Gefahr erkannt - Gefahr gebannt

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Transkript:

4.2 Gefahr erkannt - Gefahr gebannt Monika Neumeier, Ulli Seewald 1 Gefahr durch Gartengeräte... 2 2 Gefahren rund ums Haus... 3 3 Gefahr durch Schädlingsbekämpfung... 4 4 Gefahren in Feld und Flur... 5 5 Gefahr Müll... 6 6 Weitere Gefahren in unserer Umwelt... 7 www.pro-igel.de 4 Alle Merkblätter der Reihe IGELWISSEN kompakt 4: 4.1 Wildtier Igel 4.2 Gefahr erkannt Gefahr gebannt 4.3 Unterschlüpfe und Futterhäuser für Igel im Garten 4.4 Pflege hilfsbedürftiger Igel 4.5 Ernährung hilfsbedürftiger Igel 4.6 Aufzucht verwaister Igelsäuglinge 4.7 Hilfsbedürftige Jungigel im Herbst 4.8 Winterschlaf in menschlicher Obhut 4.9 Auswilderung von Igelpfleglingen 4.10 Rechtsvorschriften rund um Igelschutz und Igelhilfe

4.2 2 Gefahr erkannt Gefahr gebannt Betrachten Sie bitte Ihren Garten und Ihre Umgebung mit den Augen eines Igels: Viele Gefahren, deren wir uns oft gar nicht bewusst sind, bedrohen Gesundheit oder gar Leben der Stacheltiere. Dieses Merkblatt soll dazu beitragen, dass solche Gefahren erkannt und oft mit nur geringem Aufwand vermieden, entschärft oder beseitigt werden. Vorbeugen ist besser als heilen! 1 Gefahr durch Gartengeräte 1.1 Rasenmäher Tellersensen Kantenschneider Durch Mähen unter Sträuchern, Hecken und an unübersichtlichen Stellen werden viele Igel, die dort gerne ihren Tagschlaf halten, verstümmelt oder tödlich verletzt. Hohes Gras sollte man nur nach vorheriger Nachschau schneiden oder noch besser ganz darauf verzichten. 1.3 Mistgabeln Spaten Schaufeln Beim Umsetzen von Komposthaufen, Grüngut- und Laubbergen etc. muss man vorsichtig zu Werke gehen. Igel könnten dort ihren Unterschlupf haben. Mistgabeln Stichwunden für Stacheltiere 1.4 Laubsauger Laubsauger saugen nicht nur Laub, sondern auch Kleinlebewesen (Igelnahrung) und sogar kleine Igel ein und können die Tiere regelrecht zerhäckseln. Wenn sich der Einsatz eines solchen Geräts nicht vermeiden lässt, sollte man unbedingt die Blasfunktion in niedriger Stufe wählen, Laub unter Büsche und Hecken pusten und als Nistmaterial für Igel möglichst nicht vollständig aus Gärten und Parks entfernen. Rasentrimmer gefährliche Igel-Trimmer 1.2 Mähroboter Über die Einwirkungen von Rasenrobotern auf kleine Säugetiere, Käfer und andere Wirbellose ist bisher wenig bekannt. Den dämmerungs- und nachtaktiven Igeln zuliebe sollte man solche Geräte nur tagsüber arbeiten lassen. Beim Kauf ist auf empfindliche Stoß- und Hebesensoren zu achten, und auf eine nicht zu geringe Bodenfreiheit. Laubsauger Nest- und Nahrungstier-Zerstörer

Gefahr erkannt Gefahr gebannt 3 2 Gefahren rund ums Haus 2.1 Kellerfenster Lichtschächte Damit Igel und such andere Kleintiere nicht in Lichtschächte oder gar Kellerfenster fallen können, sollten diese mit einem engmaschigen Gitter beziehungsweise mit handelsüblichen Lichtschachtabdeckungen z.b. aus Aluminium oder Acrylglas gesichert werden. 2.3 Kellertreppen Igel, die eine Kellertreppe hinab gefallen sind, können sich leicht retten, wenn man auf jede Stufe seitlich einen Ziegelstein legt, um die Stufenhöhe zu verringern. 4.2 Verringerte Treppenstufenhöhe beste Igelhilfe Ungesicherter Lichtschacht Absturzgefahr 2.2 Metallzäune Maschendrahtzäune Immer häufiger werden Grundstücke mit engen Metallzäunen umschlossen. Um Igeln Zutritt zu verschaffen, genügt eine 10x10 cm große Öffnung im Gitter. In grobmaschigen Maschendrahtzäunen bleiben Igel beim Durchschlüpfen leicht hängen. Abhilfe: Entweder bringt man den Zaun von vornherein so an, dass Kleintiere darunter durchkriechen können, oder man biegt den Draht an einigen Stellen nach oben. 2.4 Hülsen von Wäschespinnen, Fahnenmasten etc. Obwohl Bodenhülsen recht eng sind, können kleine Igel hineinfallen. Hülsen von Wäschespinnen sollten mittels der daran angebrachten Deckel verschlossen werden, Löcher von Masten sichert man z.b. mit einem Holzpfropf. 2.5 Schwimmbecken Gartenteiche In steilwandigen Gartenteichen und Schwimmbecken können Igel jämmerlich ertrinken. Ein hinein gelegtes Brett mit Querleisten oder eine Schilfmatte (an beiden Enden mit Steinen beschwert) als Ausstiegshilfe kann lebensrettend sein. Maschendrahtzaun ohne Öffnung kein Zutritt Perfekte Ausstieghilfe raus aus dem Teich

4.2 4 Gefahr erkannt Gefahr gebannt 2.6 Einsperren in Gartenhäusern etc. Wenn man Garagen, Gartenhäuschen, Treibhäuser erst spät abends oder nachts schließt, werden manchmal versehentlich Igel eingesperrt. Eine kleine Ausschlupföffnung oder eine nur von innen aufschwenkbare Klappe in Wand oder Tür bereitet dem Tier den Weg in die Freiheit. Achtung: Entdeckt man z.b. in einem Gartenhäuschen ein Igelnest, so belässt man es an Ort und Stelle und sorgt dafür, dass die Igelmutter ungehindert aus- und eingehen kann. 3 Gefahr durch Schädlingsbekämpfung 3.1 Insekten- und Unkrautvernichter Kunstdünger 3.2 Mäuse- und Rattenfallen Fallen sollten mindestens 50 cm hoch auf Tische, auf oder in Kisten, auf Mauern oder Bretterstapel gestellt werden, so dass sie nur von den Nagern, nicht aber von Igeln erreicht werden können. Lebendfalle auf dem Boden Igelfalle 3.3 Giftköder Rattengift Giftköder gegen Schädlingsnager sind grundsätzlich nur in Köderboxen auszubringen. Insbesondere Rattengift darf nie offen ausgelegt werden! Chemie im Garten nichts für Igel Insektenvernichtungsmittel (auch Schneckenkorn), Unkrautvertilger und chemische Düngemittel stören das ökologische Gleichgewicht in Gärten empfindlich. Wichtige Nahrungstiere des Igels werden abgetötet. Außerdem sind gesundheitliche Schäden der Tiere sowohl durch äußerlichen Kontakt als auch durch die Aufnahme der Mittel mit der Nahrung nicht auszuschließen. Die Alternative heißt biologisches Gärtnern! Köderbox Gift nur für Schädlinge zugänglich Da der Einsatz von Rattengift nicht nur für die Nagetiere tödlich endet, sondern auch verheerende gesundheitliche Folgen für geschützte Wildtiere, Haustiere und Kinder haben kann, ist dessen Gebrauch für Privatleute seit dem 01.01.2013 verboten. Werden Ratten durch eine für Igel eingerichtete Futterstelle angezogen, so ist die Fütterung der Igel unverzüglich einzustellen!

Gefahr erkannt Gefahr gebannt 5 4 Gefahren in Feld und Flur 4.1 Vogelnetze im Obst- und Weinbau Netze über Beerensträuchern sollen nicht bis zum Boden herunterhängen. Igel und Vögel können sich darin verwickeln. In Weinbergen müssen die Netze straff gespannt sein und einen Abstand von 40 cm zum Boden haben. 4.4 Drahtrollen Drahtrollen sollte man nicht am Boden lagern, wo sie Igel gefährden können. Die Tiere verhaken sich und können sich nicht befreien. 4.2 Am Boden liegende Obstnetze Lebensgefahr 4.2 Schnüre bzw. Folien von Heu- und Strohballen In und um landwirtschaftliche Betriebe verfangen sich Igel immer wieder in unachtsam liegengelassenen Strohbändern und Folienresten oder werden sogar mit letzteren entsorgt. Drahtrolle im Freien Igelleben in Gefahr 4.5 Elektrische Schafzäune Elektrische Weidenetze, wie sie vielfach in der Schafhaltung verwendet werden, sind für Igel Todesfallen, wenn stromführende Drähte zu dicht am Boden entlang führen. Die vom Stromschlag getroffenen Igel rollen sich vor Schmerz und Schreck um den Draht ein und verenden elendiglich. Die Verwendung flexibler Zaunsysteme ohne vertikale Litzen ist die tierfreundliche Alternative. Strohband um den Körper - todes-sicher 4.3 Fischernetze, Angelschnüre etc. Fischreusen und -netze dürfen nicht im Freien, z.b. auf Campingplätzen oder unter Wohnwagen abgelegt werden! Angelschnüre sollte man sicher verwahren, damit sich Igel nicht darin verheddern. Elektrische Schafzäune keine Chance für Igel

4.2 6 Gefahr erkannt Gefahr gebannt 5 Gefahr Müll 5.1 Büchsen Becher In achtlos weggeworfenen Behältnissen z.b. Katzen- oder Hundefutterdosen, Eis- und Joghurtbechern suchen Igel neugierig nach Resten und verklemmen sich womöglich. Ohne Hilfe können sich die Tiere nicht wieder befreien und gehen elendig zugrunde. 5.3 Sonstiger Unrat Müll, der irgendwo in Feld oder Wald abgelagert wird, enthält meist für Wildtiere gefährliche Anteile. Tiere können sich z.b. aus den Metallfedern alter Sofas nicht befreien, an Glasscherben zerschneiden sie sich die Pfoten, ausgelaufenes Altöl verschmutzt auf ewig ihr Fell. Die Verrottung von Plastikflaschen dauert 100 1000 Jahre, einer Konservendose 10 100 Jahre, selbst ein Kaugummi braucht 1 5 Jahre, bis er sich aufgelöst hat. Abfall gehört in die Mülltonne oder auf den Wertstoffhof!! Weggeworfene Plastikbecher Erstickungsgefahr 5.2 Verpackungsteile Auch Verpackungen, etwa die Plastiktrageringe von Getränkedosen sind für Igel lebensgefährlich Die Tiere können sich darin erdrosseln oder schwer verletzen. Wer unterwegs solche Gegenstände einfach auf den Boden fallen lässt oder wegwirft, nimmt in Kauf, dass Igel elend umkommen. Wilde Müllkippe lebensbedrohlich 5.4 Müllsäcke Plastiktüten Plastiktüten und volle Müllsäcke (Gelbe Säcke) sollten zugebunden sein und nicht im Freien am Boden stehen. Unterschlupfsuchende Igel zerreißen die Folie, kriechen hinein und werden mit der Müllabfuhr abtransportiert. Am besten verwahrt man die Säcke bis zum Abfuhrtag an sicherem Ort hängend. Plastikring noch rechtzeitig entfernt Gelbe Säcke Gefahr vor der Haustür

Gefahr erkannt Gefahr gebannt 7 6 Weitere Gefahren in unserer Umwelt 6.1 Straßenverkehr Im Straßenverkehr sterben Jahr für Jahr zahllose Igel. Die Beachtung von Geschwindigkeitsbeschränkungen und besonders aufmerksames und bremsbereites Fahren in der Dämmerung und bei Nacht, vor allem auf Strecken, die beidseitig von Hecken oder Büschen gesäumt sind, kann Igelleben retten! 6.3 Gruben Schächte Gräben Oft fallen Igel in steilwandige Gruben, Schächte und Gräben, aus denen sie allein nicht mehr herauskommen. Als Ausstieghilfe legt man ein Brett hinein oder man böscht z.b. das Ende eines Grabens mit Erde schräg an (Rampe). Diese Vorgehensweise sollte auch Arbeitern, die mit Leitungsbau (Gas, Strom, Wasser, Telefon und TV- Kabel) beschäftigt sind, empfohlen werden! 4.2 Straßenverkehr Todesfalle Nr. 1 6.2 Brauchtums- und Gartenfeuer Unmittelbar vor dem Entzünden von Brauchtumsfeuern soweit diese überhaupt lokal gestattet sind oder dem Verbrennen Gartenabfällen, müssen die Haufen vorsichtig umgesetzt werden. Igel könnten sich darunter versteckt halten und ggf. elendig zu Tode kommen. Ungesicherte Baugrube kein Entkommen 6.4 Gullys Abflussschächte Ebenerdige Gullys auf Straßen und die Abflussschächte in Weinbergen sind tödliche Fallen für Igel und andere Kleintiere, die darin verhungern oder ertrinken. Engere Gitterstäbe oder Ausstiegshilfen bieten den Tieren eine Chance, sich zu befreien. Brauchtumsfeuer heißer Tod Abfluss mit kleinen Öffnungsschlitzen igelsicher

8 Gefahr erkannt Gefahr gebannt 4.2 6.5 Hunde Jagdlustige Hunde können Igel schwer verletzen oder töten. Igel sterben auch dann meist, wenn Hunde sie aus dem Winterschlafnest ausgraben. Hunde sollte man im Freien unter Aufsicht halten, abends beim Gassi gehen anleinen und sie im Dunkeln nicht frei im Garten herumtoben lassen. Es empfiehlt sich auch, nachts kein Futter in Hundezwingern stehen zu lassen, das möglicherweise hungrige Igel anlockt! 6.6 Katzenschreck-Geräte Immer öfter werden Ultraschall-Geräte verwendet, die um Haus und Garten unerwünschte Katzen vertreiben sollen. Für das menschliche Ohr sind die hohen Geräusche nicht wahrnehmbar. Auf Igel, die ein außerordentlich gutes Gehör haben und hohe Frequenzen deutlich wahrnehmen, wirken diese Geräte geradezu schmerzhaft, so dass sie die beschallte Gegend verlassen und solche Gärten künftig meiden, Jagdlustiger Hund keine Chance für Stachelkugeln Extreme Ultraschallgeräusche Igel auf der Flucht Viele weitere Gefahren drohen den Igeln! Durch einen verantwortungsbewussten und sorgsamen Umgang mit unserer Umwelt können wir zahlreiche Gefahren mindern und so viel Tierleid abwenden. Impressum 2000 Pro Igel e.v., Lindau/B. 8., völlig überarb. Neuauflage 2016 ISBN 978-3-940377-15-9 (Gesamtwerk) Bildnachweis: R. Adam, Dortmund: 2 re (oben, unten) 3 li, 4 li, 5 re (oben), 6li (unten), 6 re (oben); Dieter1 pitopia.de: 7 li (oben); fefufoto fotolia.com: 7 re (oben); U. Habach, Werdau: 7 re (unten); Igelzentrum Zürich: 5 li (oben), 8 li ; Kathrin39 fotolia.com: 2 re (unten); Kichigin19 fotolia.com: 8 re; K.-H. Liebisch pixelio.de: 7 li (unten); LokiLeCH wikimedia commons: 4 re (oben); K. Narten, Hannover: 5 li (unten); M. Neumeier: 4 re (unten); Pepe fotolia.com: 3 li (oben); Polizei Aschaffenburg: 6 li (oben); pro Igel CH: 5 re (unten); D. Schütz pixelio.de: 2 re (oben); U. Seewald, Münster: 3 li (unten); M. Sertel pixelio.de: 6 re (unten); Wandersmann pixelio.de: 2 li Redaktion: Ulli Seewald, Münster/Westf. Satz: Pamela Kröhl, Niestetal; Ulli Seewald, Münster/Westf. Druck und Bindung: Häuser KG, Köln Zuschriften an: Pro Igel e.v., E-Mail: redaktion@pro-igel.de Aktuelle Informationen im Internet unter www.pro-igel.de