Meeresschildkröten. Ein Vortragsdossier des WWF Schweiz. WWF Schweiz. Hohlstrasse 110 Tel.: +41 (0) Zürich
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- Guido Brinkerhoff
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1 WWF Schweiz Hohlstrasse 110 Tel.: +41 (0) Postfach 8010 Zürich Meeresschildkröten Ein Vortragsdossier des WWF Schweiz Jürgen Freund / WWF-Canon
2 Steckbrief Grösse: Grösste Meeressschildkröte: Lederschildkröte: bis 2.50 m (Panzerlänge); kleinste Meeresschildkröte: Atlantik-Bastardschildkröte: etwa 70 cm (Panzerlänge) Gewicht: Lederschildkröte: etwa 500 kg; Atlantik-Bastardschildkröte: etwa 40 kg Alter: Lederschildkröte: Jahre; Atlantik-Bastardschildkröte: unbekannt Nahrung: Lederschildkröte: Quallen, Tintenfische, Manteltiere; Atlantik-Bastardschildkröte: Krebse, Krabben, Muscheln, Quallen, Schnecken Lebensraum: Lederschildkröte: warme Gewässer weltweit; Atlantik-Bastardschildkröte: Golf von Mexiko Spezielles: Ob aus einem Ei ein Weibchen oder ein Männchen schlüpft, ist von der Aussentemperatur abhängig. Bedrohung: Zerstörung der Brutstrände und Futterquellen, Jagd (Fleisch, Panzer, Leder), Fischerei Anzahl Unterarten: 7 Lebensraum Fünf der sieben Meeresschildkröten kommen in allen Weltmeeren vor. Besonders häufig leben sie allerdings in tropischen Gegenden. Die Wallriffschildkröte findet man nur nördlich von Australien, während die Atlantik-Bastardschildkröte hauptsächlich im Golf von Mexiko zu Hause ist. Meeresschildkröten verbringen den grössten Teil ihres Lebens im Meer. Sie halten sich im offenen Meer auf, aber auch entlang von Küsten. Viele von ihnen unternehmen lange Wanderungen. Brent Stirton / Getty Images Nahrung Je nach Art fressen Meeresschildkröten sehr unterschiedliche Sachen. Seegurken, Algen, Quallen, Seegras und Fische stehen ebenso auf ihrem Speiseplan wie Muscheln, Krabben und Schnecken. Meeresschildkröten können einen ganzen Monat ohne Nahrung auskommen. Ihr Herz schlägt dann nur alle neun Minuten, und sie atmen nur noch einmal pro Stunde.
3 Jürgen Freund / WWF-Canon Zusammenleben Meeresschildkröten sind Einzelgänger, aber alle zwei Jahre kehren sie für die Paarung an ihren Heimatstrand zurück. Dazu schwimmen sie oft Tausende von Kilometern. Manchmal durchqueren sie ganze Ozeane und umrunden die halbe Erde. Die Weibchen paaren sich mit mehreren Männchen im Wasser und gehen dann an Land, um die Eier am Strand abzulegen. Nils Aukan / WWF-Canon Nachwuchs Die Weibchen legen ihre Eier, wenn es dunkel ist. In der Nacht ist es kühler, und es hat weniger Menschen und Tiere am Strand. Zuerst sucht sich die Meeresschildkröte einen Nistplatz aus, dann gräbt sie mit ihren Hinterbeinen ein Loch in den Sand. Sie legt Hunderte Eier hinein, schaufelt das Loch wieder zu und verwischt die Spuren. Die Sonne brütet die Eier aus. Bei hohen Temperaturen (etwa über 30 Grad) entwickeln sich Weibchen. Bei Temperaturen unter 30 Grad entwickeln sich Männchen. Für die frisch geschlüpften Schildkröten ist der Weg ans Meer gefährlich. Krabben,Vögel, Stinktiere, Wasch- und Nasenbären warten auf sie. Und im Meer lauern Raubfische. Von Tieren überlebt nur ein einziges und wird erwachsen. Carlos Drews/WWF-Canon Bedrohung Meeresschildkrötenarten sind stark gefährdet, manche sind sogar vom Aussterben bedroht. Am gefährlichsten sind für sie die Menschen. Obwohl es verboten ist, jagen manche Menschen die Meeresschildkröten. Sie haben es auf Fleisch, Haut und den schönen Panzer abgesehen. Auch Abfall im Meer macht den Tieren zu schaffen: Die Meeresschildkröten fressen zum Beispiel Plastiksäcke, weil sie diese mit Quallen verwechseln. Daran können sie ersticken. Und junge Meeresschildkröten verirren sich am Strand, wenn Abfall ihnen den Weg zum Meer versperrt. Viele Meeresschildkröten verfangen sich in den Netzen und an den Angelhaken von Fischern. Sie sterben, weil sie nicht rechtzeitig an die Wasseroberfläche gelangen können, um Luft zu holen. Meeresschildkröten können etwa acht Stunden unter Wasser bleiben. Ausserdem werden immer mehr Korallenriffe und Seegraswiesen zerstört. Diese sind für die Meeresschildkröten
4 jedoch lebenswichtige Futterquellen. Hélène Petit / WWF-Canon Das macht der WWF Der WWF setzt sich dafür ein, dass Gebiete rund um Brutstrände, und auch die Brutstrände selber, besser geschützt werden. Gebiete, die bereits unter Schutz stehen, sollen noch besser überwacht werden. Der WWF will die Bevölkerung auf die Probleme der Meeresschildkröten aufmerksam machen und er hat mitgeholfen, Fischernetze und Angelhaken zu entwickeln, in denen sich die Meeresschildkröten weniger leicht verfangen können. Ausserdem setzt sich der WWF gegen den Handel mit Meeresschildkröten und ihren Eiern ein. Peter Denton / WWF-Canon Das kannst du tun Kaufe in deinen Ferien auf keinen Fall Souvenirs, Haarreifen oder Schmuck aus dem Schildpatt von Meeresschildkröten. Lass keinen Abfall am Strand liegen. Wenn du und deine Eltern Meerfisch essen, achtet auf das MSC-Zeichen. Die Fische werden mit Netzen gefangen, die den Meeresschildkröten nicht schaden. Halte in deiner Schule einen Vortrag über die Meeresschildkröten, damit auch deine Kolleginnen und Kollegen etwas über diese interessanten Tiere lernen können.
5 Jürgen Freund / WWF-Canon
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