Erntedank-Gottesdienst mit Taufen 22.09.13 Juchzed und singed Liebe Erntedank-Gemeinde aller Generationen aus Nah und Fern, Undankbarkeit ist etwas Natürliches wie Unkraut. Dankbarkeit ist eine Rose. So sagt es Dale Carnegie in seinem Bestseller Sorge dich nicht lebe!. Für mich war das ein echtes Aha-Erlebnis: Stellen wir uns darauf ein, von anderen keine Dankbarkeit zu erwarten. Dann freuen wir uns umso mehr, wenn wir sie dann doch bekommen. So ärgern wir uns viel weniger über andere. Er zitiert dazu die Begebenheit, wo Jesus 10 Aussätzige heilte und nur einer kam zurück, um sich zu bedanken. Und fragt dann: Warum sollten wir mehr Dankbarkeit erwarten können als Jesus? Ausserdem gibt Carnegie einige praktische Beispiele, wie wir unsere Kinder mit Freundlichkeit zur Dankbarkeit erziehen können, wenn wir dankbare Kinder haben wollen. Dankbarkeit erfreut nicht nur, sondern sie gibt uns noch viel mehr: Sie hilft uns zu innerem Frieden. Und manchmal kann man dann gar nicht anders, als der Einladung von heute Morgen, nämlich Juchzed und singed, mit ganzem Herzen zu folgen. Ich erinnere mich: In der Jungen Gemeinde damals und später im CVJM haben wir immer wieder 1
mit Freude und Inbrunst ein eingängiges Lied zur Gitarre geträllert: Sing mit mir ein Halleluja, sing mit mir ein Dankeschön, denn im Danken, da liegt Segen, und im Danken preis ich ihn. Denn im Danken liegt ein Segen. Segen ist etwas Gutes: Kindersegen, Erntesegen, Torsegen wo immer das Wort gebraucht wird, bedeutet es etwas Gutes, und das in Fülle. Im Danken, da liegt Segen Danken bringt also Gutes in Fülle. Wer dankt, erlebt Gutes in Fülle. Z.B. dass die Sorgen kleiner und die Freuden grösser werden. Gründe zur Dankbarkeit gibt es viele, wir müssen nur lernen, genau hinzuschauen: Bedanken tut man sich für etwas, das nicht selbstverständlich ist, etwas, das man geschenkt bekommt. Etwas, worauf kein Anspruch besteht. Für unseren Lohn oder unsere Rente müssen wir uns nicht jeden Monat beim Arbeitgeber oder der Sozialversicherung oder der Pensionskasse bedanken. Darauf haben wir einen Anspruch. Aber dann kommt schon mal ganz schnell das, worauf wir keinen Anspruch haben. Sondern was uns geschenkt wird: Auf der Hand liegen da heute Morgen natürlich unsere Taufkinder, wie Kinder überhaupt. Und dass es ihnen gut geht, dass sie gesund und munter sind. 2
Und wenn es mal den Arzt braucht oder das Spital oder besondere Betreuung, die dann auch wirklich vorhanden sind Oder betrachten wir die wunderbare Dekoration von den Landfrauen, die uns aufzeigt, was Erntesegen heisst: Früchte der Natur und menschlicher Arbeit. Auch das nichts Selbstverständliches wir wissen alle, dass es nicht überall auf der Welt so reichlich bestellt ist. Und dass in unseren Breitengraden an Zuviel oft weggeworfen wird, was anderswo als Zuwenig fehlt, ist auch nichts Neues. So. Und dann geht s über diesen Morgen hinaus noch weiter mit den Geschenken, die zur Dankbarkeit einladen: Gesundheit. Sinne und Stimme gebrauchen zu können. Jeden Morgen aufstehen zu können, wobei ich das meist von älteren Semestern höre, die jüngeren geniessen es eher, mal liegen bleiben zu können Aber es geht ja dabei ums Grundsätzliche, und da sind sich dann wieder alle einig. Was gibt s sonst noch an Gründen, dankbar zu sein? - Geliebt werden und lieben zu können. - Erfolg zu haben als Frucht des Fleisses. Auch nichts Selbstverständliches, wenn wir dran denken, wie viele sich vergeblich mühen, ihre Begabungen einzubringen. 3
Oder Dankbarkeit, wenn wir in Nah und Fern in Frieden leben können. Und eine demokratische Streitkultur haben. Wo man seine Meinung offen sagen kann und das auch überlebt. Oder dass die Familie intakt ist und einem Halt gibt. Was ich auch immer wieder höre, von den Tauffamilien bis ins Altersheim: Dankbarkeit, dazu zu gehören. Zu einer Kirche, wo man in einen Glauben hineinwachsen kann. Einen vertrauten Ort, vertraute Worte zu haben für gute und für schlechte Zeiten. Am Anfang des Lebens, beim Erwachsenwerden, bei der Heirat. Und schliesslich beim Abschied von dieser Seite des Lebens. Und bei all den vielen Zeiten dazwischen Dankbarkeit auch, wenn wir bei einem Abschied auf ein Leben zurückschauen und sagen können: Es war gut so, wie es war. Dankbarkeit, dass wir in und nach diesem Leben durch Christus Anteil haben an der Ewigkeit, dass wir in Gott sein können, dem Schöpfer des Universums. Auch nichts Selbstverständliches. Hätte er ja nicht machen müssen Hat er aber. Aus Liebe. Die Aufzählung liesse sich noch lange fortsetzen. Ich möchte Ihnen dazu nur noch wieder eine Idee mit auf den Weg geben: Nehmen Sie sich mal ein Blatt Papier, teilen Sie es mit einem Strich in zwei Hälften. 4
Auf die eine Hälfte schreiben Sie, wofür Sie dankbar sind, all das, was nicht selbstverständlich ist. Obwohl wir es manchmal meinen. Die Liste können Sie immer weiter fortsetzen. Nach einem schönen Erlebnis zb, einen Abend mit Freunden. Auf die andere Seite kommt das, was Sie belastet im Leben. Möglich, dass etwas auf der einen Seite etwas auf der anderen aufhebt. Wahrscheinlich wird auf der Dankesseite viel mehr stehen. Wenn dann mal trübe Tage kommen, können Sie diese Liste wieder hervor nehmen. Sie wird Ihnen zeigen, dass es viel mehr Grund zum Danken gibt als zu Klagen. Die Folge ist innerer Friede. Darum ist Dankbarkeit so wohltuend, eine Gottesgabe ein Segen. Sing mit mir ein Halleluja, sing mit mir ein Dankeschön, denn im Danken, da liegt Segen, und im Danken preis ich ihn. Oder anders gesagt: Singed und juchzed!!! Amen 5