Erfahrungsbericht. Teacher Training an der Bordeaux International School vom 2. November 2011 bis 17. Februar 2012



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Transkript:

Erfahrungsbericht Teacher Training an der Bordeaux International School vom 2. November 2011 bis 17. Februar 2012 Inhaltsverzeichnis: 1. Motivation... 2. Vorbereitungen... 3. Organisatorisches vor Ort... 4. Praktikum... 5. Freizeit... 6. Fazit... 1 2 2 3 5 5 1. Motivation Ein Praktikum an der Bordeaux Internation School (BIS) ermöglichte es mir, mehrere Prioritäten, die ich mir für einen Auslandsaufenthalt setze, miteinander zu verbinden. Zum einem ließ sich das Praktikum durch die Erfahrung im Lehrerberuf im Bezug zu meinem Studium (Englisch und Schulpsychologie auf Lehramt Gymnasium) setzen, zum anderen ermöglichte es mir, meine Sprachfähigkeiten in zwei Sprachen (Englisch und Französisch) auszubauen. Darüber hinaus wollte ich erfahren, wie eine internationale Schule aufgebaut ist und funktioniert, da ich mir eine Tätigkeit im Ausland auch in Zukunft sehr gut vorstellen kann. 2. Vorbereitungen Auf die Bordeaux International School war ich schon einige Monate zuvor gestoßen, als ich auf der Suche nach einem sechswöchigen psychologischen Praktikum in Bordeaux war. Da ich damals kaum französisch sprach, war ich auf eine Arbeitsstelle angewiesen, wo entweder deutsch oder englisch gesprochen wurde. Der 1

Kindergarten der Schule bot sich demnach als ideale Praktikumsstelle an. Ich wendete mich per Email an die Leiterin des Kindergartens, deren Adresse ich über das Sekretariat der Schule erfahren hatte, und wurde nach Einsenden eines Motivationsschreibens und Lebenslaufes angenommen. Letztendlich gefiel mit das psychologische Praktikum und die Atmosphäre an der Schule so gut, dass ich beschloss, noch einmal für ein Schulpraktikum zurück an die Schule zu kehren. Dabei half es mir, dass ich bereits Kontakte zur Schule hatte. Da ich der Schule bekannt war, wurde mir ein viermonatiges Teacher Training in der Grundschule angeboten. Zur Vorbereitung auf das Praktikum nahm ich am interkulturellen Training des Student und Arbeitsmarkt teil. Darüber hinaus besuchte ich im Semester zuvor einen Sprachkurs Französisch der Universität, der mir half, meine Schulkenntnisse wieder aufzufrischen. 3. Organisatorisches vor Ort Organisatorische Dinge wie Unterkunft, Bankformalitäten etc. wurden mir sehr dadurch erleichtert, dass ich bereits private Kontakte in Bordeaux hatte. So musste ich mich beispielsweise nicht um Unterkunft oder Internetanschluss kümmern. Mein Apartment lag sehr zentral, was für mich ein entscheidender Punk war. So waren Straßenbahn- und Bushaltestellen in unmittelbarer Nähe sowie auch Fahrradstationen und somit konnte ich sowohl Freizeitaktivitäten als auch Einkäufe etc. unproblematisch erledigen. Für mein Handy besaß ich bereits eine SIM-Karte von Bouygues Telecom, was für Wenigtelefonierer eine sehr günstige Lösung ist. Mittlerweile gibt es in Frankreich auch Verträge ohne Vertragsbindung mit oder ohne Internetanschluss (z.b. von laposte). Mein Konto eröffnete ich bei der Bank BNP- Paribas, die für Studenten ein Jahr ein kostenloses Girokonto anbietet. Das Konto hat sich als sehr praktisch erwiesen, um sämtliche finanzielle Angelegenheiten zu regeln. Für meine Auslandsversicherung hatte ich das Versicherungspaket vom DAAD abgeschlossen, womit ich sehr zufrieden war. Die Gebühren für Arztbesuche und Apotheke wurden mir sehr schnell und zuverlässig zurückerstattet und ich war am Arbeitsplatz rundum versichert. Für Jugendliche unter 25 Jahren, die viel innerhalb Frankreichs reisen wollen, kann ich sehr die Carte 12-25 empfehlen, eine Ermäßigungskarte für den Bahnverkehr (SNCF). Die Karte lässt sich unproblematisch 2

online bestellen und kostet 50. Sie ist für ein Jahr gültig und ermöglicht einen Nachlass von 25 bis 60 Prozent auf die Fahrten. 4. Praktikum Da ich die Schule und das Kollegium schon kannte, hatte ich sehr konkrete Erwartungen an mein Praktikum. Ich freute mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen. Meine Aufgaben waren durch den Begriff Teacher Training und das detaillierte Programme meiner Betreuerin außerdem eindeutig festgelegt. Ich erhoffte mir eine starke Einbindung in das Kollegium und die Arbeit und dadurch eine professionelle und persönliche Weiterentwicklung. So wollte ich lernen, wie man eine Unterrichtsstunde plant und hält, als auch wie man sich als Lehrer verhält und durchsetzt. Darüber hinaus wollte ich die Arbeitsweise der Schule kennenlernen und meine Sprachfähigkeiten verbessern. Meine Aufgaben während meines Praktikums waren anfangs Observation der Unterrichtsstunden und Lehrer sowie Reflektionen über diese Beobachtungen mit meiner Betreuerin. Die Kinder sollten mit mir vertraut werden und ich sollte lernen, meine Rolle als Lehrerin einzunehmen. Gegen Ende des ersten Monats begann ich meine ersten Stunden zu planen und zu halten. Im Verlauf des Praktikums übernahm ich immer mehr Stunden im Fach Englisch als erste und Englisch als zweite Sprache sowie im Fach Mathematik auf Englisch. Darüber hinaus war ich ebenfalls bei Aktivitäten außerhalb des Unterrichts anwesend, wie beim School Council, in den Pausen oder bei außerschulischen Aktivitäten. Insgesamt folgte ich dem Stundenplan eines Grundschullehrers, d.h. ich verbrachte den gesamten Schultag von 9 bis 16 Uhr mit den Kindern und lernte somit sehr verschiedene Bereiche der Betreuung und des Unterrichtens kennen. Da mein Praktikum ebenfalls als Teacher Training diente, umfassten dieses ebenfalls Aufgaben wie beispielsweise Stundenevaluationen und Selbst- und Schülerbewertungen, die ich über selbst ausgesuchte Stunden ausführen sollte. Freitagvormittag verbrachte ich außerdem im Kindergarten der Schule und konnte somit an mein vorheriges Praktikum anknüpfen. Durch die Vielzahl an eigenen Unterrichtsstunden und durch die Anwesenheit im Unterricht meiner Kollegen war ich sehr eingebunden in den Schulalltag. Die zusätzlichen Aufgaben wie Stundenvorbereitungen, Monatsberichte und Reflektionen sorgten dafür, dass ich während meines Praktikums und an den Nachmittagen sehr beschäftigt war. 3

Meine Erwartungen an das Praktikum wurden größtenteils erfüllt. Im Verlauf der vier Monate lernte ich Stunden vorzubereiten, eigenes Material zu erstellen, die verschiedenen Sprach- und Lernniveaus der Kinder einzubeziehen, eigene Stunden zu halten und andere Lehrer in ihren Stunden zu unterstützen. Darüber hinaus lernte ich Erziehungsmaßnahmen anzuwenden und zu entscheiden, was angemessen für die einzelnen Situationen war. Außerdem erkannte ich, wie wichtig eine kinderfreundliche Sprache ist und begann meine Ausdrucksweise daran anzupassen. Meine Betreuerin hatte sehr hohe Erwartungen an mich, die ich bemüht war zu erfüllen. Ich hatte bisher keine Erfahrung mit dem Unterrichten in der Grundschule und hatte noch nicht gelernt, wie man eine Stunde detailliert plant und ausführt. Da dies ein ganz neues Terrain für mich war, profitierte ich sehr von meinen Erfahrungen. Die Atmosphäre im Kollegium wirkte zeitweise etwas angespannt, doch konnte ich nicht genau in Erfahrung bringen, worum es sich handelte. Im Großen und Ganzen war das Kollegium der BIS sehr offen und es herrschte eher ein freundschaftlichen Verhältnis untereinander, was ich sehr genoss. Dennoch erschwerte mir dieses lockere Umgehensweise auch manchmal das eigentliche Verhältnis einzuschätzen. Darüber hinaus verfolgte ich neben dem Unterricht meiner Betreuerin den Unterricht eines anderen Kollegen. Ihre unterschiedlichen Erwartungen und Vorgehensweisen erschwerten es mir manchmal zu wissen, was von mir gefordert wurde. Insgesamt hat mir das Praktikum an der BIS sehr viel Spaß gemacht. Die Arbeit mit den Kindern machte mir große Freude und ich profitierte sowohl in professioneller als auch in persönlicher Hinsicht. Darüber hinaus erfuhr ich, wie das Leben an einer internationalen Schule abläuft, inwiefern die vielen unterschiedlichen Kulturen das Schulleben beeinflussen und wie bilingual unterrichtet wird. Dieses internationale Klima half mir ebenfalls schnell Anschluss zu finden und mich in dem Umfeld wohlzufühlen. 5. Freizeit Das Angebot an Aktivitäten inner- und außerhalb von Bordeaux ist vielfältig und vor allem ansprechend für Studenten und junge Leute. Zum einen gibt es ein 4

vielseitiges Angebot an Konzerten - ob Klassik, Pop oder Ähnliches - und die Filme im Kino können alle zu studentischen Tarifen und in der Originalsprache gesehen werden. Zum anderen gibt es zahlreiche Bars und Clubs in der Innenstadt oder in der Nähe des Hauptbahnhofs - vor allem die Irish Pubs scheinen in Bordeaux sehr beliebt und bieten eine gute Gelegenheit um andere Studenten kennenzulernen. Bekanntlich genießen die Franzosen eine gute Küche und verabreden sich deshalb häufig zum gemeinsamen Abendessen oder Apéro, die oft Zuhause stattfinden. Darüber hinaus gibt es von der Touristeninformation organisierte Weintouren in die nahe gelegenen Dörfer, die auf jeden Fall einen Besuch Wert sind. Je nach Saison ist man ebenfalls in einer guten Stunde mit dem Auto an der Atlantikküste und im Winter lohnt sich außerdem ein Wochenendeausflug in die Pyrenäen zum Skifahren. Insgesamt gibt es in Aquitaine jede Menge Städte und Landschaften zu entdecken, für die man nicht sehr lange Strecken auf sich nehmen muss. Da ich sehr in mein Praktikum eingebunden war und ich die Nachmittage für Vorbereitungen nutzte, ergab sich leider nicht die Möglichkeit, einer regelmäßigen Freizeitbeschäftigung nachzugehen. Glücklicherweise wurde ich jedoch durch meine Kontakte schnell in mehrere Freundeskreise eingebunden und konnte so das französische Leben sehr gut kennenlernen. 6. Fazit Von meinem Aufenthalt in Frankreich und meinem Praktikum an der Bordeaux International School habe ich sehr profitiert. Dadurch, dass ich nicht nur mit einer neuen Kultur sondern gleich mit mehreren und in gewisser Weise mit einer internationalen Kultur konfrontiert wurde, war meine Zeit in Bordeaux sehr abwechslungs- und lehrreich. Ich erfuhr, inwiefern Menschen aus verschiedenen Arbeitskulturen zusammenarbeiten und auf welche Weise es ihre Arbeitsweise beeinflusst. Insgesamt war ich fasziniert von der Offenheit und Toleranz der Mitarbeiter und inwieweit dies den Unterrichtsstil an der BIS beeinflusste. Während meines Aufenthaltes genoss ich es außerdem, die französische Lebensweise zu erfahren und mich an die Lebensgewohnheiten anzupassen. Der große Fortschritt, den ich dabei in Französisch machte, half mir sehr dabei. In Hinblick auf mein Studium war das Praktikum eine großartige Gelegenheit über einen längeren Zeitraum praktische Erfahrung im Lehrerberuf zu sammeln und gleichzeitig nicht unter zu 5

starkem Bewertungsdruck zu stehen, wie es zum Beispiel bei Pflichtpraktika der Fall sein kann. Meine Erfahrung gab mir außerdem Aufschluss darüber, worauf ich im Berufsleben Wert lege, wo meine Stärken und Schwächen liegen, was mich interessiert und welche Berufsrichtung ich anstrebe. Ich bin gespannt zu erfahren, inwiefern ich von meinen praktischen Erfahrungen im restlichen Studium profitieren werde. Im Hinblick auf weitere Praktika wird es mir auf jeden Fall von großem Nutzen sein. Ich bin froh, dass ich mich für ein Praktikum in Frankreich entschieden habe. Es war nicht nur eine gute Gelegenheit, mein Französisch zu verbessern, sondern die französische Kultur näher kennen zu lernen und erneut zu erfahren wie es ist, einen Neuanfang zu wagen. Zudem bin ich froh, dass ich die Gelegenheit hatte, die Arbeitswelt in einem anderen Land und die jeweiligen Unterschiede kennen zu lernen. Es benötigt häufig eine gute Portion Mut und Durchhaltevermögen diesen Schritt zu wagen, doch ich möchte diese Erfahrung in keinem Fall missen. 6