Von Gründonnerstag bis Ostern Alle vier Evangelisten berichten über die Gefangennahme von Jesus, über seine Verurteilung, die Kreuzigung und seine Auferstehung. Du findest diese Texte in Deiner Bibel an folgenden Stellen: Matthäus 26 28, Markus 14-16, Lukas 22-24 und Johannes 18-21 Bei Matthäus, Markus und Lukas beginnen die Berichte mit dem Passamahl, das Jesus mit seinen Jüngern feierte. Es ist das erste Abendmahl. Jesus spricht dabei die Worte, die heute noch bei jedem Abendmahl gesprochen werden: Und er nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird! Am Gründonnerstag denken wir an dieses erste Abendmahl zurück. Jesus kündigt an, dass er von seinen Jüngern fortgeht. An diesem Abend sagt er es ihnen unmissverständlich. Gleichzeitig aber beginnt eine neue Gemeinschaft: Mit dem Abendmahl verbindet sich Jesus mit seinen Jüngern dazu gehören heute auch wir. Wir denken daran, dass Jesus bei uns ist. Und wir denken daran, dass wir Christen alle zusammengehören. Sieger Köder Das ist mein Leib - Abendmahl
Nach diesem ersten Abendmahl geht Jesus mit seinen Jüngern in den Garten Gethsemane, um zu beten. Jesus hat Angst. Er bittet Gott, dass dieser Kelch an ihm vorübergehen möge: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; (Luk. 22, 42). Das ist uns zur Redensart geworden, wenn wir etwas befürchten. Für Jesus ging es damals um Leben oder Tod. Jesus weiß, an wen er sich mit seiner Angst wenden kann. Er weiß, dass es keinen Ausweg gibt, aber nach seinem Gebet wirkt er getröstet und beruhigt. Wenn wir das Geschehen in dieser Nacht und am nächsten Tag (Karfreitag) betrachten, erscheint uns Jesus nicht mehr ängstlich und verzagt. Wir können unsere Angst auch bei Gott abladen. Kees de Kort Jesus im Garten Gethsemane Jesus betet. In diesem Gebet im Garten Gethsemane finden wir eine Bitte aus dem Vaterunser wieder: Im Gesangbuch findet Ihr unter Nummer 789.2 ein Lied, das ebenfalls dieser Geschichte entnommen ist: Jesus wird im Garten Gethsemane gefangen genommen. Judas hat die Feinde von Jesus zu ihm geführt. Jesus versucht nicht einmal wegzulaufen. Er verbietet seinen Jüngern sogar, Gewalt anzuwenden. Jesus weiß, dass alles, was jetzt auf ihn zukommt, geschehen muss. Viele studierte Männer haben über das Geschehen am Karfreitag zigtausende von Seiten gefüllt. Für uns jetzt sollen zwei Gedanken genügen: Jesus ist das Opferlamm, das der Welt Sünde trägt (Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt! Joh 1). Durch seinen Tod baut er eine Brücke zwischen Gott und uns (erinnert Euch an Eure Bilder zum Sündenbekenntnis).
Wir sehen das Geschehen am Karfreitag heute mit Osteraugen. Wir wissen, dass Jesus auferstanden ist. Wir glauben, dass er den Tod besiegt hat. Wir glauben, dass er der erste war und dass wir alle ihm folgen werden. Im Gesangbuch gibt es viele Lieder, die das Geschehen in dieser Nacht und am nächsten Tag aufgegriffen haben. Es sind Erzähllieder (z.b. EG 95), aber auch Lieder, die davon handeln, was der Tod von Jesus mit uns zu tun hat und was er für jeden einzelnen von uns bedeutet. Viele dieser Liedtexte finden wir altmodisch und haben Schwierigkeiten sie zu verstehen - aber es lohnt sich! Suche einen Vers aus dem Gesangbuch, der Dir in diesem Zusammenhang besonders gut gefällt (EG 75 98 und 547 549): Begründe Deine Wahl: Das Volk ist aufgehetzt als es vor dem Palast von Pilatus steht. Lautstark fordert es die Hinrichtung von Jesus. Welche Gründe bringen sie vor? Worin besteht das Verbrechen, das Jesus begangen hat?
Wie äussert sich Jesus zu diesen Vorwürfen? Viele Künstler haben die Kreuzigung dargestellt. Dabei halten sie sich nicht stur an die biblischen Berichte, sondern sie versuchen mit ihren Bildern zu predigen. Auf diesem Bild vom Isenheimer Altar, das Matthias Grünewald malte, können wir viel erkennen: Matthias Grünewalt Isenheimer Altar Wir sehen den leidenden Christus am Kreuz, Johannes den Täufer, Maria, die von Johannes, dem Lieblingsjünger Jesu, getröstet wird, und die kniende Maria Magdalena, die treueste Anhängerin Jesu. Die Trauer um den Verstorben wird vor allem durch die Gestik veranschaulicht. Die Landschaft im Hintergrund wird nur angedeutet und liegt im Dunkeln, da sich der Himmel im Moment des Todes Christus verdunkelt hat. Man sieht ein Opferlamm als Zeichen für die Opferung des Sohnes Gottes, es trägt ein Kreuz und sein Blut fließt in einen Kelch (Abendmahl). Johannes der Täufer steht links neben Jesus und zeigt auf ihn, mit den Worten: "Illum opportet crescere, me autem minui" (Jener muß wachsen, ich aber muß abnehmen). Es handelt sich hier um die Vorraussagung des Johannes, angesichts des herannahenden Himmelreiches Buße zu tun. Jesus ist im Verhältnis zu den anderen Personen übergroß dargestellt. Er hat einen sehr langen Körper, der extrem realistisch und grausam die Wunden zeigt, die Jesus durch das Auspeitschen und die Geißelung zugefügt worden sind. Sein offener Mund, der durchgebogene Querbalken des Kreuzes und die gespreizten Hände verdeutlichen die Schmerzen und das Leid. Grünewald malte diesen Altar für das Antoniterkloster in Isenheim, das vor allem Menschen aufnahm, die die Pest oder andere Seuchen hatten. Diesen Menschen, deren Körper durch die Krankheit entstellt waren, sollte dieses Bild Trost schenken und Hoffnung machen, da der leidende Christus für die Menschheit gestorben ist.
Bei Matthäus und Markus endet der Bericht über das Leiden und Sterben von Jesus mit dem Satz eines römischen Hauptmannes (Markus 15, 39 und Matth. 27, 54) bei Lukas ist er etwas anders (Lukas 23, 47) schreibe die Matth. oder die Markus Stelle auf: Drei Räuber kreuzigt man heute auf Golgatha: Golgatha Der linke nahm mir mein Geld, der rechte nahm mir mein Gut, der in der Mitte nahm mir meine Schuld. Auf Golgatha kreuzigt man heute drei Räuber. Lothar Zenetti Könnt Ihr Euch denken, warum dieser Satz des römischen Hauptmannes in der Bibel vermerkt worden ist? Jesus wird in ein Grab gelegt. Ein schwerer Stein wird vor das Grab gerollt. Die Anführer der Juden haben Angst, dass die Anhänger von Jesus den Leichnam stehlen und dann behaupten, er sei auferstanden. Du kannst diese Geschichte nachlesen bei Matthäus 27, 62ff. Der nun folgende Tag der Tag zwischen Karfreitag und Ostersonntag ist ein Tag voller Leere für die Anhänger von Jesus: Sie sind verzweifelt. Und sie haben Angst: Wird man sie als Anhänger von Jesus auch noch verfolgen? Um diese Leere nachzuempfinden, schweigen bei uns die Glocken in dieser Zeit und die Kirchturmuhr wird angehalten. Es ist ein Stiller Tag. Im Volksmund wird er Ostersamstag genannt. Im Raum der Kirche Karsamstag. Begründe, warum Karsamstag passender ist:
Annegert Fuchshuber Petrus am leeren Grab Am Ostermorgen ist dann das unglaubliche geschehen: der Stein ist weg das Grab ist leer. Der Auferstandene Jesus begegnet verschiedenen Menschen. Bei allen vier Evangelisten sind es Frauen, die das leere Grab finden. Bei Matthäus, Markus und Johannes begegnet Jesus auch den Frauen zuerst. Bei Lukas begegnet er zuerst zwei Männern, die nach Emmaus wandern. Dann zeigt er sich bei allen vier Berichterstattern seinen Jüngern. Ihr könnt diese Geschichten nachlesen bei Matthäus 28, Markus 16, Lukas 24 und Johannes 20 und 21. e K Kees de Kort Das leere Grab Jeweils eine Antwort ist richtig. 1. Der Gründonnerstag heißt so, weil man zum letzten Mal Grünkohl ißt. es vom althochdeutschen Wort greinen kommt, das Weinen bedeutet 2. Karfreitag kommt von althochdeutsch kara, das heißt Wehklage oder auch Trauer Kargfreitrag und erinnert daran, dass wir an dem Tag aus Erinnerung an den Tod von Jesus nur wenig eben karg essen. 3. Ostern wird jedes Jahr an einem anderen Sonntag gefeiert: Das Datum für den Ostersonntag wird von den großen Kirchen ausgelost. Der Ostersonntag ist immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang.