenberg 11 4 211 74,6 % Werra-Meißner-Kreis 8 3 190 86,8 % Legende: * Laut Rettungsdienstplan sollen 90 % der Einsätze innerhalb von zehn Minuten am Einsatzort sein. Quelle: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, Landesstatistik Rettungsdienst, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH.

212 Gesundheitsbericht Hessen geprägten Regionen wie z. B. im Vogelsbergkreis konnten knapp 74 % der Notfälle innerhalb einer Hilfsfrist von zehn Minuten erreicht werden, was jedoch einer Steigerung um 10,5 % zum Vorjahr entspricht. Hingegen wurden in der Stadt Wiesbaden 95 % der Notfälle innerhalb der Hilfsfrist von zehn Minuten erreicht (Tab. 31, S. 211). 8.4.1 Einsätze Im Jahr 2014 wurden rund 1.030.000 rettungsdienstliche Einsätze gezählt, sodass rechnerisch auf jede sechste Einwohnerin/jeden sechsten Einwohner ein Einsatz entfiel. Die Einsatzrate betrug 170 Einsätze pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Dabei entfielen für die Notfalleinsätze auf die Nutzung eines Rettungswagens 58 % und auf Inanspruchnahme eines Notarzteinsatzfahrzeugs 16 % der Einsätze. Die drei Rettungshubschrauber (Standorte Kassel, Fulda, Frankfurt) und die zwei Intensivtransporthubschrauber (Standorte Gießen und Reichelsheim/Wetterau) kamen nur bei einem verhältnismäßig geringen Teil aller Fälle zum Einsatz. Insgesamt wurden 2014 rund 5.700 solcher Hubschrauber einsätze erfasst, also rechnerisch ca. ein Einsatz je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner bzw. knapp 16 Einsätze am Tag. 8.4.2 Personal im Rettungsdienst Zu den 2014 im Rettungsdienst eingesetzten Kräften gehörten allein rund 7.000 hauptamtlich tätige Personen. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um Rettungsassistentinnen und -assistenten sowie Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter (rund 3.300 Personen), Rettungssanitäterinnen und -sanitäter (rund 1.700 Personen) sowie Notärztinnen und -ärzte (rund 1.500 Personen). Ebenso sind Personen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst ableisteten, im Rettungswesen tätig und tragen zum Erfolg der Rettungsdienste bei. 8.5 Ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen Die Darstellung der Pflegesituation in Hessen beruht auf Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes zur Pflegestatistik der Jahre 2003 bis 2013. Bei der Pflegestatistik handelt es sich um eine alle zwei Jahre stattfindende Erhebung des Bestands an ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, mit denen ein Versorgungsvertrag nach SGB XI besteht, sowie der Pflegegeldleistungen. 8.5.1 Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen Die Pflegeeinrichtungen werden unterschieden nach ambulanten Pflegediensten und stationären Pflegeheimen, in denen Pflegebedürftige vollstationär und/oder teilstationär (nur über Tag oder nur über Nacht) versorgt werden. Im Jahr 2013 wurden für Hessen 1.066 ambulante Pflegedienste erfasst, darunter 63 mehrgliedrige Einrichtungen, die sowohl ambulante als auch teil- und/oder vollstationäre Pflege leisten. Gegenüber 2003 ist die Zahl der ambulanten Pflegedienste um 35 % gestiegen. 72 % der ambulanten Pflegedienste werden von privatgewerblichen Trägern unterhalten, 24 % gehören freigemeinnützigen und 4 % öffentlichen Trägern an. Weiterhin wurden im Jahr 2013 für Hessen 815 stationäre Pflegeheime mit über 57.000 vollstationären und über 2.400 teilstationären Plätzen gezählt. Die Zahl der verfügbaren Plätze in den stationären Pflegeeinrichtungen hat dabei im Zeitraum von 2003 bis 2013 kontinuierlich zugenommen (+32 %). Je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Alter von 65 und mehr Jahren relativiert sich diese Entwicklung jedoch ein wenig, da sich auch die Zahl der älteren Personen in Hessen erhöht hat. Im Jahr 2013 waren in Hessen insgesamt 47 Plätze je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Alter von 65 und mehr Jahren in stationären Pflegeheimen verfügbar (2003: 42 Plätze) (Tab. 32). Tab. 32: Entwicklung von ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in Hessen von 2003 bis 2013 Jahr ambulante Pflegedienste* stationäre Pflegeheime* insgesamt insgesamt verfügbare Plätze insgesamt je 100.000 Einwohner** im Alter von 65 und mehr Jahren vollstationär teilstationär 2003 787 639 45.283 42 44.147 1.136 2005 802 649 47.561 41 46.376 1.185 2007 901 672 50.139 42 48.695 1.444 2009 947 732 53.857 44 52.162 1.695 2011 1.002 783 56.454 45 54.337 2.117 2013 1.066 815 59.611 47 57.162 2.449 Legende: * Am 15. Dezember des Jahres. ** Am 31. Dezember des Jahres. Quelle: Pflegestatistik Hessisches Statistisches Landesamt, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH.

8 Einrichtungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen 213 Tab. 33: Verteilung ambulanter und stationärer Pflegeeinrichtungen in den hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten (2013) Region ambulante Pflegedienste * stationäre Pflegeheime * insgesamt insgesamt verfügbare Plätze insgesamt je 100.000 Einwohner ** im Alter von 65 und mehr Jahren vollstationär teilstationär Darmstadt, St.. 24 18 1.493 54 1.433 60 Frankfurt am Main, St. 158 52 5.008 43 4.820 188 Offenbach am Main, St. 30 10 919 42 889 30 Wiesbaden, St. 57 29 2.370 43 2.325 45 Bergstraße 47 35 2.780 50 2.756 24 Darmstadt-Dieburg 37 30 2.010 34 1.927 83 Groß-Gerau 21 24 1.925 38 1.869 56 Hochtaunuskreis 28 30 2.579 50 2.529 50 Main-Kinzig-Kreis 56 47 3.833 43 3.620 213 Main-Taunus-Kreis 35 21 1.716 34 1.615 101 Odenwaldkreis 13 25 1.292 59 1.242 50 Offenbach 43 24 2.388 33 2.328 60 Rheingau-Taunus-Kreis 33 22 1.628 41 1.620 8 Wetteraukreis 36 35 3.141 51 3.068 73 Reg.-Bez. Darmstadt 618 402 33.082 43 32.041 1.041 Gießen 41 30 2.284 46 2.228 56 Lahn-Dill-Kreis 47 47 2.812 50 2.671 141 Limburg-Weilburg 34 29 1.728 48 1.636 92 Marburg-Biedenkopf 48 43 2.490 52 2.370 120 Vogelsbergkreis 15 20 1.281 51 1.236 45 Reg.-Bez. Gießen 185 169 10.595 50 10.141 454 Kassel, St. 56 30 2.024 50 1.905 119 Fulda 33 43 2.739 59 2.588 151 Hersfeld-Rotenburg 17 21 1.469 50 1.382 87 Kassel 55 52 3.426 57 3.174 252 Schwalm-Eder-Kreis 50 33 2.315 56 2.216 99 Waldeck-Frankenberg 25 40 2.390 64 2.199 191 Werra-Meißner-Kreis 27 25 1.571 61 1.516 55 Reg.-Bez. Kassel 263 244 15.934 57 14.980 954 Land Hessen 1.066 815 59.611 47 57.162 2.449 Legende: * Am 15. Dezember des Jahres. ** Am 31. Dezember des Jahres. Quelle: Pflegestatistik Hessisches Statistisches Landesamt, Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH. Die Dichte verfügbarer Betten variiert regional: So fällt die Zahl der verfügbaren Plätze in stationären Einrichtungen für Nord- und Mittelhessen in der Regel höher aus als für die meisten Regionen Südhessens. Die höchste Zahl an verfügbaren Plätzen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Alter von 65 und mehr Jahren war 2013 im Landkreis Waldeck-Frankenberg zu finden und die geringste im Landkreis Offenbach (Tab. 33).

214 Gesundheitsbericht Hessen Abb. 103: Personal in ambulanten Pflegeeinrichtungen Hessens (2013) Grundpflege (66,1 %) Hauswirtschaftliche Versorgung (13,1 %) Pflegedienstleitung (5,5 %) Verwaltung, Geschäftsführung (5,3 %) Häusliche Betreuung (5,1 %) Sonstiger Bereich (4,9 %) Abb. 104: Personal in stationären Pflegeeinrichtungen Hessens (2013) Pflege und Betreuung (64,9 %) Hauswirtschaftsbereich (18,2 %) Verwaltung, Geschäftsführung (5,1 %) Soziale Betreuung (4,6 %) Zusätzl. Betreuung ( 87b SGB XI) (3,5 %) Haustechnischer Bereich (2,2 %) Sonstiger Bereich (1,5 %) Überwiegender Tätigkeitsbereich Beschäftigte* Anteil weiblicher Personen* Überwiegender Tätigkeitsbereich Beschäftigte* Anteil weiblicher Personen* Grundpflege 14.262 88,3 % Hauswirtschaftliche Versorgung 2.822 94,0 % Pflegedienstleitung 1.187 79,9 % Verwaltung, Geschäftsführung 1.152 77,9 % Häusliche Betreuung 1.098 88,1 % Sonstiger Bereich 1.054 76,3 % Insgesamt 21.575 87,4 % Legende: * Am 15. Dezember des Jahres. Quelle: Pflegestatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung und Berechnung der HA Hessen Agentur GmbH. 8.5.2 Beschäftigte in der Pflege Ambulante Pflegedienste sind selbstständige wirtschaftliche Einrichtungen, die pflegebedürftige Menschen in ihrer Wohnung unter fachlicher Leitung einer ausgebildeten Pflegekraft pflegen und hauswirtschaftlich versorgen. Die ambulanten Pflegedienste Hessens hatten im Jahr 2013 rund 22.000 Beschäftigte, davon waren 87 % Frauen. In den stationären Pflegeheimen waren über 46.000 Personen beschäftigt, auch hier der größte Teil (85 %) Frauen. Sowohl in den ambulanten Einrichtungen als auch in den stationären Einrichtungen waren zwei Drittel der Beschäftigten im Tätigkeitsbereich Grundpflege bzw. Pflege und Betreuung tätig. Am zweithäufigsten waren Personen im hauswirtschaftlichen Tätigkeitsfeld beschäftigt. Noch mehr als in den anderen Tätigkeitsbereichen ist hier der Anteil der Frauen besonders hoch (Abb. 103 und Abb. 104). 8.5.3 Qualifikation des Pflegepersonals 21 % des Personals aller Pflegeeinrichtungen haben einen Abschluss als staatlich anerkannte Altenpflegerin und anerkannter Altenpfleger, 13 % als Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. Gesundheits- und Krankenpfleger. In ambulanten Einrichtungen ist der Anteil mit abgeschlossener Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. zum Gesundheits- und Krankenpfleger höher (24 %), während 19 % einen Abschluss als staatlich anerkannte/r Altenpfleger/-in haben. Für das Personal stationärer Einrichtungen beträgt der Anteil mit einem Berufsabschluss als staatlich anerkannte Altenpflegerin und anerkannter Pflege und Betreuung 29.911 85,7 % Hauswirtschaftsbereich 8.410 92,6 % Verwaltung, Geschäftsführung 2.355 78,0 % Soziale Betreuung 2.111 86,8 % Zusätzl. Betreuung ( 87b SGB XI) 1.632 90,5 % Haustechnischer Bereich 1.011 7,4 % Sonstiger Bereich 671 65,6 % Insgesamt 46.101 84,8 % Legende: * Am 15. Dezember des Jahres. Quelle: Pflegestatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung und Berechnung der HA Hessen Agentur GmbH. Altenpfleger 22 %, als Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. zum Gesundheits- und Krankenpfleger 7 %. Darüber hinaus findet sich eine Vielzahl weiterer Berufsabschlüsse wie Altenpflegehelferin und Altenpflegehelfer, Krankenpflegehelferin und Krankenpfleger, Gesundheitsund Kinderkrankenpflegerin bzw. Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, Ergotherapeutin und Ergotherapeut oder Fachhauswirtschafterin und Fachhauswirtschafter für ältere Menschen. Rund ein Viertel des Personals der hessischen ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen weist einen sonstigen Berufsabschluss auf. 19 % besitzen keinen Berufsabschluss oder befinden sich noch in Ausbildung (Abb. 105). Ein erheblicher Teil des Personals, wie auch des personellen Zuwachses in den vergangenen zehn Jahren, entfällt auf Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse. So ist das Personal in den Pflegeeinrichtungen zu 32 % in Vollzeit und zu 62 % in Teilzeit tätig. Bei den übrigen 6 % handelt es sich um Praktikantinnen und Praktikanten, Schülerinnen und Schüler und Auszubildende sowie Helferinnen und Helfer im Freiwilligen Sozialen Jahr und Helferinnen und Helfer im Bundesfreiwilligendienst. Die Dominanz der Teilzeitbeschäftigung erklärt sich durch den hohen Anteil an Frauen, die ihren Beruf neben Familienarbeit ausüben (Tab. 34).

8 Einrichtungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen 215 Abb. 105: Berufsabschlüsse des Personals in hessischen Pflegeeinrichtungen (2013) Sonstiger Berufsabschluss Staatlich anerkannte/r Altenpfleger/-in 14.344 Ohne Berufsabschluss/noch in Ausbildung Gesundheits- und Krankenpfleger/-in Staatlich anerkannte/r Altenpflegehelfer/-in Sonstiger pflegerischer Beruf Sonstiger hauswirtschaftlicher Berufsabschluss Krankenpflegehelfer/-in Sozialpädagogischer/sozialarbeiterischer Berufsabschluss Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in Ergotherapeut/-in Sonstiger Abschluss im Bereich nichtärztliche Heilberufe Abschluss einer pflegewiss. Ausbildung an FH/Uni Fachhauswirtschafter/-in für ältere Menschen Heilerziehungspfleger/-in, Heilerzieher/-in Familienpfleger/-in mit staatlichem Abschluss Physiotherapeut/-in (Krankengymnast/-in) Heilerziehungspflegehelfer/-in Heilpädagogin/Heilpädagoge Dorfhelfer/-in mit staatlichem Abschluss 12.940 8.447 3.553 3.281 2.497 1.875 664 613 522 442 396 235 145 126 123 30 26 5 17.412 0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 14.000 16.000 18.000 Anzahl der Beschäftigten Quelle: Pflegestatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung und Berechnung der HA Hessen Agentur GmbH. Tab. 34: Beschäftigungsverhältnisse des Personals in hessischen Pflegeeinrichtungen (1999 bis 2013) Pflegeeinrichtung/ Beschäftigungsverhältnis Beschäftigte * Verteilung nach Beschäftigungsverhältnis 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2003 2005 2007 2009 2011 2013 ambulante Pflegedienste 13.803 14.329 16.456 18.940 19.568 21.575 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % darunter ** : Vollzeitbeschäftigte 3.860 3.762 4.227 4.902 5.352 5.795 28 % 26,3 % 25,7 % 25,9 % 27,4 % 26,9 % Teilzeitbeschäftigte 9.473 10.109 11.737 13.538 13.847 15.133 68,6 % 70,5 % 71,3 % 71,5 % 70,8 % 70,1 % stationäre Heime 33.420 35.136 36.844 40.236 43.857 46.101 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % darunter ** : Vollzeitbeschäftigte 15.552 14.933 14.868 15.287 16.276 15.591 46,5 % 42,5 % 40,4 % 38 % 37,1 % 33,8 % Teilzeitbeschäftigte 15.570 17.694 19.137 22.135 24.733 26.567 46,6 % 50,4 % 51,9 % 55 % 56,4 % 57,6 % insgesamt 47.223 49.465 53.300 59.176 63.425 67.676 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % darunter ** : Vollzeitbeschäftigte 19.412 18.695 19.095 20.189 21.628 21.386 41,1 % 37,8 % 35,8 % 34, % 34,1 % 31,6 % Teilzeitbeschäftigte 25.043 27.803 30.874 35.673 38.580 41.700 53 % 56,2 % 57,9 % 60,3 % 60,8 % 61,6 % Legende: * Am 15. Dezember des Jahres. ** Ohne Praktikanten, Schüler und Auszubildende sowie Helfer im Freiwilligen Sozialen Jahr und Zivildienstleistende. Quelle: Pflegestatistik Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnung und Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH.

216 Gesundheitsbericht Hessen Abb. 106: Die Pflegebedürftigkeit nimmt mit höherem Alter zu 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % Alters gruppe 65 Jahre und älter, entsprechend sind 17 % der Pflegebedürftigen jünger als 65 Jahre (Abb. 106). Der Anteil der Pflegebedürftigen bei den Frauen ist in allen diesen Altersgruppen höher als die entsprechende Quote bei den Männern. Dies ist unter anderem auch durch die höhere Lebenserwartung bzw. den daraus entstehenden Frauenüberhang in den hohen Altersstufen erklärbar. Außerdem kann es auch durch eine höhere Häufigkeit des Alleinlebens oder ein anderes Antragsverhalten mitbedingt sein (Tab. 35). 1 0 % 65 Jahre und älter 75 Jahre und älter 85 Jahre und älter Quelle: Hessisches Sozialministerium, Hessen Agentur. Für Hessen wurden 2013 über 205.000 Pflegebedürftige verzeichnet, davon fast 70.000 Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz gem. 45a SGB XI. Etwa ein Drittel der Pflegebedürftigen (knapp 73.000) sind Männer und zwei Drittel (gut 132.000) Frauen. Damit sind insgesamt rund 3 % der Bevölkerung zu den Pflegebedürftigen zu rechnen. Hessenweit sind 37 % der Pflegebedürftigen 85 Jahre und älter, 69 % sind über 75 Jahre. 83 % der pflegebedürftigen Personen entfallen auf die Die Zahl der Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger in Hessen hat sich in den letzten zehn Jahren um fast ein Drittel erhöht von rund 155.000 Personen 2003 auf 205.000 Personen 2013. Der Anteil der Pflegebedürftigen stieg damit von 2,5 % im Jahr 2003 auf 3,4 % im Jahr 2013. Die demografische Entwicklung dürfte hierzu beigetragen haben: Der Anteil der Einwohnerinnen und Einwohner im Alter von 65 Jahren und mehr an der Bevölkerung nahm in diesem Zeitraum ebenfalls zu, nämlich von 17,7 % im Jahr 2003 auf 20,1 % im Jahr 2013. Wie auch bei den Pflegeeinrichtungen variiert der Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung regional. Tab. 35: Leistungsempfänger/innen in Hessen nach Geschlecht, Alter und Art der Leistungen (2013) Geschlecht/Alter Insgesamt * Anteil an der Ambulante Pflege * Stationäre Pflege * Pflegegeld *** Bevölkerung ** Insgesamt Darunter: vollstationäre Dauerpflege Männlich 72.774 2,5 14.540 13.755 13.186 44.479 Im Alter von 65 und mehr Jahren Im Alter von 75 und mehr Jahren Im Alter von 85 und mehr Jahren 54.085 10,2 12.412 11.819 11.296 29.854 40.936 17,5 10.163 9.111 8.675 21.662 17.081 36,8 4.605 4.362 4.155 8.114 Weiblich 132.352 4,3 30.065 37.061 35.772 65.226 Im Alter von 65 und mehr Jahren Im Alter von 75 und mehr Jahren Im Alter von 85 und mehr Jahren 115.397 16,9 27.578 35.723 34.481 52.096 100.650 28,3 24.370 32.837 31.718 43.443 58.148 53,8 13.820 21.933 21.251 22.395 Insgesamt 205.126 3,4 44.605 50.816 48.958 109.705 Im Alter von 65 und mehr Jahren Im Alter von 75 und mehr Jahren Im Alter von 85 und mehr Jahren 169.482 14,0 36.273 43.336 42.168 75.300 141.586 24,0 34.533 41.948 40.393 65.105 75.229 48,7 18.425 26.295 25.406 30.509 Legende: * Am 15. Dezember des Jahres. ** Am 31. Dezember des Jahres. *** Stichtag: 31.12.2013. Ohne Empfänger/-innen von Pflegegeld, die zusätzlich auch ambulante Pflege erhalten und dort bereits berücksichtigt sind. Quelle: Pflegestatistik Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnung und Darstellung der HA Hessen Agentur GmbH.

8 Einrichtungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen 217 Abb. 107: Verteilung der Leistungsempfänger/-innen in Hessen nach Art der Leistungen (2013) Geschlecht Ambulante Pflege Stationäre Pflege ambulante Pflege (21,7 %) stationäre Pflege (24,8 %) Pflegegeld (53,5 %) Pflegegeld männlich 20,0 % 18,9 % 61,1 % weiblich 22,7 % 28,0 % 49,3 % insgesamt 21,7 % 24,8 % 53,5 % Quelle: Pflegestatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung und Berechnung der HA Hessen Agentur GmbH. Tab. 36: Regionale Verteilung der Leistungsempfänger/ -innen Städten nach Art der Leistungen (2013) Stationäre Pflege Ambulante Pflege Pflegegeld Bergstraße (LK) 26,7 % 19,7 % 53,6 % Darmstadt 31,2 % 25,2 % 43,6 % Darmstadt- Dieburg (LK) 21,6 % 23,3 % 55,0 % Frankfurt am Main 21,6 % 26,7 % 51,7 % Fulda (LK) 25,7 % 17,1 % 57,2 % Gießen (LK) 23,4 % 22,2 % 54,4 % Groß-Gerau (LK) 24,5 % 16,0 % 59,6 % Hersfeld- Rotenburg (LK) 21,4 % 18,3 % 60,2 % Hochtaunuskreis 31,5 % 19,3 % 49,2 % Kassel 22,4 % 32,7 % 44,9 % Kassel (LK) 28,6 % 21,5 % 49,9 % Lahn-Dill-Kreis 24,3 % 22,3 % 53,4 % So fällt dieser für Nord- und Mittelhessen in der Regel höher aus als für die meisten Regionen Südhessens. Den höchsten Anteil Pflegebedürftiger an der Bevölkerung insgesamt wies im Jahr 2013 mit 5,3 % der Werra-Meißner-Kreis auf, den niedrigsten Anteil mit 2,6 % der Main-Taunus-Kreis. Mit 154.310 Menschen werden gut drei Viertel (75,2 %) aller Leistungsempfänger zu Hause versorgt, davon die große Mehrheit (71 %) ausschließlich durch Angehörige. Von den 109.700 durch Angehörige gepflegten Menschen waren rund 64 % (69.700 Personen) der Pflegestufe I, 29 % (31.300 Personen) der Pflegestufe II und 8 % oder 8.700 Personen der Pflegestufe III (einschl. Härtefälle) zuzuordnen. Die übrigen 44.600 zu Hause versorgten Pflegebedürftigen wurden von Pflegediensten betreut. 50.800 Pflegebedürftige wurden in stationären Einrichtungen vollstationär versorgt. Teilstationäre Pflegeleistungen erhielten 2.900 Pflegebedürftige. Frauen (28 %) werden dabei häufiger stationär gepflegt als Männer (19 %). Männer werden hingegen häufiger zu Hause betreut (61 %), der entsprechende Vergleichswert bei den Frauen liegt bei 49 % (Abb. 107). Regional bestehen zum Teil deutliche Unterschiede. Der höchste Anteil an stationär versorgten Pflegebedürftigen ist im Odenwaldkreis zu finden. Hier wurde 2013 fast jeder dritte Pflegebedürftige in Pflegeheimen versorgt hingegen nur ca. jeder fünfte im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg war der Anteil der Empfänger von Pflegegeld mit 60 % besonders hoch, d. h., die Pflege wird hier überdurchschnittlich häufig von Angehörigen Limburg- Weilburg (LK) 22,8 % 20,3 % 56,9 % Main-Kinzig-Kreis 24,2 % 16,1 % 59,7 % Main-Taunus-Kreis 21,8 % 22,3 % 55,9 % Marburg- Biedenkopf (LK) 22,7 % 26,3 % 51,0 % Odenwaldkreis 32,4 % 13,9 % 53,7 % Offenbach (LK) 23,4 % 18,4 % 58,2 % Offenbach am Main Rheingau- Taunus-Kreis Schwalm- Eder-Kreis 22,3 % 23,5 % 54,1 % 26,1 % 24,2 % 49,7 % 26,2 % 21,5 % 52,3 % Vogelsbergkreis 21,7 % 21,1 % 57,2 % Waldeck- Frankenberg (LK) Werra-Meißner- Kreis 30,7 % 19,1 % 50,2 % 23,2 % 22,5 % 54,3 % Wetteraukreis 26,1 % 19,2 % 54,7 % Wiesbaden 26,1 % 27,7 % 46,2 % Quelle: Pflegestatistik Hessisches Statistisches Landesamt 2013, Darstellung und Berechnung der HA Hessen Agentur GmbH auf Kartengrundlage der GfK Geomarketing GmbH. übernommen. Der größte Anteil der von ambulanten Diensten versorgten Pflegebedürftigen ist in der Stadt Kassel (33 %) zu finden. Eine eher nachrangige Rolle besitzt die ambulante Pflege mit einem Anteil von nur 14 % im Odenwaldkreis. Die regionalen Divergenzen dürften von verschiedenen Einflussgrößen, z. B. Verstädterung, soziostrukturellen Merkmalen oder regionalen Konzentration von Pflegeeinrichtungen, abhängen (Tab. 36).