Aktive und passive Immunisierung
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- Ulrike Armbruster
- vor 7 Jahren
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1 Aktive und passive Immunisierung Max Eineder
2 Übersicht Allgemeines zur Immunisierung Aktive Immunisierung Mechanismus Anwendung Limitierung Passive Immunisierung Mechanismus Anwendung Limitierung
3 Allgemeines zur Immunisierung(1) erste Versuche mit Pockenerregern offenbar schon 200 v. Chr. in China Edward Jenner: Erfolgreiche Immunisierung durch Verabreichung von Erregern aus Kuhpocken (18. Jhd.) - aber: Noch keine Kenntnis über Mikroorganismen Begriff Vakzin/Vakzination: von lat. vaccinus ( von Kühen stammend ) Louis Pasteur: Formulierung der Keimtheorie - Entwicklung von Impfstoffen gegen Milzbrand und Tollwut
4 Allgemeines zur Immunisierung(2) Immunisierung... hat viele Krankheiten dramatisch zurückgedrängt (Mumps, Masern, Röteln,...)
5 Allgemeines zur Immunisierung(3)
6 Allgemeines zur Immunisierung(4) Immunisierung... hat viele Krankheiten dramatisch zurückgedrängt (Mumps, Masern, Röteln,...) ist im Rahmen der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission ( Impfkalender ) vom Staat gewollt ist in Deutschland in keinem Falle verpflichtend hat Gegner: Laut RKI sind bis zu 5% der Deutschen ausgesprochene Impfgegner
7 Aktive Immunisierung(1) Aktive Immunisierung bedeutet Stimulation zur Bildung spezifischer Antikörper und spezifischer T-Zellen durch die Applikation von Antigenen.
8 Aktive Immunisierung(2): Mechanismus Immunogen: Substanz, die Immunantwort auslöst Antigen: Substanz, die an spezifischen AK binden kann Immunogen ist Teilmenge von Antigen einige AG müssen mit Immunogen verknüpft sein, um adaptive Immunantwort hervorzurufen: Haptene
9 Aktive Immunisierung(3): Mechanismus Diese Immunogene sind Proteine ihre Immunogenität bestimmt das Ergebnis der Immunantwort Warum Proteine? T-Zellen müssen AG präsentiert bekommen, sonst keine Immunantwort ( immunologisches Gedächtnis) T-Zellen können nur erkennen, was an MHC-Komplex gebunden ist MHC kann nur Peptide binden Nicht-Peptid-AG lösen erst nach Bindung an Trägerproteine eine adaptive Immunantwort aus
10 Aktive Immunisierung(4): Mechanismus Adjuvantien Adjuvans: Substanz, die Immunogenität erhöht, aber mit Immunogen keine stabile Verbindung eingeht (im Gegensatz zu einem Trägerprotein)
11 Aktive Immunisierung(5): Mechanismus Adjuvantien zwei Wirkweisen lösliche Protein-AG werden in partikuläres Material umgewandelt APC können diese besser Aufnahmen Beispiel: Anlagerung an Aluminium- Partikel, Einbau in Kolloidpartikel mikrobielle Produkte Wirkweise nicht klar, aber wahrscheinlich veranlassen diese die APC dazu, wirkungsvoller zu präsentieren Beispiel: Im Dreifachimpfstoff gegen Diphtherie, Keuchhusten & Tetanus wirken die abgetöteten Zellen des Keuchhusten- Erregers aus als Adjuvans
12 Aktive Immunisierung(5): Mechanismus Immunologisches Gedächtnis Ziel der aktiven Immunisierung ist letztlich die Ausbildung eines immunologischen Gedächtnis bezüglich des Pathogens Mechanismus wie bei natürlicher Infektion: Bildung von Memory-B-Zellen, die bei Infektion wesentlich besser reagieren können als naive B-Zellen Bildung von langlebigen Memory-T-Zellen
13 Aktive Immunisierung(6): Anwendung und Limitierung Es werden drei Impfstoffklassen unterschieden: Lebendvakzine Inaktivierte Organismen Subunit-Vakzine
14 Aktive Immunisierung(7): Anwendung und Limitierung Lebendvakzine lebende, attenuierte (wenig virulente) Bakterien oder Viren erhält man durch wiederholtes Passagieren von virulenten Stämmen und nachfolgender Suche nach weniger virulenten Varianten Beispiele Attenuierte Virus-Vakzine: Poliomyelitis, Masern, Mumps, Röteln Attenuierte Bakterien-Vakzine: Typhus
15 Aktive Immunisierung(8): Anwendung und Limitierung Lebendvakzine Vorteile: induzieren am besten und zuverlässigsten eine Immunantwort Vermehrung Patient wird lang anhaltender Impfdosis exponiert Nachteil: Möglichkeit, dass Impfstamm zu virulentem Stamm revertiert
16 Aktive Immunisierung(9): Anwendung und Limitierung Inaktivierte Organismen abgetötete Zellen oder Viruspartikel erhält man aus virulenten Stämmen, die thermisch oder chemisch (Formaldehyd) inaktiviert wurden Beispiele: inaktivierte Virus-Vakzine: Tollwut, Hepatitis-A, FSME inaktivierte Bakterien-Vakzine: Keuchhusten, Cholera
17 Aktive Immunisierung(10): Anwendung und Limitierung Inaktivierte Organismen Vorteil: keine zufällige Revertierung möglich Nachteil: weniger immunogen als Lebendvakzine unzureichend deaktivierte Impfstoffe haben zu schweren Zwischenfällen geführt
18 Aktive Immunisierung(11): Anwendung und Limitierung Subunit Vakzine enthalten ein oder mehrere Antigene des betreffenden Keims bakterielle Kapsel-Polysaccharide virale oder bakterielle Proteine (Toxoid-Impfstoff Anwesenheit von AK gegen Bakterien-Toxine) Beispiele: Influenza, Hepatitis-B Toxoid: Diphtherie
19 Aktive Immunisierung(12): Anwendung und Limitierung Subunit Vakzine Vorteil: gute Verträglichkeit rekombinantes Vakzin (Hepatitis-B): sicher, hohe Ausbeute, gleich bleibende Qualität Nachteil: geringere Immunogenität Binden an Trägerproteine notwendig
20 Passive Immunisierung(1) Passive Immunisierung: Verabreichen von Immunglobulin-Präparaten
21 Passive Immunisierung(2): Mechanismus Antikörper werden aus Seren immunisierter bzw. rekonvaleszenter Menschen oder Tiere gewonnen gentechnisch hergestellt (z.b. RSV)
22
23 Passive Immunisierung(3): Mechanismus Die spezifischen Antikörper sind sofort in großer Menge verfügbar Krankheitsverlauf wesentlich milder Körper bildet möglicherweise keine Gedächtniszellen
24 Passive Immunisierung(4): Anwendung und Limitierung Indikationen: Therapeutisch - Infektion hat stattgefunden und muss abgemildert werden Prophylaktisch Infektion ist wahrscheinlich und aktive Immunisierung unmöglich/dauert zu lange Beispiele: Hepatitis A Hepatitis B Tollwut Röteln Auch die Gabe von Gegengiften (z.b. gegen Botox, Digitalis, Tiergifte) stellt eine passive Immunisierung dar.
25 Passive Immunisierung(5): Anwendung und Limitierung Vorteile: wertvolle Notfallmaßnahme sehr schnelle Wirkung Nachteile: Gefahr des viral verseuchten Serums Reaktion des Körpers auf Fremdproteine möglicherweise keine Bildung von Gedächtniszellen
26 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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