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Transkript:

gesamten Pflanzensortimentes! http://www.plantshop.de Veredlungsanleitung Unter Veredlung versteht man die Übertragung eines Teilstückes (Edelreis, Edelauge) der zu vermehrenden Pflanzenart auf eine geeignete andere Pflanze (Unterlage). Aus Edelreis oder Edelauge soll dann eine neue Pflanze oder eine neue Krone aufgebaut werden. Wird nur ein Auge veredelt, spricht man von Augenveredlung (Okulation), wird ein Edelreis (Teilstück mit mehreren Augen) veredelt, spricht man von Pfropfen. Nach dem Sitz der Veredlungsstelle spricht man entweder von einer Veredlung auf den Wurzelhals, die in Bodennähe erfolgt, oder von einer in Kronenhöhe an dem Stamm. Nach der Örtlichkeit, wo die zu veredelnden Pflanzen stehen, spricht man von Gewächshaus- und Freilandveredlung. Man veredelt immer dann, wenn es nicht möglich ist die Edelsorte auf eigene Wurzel zu stellen oder wenn sie auf eigener Wurzel nicht schnell genug zur Verkaufsreife heranwachsen würde. 1. Okulation Bei der Okulation wird ein gut ausgebildetes Auge (Knospe) von einem gut ausgereiften diesjährigen Trieb (Edelreis) geschnitten und in einen an der Unterlagen angebrachten T- Schnitt nach Lösen der Rinde eingesetzt. Die Veredlung wird danach mit Plastikstreifen, Gummibändern oder OSV-Schnellverschlüssen (Okuletten) fest verbunden. Zeitpunkt für die im Freiland stattfindende Okulation sind in der Regel die Monate Juli / August. Die Veredlungen sollen im gleichen Jahr nur anwachsen aber nicht austreiben. Im folgendem Frühjahr werden die Unterlagen direkt über die Veredlungsstelle abgesetzt (bei Zapfenmethode bleibt ein 10-20 cm. langer Zapfen stehen). Okulation von Rosen

2. Kopulation Die Kopulation wir in der Regel im Winter im Gewächshaus oder im Frühjahr im Freiland durchgeführt. Sommergrüne Gehölze werden im Winter / Frühjahr und immergrüne Gehölze im Sommer oder Winter veredelt. Bei dieser Veredlungsart müssen Unterlagen und Edelreis gleich stark sein. Unterlage und Edelreis werden hierbei mit einem langen, glatten Schnitt versehen. die Länge des Schnittes soll ca. dreimal so lang sein wie der Durchmesser von Unterlage bzw. Edelreis beträgt. Beim Aufeinanderlegen von Unterlage und Edelreis sollen die Kambiumschichten an den beiden Schnitten zu mindestens 75 % übereinanderliegen. Bei der Kopulation mit Gegenzunge werden die beiden Veredlungsobjekte mit einem zungenförmigen Einschnitt versehen, so dass beide Teile ineinander geschoben werden können. Hierdurch ergibt sich eine größere mechanische Festigkeit und auch die Arbeit des Verbindens wird erleichtert. Die Anwendung der Kopulation mit Gegenzunge erfordert einige Übung. Die Veredlungen werden anschließend mit Bast, Gummibändern oder Kreppband verbunden und danach mit Baumwachs oder künstlicher Rinde verstrichen (Bei Verbinden mit Medifilm entfällt das Verstreichen). Wichtig ist, dass immer der Kopf des Edelreises verstrichen wird, weil das Reis sonst von oben her austrocknet. Kopulation. Rechts Kopulation mit Gegenzungen

3. Geißfußpfropfen Der Geißfuß (früher: Triangulation) wird in der Baumschule immer dann eingesetzt, wenn die Unterlagen wesentlich dicker sind als die Edelreiser. Das Edelreis wird hierbei mit zwei Kopulationsschnitten keilförmig zugeschnitten. Auch hier gilt die Regel: Durchmesser x 3 = Schnittlänge! Danach muss in die Unterlage eine Kerbe geschnitten werden, in die das keilförmig zugeschnittene Edelreis genau hineinpasst. Auch hierbei sollen sich die Kambiumschichten beider Teile zu mindestens 75 % decken. Die Verbindung muss so fest sein, dass sie auch ohne Verband schon hält. Natürlich wird anschließend wie auch bei der Kopulation, verbunden und verstrichen. Der Geißfuß wird häufig als schwierig durchzuführende Veredlungstechnik angesehen, dabei ist er nichts anderes als zwei Kopulationsschnitte an einem Edelreis. Man muss nur noch den richtigen "Dreh" des Edelreises finden! Zeitpunkt und Örtlichkeiten dieser Veredlungstechnik sind mit denen der Kopulation genau identisch. 4. Seitliches Anplatten und seitliches Einspitzen Diese beiden Veredlungsmethoden werden häufig bei Koniferen angewendet. Auch Beerenobststämmchen (Anplatten) sowie Sommer- und Winterveredlungen bei zumeist immergrünen Gehölzen werden so produziert. Sowohl Anplatten als auch Einspitzen sind Reisveredlungen, die sich von Kopulation und Geißfuß aber dadurch wesentlich unterscheiden, dass die Unterlage erst dann komplett abgesetzt wird, wenn das Edelreis fest angewachsen ist. Während starke Edelreiser häufig angeplattet werden, spitzt man bei dünneren Reisern besser ein.

Beim seitlichen Anplatten wird von der äußeren Holzschicht ein ca. 3 cm. langer, der Reisdicke entsprechender Span abgehoben. Das Reis erhält einen sehr flachen Kopulationsschnitt, von dem die Rundung mit einem waagerechten Schnitt entfernt wird. Nach der Veredlung wird meist mit Gummibändern verbunden. seitliches Anplatten bei Koniferen seitliches Anplatten

Beim seitlichen Einspitzen wird ein ca. 3 cm. langer, schräger Einschnitt in die äußere Holzschicht der Unterlage angelegt. Das Edelreis erhält zunächst einen einfachen Kopulationsschnitt und wird anschließend auf der gegenüberliegenden Seite des Schnittes noch einmal angeschnitten (zugespitzt). An der Unterlage wird kein Span abgehoben, sondern nur ein Rindenlappen einseitig gelöst, in den das keilförmig zugeschnittene Edelreis so eingesetzt wird, dass sich auf einer Seite die beiden Kambiumschichten überdecken. Auch hier wird nach der Veredlung meist mit Gummibändern verbunden. Bei beiden Veredlungsmethoden entfällt das Verstreichen sofern es sich um Koniferen handelt. Diese harzen so stark, dass verstreichen überflüssig wäre. Seitliches Einspitzen bei Chamaecyparis 5. Chip-Budding Diese Veredlungsmethode, auch Augenanplatten genannt, ähnelt entfern der Okulation, jedoch wird das Auge hier nicht in einen T-Schnitt eingeschoben. Die Augen werden hierbei, genau wie bei der Okulation, von gut ausgereiften, diesjährigen Trieben geschnitten. Man schneidet zuerst aus der Unterlagen mit zwei Schnitten (ähnlich wie beim seitlichen Anplatten) einen Holzspan heraus. Dann schneidet man mit zwei gleichen Schnitten das Auge aus dem Edelreis heraus. Der kurze Schnitt wird dabei immer zuerst gemacht und auch ruhig tief eingeschnitten, damit man das Auge in diesen Schnitt einklemmen kann, wenn man nicht selbst verbindet. Das Auge wird dann auf die Unterlage aufgesetzt, verbunden und verstrichen. Chippen kann man in den Monaten März, August, September und Oktober. Der Vorteil gegenüber der Okulation ist, dass man die Rinde nicht lösen muss, um diese Veredlungstechnik durchzuführen. Man kann also im gleichen Jahr und im drauffolgenden Jahr nicht gewachsene Okulationen sehr gut nachveredeln.

Augenplatten (Chip-Budding) 6. Allgemeines Es gibt sicher noch mehr Veredlungsmethoden, die aber entweder selten oder nur bei speziellen Kulturen eingesetzt werden. Deshalb wurde nur auf diese sechs Techniken eingegangen. Grundsätzlich muss man beim Veredeln auf absolute Sauberkeit achten (Unterlagen putzen, Wurzelballen mit Lappen abdecken etc.). Im Freiland veredelt man ausschließlich bei trockenem Wetter. Veredlungsmesser müssen am besten "rasiermesserschaft" sein! Je schärfer das Messer, desto leichter geht der Schnitt von der Hand, desto sauberer wird der Schnitt und desto geringer ist die Verletzungsgefahr für den Veredler. Das nur ausgereifte Edelreiser und wüchsige Unterlagen verwendet werden, versteht sicht von selbst. Wenn man sich an diese Regeln hält, lässt auch der Anwachserfolg nicht auf sich warten.