KITAZ Ausgabe 18 März 2012 > Brüder Grimm > Frau Holle > Dornröschen > Märchenlieder > Lernspiel Märchen
KITAZ Die KITAZ ( Kindertagesstätten - Zeitung ) ist eine Zeitschrift für Eltern und Kinder und erscheint halbjährlich. Diese Zeitung gibt die Möglichkeit für transparente und interaktive Arbeit mit den Eltern in der Kindertagesstätte. Durch die KITAZ werden Themen, Konzepte und Anleitungen in entsprechender Form nach "Außen" gegeben. Ein fester Bezug zur Kindertagesstätte wird hergestellt. Termine und Fakten werden weitergegeben und ein kontinuierlicher Informationsfluss sichergestellt. Wir freuen uns, wenn auch Eltern von der Möglichkeit Gebrauch machen, über Aktivitäten und Projekte in unserer Einrichtung zu berichten. 05.04.2012-09.04.2012 01.05.2012 04.05.2012 10.05.2012 17.05.2012 18.05.2012 28.05.2012 03.06.2012 07.06.2012 08.06.2012 15.06.2012 13.07.2012-03.08.2012 Osterferien. Die KiTa schließt bereits um 13:00 Uhr. Erster KiTa Tag ist am10.04.2012 Feiertag Übernachtung der Schulanfänger Muttertagsfeier Feiertag KiTa geschlossen Feiertag Sommerfest Feiertag KiTa geschlossen Sommerfahrt Sommerferien 2 KITAZ März 2012
KITAZ Inhalt KITAZ Editorial 3 >Editorial 4 > Brüder Grimm 5 > Frau Holle "Erzähl mir keine Märchen" Es war einmal.diese drei Worte entführen uns in die Welt des Märchens. Märchen sind sehr alt und haben bis heute den Zauber nicht verloren. Da in der heutigen Zeit, Kinder gerade mit sinnlichen Eindrücken überflutet werden, können wir Ihnen die Möglichkeit geben sich einmal mehr auf das "Zuhören zu konzentrieren. 6 > Dornröschen 7 > Märchenlieder Märchen haben sich über Jahrhunderte hinweg in allen Völkern entwickelt und stellen quasi die gebündelten Erfahrungen der Menschheit in Bezug auf Entwicklungen, Beziehungen und Entscheidungen dar, die das Leben des Einzelnen beeinflussen. 8 > Lernspiel Impressum Herausgeber: Kath. Kindertagesstätte St. Bonifatius Ihringshäuser Str. 3 34125 Kassel Tel.. 0561 / 873112 Fax: 0561 / 871977 e-mail: mgill.kita@gmx.de www.st-bonifatius-kassel.de Realisierung: Projektgruppe KITAZ Auflage: 100 Kita St. Bonifatius Veröffentlichungen und Vervielfältigungen auch in Auszügen nur nach Genehmigung. Märchen "übersetzen wichtige menschliche Lebenssituationen in Symbole und Bilder, deren Bedeutung Kinder im Märchenalter mit feinem Gespür erkennen. Sie verstehen die Botschaft der Märchen ganz intuitiv. Märchen bieten Helden, mit denen sich Kinder identifizieren können. Märchen zeigen Lösungsmöglichkeiten für Konfliktsituationen und problematische Entwicklungsschritte auf. Das Kind kann sich so unbewusst mit einer möglichen Lösung auseinander setzen, die ihm in seiner Entwicklung und in der Überwindung so mächtiger Gefühle wie Eifersucht, Angst oder Verlassenheit weiterhilft. Märchen regen die Phantasie an. Dies ist gerade in unserer gefühlsarmen und phantasielosen hochtechnisierten Umgebung von großer Wichtigkeit. Dies ist ein unschätzbarer Vorteil gegenüber der Reizüberflutung durch vorgefertigte Fernsehbilder, die überhaupt keinen Platz für Phantasie mehr lassen. Märchen vermitteln traditionelle Werte, die nie ungültig werden. Märchen machen keine Angst. Märchen verleihen lediglich den Ängsten, mit denen sich das Kind gerade beschäftigt, Gestalt und zeigen Wege auf, wie diese zu bewältigen sind. Nimmt die Angst des Kindes, gefressen zu werden, wie im Märchen "Hänsel und Gretel die Gestalt der bösen Hexe an, so kann es sich davon befreien, indem die Hexe im Backofen verbrannt wird. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen. Ihr KITAZ Team Quellen: www.elternwissen.com und Bausteine Kindergarten KITAZ März 2012 3
KITAZ Brüder Grimm Im Jahre 1803 Jakob ( 1785-1863) und Wilhelm (1786-1859) Grimm hatten die beiden Brüder die Romantiker Clemens Brentano und Achim von Arnim kennengelernt, die bei ihnen das Interesse für alte Hausmärchen weckten. Jacob und Wilhelm Grimm begannen in Kassel in ihrem bürgerlichen Umfeld, mündlich überlieferte Märchen zu sammeln und zu bearbeiten. Viele der gesammelten Märchen stammen von der ortsansässigen Märchenerzählerin Dorothea Viehmann, die keineswegs die alte Bäuerin war, als die die Grimms sie darstellten, sondern eine gebildete Frau. Eine weitere Quelle ist die Sammlung des französischen Charles Perrault, der seine Märchen ebenfalls nicht nur aus mündlicher Überlieferung; sondern auch von französischen und italienischen Märchensammlern, wie Giovanni Francesco Straparola und vor allem Giambattista Basile, übernahm. Bei anderen Märchen wird vermutet, dass sie aus der Feder der Grimms selbst stammten. Nach Ansicht vieler Forscher war die Pose der sorgfältigen Sammler alter Traditionen, die die Brüder einnahmen, weitgehend eine der Zeitstimmung der Romantik geschuldete Fiktion: Die Märchensammlung stellt vielmehr eine Mischung aus neuen Texten, Kunstmärchen und teils stark bearbeiteten und veränderten Volksmärchen dar. Die Texte wurden von Auflage zu Auflage weiter überarbeitet, teilweise verniedlicht und mit christlicher Moral unterfüttert. Die Grimms reagierten damit auch auf Kritik, die Märchen seien nicht kindgerecht. Um dem zeitgemäßen Geschmack des vorwiegend bürgerlichen Publikums entgegenzukommen, wurden auch wichtige Details geändert. So wurde aus der Mutter in Hänsel und Gretel eine Stiefmutter, denn ihr Verhalten, die Kinder zu verstoßen, war mit dem Mutterbild des Bürgertums nicht zu vereinbaren. In ihrer Vorrede zu der Ausgabe der Kinder - und Hausmärchen von 1815 erwähnen sie explizit, es handle sich bei ihrer Sammlung von Märchen um ein Erziehungsbuch. In Kassel befindet sich das "Brüder Grimm Museum". Dort erfährt man so einiges über die Märchensammler. Brüder Grimm-Museum Brüder Grimm-Platz 4 34117 Kassel Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Mittwochs bis 20 Uhr Preise: 3 Euro für Erwachsene. 1,50 Euro für Personen mit Ermäßigungsberechtigung Eintritt für Kinder- und Jugendliche bis 18 Jahre frei. 4 KITAZ März 2012
KITAZ Frau Holle Es war einmal eine Witwe, die hatte zwei Töchter. Eine Stieftochter, die wunderschön und sehr fleißig war, und eine leibliche Tochter, die hässlich und faul war. Die Mutter bevorzugte ihre faule Tochter und ließ die Stieftochter pausenlos schuften. Tagein, tagaus musste sie am Brunnen sitzen und Garn spinnen, bis ihre Hände blutig waren. Eines Tages fiel der Stieftochter die Spindel in den Brunnen, als sie dabei war die blutige Spule auszuwaschen. Die Stiefmutter kannte keine Gnade: das arme Mädchen musste die Spule zurückholen, sprang verzweifelt in den Brunnen und wurde ohnmächtig. Kurz darauf wachte die Stieftochter auf einer wunderschönen Blumenwiese auf und machte die Bekanntschaft von Frau Holle. Frau Holle war sehr herzlich und nahm das Mädchen bei sich auf. Fleißig wie sie war, half sie dafür gerne im Haushalt. Vor allem schüttelte sie ordentlich Frau Holles Bett aus, so dass die Federn flogen. Frau Holle hatte nämlich gesagt, dass es dann auf der Welt schneit. Obwohl es ihr sehr gut ging bei Frau Holle, bekam das Mädchen nach einer Weile Heimweh und wollte wieder nach Hause. Frau Holle hatte Verständnis. Sie führte die Stieftochter zu einem großen Tor, und als das Mädchen darunter stand, regnete es Gold herab: das war Frau Holles Lohn für all den Fleiß. Und da das ganze Gold an ihr hängen blieb bekam sie den Namen Goldmarie. Zurück zu Hause war die Stiefmutter natürlich sehr erfreut. Und sie wollte, dass ihre leiblichetochter dasselbe Schicksal ereilt. Also musste auch sie in den Brunnen springen und kam ins Haus von Frau Holle. Aber anstatt fleißig und gehorsam die Betten auszuschütteln und im Haushalt zu helfen, schlief das Mädchen lieber lang in den Tag hinein und faulenzte. Das gefiel Frau Holle gar nicht, und sie schickte den Faulpelz wieder nach Hause. Auch diesmal führte der Heimweg am großen Tor vorbei. Aber anstelle des erwarteten Goldregens prasselte ein großer Eimer voller Pech auf den Faulpelz herab auch eine Art Lohn, eben nur einer für schlechte Dienste. Das Pech blieb ein Leben lang an ihr hängen und brachte ihr den Namen Pechmarie ein. KITAZ März 2012 5
KITAZ Dornröschen Es war einmal lange vor unserer Zeit, da lebten ein König und eine Königin auf einem schönen Schloss. Und alles, was sie sich zu ihrem Glück noch wünschten, war ein Kind. Eines Tages, als sie schon nicht mehr daran glaubten, bekam die Königin eine kleine Prinzessin, die so schön war, dass der König es vor lauter Glück kaum fassen konnte.und der König veranstaltete ein großes Fest, er lud nicht bloß seine Verwandten, Freunde und Bekannten, sondern auch die weisen Feen dazu ein, damit sie dem Kind Glück brächten. Es waren ihrer dreizehn an der Zahl. Da er aber nur zwölf goldene Teller hatte, musste eine von ihnen daheim bleiben. Es war ein prachtvolles Fest, und als es zu Ende war, da beschenkten die weisen Frauen die kleine Prinzessin mit ihren Gaben: "Gesundheit, Schönheit, Reichtum.... " Als die elfte weise Frau ihre Wünsche gesagt hatte, kam plötzlich die dreizehnte weise Frau herein. Und aus Rache dafür, dass sie nicht eingeladen worden war, schrie sie bebend vor Zorn: "An ihrem fünfzehnten Geburtstag, soll sich die Königstochter an einer Spindel stechen und tot umfallen!" Dann verließ sie wortlos den Festsaal. Dann trat die zwölfte weise Frau vor, die ihren Wunsch ja noch nicht vorgetragen hatte. Sie konnte die Verwünschung zwar nicht aufheben, aber sie konnte ihn mildern und sagte: "Die Königstochter soll nicht tot umfallen. Sie soll stattdessen in einen tiefen Schlaf fallen, der 100 Jahre dauert." Und der König, der sein Kind schützen wollte, ließ in seinem Königreich die Spindeln im ganzen Land verbrennen. Und so verging die Zeit.... Als die Königstochter 15 Jahr alt wurde, waren der König und die Königin nicht im Haus, und das Mädchen war alleine im Schloss. Neugierig lief sie überall umher, wo sie vorher noch nie gewesen war. Und so kam sie auch über eine enge Wendeltreppe in einen Turm, wo eine alte Frau an einer Spindel saß. So etwas hatte sie noch nie gesehen und sie fragte: "Was machst du da?" Die Alte sagte: "Ich spinne den Flachs zu einem Faden, daraus wird Tuch gewebt, und daraus die schönen Kleider, die du trägst. Willst du es selbst mal ausprobieren?" Die Königstochter nahm die Spindel in die Hand, und wie vorhergesagt stach sie sich in den Finger, fiel auf ein Bett, das da stand, und fiel in einen tiefen Schlaf. Und in dem Augenblick fiel auch das ganze Schloss mit allen die darin lebten, in eine tiefen Schlaf. Der König und die Königin, die gerade zurückkehrten, schliefen auf der Stelle ein, und mit ihnen der gesamte Hofstaat, Dienerinnen und Diener, die Köche in der Küche, Stallburschen und Mägde, Pferde und Reiter, alle Tiere, die dort lebten... einfach alles. Und Ruhe legte sich über das Schloss... Und um das Schloss wuchs währendessen eine riesige Dornenhecke und hielt in den folgenden Jahren viele Prinzen davon ab, zur Prinzessein zu gelangen. Doch als die hundert Jahre vorbei waren, gelang es einem Prinzen zu ihr durch zu dringen, da alle Dornen pötzlich zu Rosen wurden. Und wie er so vor Dornröschen steht, fasst er sich ein Herz und küsst sie wach und auch das ganze Schloss füllt sich wieder mit Leben. Da wurde ihre Hochzeit in aller Pracht gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende. 6 KITAZ März 2012
KITAZ Lieder Dornröschen 1. Dornröschen war ein schönes Kind, : Schönes Kind, : Dornröschen war ein schönes Kind, Schönes Kind. 2. Dornröschen nimm dich ja in acht, : Ja in acht, : Dornröschen nimm dich ja in acht, Ja in acht. 3. Da kam die böse Fee herein, : Fee herein, : Da kam die böse Fee herein Und rief ihr zu: 4."Dornröschen schlafe hundert Jahr, : Hundert Jahr : Dornröschen schlafe hundert Jahr Und alle mit." 5.Und eine Hecke riesengroß, : Riesengroß : Und eine Hecke riesengroß Umgab das Schloß. 6.Da kam ein junger Königssohn, : Königssohn : Da kam ein junger Königssohn, Königssohn. 7. Er schlug die Hecke ganz entzwei, : ganz entzwei : Er schlug die Hecke ganz entzwei, Ganz entzwei. 8. Dornröschen wache wieder auf, : Wieder auf, : Dornröschen wache wieder auf, Wieder auf. 9. Da feierten sie das Hochzeitsfest, : Hochzeitsfest: Da feierten sie das Hochzeitsfest, Das Hochzeitsfest. 10.Und alle freuten herzlich sich, : Herzlich sich. : Es freute sich auch herzlich mit, Das ganze Land. Frau Holle In einem Brunnen von Frau Holle, in einem wunderschönen Haus. Sie hat viele, viele Betten sie schüttelt sie gern aus. Refrain: Schneeflocken, Schneeflocken weich wie Wolle aus dem Himmel von Frau Holle. (1 mal wiederholen) Eines Tages kam zu ihr, ein Mädchen fleißig, gut und lieb. Ihre Arbeit hat sich ausbezahlt, fortan hieß sie nur Goldmarie. Refrain: Schneeflocken, Schneeflocken weich wie Wolle aus dem Himmel von Frau Holle. (1 mal wiederholen) Und dieses Mädchen hat ne Schwester, nur sie war faul und gar nicht lieb. Sie faulenzte den ganzen Tag, fortan hieß sie nur Pechmarie. Refrain: Schneeflocken, Schneeflocken weich wie Wolle aus dem Himmel von Frau Holle. (1 mal wiederholen) KITAZ März 2012 7
KITAZ Lernspiel FROSCHKÖNIG lle Hänsel und Gretel 8 KITAZ März 2012