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Transkript:

Gesellschaft Liebe Leserinnen und Leser, in der monatlichen Information der DGEM geht es im September um folgende Themen: + Genvariante entscheidet darüber, ob Menschen einen zu hohen Cholesterinspiegel haben oder nicht Gesunder Lebensstil unterstützt Vorbeugung vor Herz- Kreislauferkrankungen + DGEM verleiht Konrad Lang Medaille Prof. Dr. Hannelore Daniel ausgezeichnet für außergewöhnliche Forschungen + EMQ-CERT: Das Qualifizierungsangebot für die Ernährungsmedizinische Versorgung + Zivilisationskrankheiten auf der Spur - LIFE startet Großprojekt zu u.a. Diabetes mellitus, Adipositas, Depression + Veranstaltungen Genvariante entscheidet darüber, ob Menschen einen zu hohen Cholesterinspiegel haben oder nicht Gesunder Lebensstil unterstützt Vorbeugung vor Herz-Kreislauferkrankungen Weshalb haben manche Menschen einen zu hohen Cholesterinspiegel und erleiden einen Herzinfarkt, während andere offenbar geschützt sind? Forscher in Dänemark und Deutschland haben darauf jetzt eine Antwort gefunden: schuld ist ein Gen. Es tritt in verschiedenen Varianten auf eine Variante des Gens schützt, die andere nicht. Forscher um Prof. Anders Nykjaer von der Universität Aarhus, Dänemark sowie Prof. Thomas Willnow vom Max-Delbrück- Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin konnten zeigen, dass das fragliche Gen bestimmt, wieviel Cholesterin die Leber ins Blut freisetzt (Cell Metabolism, doi: 10.1016/j.cmet.2010.08.006). Herausgeber: DGEM 1. Vizepräsident Prof. Dr. Arved Weimann Olivaer Platz 7 10707 Berlin infostelle@dgem.de Tel. 030/3198 31 5006 Fax 030/3198 31 5008 www.dgem.de 2010 DGEM Abdruck honorarfrei Belegexemplar erbeten Bei dem Gen handelt es sich um SORT1, das die Forschungsgruppe von Prof. Willnow bereits im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen erforscht. Dass dieses Gen auch eine Rolle im Bereich der Herzkreislauferkrankungen spielt, ergaben so genannte genomweite Assoziationsstudien. Dabei schauen Genetiker, ob zwischen gewöhnlichen genetischen Varianten im menschlichen Erbgut und bestimmten Erkrankungen eine Verbindung besteht. In diesem Fall

interessierte Forscher, ob zwischen dem Risikofaktor für Herzkreislauferkrankungen einem zu hohen Cholesterinspiegel und winzigen genetischen Varianten einzelner Personen Zusammenhänge bestehen. In groß angelegten internationalen Genomstudien war vor kurzem eine bestimmte Region auf dem menschlichen Chromosom 1 identifiziert worden, welche einen hohen Cholesterinspiegel verursacht. Die Funktion dieser Genregion auf Chromosom 1 konnten die Forscher in Aarhus und Berlin jetzt mit Hilfe von Mäusen klären. Sie hatten in diesen Mäusen das Gen für das Protein SORT1 gezielt ausgeschaltet. Die Mäuse hatten trotz fettreicher Ernährung 20 Prozent weniger Cholesterin im Blut, als Mäuse mit SORT1. Mit weiteren Untersuchungen fand das internationale Forscherteam aus Dänemark und Deutschland auch heraus, wie SORT1 wirkt. Es bildet einen Faktor, welcher dafür sorgt, dass die Leber effizienter Cholesterin freisetzt. Das bedeutet, Personen mit einer aktiven SORT1-Genvariante schütten viel Cholesterin ins Blut aus und haben damit ein höheres Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden. Menschen dagegen, welche eine weniger aktive Genvariante tragen, schütten weniger Cholesterin aus und sind geschützt. Gesellschaft Seite 2 Forscher plädieren für gesunden Lebensstil Der Körper benötigt Cholesterin unter anderem für seine Zellen zum Aufbau von Zellmembranen oder als Baustein für Hormone. Cholesterin wird vom Körper selbst gebildet oder über die Nahrung aufgenommen. Es wird zunächst in der Leber gespeichert und bei Bedarf ins Blut abgegeben. Überschüssiges Cholesterin muss die Leber wieder zurücknehmen, damit es nicht die Blutgefäße verstopft (Arteriosklerose). Wer einen zu hohen Cholesterinspiegel hat, läuft Gefahr einen Herzinfarkt zu erleiden, wenn er nicht mit einer entsprechenden Diät und Medikamenten gegensteuert. Nach Ansicht der Forscher könnte das SORT1-Gen einen Angriffspunkt für neue Medikamente bieten, um die Freisetzung von schlechtem Cholesterin aus der Leber ins Blut zu blockieren. Allerdings ist SORT1 nur einer von vielen Herzinfarktrisikofaktoren. Es genügt daher nicht, so die Forscher, zu testen, welche Genvariante von SORT1 jemand hat. Herzkreislaufrisiken hängen mit

vielen verschiedenen Faktoren zusammen, betonen Prof. Nykjaer und Prof. Willnow. Auch Menschen mit der gesunden Genvariante können einen hohen Cholesterinspiegel bekommen, wenn andere ungünstige Faktoren wie ungesunde Ernährung oder Übergewicht im Spiel sind. Daher plädieren die Forscher für einen gesunden Lebensstil keine fettreiche Ernährung und viel Bewegung. Barbara Bachtler - Pressestelle Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch Robert-Rössle-Straße 10 13125 Berlin Tel.: +49 (0) 30 94 06-38 96 Fax: +49 (0) 30 94 06-38 33 e-mail: presse@mdc-berlin.de http://www.mdc-berlin.de/ Gesellschaft Seite 3 DGEM verleiht Konrad Lang Medaille Prof. Dr. Hannelore Daniel ausgezeichnet für außergewöhnliche Forschungen Prof. Dr. Hannelore Daniel, TU München Weihenstephan hat in Anerkennung ihrer außergewöhnlichen wissenschaftlichen Verdienste um die Ernährungsmedizin die Konrad Lang Medaille der DGEM erhalten. Sie ist seit 1998 Ordinaria für Ernährungsphysiologie und Direktorin des Zentralinstituts für Ernährungsund Lebensmittelforschung (ZIEL). Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der Molekular- und Zellbiologie von Nährstoff- und Fremdstofftransportproteinen der Zellmembran, den Wirkungen von Nahrungsinhaltsstoffen auf die Genexpression und das Proteom, ferner in der Unbedenklichkeit von Nahrungsinhaltsstoffen. Mit ihrem Forschungsgebiet sind Nutrigenomik uind Functional Food unmittelbar verknüpft. Ansprechpartner: Gesellschaft e. V. DGEM e. V. Info- und Geschäftsstelle Brigitte Herbst Olivaer Platz 7, 10707 Berlin, infostelle@dgem.de EMQ-CERT: Das Qualifizierungsangebot für die Ernährungsmedizinische Versorgung Im Auftrag der DGEM hat die DGEM-Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung Ernährungsmedizin das EMQ-CERT (Ernährungsmedizinische QualitätsZertifi-

zierung) erarbeitet. Es soll stationären Einrichtungen (Krankenhäuser, Rehakliniken, stationären Altenhilfeeinrichtungen u.a.) eine Zertifizierung ermöglichen, die die Qualität ihrer ernährungsmedizinischen Versorgung widerspiegelt. Das Projekt befindet sich zur Zeit in der Pilotphase, an der ein Altenheim, ein Krankenhaus der Grundversorgung, ein Krankenhaus der Regelversorgung und zwei Kliniken der Maximalversorgung teilnehmen. Zu Beginn des kommenden Jahres 2011 soll die Zertifizierung für alle möglich werden. Weitere Infos unter www.dgem.de. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Gesellschaft Seite 4 DGEM e. V. Info- und Geschäftsstelle Brigitte Herbst Tel.: 0049-(0)30-31 5006 brigitte.herbst@dgem.de Zivilisationskrankheiten auf der Spur - LIFE startet Großprojekt zu u.a. Diabetes mellitus, Adipositas, Depression In Leipzig startet ein weltweit einmaliges Forschungsprojekt mit 30.000 Teilnehmern. Zum ersten Mal erforscht das Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen LIFE an einem Standort das Zusammenspiel von genetischer Anlage, Stoffwechsel und individueller Lebensführung in großem Umfang. Die knapp 40 Millionen Euro teure Bevölkerungs- und Patientenstudie soll wegweisende Erkenntnisse über die Ursachen der wichtigsten Zivilisationserkrankungen hervorbringen und die biomedizinische Wirtschaftsregion Leipzig nachhaltig fördern. Als Resultat werden neue Diagnostik- und Therapieansätze erwartet. Ab Herbst 2010 untersucht ein Konsortium aus über 100 Ärzten und Wissenschaftlern dafür mehr als 30.000 Leipziger. Im Zentrum: Gefäßerkrankungen und Herzinfarkt, Diabetes mellitus, Adipositas, Depression, Demenz, Entzündungen der Bauchspeicheldüse, Kopf- und Halstumore sowie Allergien und Stoffwechselstörungen. LIFE-Projekt: Krankheitsfaktoren auf der Spur "Es ist immer noch ein Geheimnis, warum einige Menschen trotz bekannter Risikofaktoren wie hohem Cholesterin und Übergewicht lange gesund bleiben und sehr alt werden. Andererseits leiden immer mehr junge Menschen bereits

an Lebensstilerkrankungen, ohne dass wir die Ursachen immer hätten vorhersagen können", sagt Professor Joachim Thiery, LIFE-Vorstand und Institutsdirektor der Labormedizin am Leipziger Universitätsklinikum. "Deshalb führen wir an einem Standort wissenschaftlich Tausende von Untersuchungsergebnissen zusammen, die den Menschen in seiner Gesamtheit erkennen lassen - Gene und Organfunktion, Lebensweise und Umweltbedingungen", erläutert Thiery, der auch Dekan der Medizinischen Fakultät ist. Das LIFE-Projekt wird bahnbrechende Einblicke geben in die molekularen Eigenschaften des Menschen im Wechselspiel mit der modernen Umwelt. Es ist das größte wissenschaftliche Vorhaben der Landesexzellenzinitiative des Freistaates Sachsen. Bei LIFE kommen neueste Spitzentechnologien der Bildgebung, Genom- und Laboranalytik zum Einsatz, die international führend sind. Zugleich werden bei allen Studien-Teilnehmern detaillierte Angaben zu Lebensstil und individuellen Lebensbedingungen erhoben. Gesellschaft Seite 5 Weltweit einzigartige Biobank Weltweit einzigartig ist eine teilmechanisierte Biobank auf flüssigem Stickstoff, in der über eine Million Blut- und Zellproben für spätere Analysen lagern werden. Alle Proben und Erhebungen werden pseudonymisiert aufgenommen und in einer riesigen Datenbank mathematisch analysiert. Dafür spenden 17.000 Patienten des Universitätsklinikums nach Aufklärung und Zustimmung ihre Untersuchungsbefunde, die mit den Analyseergebnissen von 15.000 Freiwilligen der Bevölkerung verglichen werden - darunter über 5.000 Kinder und Jugendliche. In Kooperation mit dem Einwohnermeldeamt der Stadt Leipzig bekommen Zehntausende Leipziger Post von mit der Bitte, am großen LIFE-Projekt teilzunehmen. Jeder Teilnehmer wird seine individuelle Gesundheitserhebung für seinen Hausarzt mit nach Hause nehmen können. Quelle idw Weitere Informationen unter http://www.uni-leipzig-life.de/

Veranstaltungen Künstliche Ernährung Segen oder Fluch? Fortbildungsveranstaltung am 2. Oktober 2010 in Bremen Unzureichende Nahrungszufuhr und Mangelernährung ist ein häufiges klinisches Problem und betrifft viele Patienten in verschiedenen Gebieten der Medizin. Oftmals messen Therapeuten diesem Aspekt nicht die angemessene Bedeutung. Für den Betroffenen hat das Thema jedoch einen hohen Stellenwert. Dabei ist ein schlechter Ernährungszustand nachgewiesener Maßen mit einer höheren Morbidität (Mehrfacherkrankungen), einer reduzierten Lebensqualität und zum Teil auch mit einer höheren Sterblichkeit verbunden. Eine der klinischen Situation angepassten Ernährungstherapie inklusive einer künstlichen Ernährung bietet für viele Patienten eine Möglichkeit den Ernährungszustand zu verbessern. Bei der Veranstaltung Künstliche Ernährung: Segen oder Fluch? am 2. Oktober 2010 in Bremen werden die Indikationen, Möglichkeiten aber auch die Grenzen einer künstlichen Ernährungstherapie mit besonderem Schwerpunkt auf geriatrische und onkologische Patienten diskutiert. Weitere Informationen und Programm unter http://www.dgem.de/material/pdfs/bremer_fortbildung2010.pdf Gesellschaft Seite 6 Intensivmedizin und Ernährung Fortbildungsveranstaltung am 29. und 30. Oktober 2010 in Irsee Im schwäbischen Tagungs- und Bildungszentrum Klosteranlage Irsee findet am 29. und 30. Oktober die 24. Irseer Fortbildungsveranstaltung der DGEM statt. Schwerpunktthemen sind in diesem Jahr unter anderem neue Erkenntnisse im Bereich Künstliche Ernährung bei akutem Nierenversagen, Kontinuierliche Glukosemessung beim Intensivpatienten die Zukunft? sowie die praktische Umsetzung von Leitlinien der Intensivmedizin im Alltag. Ebenso stehen Expertenrunden zu den Themen Intensivmedizin, Chirurgie und Pankreas (Bauchspeicheldrüse) auf dem Programm. Nähere Informationen unter: http://www.dgem.de/veranst.htm Weitere Veranstaltungen finden Sie unter www.dgem.de/veranst.htm