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Transkript:

Lehrerinformation 1/9 Arbeitsauftrag Die LP erläutert die Funktion des menschlichen Immunsystems und die Auswirkungen des Impfvorganges auf den Körper. Die Sch lösen anschliessend eine serie zur Thematik. Ziel Die Sch erklären das Immunsystem und den Impfvorgang korrekt. Material Sozialform Foliensatz Arbeitsblätter Lösungen Plenum EA Zeit 45 Im Internet bestehen verschiedene Dokumentationen und Filmsequenzen, die den Impfvorgang erläutern. Als Ergänzung zum Material könne diese Informationen zusätzlich verwendet werden. Beispiel: Zeckenimpfung auf dem SF Videoportal Zusätzliche Informationen:

2/9 Aufgabe: Erarbeiten Sie dieses Blatt. Lesen Sie dazu den Einführungstext und helfen Sie Marco beim Impfvorgang. Ihre Eindrücke und Überlegungen können Sie anschliessend mit Ihren Schulkameraden und Schulkameradinnen austauschen. Die Beim Impfen geht es darum Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene und betagte Personen vor Infektionskrankheiten zu schützen. Diese Krankheiten werden häufig durch Viren oder Bakterien übertragen. Grundsätzlich wird der Körper mit einem Impfstoff (Antigen) in Kontakt gebracht. Der Organismus reagiert mit seinem Immunsystem gegen die Eindringlinge und bildet so genannte Antikörper, die das Antigen angreifen und eliminieren. Der Impfstoff ähnelt in seiner Struktur und Form stark den Krankheitserregern, die es zu bekämpfen gilt. Der Körper merkt sich die Form der Antikörper und somit auch den Erreger. Wird der Körper nun von einem echten Virus oder einem Bakterium befallen so kann der Körper mit der Produktion von Antikörpern schneller reagieren und den Krankheitserreger eliminieren. Die Impfstoffe sind so dosiert, dass der Körper Antikörper bildet aber keine Krankheit durchmacht. Es ist jedoch zu bedenken, dass kein medizinscher Eingriff wie auch das Impfen ohne Risiko ist. Impfstoffe sind in der Regel gut verträglich. Wie bei allen Medikamenten, werden jedoch auch bei Impfungen Nebenwirkungen festgestellt. Die meisten Nebenwirkungen - etwa eine Schwellung, Rötung oder Verhärtung an der Einstichstelle - sind vorübergehend und verschwinden innerhalb weniger Tage. Schwere Nebenwirkungen oder bleibende Schäden sind extrem selten. Wie funktioniert eine Impfung? Heutzutage kann man sich gegen viele Krankheiten und Infektionen Impfen. Als Beispiel einer Impfung, die viele Menschen heutzutage machen lassen, ist die Impfung gegen die Frühsommer Meningoenzephalitis (FSME), auch Zeckenenzephalitis genannt. Wird man von einer Zecke gebissen kann es sein, dass das FSME-Virus übertragen wird. Die infizierte Person leidet an grippeähnlichen Beschwerden, hohem Fieber und der gefürchteten Hirnhautentzündung. Bei 65% der Infizierten bleibt die Infektion jedoch ohne weitere Symptome. Die Sterblichkeit liegt bei dieser Krankheit bei 1-2%.

3/9 Marco und das Impfen Wir lernen Marco kennen. Marco lebt im Kanton Aargau in der Region Baden-Wettingen. Er ist sehr aktiv in der Pfadi und geht häufig am Samstagnachmittag mit den Kids in den Wald. Er ist 16 Jahre alt und beginnt nach den Sommerferien eine Lehre als Polymechaniker. Er hat in seiner Vergangenheit alle Impfungen, welche vom Bundesamt für Gesundheit empfohlen werden, durchgeführt. Er fürchtet sich ein wenig vor Spritzen. 1. Entscheidung Bevor man sich impft muss man sich überlegen, ob diese Impfung notwendig und sinnvoll ist. Einerseits soll man dabei den Blick auf sich selber richten (gehöre ich zu einer Personengruppe, für welche die Impfung offiziell empfohlen wird, gehöre ich zu einer Risikogruppe) und auf die gesamte Bevölkerung (kann ich durch die Impfung erreichen, dass sich eine Krankheit weniger ausbreitet und dadurch weniger Menschen erkranken). Endemiegebite der Zeckenenzephalitis Was raten Sie Marco? Soll er sich auf Grund der Vorgaben impfen lassen oder nicht?

4/9 2. Der Impfstoff Der Impfstoff, welche vom Arzt injiziert wird, wird auf unterschiedliche Art und Weise hergestellt. Man kennt Lebendimpfstoffe und Totimpfstoffe. Die Lebendimpfstoffe enthalten Viren oder Bakterien in einer sehr abgeschwächten Form. Bei den Totimpfstoffen handelt es sich um abgetötete Viren oder Bakterien, bzw. Teilen davon, die sich im Körper nicht mehr verbreiten können sie lösen jedoch auch eine Abwehrreaktion aus. In der FSME Impfung werden abgetötete Viren als Impfstoff verwendet. 3. Zahl der Impfungen Je nach Impfung reicht eine Impfdosis nicht aus. Um einen vollständigen Schutz zu erhalten muss mehrmals in unterschiedlichen Abständen geimpft werden. Bei der FSME-Impfung wird drei Mal im Abstand von ca. 3-6 Monaten geimpft. Bereits wenige Tage nach der zweiten Impfung ist ein guter Schutz gegen FSME gegeben. Anschliessend werden Auffrischimpfungen alle 10 Jahre empfohlen. Wann soll sich Marco zur Impfung anmelden, so dass er ab April einen möglichst optimalen Schutz hat? 4. Wirkung im Körper Die Impfung beim Arzt wird durch eine Injektion durchgeführt. Der Arzt spritzt den Totimpfstoff in den Körper. Aufgabe: Bringen Sie die folgenden Sätze in die richtige Reihenfolge, indem Sie den korrekten Ablauf mit den Buchstaben A- D definieren. Die Leukozyten werden zu so genannten Gedächniszellen und merken sich die Form des Antigens. Bei einer Infektion kann somit die Gedächniszelle sehr schnell Alarm schlagen und so das Immunsystem aktivieren. So kann eine Infektion verhindert werden. Die blockierten Erreger werden anschliessend von den Fresszellen (Makrophagen oder auch T-Zellen genannt) absorbiert und aus dem Organismus entfernt. Die Leukozyten (man spricht auch von B-Zellen) bilden Antikörper, welche ausschwärmen und vermögen sich an den Erregern anzudocken und diesen zu blockieren. Der Körper erkennt den Erreger (Antigen) im Impfstoff und bildet Antikörper, die gemeinsam gegen das Antigen vorgehen.

5/9 5. Der Zeckenbiss Marco ist mit seinen Pfadfindern im Wald. Am Abend untersucht er seinen Körper gründlich auf Zeckenbisse. Eine Zecke hat sich in der Kniekehle festgebissen. Mit einer Pinzette entfernt er das Insekt. Beim Stich hat jedoch der Speichel des Tieres die Einstichstelle betäubt und gleichzeitig FSME-Viren in die Blutbahn eingebracht. Was passiert nun in Marcos Organismus? Beschreiben Sie die Funktion des Immunsystems in diesem Fall! Was wäre passiert, wenn Marco nicht geimpft gewesen wäre?

6/9 Impfung: eine Entscheidung für sich - eine Entscheidung für die Gesellschaft Die Impfung gegen das FSME-Virus ist eine Impfung, die im Einzelfall entschieden wird und je nach Bedrohung sinnvoll ist oder nicht. Andere Erkrankungen sind hochansteckend und erfordern eine Impfung aus persönlichen aber auch aus gesellschaftlichen Gründen. So konnten beispielsweise in Nord- und Südamerika die Masern bereits 2002 eliminiert werden. Weltweit sind die Masern-Todesfälle dank Impfungen in den letzten 10 Jahren von 733 000 auf 164 000 zurückgegangen. 95% der verstorbenen Personen lebten in einem Entwicklungsland und waren mehrheitlich jünger als 5 Jahre. In Europa hingegen erkrankt jede Stunde ein Mensch an Masern, und in der Schweiz waren es im Jahr 2008 2 219 Fälle. Zwischen 2007 und Mitte 2009 hat die Schweiz einen Viertel aller europäischen Masernfälle gezählt sowie zahlreiche Masernfälle in andere Länder exportiert. Ziel der Weltgesundheitsorganisation WHO und ihrer Mitgliedsstaaten ist, die Masern in Europa im Jahr 2015 durch eine hohe Durchimpfung der Kinder vollständig zu eliminieren. Dies ist jedoch nur möglich, wenn mindestens 95 Prozent der Bevölkerung mit zwei Dosen geimpft sind. In der Schweiz liegt dieser Wert heute bei gerade mal 75 Prozent (90% mit 1 Dosis). Wer sich an die empfohlenen Impfungen hält, trägt dazu bei, dass die Masern auch in der Schweiz eingedämmt werden. Quelle: www.bag.admin.ch

7/9 Fachinformation Immunsystem / Impfung Aufgabe: Lesen Sie die folgenden Texte und füllen Sie anschliessend die Tabellen mit den korrekten Informationen aus. Korrigieren Sie Ihre Lösung mit dem Lösungsblatt. Schutzimpfung (aktive Immunisierung) Bereits als Säuglinge werden viele Kinder geimpft. Die Erreger im Impfstoff werden jedoch vorher so behandelt und abgeschwächt, dass sie die Kinder nicht ernsthaft krank werden lassen. Ihr Immunsystem wird durch die Impfung angeregt. Der Verlauf dabei ist ähnlich der einer natürlichen Immunreaktion. Der Patient wird mit einer geringen Menge des Erregers geimpft (z.b. mit dem Grippevirus Influenza). Die Lymphozyten des menschlichen Körpers erkennen die Antigene des Erregers und veranlassen die Plasmazellen Antikörper zu produzieren. Die Antikörper verklumpen mit den Antigenen und werden durch Fresszellen (Makrophagen) entsorgt. Der eingeimpfte Erreger wird dadurch unschädlich gemacht. Gleichzeitig bilden sich Gedächtniszellen. Während die Antikörper nach einiger Zeit abgebaut werden, bleiben die Gedächtniszellen erhalten. Sie können oft sogar ein ganzes Leben lang einen Impfschutz bieten. Bei einer erneuten Infektion mit dem gleichen Erreger werden von den Gedächtniszellen in kurzer Zeit die passenden Antikörper gebildet, wodurch die geringe Zahl der Erreger schnell vernichtet wird. Da der Körper die Antikörper selbst gebildet hat, spricht man von der aktiven Immunisierung oder auch Schutzimpfung. Einige Impfungen halten ein Leben lang, während andere wiederum in bestimmten Abständen aufgefrischt werden müssen. Heilimpfung ( passive Immunisierung) Hat man keine Schutzimpfung vorgenommen oder die Auffrischung versäumt, kann man bei einer Infektion nachträglich geimpft werden. Obwohl der Mensch bereits erkrankt ist und das Immunsystem mit dem Erreger kämpft, kann der Immunabwehr geholfen werden, indem man die passenden Antikörper gegen den entsprechenden Krankheitserreger spritzt. Dadurch wird die Immunabwehr unterstützt und die Heilung beschleunigt. Eine solche Impfung nennt man Heilimpfung oder passive Immunisierung. Wo aber kommen die Antikörper her? Man gewinnt sie, indem man Tiere (z.b. Pferde oder Schafe) mit abgeschwächten Erregern einer bestimmten Infektionskrankheit impft. Dadurch bildet das Immunsystem der Tiere, genau wie beim Immunsystem des Menschen, Antikörper. Nach einiger Zeit wird dem Tier Blut entnommen und die Antikörper aus dem Blut gefiltert. Aus diesen Antikörpern wird dann Impfserum hergestellt. Dem erkrankten Menschen wird dieses Serum gespritzt, wodurch die Anzahl der Antikörper im Blut steigt. Die Erreger können nun bekämpft werden und die Heilung tritt nach kurzer Zeit ein. Da der Körper sich dabei eher passiv verhält, wird die Heilimpfung auch als passive Immunisierung bezeichnet. Da keine Gedächtniszellen gebildet werden und die Antikörper nach zwei drei Wochen abgebaut werden, besteht kein dauerhafter Schutz vor einer Neuinfektion des gleichen Erregers.

8/9 Vervollständigen Sie die untenstehende Tabelle mit den notwendigen Informationen: Impfstoff Passive Immunisierung Aktive Immunisierung Bildung von eigenen Antikörper Bildung von Gedächtniszellen Länge des Impfschutzes Zeitpunkt der Impfung

Lösung 9/9 Lösung: Vergleich passive und aktive Immunisierung Passive Immunisierung Aktive Immunisierung Impfstoff Impfserum enthält Antikörper Impfserum enthält abgeschwächte Erreger Bildung von eigenen Antikörper Immunsystem bildet keine eigenen Antikörper Immunsystem bildet eigene Antikörper Bildung von Gedächtniszellen Immunsystem bildet keine Gedächtniszellen Immunsystem bildet Gedächtniszellen Länge der Immunität wenige Wochen bis Monate einige Jahre. In einigen Fällen ein ganzes Leben Zeitpunkt der Impfung Kurz vorher, bzw. währenddessen Einige Wochen bzw. Monate vorher