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Atalanta (Dezember 1989) 20:221-228, Würzburg, ISSN 0171-0079 Neunte Ergänzung zu "Systematische Untersuchungen am Pieris napi-bryoniae-komplex (s.l.)" Pieris napi napoleon subspec. nov. von der Insel Korsika und Festlegung eines Neotypus von Pieris napi meridionalis Heyne, 1895 (Lepidoptera, Pieridae) von U lf Eitschberger eingegangen am 9.X.1989 Zusammenfassung: Die Populationen von Pieris napi (Linnaeus, 1758) von der Insel Korsika werden von Pieris napi meridionalis Heyne, 1895 abgetrennt und als Pieris napi napoleon subspec. nov. beschrieben. Zur Sicherung der nomenklatorischen Stabilität wird zweckmäßig ein Neotypus von Pieris napi meridionalis Heyne, 1895 designiert. Summary: The populations of Pieris napi (Linnaeus, 1758) from the island of Corsica are separated from Pieris napi meridionalis H eyne, 1895. They are described here as Pieris napi napoleon subspec. nov. For means of securing nomenclatural stability a neotype of Pieris napi meridionalis Heyne, 1895 is designated. In meiner Pieris-Revision habe ich die P. napi aus Korsika noch zu P. napi meridionalis Heyne gestellt, da zu wenig Material für eine klare Beurteilung vorlag (Eitschberger, 1984:114). Ferner wurden 2 <56 der gen. vern. als fragwürdig zu P. bryoniae gestellt. (I.c.:169). Diese Auffassung kann jetzt revidiert werden, da feststeht, daß es sich um Falter einer neuen Unterart von P. napi handelt. Somit dürfte auch das an gleicher Stelle erwähnte P. bryoniae d aus dem Museum Alexander Koenig, Bonn, ein falsches Fundortetikett tragen. Nach meinen Eindrücken, die ich 1987 auf der Insel gewinnen konnte, ist das Vorkommen von P. bryoniae auf Korsika nicht sehr wahrscheinlich. Das gesammelte und ex ovo gezüchtete Material von Pieris napi unterscheidet sich besonders durch die wesentlich fahlere Färbung der Hinterflügelunterseite von Pieris napi meridionalis, so daß es gerechtfertigt erscheint, sie von dieser zu trennen und als zu beschreiben. Pieris napi napoleon subspec. nov. Holotypus d (Tafel 1, Abb. 1), Spannweite (M3-M3) 47 mm, Vorderflügellänge (Wurzel- Apex) 26,6 mm; Corse, ca. 8 km E. Ghisoni, 450 m, 23.VI.1987, Angelika, Joh., Ulf Eitschberger leg., in coli. EMEM (Entomologisches Museum, Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen). 221

T A F E L 1a 222

T a fe l 1b 3 6 9 12 15 223

Allotypus 9 (Tafel 1, Abb. 2), Spannweite (M3-M3) 43,9 mm, Vorderflügellänge (Wurzel- Apex) 23,8 mm; Daten wie Holotypus, aber 28.VI. 1987, in coli. EMEM. Paratypen: 46 dd, 899, gen. aest., Daten wie Holotypus, 22., 23., 28. und 29.VI.1987; 4dd gen. vern., Daten wie Holotypus, nur 22., 23. und 29.VI.1987; 5 dd, 2 99 gleicher Herkunft, aber e.o. 21.VII.1987; 1 d gen. aest., Corse, ca. 3,5 km E Ponte Novu, 9.VII.1987; 1 d, 3 99 gen. aest., Corse, 1200-1900 m, Tasso, Col de Bottaglio, 6.V1I.1987; 3 dd gen. aest., Corse, ca. 1000 m, zw. Col de Bavella und Zonza, 6.VII.1987; 4 dd gen. aest., Corst, Aico, 620 m, 26.VI.1987, dito 1 9 in 400 m NN; 1 d, 1 9 gen. aest., Corse, 1450-1550 m, Haute Asco, 26.VII.1987; alle Falter Angelika, Johannes et Ulf Eitschberger leg.; 1 d, 2 99 gen. aest., Korsika, 13.-16.VI.1956, leg. Dr. R. Roell; 1d gen. aest., Korsika, Asco Tal, 300 m, 5.VI.1973, Dr. K. Schmidt; 1d gen. vern., Korsika, Restonica-Tal, 1300 m, 1.VI. 1973, Dr. Schmidt; 3dd, 1 9 gen. vern., Korsika, Asco, 13.V.1983, W. Back leg.; 1 9 gen. aest., Korsika, F3, 19.VIII.1966 e.o., Lorkovic cult., alle Falter in coli. EMEM; 2dd gen. aest., Korsika, Corte, 25.-27.VI. 1973, H. Pfister leg.; 3dd gen. aest., Korsika, Pinarello, 26.VI.- 1.VII.1973, H. Pfister leg.; 2dd, 299 gen. aest., Korsika, Asco, 2.-9-.VII.1973, H. Pfister leg.; alle Falter ex coli. Hermann Pfister, Weiden, in coli. EMEM. 1 d gen. aest., Corsica, Col de Vergio, 1400 m, 13.VII.1970, in coli. H. Z iegler; 1 d gen. aest., Corsica, Zozzo di Borgo, 9.VII.1970, in coli. H. Ziegler; 5 dd, 2 99 gen. aest., Korsika, Saco, 17.VII.1973; 1 d gen. aest., Korsika, Zonza, E.VI.1973, alle Falter leg. et coli. H. Pröse, Hof/Saale. Tafel 1a: Pieris napi napoleon subspec. nov., Oberseiten Tafel 1b: Pieris napi napoleon subspec. nov., Unterseiten Abb. 1: Holotypus d, Corse, ca. 8 km E Ghisoni, 450 m, 23.VI.1987, Angelika, Joh(annes), Ulf Eitschberger leg. Abb. 2: Allotypus 9, Daten wie Holotypus, 28.VI.1987 Abb. 3: Paratypus 9, Daten wie Holotypus, 28.VI.1987 Abb. 4: Paratypus d, Daten wie Holotypus, 28.VI.1987 Abb. 5: Paratypus d, Daten wie Holotypus, 22.VI.1987 Abb. 6: Paratypus 9, Daten wie Holotypus, 23.VI.1987 Abb. 7: Paratypus d, Corse, ca. 1000 m, zw. Col de Bavella und Zonza, 6.VII.1987, Angelika, Joh., Ulf Eitschberger leg. Abb. 8: Paratypus d, Daten wie Holotypus, 28.VI.1987 Abb. 9: Paratypus d, Daten wie Holotypus, 28.VI.1987 Abb. 10-14: Paratypen dd: Daten wie Holotypus, e.o. 21.VII.1987 Abb. 15: Paratypus 9, Daten wie Holotypus, e.o. 21.VII.1987 Tafel 2: Pieris napi meridionalis H eyne, 1895 Abb. 1-9: Italia, Toskana mer., in den nördl. Hängen bei Follonica, 29.V.-10.VI.1983, Eitschberger A. et U. leg. Abb. 9: Neotypus d, 03.VI.1983 Abb. 10, 11: Neotypus d, Ober- und Unterseite 224

225

Differentialdiagnose: Die Pieris napi napoleon subspec. nov. soll hier nur eingehend mit Pieris napi meridionalis H eyne, 1895 aus Italien verglichen werden. Bezüglich der anderen Unterarten sei auf die Beschreibungen und Abbildungen in Eitschberger (1984) verwiesen. Die dc5 von P. n. meridionalis sind vor allem bei der gen. aest. unterseits sehr hellgelb oder fahlgelb. Die gg hingegen sind zumeist kräftiger gelb gefärbt. Die Aufhellungstendenz ist bei den P. n. napoleon (5(5 unterseits noch ausgeprägter. Nicht selten sind beide Flügel fast einfarbig weiß. Es fällt hierbei auf, daß die Diskalflecke der Vorderflügelunterseite zumeist groß und kräftig entwickelt sind, in der Ausdehnung fast doppelt so groß wie bei P. n. meridionalis. Bei letzterer neigen die Diskalflecke zusätzlich noch zur Reduktion. Die Gelbfärbung der Hinterflügelunterseiten ist auch bei gezüchteten männlichen Faltern der gen. aest. der P. n. meridionalis intensiver. Bei den Zuchtfaltern von P. n. napoleon subspec. nov. bleibt die weißliche oder aufgehellte Tönung erhalten. Dies ist besonders hervorzuheben, da gerade alle P. napi-populationen, die bisher gezüchtet werden konnten, zu einer intensiveren Gelbfärbung, verglichen mit dem Ausgangsmaterial, neigten. Nach den wenigen, teilweise stark abgeflogenen 8 (5(5 der gen. vern. antenapoleon nom. nov. zu urteilen, ist besonders die schwarze Wurzelbestäubung der Hinterflügeloberseite kräftiger und ausgedehnter als bei der gen. vern. antemeridionalis; parallel hierzu sind auch die Aderenden stärker und weiter nach innen reichend schwarz beschuppt. Beide angesprochenen Merkmale, sowie die weißliche Grundfarbe der Hinterflügel, hatten uns damals auch dazu bewogen, die beiden eingangs von Dr. Udo Schmidt gefangenen (5(5 zu P. btyoniae Hbn. zu stellen. Die gg beider Unterarten sind sich sehr ähnlich. Jedenfalls reicht das vorliegende Material nicht zu einer klaren Differenzierung aus. Aufgrund der Unterschiede bei den (5(5 und der Isolation von P. n. napoleon subspec. nov. zu den P. napi-populationen des Festlandes im Norden und auch im Osten erscheint mir deren Benennung gerechtfertigt. Durch äußere Umstände bedingt, konnte leider nur eine kleine Zucht von P. n. napoleon subspec. nov. durchgeführt werden, so daß auch eine weitere Nachzucht unterbleiben mußte. Der Vollständigkeit halber sollen aber die L2/3, L4 und L5-Stadien abgebildet werden. Es hat den Anschein, daß die schwarzen Warzenflecken der L5 größer sind als bei P. n. napi (L). Eine genaue Analyse kann jedoch mangels guten Bildmaterials noch nicht erfolgen. Gleichfalls muß die Untersuchung der Puppenhüllen mit dem Rasterelektronenmikroskop auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden (eine umfangreiche Arbeit hierüber ist in Vorbereitung). Tafel 3: Raupenstadien von Pieris napi napoleon subspec. nov.; Corse, ca. 8 km E Ghisoni, 450 m Abb. 1: L2/3, 13.VII. 1987, ca. 4,59 mm Abb. 2: L 4, 18.VII.1987, ca. 10,56 mm Abb. 3: L4, gleiche Raupe wie Abb. 2, doppelte Vergrößererung Abb. 4: L5, 22.VII.1987, ca. 6,05 mm Länge des abgebildeten Abschnitts der Raupe 226

Sflfci 227

Aus Gründen der Stabilität erscheint es mir notwendig, von Pieris napi meridionalis einen Neotypus festzulegen. Die Originalbeschreibung von Heyne (1895) ist im Faksimiledruck in Eitschberger (1984:114) kopiert worden. Darin wird als Fluggebiet das mittlere Italien angegeben. Eine weitere Eingrenzung einer "Typenlokalität" ist nie erfolgt. Als einer der nächsten Autoren verwendet Röber (1907:49) diesen Namen und lokalisiert diese Subspezies in die Toskana. Typen haben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie existiert. Allein schon um den nach meiner Ansicht berechtigten Namen und die Verfügbarkeit dieses Taxons zu erhalten, glaube ich im Zusammenhang mit meiner umfangreichen Revision - berechtigt zu sein, einen Neotypus aus geeignetem Material zu fixieren. Da mir aus der Umgebung von Follonica/Toskana größere Serien aus dem Freiland und von Nachzuchten vorliegen, wähle ich aus diesem Material den Neotypus, ein d (Tafel 2, Abb. 9-11) aus. Dieser ist wie folgt etikettiert: Italia, Toscana mer., in den nördlichen Hängen bei Follonica, 03.VI.1983, Eitschberger, A. et U. leg.; er wird in coli. EMEM deponiert. Dieses d hat eine Spannweite (M3-M3) von 44,3 mm und eine Vorderflügellänge (Wurzel-Apex) von 26 mm. Eine weitere Beschreibung erübrigt sich aufgrund der farbigen Abbildungen. Literatur Eitschberger, U. (1984): Systematische Untersuchungen am Pieris napi-bryoniae- Komplex (s.l.) (Lepidoptera, Pieridae). - Herbipoliana 1(1):i-xxii, 1-504; (2): 1-601. Heyne, E., in Rühl, F. & E. Heyne (1895): Die palaearktischen Grossschmetterlinge, I und ihre Naturgeschichte. Nachträge und Berichtigungen:714. Röber, J., in Seitz, A. (1907): Die Groß-Schmetterlinge der Erde, l:49. Anschrift des Verfassers Dr. Ulf Eitschberger Humboldtstr. 13a D-8688 Marktleuthen 228