nachhaltig Stadtgrün Berliner Pflanzen Obstanbau im Garten Auszug aus der Internet-Broschüre

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Transkript:

nachhaltig Stadtgrün Berliner Pflanzen Obstanbau im Garten Auszug aus der Internet-Broschüre

Inhalt Vorwort 3 Mit der Pflanzung fängt es an 4 Im kurzen Überblick: Auswahl häufiger Schadursachen 10 Kernobst allgemein 10 Apfel 11 Birne und Quitte 12 Aprikose, Pfirsich und Pflaume 13 Kirsche 14 Him- und Brombeeren 15 Stachel- und Johannisbeeren 16 Erdbeeren 17 Hasel- und Walnuss 18 Reben 18 Wichtige Gegenspieler der Schädlinge 19 Förderung heimischer Nützlinge 21 Ein Handbuch zum Download 22 Impressum 23

Berliner Pflanzen Obstanbau in Berlin Vorwort Gut für Berlin: Die Gartenkultur Berlin ist eine grüne Stadt öffentliche und private Grünflächen nehmen über ein Drittel der städtischen Fläche ein. Berliner Wälder, großzügig gestaltete Stadtparks, Kleingärten und zunehmend auch Gemeinschaftsgärten machen die Stadt attraktiv. Die Gartennutzung in Berlin hat eine lange Tradition. Waren es um 1800 die Armengärten, prägten später die Schrebergärten und Laubenkolonien das privat genutzte Grün der Stadt. Im Wandel der Zeit verändern sich auch die Nutzergruppen. Neben den individuell genutzten Klein- und Siedlergärten kommen künftig auch gemeinschaftlich genutzte Flächen wie zum Beispiel Mietergärten und multikulturelle Gärten hinzu. Die Vielfalt an Parks und Gärten macht Berlin zu einer unvergleichlich grünen Metropole. Mit dieser Broschüre unterstützten wir mit fachlichen Hinweisen alle Gartenfreunde bei der Pflege ihrer Pflanzen, damit wir alle die Gartenkultur Berlins auch zukünftig in vollen Zügen genießen können. Ich wünsche uns viel Freude in den vielfältigen Gärten der Stadt. Michael Müller Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Der Integrierte Pflanzenschutz Mit der Vielfalt an Pflanzen bieten Gärten auch Erregern von Pflanzenkrankheiten oder tierischen Pflanzenschädlingen eine Lebensgrundlage. Beim Integrierten Pflanzenschutz stehen bei der Abwehr von Pflanzenkrankheiten und -schädlingen die Förderung des Wachstums und die Gesunderhaltung der Kulturpflanzen im Vordergrund. Durch abgestimmte, miteinander verträgliche, umweltschonende Verfahren werden die Gartenkulturen geschützt. Mensch, Tier, Naturhaushalt und Grundwasser werden geschont und die natürliche Vielfalt des Gartens bewahrt. Entscheidend ist die richtige Diagnose der Schadursache. Diese Broschüre soll in einem ersten Schritt bei der Diagnose helfen. In der begleitenden Online-Version unter www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz/ obst/ werden die speziell für die Berliner Region wichtigsten Pflanzenkrankheiten und Schädlinge an Kern-, Stein- und Beerenobst im Detail mit den entsprechenden Gegenmaßnahmen vorgestellt, damit Sie in Zukunft so viel Freude wie möglich mit Ihrem Garten haben. Ausführliche Informationen zu Schadursachen, Hand lungs hil fen und Gegenmaßnahmen fin den Sie unter: www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz/obst/ 3

Mit der Pflanzung fängt es an Von den Anfragen an das Pflanzenschutzamt Berlin betreffen 41 % nichtparasitäre Ursachen (z. B. Standortbedingungen, Pflegefehler) 24 % Pflanzenkrankheiten 35 % tierische Schaderreger 4

Berliner Pflanzen Obstanbau in Berlin Mit der Pflanzung fängt es an Bei den meisten Obstarten handelt es sich um langlebige Gewächse. Es ist deshalb sinnvoll, schon vor der Pflanzung die speziellen Ansprüche der Gehölze an Standortverhältnisse, Nährstoff- und Wasserbedarf, aber auch die Befruchtungsverhältnisse der einzelnen Sorten zu bedenken. Auch über den Pflanzzeitpunkt, die Wuchsintensität, den damit verbundenen Pflegeaufwand und die notwendigen Pflanzenabstände sollten vorher alle wichtigen Informationen eingeholt werden. Und: Um eine gute Befruchtung zu erreichen, ist es bei Süßkirschen, aber auch bei Äpfeln und Birnen ratsam, mehrere Bäume unterschiedlicher Sorten zu pflanzen. Für die meisten Obstgehölze, mit Ausnahme der stark holzfrostempfindlichen Arten, ist der Herbst die beste Pflanzzeit. Von Wuchsformen Die Pflanzabstände zwischen Bäumen und Sträuchern richten sich nach der Wuchsintensität der Einzelgehölze. Hier müssen spezielle Baumformen und Veredelungsunterlagen berücksichtigt werden: Wuchsform Unterlage Obstart Pflanzabstände (in m) Apfel 6 10 Birne 5 7 Pflaume 3 5 Halb- und stark- bis mittel- Süßkirsche 4 7 Hochstämme starkwachsend Sauerkirsche 3 5 Aprikose 3 4 Pfirsich 3 4 Quitte 3 4 starkwachsend 3 4 Buschbäume/Spindelbusch schwachwachsend 2 2,5 alle Arten Säulenobst/schlanke Spindel schwach- bis mittel- 1,5 3 Hecken- und Spalierobst starkwachsend 1 1,5 5

und Unterlagen Besonders in kleinen Gärten sollten schwach wachsende Unterlagen gewählt werden. Von Vorteil sind hier früher Erntebeginn, regelmäßige Fruchtung, leichte Ernte, geringer Schnittumfang und geringer Standraum. Aber es gibt auch Nachteile, zu denen eine geringe Standfestigkeit der Bäume, höherer Pflegeaufwand und eine eingeschränkte Lebensdauer gehören. Je schwachwüchsiger die Bäume sind, umso besser müssen die Standortbedingungen und die Pflege sein. Vor allem auf reinen Sandböden ist die Verwendung von schwachwachsenden Unterlagen ungünstig, weil jede Störung in der Pflege zu geringerer Wuchsleistung führt. Apfelblüte im Garten Übrigens: Vor allem Fachbaumschulen bieten eine gute Beratung zur Wahl geeigneter Unterlagen einzelner Obstarten. Obstart Apfel Birne Wuchseigenschaften einzelner Unterlagen Schwachwachsend Mittelstarkwachsend Starkwachsend M9 (feuerbrandanfällig) M26 (auch für schlechte Böden) Sämling Bitterfelder M27 (nur gute Böden) M7 Antonowka P22, P16 MM106 A2 Supporter 1, 2, 3 MM111 (frosthart, trockenheitstolerant, wenig anfällig für Blutlaus u. Kragenfäule) Quitte C (gute Böden, kurzlebig) Quitte A Pyrodwarf BA 29 OHF (feuerbrandresistent, kleinfrüchtig) Mostbirnen (Sämling) Quitte Quitte A Kirschen Weiroot (=W)72 Maxma 14 Sämling Vogelkirschen W158 Colt (in Berlin nicht sicher frosthart) F 12/1 GiSelA5 W 13 (Ausläufer bildend) W53 Pflaumen und Zwetschen Pixy (kleine Früchte) WEITO 226 (Scharka-empfindlich) St. Julien A Fereley (frostempfindlich) Ishtara C GF 655/2 WaVit Myrobalane GF 8/1 Brompton (Ausläufer bildend) Pfirsich Pumi-Select St. Julien A Sämling Pfirsich Aprikose GF 655/2 Sämling Aprikose Walnuss Schwarznuss Walnusssämling 6

Berliner Pflanzen Obstanbau in Berlin Mit der Pflanzung fängt es an Seit einigen Jahren werden für sehr kleine Gärten oder zur Gefäßbepflanzung auf Terrassen und Balkonen auch Sonderformen der Spindelbäume angeboten: die sogenannten Mehrsorten-Obstbäume. Um die Lebensdauer der verwendeten Sorten mit meist unterschiedlichem Wuchsverhalten zu erhöhen, muss gezielt beschnitten werden. Die optimale Pflanzung Für die Gehölzpflanzung muss der Boden tiefgründig durchwurzelbar sein, verdichtete Schichten im Unterboden sind deshalb vor der Pflanzung aufzulockern. Dazu muss das Pflanzloch ausreichend tief und breit sein, damit der Ballen vollständig Platz findet. Der Baum wird dann so tief ins Pflanzloch gesetzt, dass sich die Veredelungsstelle am Wurzelhals des Baumes nach der Pflanzung etwa handbreit über der Erde befindet. Maximale Lebensdauer: Starkwüchsiger Hochstamm: 60 bis 100 Jahre Halbstämme und Spindelbuschbäume: 60 Jahre Spalierobst und schlanke Spindel: 20 bis 40 Jahre 7

Apfelspalier im Kleingarten Anschließend wird die Pflanzgrube mit dem lockeren Aushub wieder verfüllt. Nach Einschlämmen mit reichlich Wasser wird die Erde durch Antreten verdichtet. Geringe Beimengungen von Kompost zur Aushuberde sind möglich. Aber Vorsicht: Das Verfüllen mit reinem Kompost führt zu Wurzelfäulnis. Mineraldünger oder Stalldung gehören überhaupt nicht ins Pflanzloch. Nicht vergessen werden sollte ein Gießring. In den ersten Standjahren braucht der Baum einen stabilen Pfahl als Stütze, der direkt neben dem Baum eingeschlagen wird. Sollte der Pflanzschnitt nicht bereits in der Baumschule geschehen sein, muss er nach der Pflanzung erfolgen. Als Maß gilt, dass das Volumen der Krone an die Ballengröße anpasst wird. 8

Berliner Pflanzen Obstanbau in Berlin Mit der Pflanzung fängt es an Pflege In den ersten drei bis fünf Standjahren fördert eine offene unbewachsene Baumscheibe die Wurzelneubildung und sichert die optimale Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Durch einen Erziehungsschnitt muss in dieser Zeit auch für stabile Gerüstäste gesorgt werden. Auf Früchte verzichtet man in dieser Zeit besser, denn sie kosten die Pflanze viel Kraft. In den Folgejahren wird durch rechtzeitige Schnittmaßnahmen für einen guten Ansatz von Fruchtholz gesorgt und damit die spätere Ertragsfähigkeit gesteigert. Eine abgestimmte Nährstoff- und Wasserversorgung ist von Anfang an wichtig. Deshalb empfiehlt sich die Nährstoffanalyse des Bodens durch ein Bodenlabor. Mit den Ergebnissen kann dann gezielt gedüngt werden. Für die Hobbygärtner reicht es, wenn sie diese Untersuchungen alle drei Jahre vornehmen lassen. Wenn Komposterde eingesetzt wird, darf sie bei der Düngemittelberechnung nicht vergessen werden! Gerüstaufbau an jungem Apfel Pflanzenschutzmaßnahmen Im Sinne des Integrierten Pflanzenschutzes sollte der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel weitgehend vermieden werden und nur bei nicht tolerierbaren Schäden oder Ertragseinbußen Anwendung finden. In solchen Fällen sind ausschließlich für den Haus- und Kleingartenbereich bzw. für nichtberufliche Anwender zugelassene Präparate einzusetzen, die möglichst selektiv wirken, bienenungefährlich und nützlingsschonend sind. Um überwinternde Schädlinge an Obstgehölzen zu Vegetationsbeginn deutlich zu reduzieren, hat sich vor allem eine Austriebsspritzung bewährt. Dafür zugelassene Präparate enthalten pflanzenverträgliche Raps- oder Mineralöle. Werden derartige Mittel zum Zeitpunkt des Gehölzaustriebes fein verteilt auf die Zweige gesprüht, umschließen sie die auf der Gehölzrinde vorhandenen Schädlinge mit einem leichten Ölfilm, der zum Ersticken der Schädlinge führt. Nützliche Insekten wie Marienkäfer oder Florfliegen, die erst während der Vegetationszeit zufliegen, werden bei dieser Spritzbehandlung nicht getroffen. Allerdings können Nützlinge, die ebenfalls am Obstgehölz überwintern, zum Beispiel Raubmilben oder die Eier nützlicher Wanzen, durch den Ölfilm geschädigt werden. Deshalb sollte die Austriebsspritzung nur erfolgen, wenn im Vorjahr starker Schädlingsbefall festgestellt wurde. Unsachgemäßer Winterschnitt am Apfelbaum 9

Details zu Schadursachen und Gegenmaßnahmen: www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz/obst/ Nutzungshinweis Detaillierte Informationen zu Schadursachen, Handlungshilfen und Gegenmaßnahmen sind auf der Internetseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zu finden. www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz/obst/ Im kurzen Überblick: Auswahl häufiger Schadursachen Auf den folgenden Seiten sind die wichtigsten Schadursachen für verschiedene Obstarten und Obstsorten tabellarisch aufgelistet. Sie helfen bei der ersten Identifizierung im Garten. Schadbilder Kernobst allgemein Schorf Braun- bis schwarzgrün gefärbte Flecken auf Äpfel- und Birnenblättern, oft eng begrenzt und ineinander übergehend. Feuerbrand Schwarze, hakenförmig verkrümmte Triebspitzen, bernsteinfarbene Schleim tropfen und krebsartige Wucherungen. 3. Oberhautrisse durch Schorf Schorf auf Apfelblatt 3. Schorfinfektion auf Früchten Typische Feuerbrandsymptome am Zweig Feuerbrand an Quitte 10

Berliner Pflanzen Obstanbau in Berlin Überblick: Häufige Schadursachen Schadbilder Apfel Apfelwickler Sichtbare Ausbohrlöcher mit braunem Kot auswurf, blassrosa Raupe in Kernhausnähe. Früchte mitunter einseitig deformiert. Apfelmehltau Knospen schlank und deformiert, gekrümmte Blätter, beidseitig mit einem weiß bemehlten Belag überzogen. Kotaustritt durch Befall des Apfelwicklers Apfelwickler Falter 3. Apfelwicklerlarve 3. 3. 4. Links, Mitte: kranke Knospe; Rechts: gesunde Knospe Typische Mehltaukerze 3. Blattsymptome durch Mehltau 4. Fruchtsymptome durch Mehltau Blutlaus Watteähnliche Gebilde ab Mitte Mai an Wundund Schnittstellen, zerdrückte Läuse bilden einen blutig rotbraunen Fleck. Blutlauskrebs an Apfelzweigen Mit Wachswolle umgebene Blutläuse Borken- und Splintkäfer Absterbende Äste im Frühjahr und Sommer, hinter ablösender Rinde sind zahlreiche Fraßgänge sichtbar. Rußfleckenkrankheit Schmutzig rußige Beläge auf der Fruchthaut, besonders nach Feuchtwetter, anfangs abwischbar. Schmutzige Beläge durch die Rußfleckenkrankheit Stippigkeit Kleine, leicht eingesunkene braune Flecken im Fruchtfleisch, Äpfel schmecken zunehmend bitter. Dunkle Flecken durch Stippigkeit Glasigkeit Im Inneren wässrig durchscheinende Partien, geschädigte Früchte sind häufig auffallend süß und saftig. Bohrlöcher des Obstbaumsplintkäfers Obstbaumsplint käfer am Bohrloch Glasiger Apfel, Querschnitt 11

Ausführliche Informationen zu Schadursachen, Handlungshilfen und Gegenmaßnahmen finden Sie unter: Schadbilder Birne und Quitte Birnengitterrost Auffälligstes Schadbild sind die orange roten, später zusammenfließenden Blattflecken. Blattbräune Rötlich braune Blattflecken in feuchten Jahren, gesamte Blattspreite und Früchte können diese Flecken zeigen. Blattsymptome Blattbräune Gitterrostkörbchen an Birnenblättern Blattflecken durch Gitterrost Birnenpockenmilbe Austreibende Blätter haben pockenartige Erhebungen auf der Oberseite, erst gelblich oder rötlich grün, später schwarz. Blausieb Die Blätter bei dünnen Ästen oder Jungbäumen bleiben im Wuchs stecken, im Inneren findet sich eine weißlich gelbe Raupe. Starker Befall durch Pockenmilben Geringer Befall durch Pocken milben Steinfrüchtigkeit Dunkle, leicht eingesunkene Flecken oder Ringe auf der Fruchtschale verstärken sich zu typischen Eindellungen. Larve des Blausieb Blausiebfalter Fleischbräune Verbräunung des Fruchtfleisches bei Äpfeln und Quitten, oft Folge falscher Nährstoffversorgung. Steinfrüchtigkeit der Birne Steinzellen im Fruchtinneren Fleischbräune an Apfelquitte 12

www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz/obst/ Häufige Schadursachen Schadbilder Aprikose, Pfirsich und Pflaume Apoplexie der Aprikose Blätter oder Triebspitzen werden astweise welk, typischerweise Gummifluss unterhalb der welkenden Partie. Mehlige Pflaumenblattlaus Dichte Kolonien von hellgrünen, bepuderten Blattläusen. Mehlige Pflaumenblattlaus an der Blattunterseite Welke an Aprikose Kräuselkrankheit (Pfirsich und Nektarine) Blasenartig deformierte, gekräuselte, gelblich bis rötliche Blätter, später schwarz. Pflaumensägewespen Bohrlöcher, dunkler feuchter Kot und ein farbloser Gummipfropfen, im Inneren der Frucht weißlich gelbe Larven. 3. Pflaumensägewespe Eiablage d. Pflaumensägewespe 3. Larve der Pflaumensägewespe in der Frucht Kräuselkrankheit an Pfirsichblatt Kräuselkrankheit an Pfirsich Pflaumenwickler Früchte zeigen Einbohrlöcher der Larven mit geleeartigem Pfropf, im Inneren bräunliche Kotkrümel. Monilia-Fruchtfäule An unreifen Früchten braun verfärbte, oft weichfaule Gewebspartien, zahlreiche pustelförmige Sporenlager. Fruchtmonilia an Pfirsich Pflaumenwicklerbefall in der Frucht Scharka- oder Pockenkrankheit Blätter von Pflaumen, Aprikosen, Pfirsichen und Nektarinen zeigen im Frühsommer hell- bis olivgrüne Flecken und Ringe. Scharkasymptome an aufgeschnittener Pflaume an Blatt und Frucht 13

Ausführliche Informationen zu Schadursachen, Handlungshilfen und Gegenmaßnahmen finden Sie unter: Schadbilder Kirsche Kirschblattläuse Blatteinrollungen vor allem im Triebspitzenbereich, viel Honigtau, teilweise mit Rußtaubildung. Schrotschusskrankheit Blätter von Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsichen und Nektarinen zeigen rötliche Flecke, die dunkelbraun werden, sowie Löcher. Schwarze Kirschblattlaus Monilia-Spitzendürre Triebspitzen an Blüten und Blättern sterben ab. Gummifluss zwischen gesundem und krankem Gewebe. und Schrotschusskrankheit an Sauerkirsche Sprühfleckenkrankheit Schnell sich vergrößernde violette Flecken, das Blatt stirbt unter Gelbfärbung ab, auf der Unterseite dunkle Sporenlager. Austretender Wundgummi durch Moniliainfektion Monilia- Spitzendürre Blattflecken durch Sprühfleckenkrankheit Kirschfruchtfliege Eingesunkene Stellen vorwiegend an Süßkirschen, Früchte später faulig, im Inneren ca. 6 mm lange Maden. Kirschessigfliege Kirschen, Him-, Blau-, Brom-, Erdbeeren und Weintrauben haben kleine Beschädigungen auf der Oberfläche. Made der Kirschfruchtfliege Kirschfruchtfliege Kirschessigfliege 14

www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz/obst/ Häufige Schadursachen Schadbilder Himbeeren und Brombeeren Brombeergallmilbe Früchte reifen nur teilweise, bleiben ganz oder teilweise rot, wegen fehlender Süße ungenießbar. Wanzen Früchte riechen und schmecken widerlich nach Wanzensekret, Blätter scheinen zerrissen, Früchte reifen nicht aus. Rotbeinige Baumwanze Nicht ausgefärbte Früchte durch Gallmilbenbefall Himbeerkäfer Knospen sind ausgehöhlt, Stempel, Staubgefäße und Fruchtboden zerstört, in den reifenden Früchten weiße Larven. Himbeerrutenkrankheit Jungtriebe zeigen im Frühjahr blau-violette Flecken, Rinde verfärbt sich und stirbt ab, wird silbrig grau und reißt auf. Dunkle Flecken durch Himbeerrutenkrankheit Himbeerkäfer Himbeermosaikvirus Blätter der Tragruten sind mosaikartig hellgrün gefleckt, die Adern können aufgehellt oder gebändert sein. Brombeer- und Himbeerrost Blattoberseits treten violettrote Flecken auf, später blattunterseits orangerote Pusteln, die sich dann braun und schwarz verfärben. Blattaufhellungen durch Himbeermosaikvirus Rostbefall an Brombeerblättern und -trieben 15

Ausführliche Informationen zu Schadursachen, Handlungshilfen und Gegenmaßnahmen finden Sie unter: Schadbilder Stachelbeeren und Johannisbeeren Amerikanischer Stachelbeermehltau Triebspitzen mit schmutzig weißen Belägen, filzartige Überzüge breiten sich auf Blättern und Früchten aus. Johannisbeergallmilbe Von September bis März stark vergrößerte, runde Knospen sichtbar, Blühfreudigkeit und Ertrag lassen nach. Nicht ausgetriebene Knospen durch Johannisbeergallmilbe Amerikanischer Stachelbeermehltau auf den Früchten Gelbe Stachelbeerblattwespe Im Inneren der Sträucher anfangs Lochfraß an den Blättern, später Kahlfraß bis auf die Blattrippen. Blattfallkrankheit Auf den Blättern zeigen sich punktartige braune Flecken, später Absterben der Blattpartien. Raupe der Stachelbeerblattwespe Johannisbeerblasenlaus Oberseits blasig aufgewölbte Blätter, die sich rot oder gelblich je nach Johannisbeerart färben. Blattfallkrankheit an Johannisbeere Säulenrost Helle Flecken auf der Blattoberseite ab Mitte Juni, gelb-orange, später rostbraune Sporenlager auf der Blattunterseite. Schadbild der Johannisbeerblasenlaus Säulenrost an Johannisbeer - blättern 16

www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz/obst/ Häufige Schadursachen Schadbilder Erdbeeren Erdbeerblütenstecher und Erdbeerstängelstecher Abgeknickte und welkende Blütenstände, Blätter und Einzelblüten. Lederbeerenfäule Unreife Früchte werden braun und schrumpfen, reife Früchte zeigen weiche, eingesunkene weißlich lilafarbene Stellen. Schaden durch Lederbeerenfäule Erdbeerblütenstecher Gefurchter Dickmaulrüßler und verwandte Arten Buchtenfraß an den Blättern und welke Blätter. Absterbende Pflanzen lassen sich leicht aus der Erde ziehen, weil auch die Wurzeln befressen werden. Weichhautmilbe Im Herzen der Pflanze starke Verkrüppelungen der Blätter, Pflanzen kümmern, bei starkem Befall braune Blätter. Saugschaden der Erdbeerweichhautmilbe Gefurchter Dickmaulrüssler Grauschimmel-Fruchtfäule Früchte mit braunen Flecken, halbreife und reife Früchte zeigen weißgrauen Schimmelrasen. Schnecken Glatte Fraßspuren an reifenden Früchten, Schleim spuren auf dem Boden, an Blättern und Früchten. Botytis an Erdbeeren Spanische Wegschnecke, Jungtier Genetzte Ackerschnecke 17

Ausführliche Informationen zu Schadursachen, Handlungshilfen und Gegenmaßnahmen finden Sie unter: Schadbilder Hasel- und Walnuss Haselnussbohrer Fraßschäden an Blättern und jungen Früchten (Bohrlöcher), im Inneren unreifer Nüsse kleine weiße Larve. Schadbilder Reben Echter Mehltau Weißgrauer, mehlig-staubförmiger, abwischbarer Belag besonders an jungen Einzelbeeren, später auch auf Blättern, Beeren platzen auf. Aufgeplatzte Früchte durch echten Mehltau Larve des Haselnussbohrers in geöffneter Haselnuss Eiablage des Haselnussbohrers Filzgall- und Pockenmilben Blattunterseits filzige Flecken, später beidseitig stecknadelkopfgroße Knötchen, erst grün, später rötlich gefärbt. Falscher Mehltau Ab Mai runde, ölig durchscheinende Flecken blattoberseits, später auf der Unterseite weißer Pilzrasen, Beeren trocknen ein. Falscher Mehltau an Blättern und Trauben Schadbild der Walnusspockenmilbe Walnuss-Fruchtfliege Die grüne Fruchtschale verfärbt sich, unmittelbar unter der Fruchthaut befinden sich Maden im Pflanzengewebe. Rebenblattfilzmilbe Blattoberseits pockenartige Erhebungen (rötlich, gelblich, grün), auf der Unterseite mit dichtem, weißlichem Filz. Von Fruchtfliegenmaden befallene grüne Fruchtschale Anthraknose > Rötlich braune Flecken auf den Blättern mit Sporenlagern, eingesunkene, trockene Stellen auf unreifen Früchten. Anthraknoseflecken auf der Fruchtschale Blattsymptome der Rebenblattfilzmilbe Blattflecken durch Anthraknose 18

www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz/obst/ Wichtige Gegenspieler der Schädlinge Wichtige Gegenspieler der Schädlinge In allen Obstbäumen sind nicht nur Schädlinge, sondern auch deren natürliche Feinde und Blütenbestäuber anzutreffen. Sie sorgen für eine natürliche Einschränkung der Populationsentwicklung von Schadorganismen. In der nachfolgenden Übersicht werden wichtige Nutzorganismen vorgestellt: Vögel reduzieren Blättläuse, Raupen und Puppen von Schmetterlingen. Echte Spinnen erbeuten Blattläuse, Mücken, Fliegen, Zikaden, Käfer und Schmetterlinge. 3. Räuberische Wanzen ernähren sich von Käferlarven, Schmetterlingen, Blattläusen, Blattsaugern, Thripsen und Spinn milben. Rotkehlchen Buchfink 3. Buntspecht Raubwanze Ohrwürmer vermindern Blattläuse und Blattsauger. Netzflügler reduzieren die Zahl der Blattläuse, Käfer, Eier und Larven von diversen Insekten und Spinn milben. Ohrwurm Versteckmöglichkeiten für den Ohrwurm Räuberische Milben regulieren die Zahl der Spinnmilben, Läuse und Thripsen. Blattlauslöwe Larve der Florfliege 19

Ausführliche Informationen zu Schadursachen, Handlungshilfen und Gegenmaßnahmen finden Sie unter: Laufkäfer, Weichkäfer, Kurzflügler regulieren die Anzahl von Schnecken und deren Eiern, Würmern, Springschwänzen, Schmetterlingslarven, Blattläusen, Fliegen, Milbenarten. 3. Schlupfwespen vermindern diverse Insektenarten (parasitieren Eier, Larven, Puppen oder Vollinsekt). 3. Trichogramma-Schlupfwespe Laufkäfer Kurzflügler 3. Weichkäfer Parasitierte Blattläuse Blattlausmumien 3. Schlupfwespe zwischen Blattläusen Marienkäfer erbeuten vor allem Blattläuse, Schildläuse, Spinnmilben. Raupenfliegen reduzieren verschiedene Schmetterlingsraupen. 3. 22-Punkt- Marienkäfer 4. Eier des Marienkäfers 3. Marienkäferlarve 4. Puppe eines Marienkäfers Fliegen- und Mückenarten, Schwebfliegen Als Beute dienen Blattläuse, Blattsauger und Spinnmilben. Von Raupenfliegen parasitierte Schwammspinnerraupe mit Eihülle Hornissen erbeuten Raupen, Fliegen und Wespen. Bienen und Hummeln bestäuben diverse Obstblüten. Schwebfliegenlarve Larven der räuberischen Gallmücke Biene auf Kirschblüte Hummel auf Apfelblüte 20

www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz/obst/ Wichtige Gegenspieler der Schädlinge Förderung heimischer Nützlinge Der gezielten Förderung von Nutzorganismen im Obstgarten sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Massenhafte Schädlingsvermehrung wird vermieden und hohe Erträge durch sichere Bestäubung werden garantiert. Folgende Schwerpunkte versprechen Erfolg: Nützlinge und deren Lebensweise kennen Blattläuse und andere Beutetiere dulden Nützlinge schonen Nahrungsquellen wie Nektar und Pollen über die gesamte Vegetationszeit anbieten Versteck-, Rückzugs- und Überwinterungsmöglichkeiten schaffen Apfelblüten als Nahrungsquelle im Frühjahr Nahrungsaufnahme von adulten Schwebfliegen Blüten als Nahrungsquelle 21

Ausführliche Informationen zu Schadursachen, Handlungshilfen und Gegenmaßnahmen finden Sie unter: Ein Handbuch zum Download Diese Broschüre soll Ihnen einen ersten Überblick über Schadursachen im Obstgarten geben. Häufig jedoch wird eine genaue Diagnose der Schadursache nötig werden. Deshalb stellt Ihnen die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt ein umfassendes Handbuch in 9 thematisch strukturierten Kapiteln als downloadfähige PDFs im Internet zur Verfügung. Hier finden Sie nicht nur weitere Hinweise zur Bestimmung von Schaderregern und Nützlingen, sondern auch umfangreiche Informationen zu deren Biologie. Möglichkeiten zur Schädlingsabwehr oder zu vorbeugenden Maßnahmen werden ausführlich beschrieben. www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz/obst/ Umfangreich und leicht verständlich alles über Schädlinge an Obstpflanzen in unseren Gärten Grundlagen Kernobst 3. Steinobst Stadtgrün Stadtgrün Stadtgrün Berliner Pflanzen Obstanbau im Garten Teil 1: Grundlagen des Obstbaues Vorwort, Einleitung Berliner Pflanzen Obstanbau im Garten Teil 2 Kernobst: Apfel, Birne, Quitte Berliner Pflanzen Obstanbau im Garten Teil 3 Steinobst: Kirsche, Pflaume, Pfirsich, Aprikose 4. Nüsse 5. Beerenobst 6. Reben Stadtgrün Stadtgrün Stadtgrün Berliner Pflanzen Obstanbau im Garten Teil 4 Nüsse: Haselnuss, Walnuss 7. Allg. Schadursachen Berliner Pflanzen Obstanbau im Garten Teil 5 Beerenobst: Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren 8. Nützlinge Berliner Pflanzen Obstanbau im Garten Teil 6 Reben 9. Anhang Stadtgrün Stadtgrün Stadtgrün Berliner Pflanzen Obstanbau im Garten Teil 7: Schadursachen, die an mehreren Obstgehölzen vorkommen Berliner Pflanzen Obstanbau im Garten Teil 8 Überblick relevanter Nützlinge Berliner Pflanzen Obstanbau im Garten Teil 9: Widerstandsfähige Obstsorten, Auswahl empfehlenswerter Literatur, Inhalt 22

www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz/obst/ Impressum Herausgeber Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Kommunikation Württembergische Straße 6 10707 Berlin www.stadtentwicklung.berlin.de Inhalte und Bearbeitung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Pflanzenschutzamt Berlin Gestaltung Runze & Casper Werbeagentur GmbH www.runze-casper.de Bildnachweis Titel: angiolina-fotolia.com Seite 2: NABU Seite 4: Kzenon-fotolia.com Seite 5: focus finder-fotolia.com, slavomir pancevac-fotolia.com Seite 23: focus finder-fotolia.com Alle anderen Bilder: Pflanzenschutzamt Berlin Druck Medialis Offsetdruck GmbH Berlin, April 2014 ISBN 978-3-88961-342-4

Berlin eine lebendige, eine grüne Stadt. In besonderem Maße sind es die Gärten der Stadtlandschaft, die naturverbundene Menschen schätzen. Gelingt es zudem, Obst im eigenen Garten zu ernten, dann ist die Freude besonders groß. Doch leider ist der Ernteerfolg nicht immer zufriedenstellend. Krankheiten und Schädlinge stellen sich manchmal unbemerkt ein. Erst wenn der Schaden unübersehbar ist, stellen sich die Fragen nach den Ursachen. Um hier Licht ins Dunkel zu bringen, bietet diese Broschüre einen Überblick über häufige Schadursachen im Obstgarten. Vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung der Schäden werden genauso umfangreich dargestellt wie gezielte Gegenmaßnahmen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Schaffung und Erhaltung eines Gartens als Lebensraum wichtiger Nützlinge, die eine massenhafte Schädlingsvermehrung einschränken. Robuste, widerstandsfähige Sorten werden genannt, die durch geringe Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen den eigenen Obstanbau erfolgversprechender machen.