Recyclingbaustoffe im Straßenbau Möglichkeiten, Vorteile und Rahmenbedingungen für den Einsatz
Inhalt Hessische Straßen- und Verkehrsverwaltung (HSVV) Gesetze, Richtlinien und ergänzende Festlegungen Beispiele aus der Praxis
Aufbau der HSVV Hessische Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen (HLSV) 12 Ämter für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) 3 Baustoff- und Bodenprüfstellen (BBP) 60 Autobahn- und Straßenmeistereien
Straßennetz in Hessen ca. 960 km Autobahnen ca. 3.100 km Bundesstraßen ca. 7.200 km Landesstraßen ca. 5.000 km Kreisstraßen
betreuen heißt... (aus-) bauen instandsetzen pflegen und unterhalten
Anforderungen an die Straße (verkehrs-)sicher dauerhaft kostengünstig
Bauvolumen pro Jahr * ca. 320 Mio. für Bundesfernstraßen ca. 50 Mio. für Landesstraßen ca. 25 Mio. für Kreisstraßen * Durchschnitt errechnet aus dem Bauvolumen 2004 und 2005
Ausbaustoffe aus Straßenbaumaßnahmen Überschussmassen (Bodenmaterialien) Bankettmaterial (Oberboden) Straßenaufbruch (aus dem dem Oberbau) Auffüllungen Abbruchmaterialien (Ingenieurbauwerke) kontaminierte Böden
Abfallaufkommen aus Straßenbaumaßnahmen zur Verwertung in Hessen jährlich ca. 7 Millionen Tonnen davon sind ca. 1,2 Mio. Tonnen Straßenaufbruch Vorrangstruktur des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG) Abfallvermeidung (Planung der Baumaßnahme) - Wiederverwertung am Herkunftsort Abfallverwertung - Wiederverwertung in anderen Baumaßnahmen Abfallbeseitigung - Deponierung oder Verbrennung
Zusätzlich Technische Vertragsbedingungen Technische Lieferbedingungen Richtlinien Kreislaufwirtschaftsgesetz Merkblätter Ergänzende Festlegungen
Rechtliche Grundlagen und Regelwerke, I (KrW-/AbfG) Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes TL Gestein-StB 04 (Techn. Lieferbedingungen für Gesteinskörnung, 2004) EF Gestein (Ergänzende Festlegungen für Mineralstoffe, Ausgabe 2006) EF Straßenpech (Ergänzende Festlegungen für Straßenpech, Ausgabe 2004) TL Asphaltgranulat-StB 04 (Techn. Lieferbedingungen für Asphaltgranulat, 2004) EF Asphalt (Ergänzende Festlegungen, Ausgabe 2001)
Rechtliche Grundlagen und Regelwerke, II RuVA-StB 01 (Richtlinien für die umweltverträgliche Verwertung von Ausbaustoffen mit teer-/pechtypischen Bestandteilen sowie für die Verwertung von Ausbauasphalt im Straßenbau, Ausgabe 2001, Fassung 2005) RuA-StB 01 (Richtlinien für die umweltverträgliche Anwendung von industriellen Nebenprodukten und Recycling-Baustoffen im Straßenbau, Ausgabe 2001) Merkblätter Wiederverwertung von mineralischen Baustoffen als RC- Baustoffe im Straßenbau (Ausgabe 2002) Verwertung von Asphaltgranulat (Ausgabe 2000) etc.
Güteüberwachung Stand Oktober 2006 TL G SoB für RC Gemische TL G Asphalt für Asphalt ZTV T / ZTV Asphalt EF Gestein EF Asphalt EF Straßenpech
TL Gestein-StB 04
RC-Baustoffe nach TL Gestein-StB 04
RuA-StB 01 Richtlinien für die umweltverträgliche Anwendung von industriellen Nebenprodukten und RC-Baustoffen im Straßenbau, Fassung 2005 Einsatzmöglichkeiten gemäß Anhang 1 Schutzwirkung der GW-Überdeckung groß groß bis mittel mittel bis gering WSG III B HSG IV WSG III A HSG III Schutzwirkung der GW-Überdeckung groß 1 2 3 4 5 1 Einbau wasserundurchlässig + + + nur 1.1 bis 1.7, 1.10, 1.11 + nur 1.1 bis 1.4, 1.11 + nur 1.1 bis 1.3 2 Einbau teildurchlässig + nur 2.1 bis 2.5, 2.10 + nur 2.1 bis 2.3 + nur 2.1, 2.2 + nur 2.1, 2.2? 3 Einbau wasserdurchlässig????? + = Anwendung zulässig;? = Anwendung nicht zulässig am Beispiel des Recycling-Baustoffs - 3 (RC-3)
Einsatzmöglichkeiten nach RuA-StB 01, I Nummerierung gemäß Anhang 1 Einbau in oder unter wasserundurchlässiger Schicht (Asphalt, Beton, Pflaster/Platten mit abgedichteten Fugen) z.b. 1.1 Asphaltdecke, Betondecke oder Tragdeckschicht aus Asphalt 1.2 Asphalttragschicht unter wasserundurchlässiger Schicht 1.3 Tragschicht mit hydraulischen Bindemitteln unter wasserundurchlässiger Schicht 1.4 Tragschicht ohne Bindemittel unter wasserundurchlässiger Schicht 1.5 Unterbau bis 1 m unter Planum unter wasserundurchlässiger Schicht
Einsatzmöglichkeiten nach RuA-StB 01, II Nummerierung gemäß Anhang 1 Einbau in oder unter teildurchlässiger Schicht (Pflaster/Platten ohne Fugenabdichtung, teildurchlässige Tragschichten, feinkörnige Abdeckung mit kulturfähigem Boden) 2.1 Asphalttragschicht unter teildurchlässiger Schicht 2.2 Tragschicht mit hydraulischen Bindemitteln unter teildurchlässiger Schicht 2.3 Tragschicht ohne Bindemittel unter teildurchlässiger Schicht 2.4 Unterbau bis 1 m unter Planum unter teildurchlässiger Schicht
Einsatzmöglichkeiten nach RuA-StB 01, III Nummerierung gemäß Anhang 1 Einbau in oder unter wasserdurchlässiger Schicht 3.1 Deckschicht ohne Bindemittel 3.2 Tragschicht ohne Bindemittel unter wasserdurchlässiger Schicht 3.3 Unterbau unter wasserdurchlässiger Schicht 3.4 Bodenverbesserung unter wasserdurchlässiger Schicht 3.5 Verfüllen von Baugruben unter wasserdurchlässiger Schicht 3.7 Überschütten von unterirdischen Bauwerken unter wasserdurchlässiger Schicht
Ausbau Lagerung - Einbau Ausbau lagenweise, sortenreiner Ausbau Schlitzlöffelbagger Lagerung nach Bundesimmissionsschutzgesetz Lagerung auf der Baustelle Einbau gemäß ZTV T-StB
Ausbau
Anlage zur Aufbereitung von Altschotter BAB A 5, bei Grünberg
Einbau
Einsatz von pechhaltigem Straßenaufbruch mögliche Anwendung Straße der Bauklasse III (RStO, Zeile 2.2) 3 cm Splittmastixasphalt 0/8 S (PmB 45) 5 cm Asphaltbinder 0/16 S (Bitumen 30/45) 10 cm Asphalttragschicht 0/32 CS (Bintumen50/70) 15 cm Hydraulisch gebundene Fundationsschicht (HGF, mit teerpechhaltigem Ausbaumaterial) 15 cm Verfestigung der FSS 0/32 22 bis 32 cm Frostschutzschicht 0/32 70 bis 80 cm frostsicherer Gesamtaufbau auf tragfähigem Planum Die Versiegelung der Schichtflanken erfolgt durch eine Versiegelung mit Bitumenemulsion (z. B. U 60 K) mit 2 Spritzlagen in einer Menge von mindestens 2 kg/m².
BAB A 7, bei Homberg / Efze Frostschutzschicht (FSS) 0/32, Dicke = 40 cm aus 35 bis 40 % Asphaltfräsgut 60 bis 65 % Betongranulat FSS aus 100 % RC-Baustoffe
Recycling Bilanz - Straßenoberbau bis zu 100 % der anfallenden Massen aus dem klassifizierten Straßenoberbau in Hessen können im Einzelfall wiederverwertet werden in gebundene Schichten (z.b. HGF) ungebundene Schichten (z.b. FSS, STS)
Eignungsprüfung folgende Informationen muss eine Eignungsprüfung enthalten Herkunft Art der Aufbereitung Begründung für stoffliche Zusammensetzung
Beispiel einer vorgelegten Eignungsprüfung Betongranulat sollte als FSS verwendet werden und war gemäß Eignungsprüfung wie folgt aufgebaut Vorabsiebung 0/5 und 5/32 Zusammensetzung 40% von 0/5 und 30% von 5/32 plus 30 % Asphaltgranulat Eignung des Materials wurde angezweifelt Nachfrage führte zu einer Änderung der Zusammensetzung
Vorteile Ressourcenschonung Neuen Baustoffen Deponiefläche Finanzielle Einsparungen keine oder weniger Deponiekosten weniger Transportkosten
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!!