Informationen zur Meningokokken-C- Impfung



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Transkript:

Informationen zur Meningokokken-C- Impfung Patienteninformation Impfempfehlung

Gut informiert besser geschützt! Was sind Meningokokken und wie werden sie übertragen? Meningokokken sind Bakterien, die besonders schwere und lebensbedrohliche Erkrankungen auslösen können. Durch Tröpfcheninfektion also beim Niesen, Husten oder Sprechen werden sie von Mensch zu Mensch übertragen. Etwa 10 Prozent der Bevölkerung tragen Meningokokken im Nasen- Rachenraum, ohne selbst zu erkranken. Circa jeder Zehnte kann Meningokokken übertragen. Meningokokken sehen wie paarig liegende Kugeln aus. Sie siedeln sich im Nasen- Rachenraum an. Zu einer Meningokokken-Erkrankung kommt es, wenn die Bakterien über die Schleimhäute in den Organismus gelangen und dort eine Entzündung auslösen. Sie verursachen vor allem zwei schwere Krankheitsbilder: Die Hirnhautentzündung (Meningitis) und die Blutvergiftung (Sepsis). In Europa sind hauptsächlich zwei Gruppen von Meningokokken Auslöser von Erkrankungen: Meningokokken Typ B und Typ C. Wo und wann treten Meningokokken auf? Meningokokken-Erkrankungen treten sporadisch auf. Vor allem im Winter und Frühjahr parallel zur Erkältungs- und Grippesaison kommt es klassischerweise zu einem Anstieg der Fälle.

Wer trägt ein erhöhtes Erkrankungsrisiko? Wer ist besonders gefährdet? Prinzipiell können Menschen in jedem Alter erkranken. Am häufigsten tritt die Infektion allerdings bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen auf. Säuglinge und Kinder Säuglinge und Kinder bis fünf Jahre sind besonders gefährdet, weil ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. Jugendliche Etwa 20 Prozent aller Erkrankungen treten bei Teenagern auf. Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren sind aufgrund ihres sozialen Verhaltens anfällig für eine Infektion: Sie gehen zusammen auf Parties und in die Disco oder trinken aus einem Glas. Ein weiterer Risikofaktor, der in dieser Altersgruppe zum Tragen kommen kann, ist das Rauchen und natürlich das Küssen. Eine Schutzimpfung kann bei Jugendlichen eine Ansteckung wirksam vorbeugen.

Krankheitsverlauf Was macht die Meningokokken-C- Erreger so gefährlich? Meningokokken-C-Erkrankungen sind vor allem wegen ihres rasanten Verlaufes gefürchtet. Ein Kind, das mit leichtem Unwohlsein zu Bett gebracht wird, kann am nächsten Morgen schon todkrank sein. Das Tückische: Die Erkrankung beginnt unspezifisch und lässt sich zunächst kaum von einer gewöhnlichen Grippe unterscheiden. Dabei zählt jede Minute: Der Patient muss sofort mit Antibiotika behandelt werden. Es drohen Folgeschäden wie Taubheit, geistige Behinderungen oder Amputationen. Trotz modernster Therapiemöglichkeiten kommt für knapp 10 Prozent der Erkrankten jede Hilfe zu spät. Wie äußert sich eine Meningokokken- C-Erkrankung? Die ersten Symptome gleichen denen einer Grippe oder eines grippalen Infektes: Der Patient kämpft mit Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Übelkeit. Weitere mögliche Anzeichen sind Nackensteifigkeit, Lichtscheue, Krampfanfälle und Benommenheit. In der Regel verspüren die Betroffenen ein schweres Krankheitsgefühl, das sich innerhalb kurzer Zeit aus völliger Gesundheit heraus entwickeln kann. Im weiteren Verlauf kann es auch zu Einblutungen in die Haut kommen (s. Bild). Bei Kleinkindern und Säuglingen sind die Symptome oft weniger deutlich ausgeprägt.

Früherkennung ist lebenswichtig! Woran erkenne ich eine Meningokokken-Erkrankung? Eine Meningokokken-Erkrankung ist ein absoluter Notfall und muss unverzüglich intensivmedizinisch behandelt werden! Die frühen Anzeichen zu erkennen und rasch zu handeln, kann daher lebenswichtig sein. Es können einzelne oder auch mehrere der folgenden Symptome auftreten: Symptome bei Säuglingen Fieber, Reizbarkeit, schrilles Schreien oder Wimmern Teilnahmslosigkeit, starrer Gesichtsausdruck, Appetitlosigkeit Überstrecken von Hals oder Rücken leicht nach außen gewölbte Schädel-Fontanelle Krampfanfälle Einblutungen in die Haut Symptome bei Jugendlichen hohes Fieber starke Kopf-, Glieder-, Gelenk- oder Muskelschmerzen ausgeprägte Nackensteifheit Abneigung gegen helles Licht, Übelkeit, Erbrechen Teilnahmslosigkeit, Verwirrtheit, Benommenheit Krampfanfälle Einblutungen in die Haut Schnelles Handeln rettet Leben! Der Patient muss sofort intensivmedizinisch behandelt werden.

Vor Meningokokken schützen Die Impfung kann meine Kinder vor Meningokokken-C schützen! Im Alltag kann man Meningokokken nicht aus dem Weg gehen ; ungefähr jeder Zehnte kann unwissentlich das Bakterium übertragen, weil er es im Nasen-Rachenraum beherbergt. Da die Erkrankung in einem unberechenbaren Tempo verlaufen kann und am Anfang schwer zu erkennen ist, kommt der vorbeugenden Schutzimpfung eine besondere Bedeutung zu. Gegen Meningokokken-C gibt es schon seit einigen Jahren einen wirksamen Impfstoff. Es gibt ebenfalls Impfungen gegen Meningokokken A, C, W-135 und Y. Diese ist für Risikogruppen indiziert sowie dann sinnvoll, wenn Sie in ein Land reisen, in welchem diese Serogruppen vorkommen (z.b. in ein afrikanisches Land). Im Bedarfsfall sprechen Sie hierzu bitte Ihren Arzt an. Verträglichkeit der Meningokokken- C-Impfung Die Impfung gegen Meningokokken-C ist gut verträglich. Wie bei jeder Impfung können lokale Rötungen um die Injektionsstelle, Schwellungen oder Fieber auftreten. Impfreaktionen klingen normalerweise nach wenigen Tagen ab. Volle Kostenübernahme: Die Kosten werden bis zum 18. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. *

Impfempfehlung für Reisende In welchen Ländern bin ich gefährdet? Die Meningokokken-Erkrankung ist eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit. Bei Reisen in Meningokokken-Risikogebiete (z.b. Meningitisgürtel in Afrika) ist die Impfung empfohlen. Islamische Pilger sollten vor der Hadsch nach Mekka ihren Impfstatus überprüfen. Die Gesundheitsbehörden in Saudi-Arabien verlangen bei der Einreise unter anderem Impfungen gegen Meningokokken. Besonders relevant wird die Impfung für Jugendliche vor einem anstehenden Schüleraustausch oder Auslandsaufenthalt: In vielen europäischen Ländern, wie zum Beispiel England, den Niederlanden oder Spanien, gehört die Impfung gegen Meningokokken C zum Standard für Schulpflichtige. Im Bedarfsfall sprechen Sie hierzu bitte Ihren Arzt an. Weltweite Verbreitung von Meningokokken-Serogruppen Meningitis-Gürtel A B C Nordamerika B C Y Europa B C A Asien B C Y W 135 Afrika W 135 B C Y W 135 B Südamerika C Y W 135 Australien B C

Impfempfehlungen in Deutschland Meningokokken-C auf einen Blick Wer braucht einen Impfschutz vor Meningokokken-C? Gemäß der Sächsischen Impfkommission (SIKO) sollen alle Kinder im 3. Lebensmonat standardmäßig gegen Meningokokken-C geimpft werden. Für einen zuverlässigen Impfschutz ist mit den modernen Impfstoffen eine einzige Injektion ausreichend. Vor allem Kinder und Jugendliche sind gefährdet Die Erkrankung ist wegen ihres schweren und rasanten Verlaufs gefürchtet Die Krankheitszeichen können zu Beginn leicht mit einer gewöhnlichen Grippe verwechselt werden Die Impfung gegen Meningokokken-C ist für alle in Sachsen lebenden Kinder im dritten Lebensmonat eine Standardimpfung Kinder und Jugendliche ohne Impfschutz sollen bis spätestens zum 18. Lebensjahr die Impfung nachholen Eine Impfung ab dem vollendeten 2. Lebensmonat Kinder und Jugendliche ohne Impfschutz sollen die Impfung bis zum 18. Lebensjahr nachholen. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.* Gerade Jugendliche sind in Deutschland noch immer nicht ausreichend gegen Meningokokken-C geschützt. Die Kosten für die Impfung werden von den Krankenkassen bis zum 18. Lebensjahr oder für gesundheitlich gefährdete Personen übernommen* Volle Kostenübernahme: Die Kosten werden bis zum 18. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.* Diese Information wurde Ihnen überreicht von: 2163_1507_50000_PRAD_TK Impfempfehlungen für Reisen Unsere Karte verrät Ihnen welche Serogruppen weltweit vorkommen. * Quelle: Schutzimpfungs-Richtlinie Gemeinsamer Bundesausschuss, Stand: 14. Februar 2015 https://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/60 Herausgeber: Pfizer Pharma GmbH, Linkstraße 10, 10785 Berlin