IV.Stamm Mollusca. 2.Klasse: Muscheln Bivalvia. 3.Klasse: Kopffüßer Cephalopoda



Ähnliche Dokumente
Cephalopoda - Kopffüß. üßer. Eine Übersicht

Einführung in die Paläontologie Sommer 2012

Herz & Blutgefäße des Menschen sowie Blutdruck

Protokoll Mollusca. Till Biskup Matrikelnummer: November 1999

Kapitel Weichtiere

Schu ler untersuchen Kalmare: Präparation eines faszinierenden Jägers im Kontext von Ökologie und Evolution (Sek II)

Großflossentintenfisch (lvlag110pi1111c1 atlantica) Einzige Lebendaufnahme Solvin Zankl

Phylum Mollusca Weichtiere

Wozu brauchen wir überhaupt einen Kreislaufapparat? Was ist überhaupt der Kreislaufapparat? Kreislaufapparat = Blutgefäßsystem + Lymphgefäßsystem

Blutgefäßsystem. Gesamtlänge: ca km Transportvolumen pro Tag: ca l Blut

Inhaltsverzeichnis Przedmowa... 2 Vorwort... 3 Inhaltsverzeichnis... 5

Elektrokardiogramm und Herztöne: Hintergrund

Was macht eigentlich das Herz? Lehrerinformation

ENERGY. pause. Nacken Perspektiven - Möglichkeiten. Nacken

Fossile Cephalopoden mit Weichteilen

Das menschliche Kreislauf- System

Herz-Kreislauf Probleme. Herzinfarkt, Herzstillstand 07. Juli :30 bis 19:50 Uhr Hallenbad Untermosen Wädenswil. Seite

Wir. sehen Augenmuskel Slow Food Deutschland e.v. Iris (Regenbogenhaut) Netzhaut (Retina) Linse. Pupille (Sehloch) Hornhaut.

Folie 1. Herz-Kreislauf

1 Übungen für die Wirbelsäule bei Morbus Bechterew

Was macht eigentlich das Herz? Lehrerinformation

Paläozoologie Morphologie und Systematik der ausgestorbenen Tiere

Kaufmännische Grundlagen im Sport

KLEx Weichtiere im Bauplan-Vergleich

Wassergymnastik. Grundsätzliches

Der Mensch und der Tintenfisch

Yoga verbessert die Laufqualität

Sepia officinalis L. Der gemeine Tintenfisch. Ein Beispiel der Untersuchung

Zusätzliche Informationen: Information 1: Sch folgen LP und arbeiten dann selbstständig

Schulmaterial Seepferdchen

Sezieren eines Schweinefußes

Fetales Herz-Screening in der niedergelassenen Praxis

Wochenplan im Fach Biologie TF3

Das Herz. 02a / Das Herz

Articulata (Gliedertiere) : Annelida + Arthropoda

für Erwachsene Nachholbildung

Jack, der Tauchfrosch

Qi Gong Kranichform. Version 1.5. Ji Ming Zhang, Shu Li Wang Tai Chi Zentrum Nürnberg c T.

Einführung in die Neuroanatomie Bauplan, vegetatives Nervensystem

Mein Tierplakat. Sie fressen 15 Kilo Gras und trinken 30 Liter Wasser. Sie fressen in der Nacht.

M 1.1: Checkup beim Taucharzt Die Blutdruckmessung

Level 1. 4 Sicherer Sprung in standtiefes Wasser Die Kinder können selbstständig vom Beckenrand in standtiefes Wasser (Brusthöhe des Kindes) springen.

Anatomie Lehrerinformation

Grundlagen Aufbau des vegetativen Nervensystems

Von Lea Scheidner Tintenfische

Grundlagen der Ernährung

Abduktoren (Schenkelabspreizer) Gluteus beidseits (Po Muskulatur) Seite 1

Anatomisch / physiologische. Grundlagen. des Herz-Kreislauf-Systems

Wie ist das gesunde Herz aufgebaut? (vereinfachte Darstellung)

Der normale Herzrhythmus Prof. Dr. med. Dietrich Andresen, Kardiologie an der Evangelischen Elisabeth Klinik, Berlin

Robert Koch-Gymnasium Deggendorf GRUNDWISSENKARTEN NATUR UND TECHNIK. 5. Jahrgangsstufe

Häkelanleitung. Der alte Hund. Design von K. Godinez.

Eine sehr sanfte Ausführung der Fünf Tibeter (v.a. bei Beschwerden des Bewegungsapparates) kann in unseren Kursen als Alternative angeboten werden.

Fortbewegung im / auf dem Wasser

Biologie. I. Grundlegende Begriffe im Überblick:

Mollusca. Mollusca. Nach den Arthropoda der artenreichste Tierstamm Haben alle Lebensräume besiedelt:

Das Neuron (= Die Nervenzelle)

CD 9 - Kundalini Yoga Kriya zur Stärkung des magnetischen Feldes und des Herzzentrums (Aura & Herz)

Wiederbelebung für Schülerinnen und Schüler

QUALI Vorbereitung Sport

Grundwissen Natur und Technik 5. Klasse

Schwimmtechnik - Warum Wasserlage und Körperhaltung so wichtig sind von Felix Gmünder

Mobile Museumskiste Artenvielfalt Lebensraum Wiese. Arbeitsblätter. mit Lösungen

I. Mechanik. I.4 Fluid-Dynamik: Strömungen in Flüssigkeiten und Gasen. Physik für Mediziner 1

Praxis INTEGRI AG Hirschengraben 7. T F integri.ch MIKROPAUSEN ÜBUNG 1

Anatomie und Physiologie der Vögel

Den Puls wahrnehmen Lehrerinformation

Glia- sowie Nervenzellen (= Neuronen) sind die Bausteine des Nervensystems. Beide Zellarten unterscheiden sich vorwiegend in ihren Aufgaben.

Kalkalgen. Sanders_Evolution

Lernkontrolle Lehrerinformation

DIE AUGEN DER MOLLUSKEN

Qi Gong Die 8 Schätze Energetische Körperübungen aus dem Fernen Osten.

GRUNDWISSEN BIOLOGIE DER 6. JAHRGANGSSTUFE

Kiel. Für Schülerinnen und Schüler von 8 bis 12 Jahren. Begleitheft zum Vortrag von Dr. Uwe Piatkowski

Evolution der Tiere kein Intelligent Design

Grundaufbau. Das menschliche Herz setzt sich aus 2 Teilen zusammen.

Vorlesung: Spezielle Zoologie WS 2017/2018

Beitrag zur Kenntnis des Zentralnervensystems von Platyhedyle denudata SALVINI-PLAWEN 1973 (Ascoglossa, Gastropoda)

Für Schülerinnen und Schüler von 8 bis 12 Jahren. Tintenfische Athleten der Ozeane Begleitheft zum Vortrag von Dr. Uwe Piatkowski

Häkelanleitung. Emily, die Anziehpuppe. Design von K. Godinez.

Infografiken und Themenbilder Vorhofflimmern Risikofaktor für einen Schlaganfall

Dirty Dog. Maultiertritt. Gesäß, unterer Rücken, Hüftbeuger (1) Ischiocrurale Gruppe, Gesäß, unterer Rücken (1)

Von jedem Cerebralganglion gehen ferner den Darm umgreifend. und Cryptochiton Stellen, zeigt jederseits Kiemenblättcheu

Herztöne und Herzfrequenz

1. Aufrechter Stand Motorik Fersen abwechselnd anheben aber Fußspitzen bleiben immer auf dem Boden

Kinder und Schüleruni Kiel2013

Funktionsmodell des Blutkreislaufes

spitäler schaffhausen

Übungen für Bauch, Beine und Po

Methode: Aktivierung mit der Methode Lerntempoduett Fach: Naturwissenschaften. Thema des Unterrichtsbeispiels: Blutkreislauf Klassenstufe: 6

CURRICULUM AUS NATURWISSENSCHAFTEN Biologie und Erdwissenschaften 1. Biennium FOWI

WASSERRETTUNG MIT RETTUNGSBOJE

Zellen. Biologie. Kennzeichen des Lebens. Das Skelett des Menschen. Zellen sind die kleinste Einheit aller Lebewesen.

Liebe, Lust und Stress. Teil 1 Mein Körper. Überschrift. Eine Broschüre für Mädchen und junge Frauen in leichter Sprache

Einführung in die Neuroanatomie Bauplan, vegetatives Nervensystem

BAND 51 SEHEN HÖREN MITMACHEN

Übungen für deine Fitness

Stoffwechsel und Gesamtorganismus

Beispiel für die Integration von Neuen Medien in den Unterricht

Grundwissen 5. Jahrgangsstufe 1. Teil

Transkript:

IV.Stamm Mollusca 1.Klasse: Schnecken Gastropoda 1.Ordnung: Kiemenschnecken Vorderkiemer Prosobranchia Hinterkiemer Opisthobranchia 2.Ordnung: Lungenschnecken Pulmonata 2.Klasse: Muscheln Bivalvia 3.Klasse: Kopffüßer Cephalopoda 1.Unterklasse: Zweikiemer Dibranchiata 1.Ordnung: Zehnfüßer Decabrachia (Kalmare, Sepia) 2.Ordnung: Achtfüßer Octobrachia (Octopus vulgaris=gemeine Krake) 2.Unterklasse: Vierkiemer Tetrabranchiata Ordnung: Nautilida christoflang@mac.com Kükenthal: Leitfaden für das Zoologische Paktikum Neil A.Campbell: Biologie P.Weisz: Science of Zoologie http://biodidac.bio.uottawa.ca

Ad 3.Klasse: Kopffüßer (Cephalopoda) 1.Unterklasse: Zweikiemer Dibranchiata 1.Ordnung: Zehnfüßer Decabrachia (Kalmare, Sepia) 2.Ordnung: Achtfüßer Octobrachia (Octopus vulgaris=gemeine Krake) 2.Unterklasse: Vierkiemer Tetrabranchiata Ordnung: Nautilida

Molluskenkörper / Cephalopoda Die Cephalopoden haben einen bilateral-symmetrischen Körper, an dem sich zwei durch eine Einschnürung getrennte Hauptabschnitte unterscheiden lassen : Kopf und Rumpf. Um Cephalopoden mit anderen Mollusken vergleichen zu können, muss der Kopf nach unten und die freie Spitze des Rumpfes nach oben gerichtet sein. Wir finden dann unschwer die vier Teile des Molluskenkörpers : Kopf, Fuß, Eingeweidesack und Mantel. Der Rumpf entspricht im Wesentlichen dem Eingeweidesack. Das dem Kopf entgegengesetzte Körperende stellt also den höchsten Punkt des Eingeweidesackes dar. Er wird wie bei den anderen Mollusken von einem Mantel umfasst, der hinten als Mantelfalte herunterhängt und hier eine Mantelhöhle überdacht, die sich hinten über dem Kopf in einer Spalte öffnet. In ihr liegen die Kiemen. Ferner münden in der Mantelhöhle der Enddarm mit dem Tintensekret 1 der Analdrüse, die Exkretions- und Geschlechtsorgane. Eine eigentümliche Umbildung hat der ursprüngliche Molluskenfuß erfahren. Sein Vorderabschnitt ist um den Mund herum gewachsen und zu 8 oder 10 mit Saugnäpfen 2 besetzten Armen (Nautilus zahlreiche Cirren ) umgebildet, sein Hinterabschnitt ist in ein Paar bauchwärts gekrümmter Seitenlappen ausgezogen, die durch Verwachsung zum Trichter werden, einem konischen Rohr, das zum Ausstoßen des Atemwassers 3 dient. Die Haut der Cephalopoden besitzt die Fähigkeit des nervös gesteuerten Farb- und Musterwechsels. Unter der Epidermis liegen große verschieden gefärbte Chromatophoren 4, die durch kontrahierte Muskelzellen vergrößert und durch erschlaffte verkleinert werden. Die Farben erlangen besondere Leuchtkraft durch reflektierende 5 und irisierende Zellen (Iridocyten), die tiefer in der Cutis liegen. Am seitlichen Körperrand finden sich vielfach Flossen für das Vorwärtsschwimmen 6. Für das Rückwärtsschießen 7 kontrahieren die Cephalopoden die starke Mantelmuskulatur und pressen mit großer Gewalt das Atemwasser durch den Trichter aus der Mantelhöhle. Im Nervensystem umfassen die Ganglien ringförmig den Schlund. Im Verlauf der beiden Sehnerven sind mächtige Ganglia optica entwickelt. Meist sind selbständige Brachialganglien (Armganglien) mit eigenen Armnerven vorhanden. Der Mantel besitzt eigene Sternganglien (Ganglia stellata). Der Darmtrakt wird vom sympathischen Ganglion gastricum innerviert. Von den Sinnesorganen heben sich besonders die Augen ab. Nautilus hat die einfachst gebauten Grubenaugen, die modernen Dibranchiata besitzen everse Linsenaugen 8 (die Nervenfasern verlassen die Retinazellen an der Augenaußenseite). Das Blutgefäßsystem ist größtenteils geschlossen, nur Gehirn und Speicheldrüsen (bei Octopus auch der Magen) liegen innerhalb venöser Blutlakunen. In das arterielle Herz 9 (Körpermitte) münden die Kiemenvenen (2 oder 4) - Anschwellungen dieser sind Vorkammern. Aus der Herzkammer treiben nach hinten (Aorta abdominalis) und vorn (Aorta cephalica) abgehende Arterien das Blut in den Körper. Das verbrauchte Blut wird durch 2 Hohlvenen (Vena cava anterior, Vena cava posterior) gesammelt und durch 2 an der Kiemenbasis liegende Kiemenherzen durch die Kiemen gepumpt. Das Blut gelangt durch die Kiemenvenen wieder zum arteriellen Herzen. Blutfarbstoff 10 ist Hämocyanin. Eine äußere Schale hat nur mehr Nautilus (nach hinten spiralig eingerollt und durch Septen gekammert). Alle anderen Gattungen haben eine innere Schale 11, weil die Schalendrüse des Mantels durch Faltenbildung in das Körperinnere verlagert wurde (bei Sepia: Schulp, verkalkt, bei Loligo horniger Gladius). Fächerübergreifend 1 Sepia, Melanin 2 Saugnäpfe, Saugglocke... 3 Atemwasser 4 Farbpigmente, Farbwechsel 5 Reflexion, Lichtbrechung (Kristalle ) 6 Schwimmen, Schweben, Tauchen (gekammerter Schulp > Auftrieb) 7 Rückstoßprinzip 8 Auge, dioptrischer Apparat 9 Herz: Druck-, Saugpumpe 10 Hämocyanin, Kupfer 11 Schulp, Kalziumkarbonat

Loligo sp., Kalmar

Loligo sp., female

Loligo sp., male

Loligo sp., situs, Digestiv system

Loligo sp., situs, Circulatory system