Leistung des Kopfbahnhofes in Stuttgart - zusammenfassende Auswertung der Pünktlichkeitsuntersuchungen von Stiftung Warentest Erstellt von Dipl. Ing. Frieder Faig Ist der Kopfbahnhof in Stuttgart Wirklich ein Verkehrsproblem - wie VM Ramsauer behauptet?
Ergebnis der ersten Pünktlichkeitsstudie 2007: Beste Bahnhöfe: Leipzig & Stuttgart Schlusslichter: Köln & Hamburg Anteil der Züge mit mehr als 6min. Verspätung (Mehdornpünktlichkeit) Nur Fernverkehr
Leistungsbetrachtung nicht nach Zügen, sondern nach Reisenden. Schliesslich ist Reisende zu bewegen der Zweck des Bahnbetriebs Die Ignoranz die die Vorhabenträgerin gegenüber Reisendenzahlen hier gezeigt, Hat sollte Bürger zum Überdenken des Systems der Bezahlung nach Zügen veranlassen Parameter der Leistungsbetrachtung: Reisendenanzahl (Quantität) Punktlichkeit (Qualität) Auswertung erfolgt in 2-dimensionalem Diagram: X-Achse Quantität [Reisende pro Tag in 1000] Y-Achse Qualität [ % besser/schlechter als Mittelwert] Linien = Mittelwerte
Tabellarische Ergebnisse: Pkt-Nr. Bahnhof Reisende Unpünktliche Züge [%] [x100/tag] B Berlin 300 27,6 HB Bremen 100 22,0 DO Dortmund 125 24,6 DD Dresden 51 27,1 EF Erfurt 34 26,6 F-Hbf Frankfurt / Main 350 24,3 F-Fl Frankfurt Flughafen 21 24,2 FR Freiburg 60 17,8 HH Hamburg 450 28,4 H Hannover 200 22,6 KS-W Kassel-Wilhelmshöhe 17 24,1 K Köln 250 24,7 L Leipzig 150 22,4 MD Magdeburg 40 22,1 MA Mannheim 76 22,7 M München 350 24,9 N Nürnberg 130 22,9 SB Saarbrücken 27 20,0 HST Stralsund 15 16,9 S Stuttgart 255 20,9 Aufstellung der Bahnhöfe nach Alphabet; Gesamtmittelwert der Verspätungen Über alle 14 veröffentlichte Auswertungen 2007-2011
Fazit: Im Netz der DB-Netz-AG kann der Stuttgarter Kopfbahnhof nicht der Problembahnhof sein Im Gegenteil er ist der Spitzenreiter Mit S21 würde der aus Reisendensicht leistungsfähigste Bahnhof durch unterdimensionierten Engpass ersetzen! Verkehrsprobleme in Stuttgart haben andere Ursachen, als der Bahnhof Sie sind Folgen einer verfehlten Verkehrspolitik der Autogerechten Stadt nach dem Krieg Ersetzen des Bahnhofes, der heute 38 Züge/h, historisch belegt über 45 Züge/h bewältigte, durch einen auf 32 Züge/h ausgelegten Bahnhof ist seit der Renaissance des Regionalverkehrs nicht mehr begründbar. Insgesamt: Es gibt keine Rechtfertigung für S21. Verkehrswende ausgelöst durch Bahnreform hat Umbau obsolet, sogar schädlich gemacht! Es ist immer sinvoll S21 zu beenden, egal wie hoch die versunkene Kosten sind, den Bahnbetrieb auf dem besseren Bahnhof weiter zubetreiben, und in den Tunnel Champingon zu züchten.
Weiterer Aspekt: Trendumkehr ausgelöst durch Bahnreform 1994/96 Durch Bahnreform steigen Fahrgast-Zahen der Bahn vorallem im Regionalverkehr, da dieser seither von den Ländern bestellt, und durch die Regionalisierungsmitten finanziell unterstützt wird. S21 ist eine ältere Planung aus der Zeit, als die Bahn gegenüber dem PKW noch komplett im Rückzug war. => Jegliche alte Planrechtfertigung für Reduzierung der Kapazität Hbf-Stuttgart auf 32 Züge/Spitzenstunde ist nicht mehr haltbar! Quelle: Allianz Pro Schiene: Stadt-Land-Schiene, 2010
Bahnhofspünktlichkeit 2007-2011 Eine Auswertung der Pünktlichkeitsuntersuchungen von Stiftung Warentest. z.t. Veröffentlicht in der Zeitschrift test z.t. Im Netz veröffentlicht. Insgesammt 14 Testreihen zusammengefasst bis Aug/2011 Dargestellt ist das jeweilige Abschneiden bezüglich des Mittelwerts, d.h. Besser oder schlechter als Durchschnitt Bahnöfe auf der X-Achse aufgeschlüsselt nach durchschnittliche Reisenden pro Tag in 1000. Hervorgehoben ist jeweils der Hauptbahnhof Stuttgart. Ist der Stuttgarter Hbf ein Verkehrsproblem wie Verkehrsminister Ramsauer in seinen Aussagen so tut? Die Sprüche von Ihm -nach dem Motto man braucht den neuen Bahnhof um die Verkehrsprobleme in Stuttgart zu lösen, waren der Anlass, diese Aufstellung zu machen.
Hinweise: Reisendenzahl für Stuttgart aus den offiziellen Planfeststellungsunterlagen. Die Reisenden der anderen Bahnhöfe entsprechen den Angaben die die Bahn 2009 auf Bahnhof.de veröffentlichte, da in diesem Zeitraum die meisten Pünktlichkeitsauswertungen gemacht wurden. Aktuelle Angaben können etwas differenzieren, wenn sich die Bahnhöfe inzwischen verändert haben. Nur die Angaben für kleinen Bahnhöfe Stralsund, Saarbrücken, Erfurt, musste auf Angaben von 3. zurückgegriffen werden. Zusammenfügen erfolgte durch Mittelwertbildung, d.h. Addition der Verspätungsanteile und Division durch Anzahl.