Dr. Christine Blendinger Hofheim-Wallau
Jeder hat dazu eine Meinung! Fast jeder ist ein Fachmann Das jeweils bevorzugte Futtermittel ist das einzig akzeptable!
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Vorbeugen ist besser als Heilen!
Während des Wachstums stellt der Hund besondere Ansprüche an seine Ernährung. Eine unausgewogene Ernährung wirkt sich während w des Aufbaus von Körpermasse, insbesondere der Knochen, besonders schnell negativ aus.
Lahmheitsursachen beim Junghund
Lahmheitsursachen beim Junghund, an deren Entstehung die Ernährung beteiligt ist
96 % waren großwüchsige Hunde (> 30 kg) 61 % hatten zuviel Calzium in der Nahrung 20 % hatten zuwenig Calzium in der Nahrung 66 % zeigten abnorm hohe Gewichtszunahmen
1.) Überversorgung mit Calzium 2.) Unterversorgung mit Calzium 3.) Überversorgung mit Energie
Ca-Resorption im Darm Calzium-Konzentration im Blut Parathormon Calzitonin Knochenresorpion Rückresorption in Niere Bildung von aktivem Vit.D-Metaboliten Calzium-Konzentration im Blut Parathormon Calzitonin Knochenresorption Renale Exkretion Bildung von aktivem Vit.D-Metaboliten Ca-Resorption im Darm
Sekundärer Hyperparathyroidismus Hyperkalzitoninismus Rachitis Hypervitaminose D
Ursachen: Bei Verfütterung von Hausmannskost Ernährung auf Basis von Fleisch und/ oder Schlachtprodukten ohne Ca-Supplementierung => Ca:P = 1:15 bis 1: 20 Nährstoffverdünnung durch unmineralisierte Komponenten (z.b. Öl, Quark, Honig etc.) Folge: Sekundärer Hyperparathyroidismus
= Juvenile Osteoporose = Paper bone disease Ursache: - zuwenig Calzium - Phosphatüberschu berschuß mit relativem Calziummangel
Zuwenig Calzium/ Phosphatüberschu berschuß Calzium im Blut sinkt Hypertrophie der Nebenschilddrüse se Parathormon steigt Calziumdepot aus Knochen wird abgebaut Verdünnung der Kortikalis (Spontanfrakturen/ Zahnausfall)
Ca-Resorption im Darm Calzium-Konzentration im Blut Parathormon Calzitonin Knochenresorpion Rückresorption in Niere Bildung von aktivem Vit.D-Metaboliten Calzium-Konzentration im Blut Parathormon Calzitonin Knochenresorption Renale Exkretion Bildung von aktivem Vit.D-Metaboliten Ca-Resorption im Darm
Symptome: Bewegungsunlust Lahmheit Epiphysenfuge verbreitert/ Gelenkanschwellung Röntgen: dünne d Corticalis/ Demineralisation Therapie: Futterkorrektur Käfigruhe
Ursachen: - Substitution nach dem Motto: viel hilft viel - Welpen können k die Calziumaufnahme kaum über den Darm regulieren
Calziumüberdosierung (Bedarf um das 3-fache 3 überschritten) Hyperplasie der parafollikulären ren Zellen der Schilddrüse Calzitoninausschüttung ttung steigt Negativer Einfluss auf Knorpelzellen Verhindert normalen Ab- und Umbau von Knochensubstanz durch Osteoklasten
Ca-Resorption im Darm Calzium-Konzentration im Blut Parathormon Calzitonin Knochenresorpion Rückresorption in Niere Bildung von aktivem Vit.D-Metaboliten Calzium-Konzentration im Blut Parathormon Calzitonin Knochenresorption Renale Exkretion Bildung von aktivem Vit.D-Metaboliten Ca-Resorption im Darm
Calziumüberversorgung ist ein möglicher m Faktor bei der Entstehung von Osteochondrosis dissecans Panostitis Hypertropher Osteodystrophie Persistierender Knorpelkern der Ulna (Radius curvus-syndrom Syndrom)
Kommt heutzutage kaum noch vor! Folge von Vitamin D-Mangel, D aber - die erforderliche Vit.D-Menge hängt h vom Kalzium- und Phosphorgehalt des Futters ab - Herstellung von Vit.D aus einem Vorläufer in der Haut bei UV-Licht
Vitamin D3-Mangel Gestörte Knochenmineralisierung = Unzureichende Ca- und P-ablagerungen Knochenfehlbildung an Röhrenknochen R Verkrümmung der Beine/ Verdickung der Gelenke
Ca-Resorption im Darm Calzium-Konzentration im Blut Parathormon Calzitonin Knochenresorpion Rückresorption in Niere Bildung von aktivem Vit.D-Metaboliten Calzium-Konzentration im Blut Parathormon Calzitonin Knochenresorption Renale Exkretion Bildung von aktivem Vit.D-Metaboliten Ca-Resorption im Darm
Symptome: Verbreiterte Wachstumszonen Krumme Beine ( O-Beine ( Beine ) Therapie: Futterkorrektur
Bedarf ist sehr gering (11-22 IE/ kg/ Tag) Zuviel Vitamin D Ca-/ / P-Resorption P im Darm steigt/ Rückresorption R von Ca in Niere steigt/ Freisetzung von Ca und P aus Knochen steigt Hyperkalzämie Metastatische Weichteilverkalkungen (Niere/ Magenwand/ Arterienwand/ Herzklappen)
- Von entscheidender Bedeutung ist die tatsächlich vom Welpen aufgenommene Calziummenge (pro kg KM und Tag)! - Empfohlener Sicherheitsbereich: 210-540 mg/ kg/ Tag - Die Menge ist abhängig von dem Calziumgehalt des Futtermittels und seiner Energiedichte.
Ein Welpe, der 500 g eines Futters mit einem Calziumgehalt von 1 % bekommt, nimmt 5 g Calzium auf, also ebenso viel wie ein Welpe, der nur 250 g eines Futters mit einem Calziumgehalt von 2 % erhält.
Berechnen Sie den Calziumbedarf für r einen 10 kg (3 Mo. alten) und für f r einen 20 kg (6 Mo. alten) Hund Wieviel Futter sollen beide Hunde bekommen (gemäß Herstellerangaben)? Wieviel g Calzium fressen beide Hunde dann?
Wieviel Calzium nehmen beide Hunde mit dem Zusatzfuttermittel auf, wenn sie es bestimmungsgemäß erhalten? Wieviel Calzium erhalten sie durch die Kombination von Futter und Zusatzfuttermittel? Ist das ok?
Rassenunterschiede: Kleine Rassen sind frühreif beim Absetzen ist das Skelett schon sehr weit entwickelt
Rassenunterschiede: Je größ ößer der Hund, desto später liegt sein Wachstumsmaximum und desto länger l und intensiver verläuft seine Wachstumsphase.
Es gibt 2 Wachstumsphasen: 1.) Phase des intensiven Wachstums: größ ößter Teil des Skelettwachstums 2.) Phase des moderaten Wachstums: Entwicklung der Muskulatur
Gesamtenergiebedarf = Erhaltungsenergiebedarf + Wachstumsenergiebedarf
Gesamtenergiebedarf = Erhaltungsenergiebedarf (abhängig vom Körpergewicht) K + Wachstumsenergiebedarf (abhängig von der täglichen t Gewichtszunahme)
Wachstumsphasen 1.) Phase des intensiven Wachstums ( vom A bsetzen bis ca. 5 Monate) => sehr hoher Energiebedarf 2.) Phase des moderaten Wachstums (5 Monate bis Ende des Wachstums) => reduzierte Energiekonzentration
Wachstumsphasen 1.) hoher Energiebedarf limitierte Verdauungskapazität = => > Gefahr der Überversorgung gering 2.) Wachstum verlangsamt sich Verdauungskapazität t nimmt zu Appetit entwickelt sich = => > Gefahr der Überversorgung groß
Ursachen: - ad libitum FütterungF ( man kann Welpen nicht überfüttern ) - Angebot auf Verpackung u.u. zu hoch - Snacks und Belohnungen nicht einkalkuliert
Bleibt unerkannt, da: Bei Hunden im Wachstum keine Verfettung, sondern Umsetzung in Leistung = Wachstum Hunde erscheinen während w des Wachstumsschubs besonders mager mehr Futter Bei Skelettstörungen = > Bewegungsmangel Energie aus Futter wird für f r Wachstum genutzt
Zu schnelle Gewichtszunahme Überbeanspruchung der weichen, erst mäßm äßig mineralisierten Knochen durch - hohes Gewicht - stärkeren Muskelzug
Energetische Überversorgung ist ein Faktor bei der Entstehung von: Hypertropher Osteodystrophie Panostitis Osteochondrosis dissecans Hüftgelenksdysplasie Fragmentierter Proc. Coronoideus
Es gibt zahlreiche Untersuchung, in denen für f HD-disponierte Hunde nachgewiesen werden konnte: Bei einer schnellen Gewichtszunahme tritt HD häufiger, h frühzeitiger und ausgeprägter gter auf.
Studie von Kealy et al.1992: 48 Labrador mit Prädisposition zu HD wurden mit 8 Wochen in 2 gleiche Gruppen aufgeteilt: Gruppe 1: Fütterung F ad libitum Gruppe 2: Fütterung F von 75 % der Futtermenge Ergebnisse nach 2 Jahre: Gruppe 1: 6 x HD-frei, 18 x HD Gruppe 2: 19 x HD-frei, 5 x HD
Konsequenz: Hunde mit Disposition zur HD im Wachstum ad libitum füttern, f um HD-Hunde Hunde zuverlässig aus der Zucht auszuschließen...?! en...?!
Die tägliche t Gewichtszunahme im Wachstum wird über die Energiezufuhr gesteuert. Das Endgewicht ist genetisch determiniert. Ziel sollte eher eine restriktive Fütterung F sein, durch die das genetisch determinierte Endgewicht nicht zu früh h erreicht wird.
Empfehlung gemäß Meyer/ Zentek Bei 35 kg als ausgewachsener Hund: 1 Monat 0,89 MJ/ kg/ Tag 2 Monate 0,81 MJ/ kg/ Tag 3 Monate 0,68 MJ/ kg/ Tag 4 Monate 0,54 MJ/ kg/ Tag 5 + 6 Monate 0,41 MJ/ kg/ Tag 6 bis 12 Monate 0,34 MJ/ kg/ Tag
Erhaltungsbedarf (kj) pro Tag 2 x (125 x kg + 290) Wachstum -33 Monate 2 x EB 3-66 Monate 1,6 x EB 6-12 Monate 1,2 x EB
Nachteil der Kalorienberechnung: - Besitzer mögen m das Kalorienzählen nicht - Snacks und Belohnungen müssen m berücksichtigt werden - Kalorienbedarf durch individuelle Unterschiede beeinflusst (guter/ schlechter Futterverwerter, aktiv/ phlegmatisch...)
Gewichtsentwicklung im ersten Lebensjahr für Gewichtsentwicklung im ersten Lebensjahr für Tierarztpraxis Dr. K. & C. Blendinger, Herrnpfad 1, 65719 Hofheim-Wallau Frau Rasse: Labrador Mustermann Name: "Rüde" geboren: 01.08.2005 Endgewicht zw. 31 kg und 40 kg Tierarztpraxis Dr. K. & C. Blendinger, Herrnpfad 1, 65719 Hofheim-Wallau Frau Rasse: Labrador Mustermann Name: "Hündin" geboren: 01.08.2005 Endgewicht zw. 27,3 kg und 34,1 kg Wallau, 19.11.2005 Wallau, 19.11.2005 Körpermasse [kg] 40 35 30 25 20 15 10 Körpermasse [kg] 35 30 25 20 15 10 5 0 01. Aug 31. Aug 30. Sep 30. Okt 29. Nov 29. Dez 28. Jan 27. Feb 29. Mrz 28. Apr 28. Mai 27. Jun 27. Jul 26. Aug 5 0 01. Aug 31. Aug 30. Sep 30. Okt 29. Nov 29. Dez 28. Jan 27. Feb 29. Mrz 28. Apr 28. Mai 27. Jun 27. Jul 26. Aug Geben Sie in diese Tabelle das tatsächliche Gewicht Ihres Hundes ein und vergleichen Sie es mit den eingezeichneten Linien. Die Angaben sind als Richtwerte zu verstehen, die in geringem Maße über- oder unterschritten werden können. Mit den besten Wünschen für eine gesunde Entwicklung Ihres Hundes, Geben Sie in diese Tabelle das tatsächliche Gewicht Ihres Hundes ein und vergleichen Sie es mit den eingezeichneten Linien. Die Angaben sind als Richtwerte zu verstehen, die in geringem Maße über- oder unterschritten werden können. Mit den besten Wünschen für eine gesunde Entwicklung Ihres Hundes, Dr. Blendinger Dr. Blendinger
Die korrekte Fütterung F ist gerade bei großen Hunden während des Wachstums besonders wichtig. Die Überversorgung mit Energie sowie Fehler bei der Calziumversorgung können zu Störungen des Bewegungsapparates führen. f Das Wachstum sollte durch regelmäß äßige Gewichtskontrollen überwacht werden. Die tatsächlich aufgenommene Ca-Menge sollte zwischen 250 und 550 mg pro kg und Tag liegen.