Social Networking im Tourismus



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Transkript:

Social Networking im Tourismus Aufgreifen entstehender Potentiale - ein Experiment in Alexandria, Ägypten Rebecca Pich

TU Kaiserslautern Fachgebiet CPE - Computergestützte Planungs- und Entwurfsmethoden in Städtebau und Architektur Fachbereich Architektur Raum- und Umweltplanung Bauingenieurwesen Gebäude 1 Pfaffenbergstraße 95 67663 Kaiserslautern Deutschland Tel.: +49 0631/ 205-3951 Internet: h p://cpe.arubi.uni-kl.de/ In Zusammenarbeit mit: Alexandria University Faculty of Engineering Architecture Engineering Department Abu Quer Street 21544 Alexandria Egypt Tel.: +20 03/592-1852 Internet: h p://www.alexeng.edu.eg/ Diplomarbeit: Rebecca Pich Social Networking im Tourismus Aufgreifen entstehender Poten ale - ein Experiment in Alexandria, Ägypten Betreuung: Prof. Dr.-Ing. Bernd Streich Dipl.-Ing. Peter Zeile

Social Networking im Tourismus 2

Verfassererklärung Verfassererklärung Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und die Übernahme wörtlicher Zitate aus der Literatur sowie die Verwendung der Gedanken anderer Autoren an entsprechender Stelle innerhalb der Arbeit gewürdigt habe. Diese Arbeit ist bisher weder veröffentlicht, noch einer sons gen Prüfungsbehörde vorgelegt worden. Ich bin mir bewusst, dass eine falsche Erklärung das Aberkennen der Prüfungsleistung zur Folge haben kann. Rebecca Pich Kaiserslautern, September 2009 3

Social Networking im Tourismus 4

Danksagung Danksagung Die Fer gstellung der vorliegenden Arbeit markiert zugleich das Ende meines Studiums. Ich möchte mich daher an dieser Stelle bei einigen Menschen bedanken, die mir sowohl in dieser letzten Phase wie auch in meinem gesamten Studium eine große Hilfe waren. Mein erster Dank gilt Prof. Dr. Bernd Streich sowie Dr. Dina Taha, die es mir ermöglicht haben meine Diplomarbeit in Ägypten schreiben zu können. Ganz besonders möchte ich mich an dieser Stelle nocheinmal bei Dr. Dina Taha bedanken, die im Laufe meines Aufenthalts nicht nur fachlich eine große Hilfe war, sondern dabei auch immer um mein persönliches Wohlergehen bemüht war. Gemeinsam mit Dr. Khaled Nagi, Dina El-Zanfaly, Julia Hempfling und Mosab Gamal hat sie es mir möglich gemacht, mich in der fremden arabischen Kultur zurecht zu finden und vor allem auch wohl zu fühlen. In der deutschen Heimat gilt mein Dank Peter Zeile und Jan Exner, die mir immer zur rich gen Zeit mit guten Ratschlägen und Denkanstößen in die rich ge Richtung zur Seite standen. Ein ganz besonderer Dank geht an dieser Stelle auch an Guido Kebbedies, der mir freundlicherweiße kurzfris g seinen Computer als Server zur Verfügung stellte und mir im Laufe meines gesamten Studiums ein Wegbegleiter war, den ich nicht mehr missen möchte. Eine weitere Person, die die Jahre meines Studiums posi v geprägt hat ist Susanne Franz, bei der ich mich in diesem Zusammenhang für das Ausleihen und Mitbringen mehrerer Kilogramm Literatur bedanke. Der größte Dank muss an dieser Stelle jedoch meinen Eltern Manfred und Ju a Pich sowie meinem zukünf- gen Mann Felix Körnig gelten. Durch Ihren unerschü erlichen Glauben in mich und meine Arbeit haben sie mich stets dazu mo viert meinen Weg zu gehen. Sie waren und sind in meinem Leben stets die größte Stütze und haben damit letztendlich auch entscheidend zu meinem erfolgreichen Studienabschluss beigetragen. Abschließend möchte ich mich bei allen weiteren Mitarbeitern der Faculty of Engineering (Alexandria Univerity) sowie allen Freunden und Bekannten für ihre Unterstützung im Laufe meines Studiums bedanken. 5

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Inhalt Inhalt Verfassererklärung... 3 Danksagung... 5 1. Einführung... 9 1.1 Relevanz des Forschungsthemas... 9 1.2 Zieldefini on und forschungsleitende Fragen... 9 1.3 Methodik... 10 2. Grundlagen und aktueller Forschungsstand...13 2.1 Defini on elementarer Begriffe... 13 2.1.1 Social Networking... 13 2.1.2 Tourismus... 15 2.2 Touris sch relevante Social Networks... 15 2.2.1 Kategorie 1: Informa onen und Erfahrungen... 15 2.2.2 Kategorie 2: Bewertungen... 20 2.2.3 Kategorie 3: Fotos... 29 2.2.4 Kategorie 4: Videos... 33 2.2.5 Kategorie 5: GPS-Tracks... 35 2.3 Aktuelle Trends im Social Networking... 41 2.3.1 Trend 1: Geocoding... 41 2.3.2 Trend 2: Mobile Social Networking... 46 3. Poten ale von Social Networking...53 3.1 Poten ale für die Touristen... 53 3.2 Poten ale für die Planer und Stadtverwaltungen... 56 3.3 Poten ale für die lokale Bevölkerung... 59 4. Aufgreifen der Poten ale: Das Experiment Alexplore...61 4.1 Grundsätzliche Idee und Au au des Webau ri s... 62 4.1.1 Ziel 1: A rak vierung Alexandrias... 62 4.1.2 Ziel 2: Mo va on zum Besuch Alexandrias... 63 4.2 Weblog als Kernelement des Portals... 66 4.2.1 Au au des Blogs... 67 4.2.2 Gestaltung des Blogs... 69 4.2.3 Integra on relevanter PlugIns... 72 7

Social Networking im Tourismus 4.2.4 Verknüpfung mit anderen Social Networks... 78 4.3 Geocoding auf der AlexInfoMap... 82 4.3.1 Nutzung der AlexInfoMap via Smartphone... 86 4.3.2 Die offiziellen Layer... 86 4.3.3 Die Community-Layer... 90 4.3.4 Direktes Verorten und Hochladen von Bildern... 97 4.4 Einbindung verschiedener Bewertungsmöglichkeiten... 98 4.4.1 Bewertung in den offiziellen Layern... 99 4.4.2 Bewertung in den Community-Layern... 102 4.4.3 Bewertung im Feelgood -Layer... 106 4.5 Technische Probleme... 110 5. Fazit und Ausblick...113 5.1 Beantwortung der forschungsleitenden Fragen... 113 5.2 Abschließende Betrachtung... 115 5.3 Blick in die Zukun... 116 Literaturverzeichnis...119 Abbildungsverzeichnis...127 Abkürzungsverzeichnis...133 Index...135 8

Einführung

1. Einführung 1. Einführung 1.1 Relevanz des Forschungsthemas Social Networking ist mi lerweile in nahezu alle Lebensbereich eingedrungen. Schon lange geht der Nutzen darüber hinaus, den Kontakt mit ehemaligen Schulfreunden aufrecht zu erhalten. Vor allem im Geschä sleben (z.b. Xing) und im Bereich des Tourismus haben sich die Netzwerke bewährt. In Letzterem wird dabei in Form des bereitgestellten Contents eine Fülle an Informa onen generiert, die unsere Städte beschreiben und auch analysieren. Es ist daher eine logische Schlussfolgerung, dass die Planer dieser Städte sich mit dieser Materie beschä igen sollten. Dabei ist es jedoch nicht nur wich g, sich ak v in den Austausch einzubringen sondern auch die daraus entstehenden Poten ale zu erkennen und zu nutzen. So entstehen in den Netzwerken beispielsweise Geoinforma onen, die für die Planung elementar sein können. Durch den zunehmenden Einsatz mobiler Endgeräte (S chwort: Mobile Social Networking) werden diese generierten Daten zudem immer aktueller und die Anwendung benutzerfreundlicher. Vorteile entstehen dadurch für drei Gruppen: Touristen sowie Planer, gemeinsam mit der dazugehörigen Stadtverwaltung, und auch die lokale Bevölkerung können von dieser Technik profi eren. Die Schlüsselrolle für das Aufgreifen dieser Poten ale besitzen die Planer der Städte. Sie sind es, die in der Verantwortung stehen, die Poten ale zu erkennen und sie sowohl für ihre Gäste wie auch Bewohner der Stadt, verfügbar zu machen. Diese Mühe lohnt sich, denn Social Networking birgt ohne jeden Zweifel die Chance einen Beitrag zur nachhal gen Verbesserung oder Wahrung der Qualität unserer Städte beizutragen. Es ist hierbei darauf hinzuweisen, dass vor allem hinsichtlich der Einbeziehung des Mobile Social Networking in jeglicher Hinsicht Pionierarbeit geleistet wurde. Durch die unausgerei e Technik sowie die häufig fehlende Forschungsbasis auf diesem Gebiet ist es weder möglich eine entsprechende methodische Tiefe zu erreichen, noch ein technisches Standardwerk zu erstellen. Mit dieser Arbeit soll ein erster Anstoß in diese Richtung erreicht werden. Es soll auf die, durch Social Networking entstehenden, Poten ale aufmerksam gemacht und verschiedene Ansätze für das Aufgreifen dieser gezeigt werden. In gewisser Hinsicht ist diese Arbeit daher als Brainstorming zu verstehen. Der Pioniercharakter spiegelt sich auch in der Wahl des Beispiels noch einmal wieder. Durch die Durchführung dieses Experiments in Ägypten ergaben sich eine Vielzahl von Hürden, die es so innerhalb Europas nicht gegeben hä e. Insgesamt kann damit die Relevanz dieses Forschungsthemas auch in Form eines Zitats von Justus von Liebig aus dem 19. Jahrhundert zusammengefasst werde: Die Wissenscha fängt eigentlich erst da an interessant zu werden, wo sie au ört. 1.2 Zieldefini on und forschungsleitende Fragen In Folge von Social Networking entsteht eine Vielzahl an Potenzialen für die Planung, die bislang aber noch zu wenig erkannt oder gar genutzt werden. Vor allem im Bereich touris sch relevanter Netzwerke können äußerst hilfreiche Informa onen generiert werden. Zum Teil sind diese bereits vorhanden und müssen le- 9

Social Networking im Tourismus diglich erkannt werden, zum anderen bieten die Portale eine geeignete Basis um gezielt Informa onen nach Bedarf zu gewinnen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es die Poten ale, die in Folge des Social Networking im Tourismus entstehen, aufzuzeigen und darzulegen in wie fern diese von Planern bereits aufgegriffen werden können. Dabei werden im Laufe der Arbeit folgende forschungsleitende Fragen verfolgt: Welche touris sch relevanten Social Networks exis eren und welchen Trends folgen sie derzeit? Welche Poten ale entstehen hierdurch und in wie weit können diese bereits aufgegriffen werden? Wie können mehrere Gruppen gemeinsam vom Social Networking profi eren? Wo gibt es noch Lücken und wie können diese geschlossen werden? 1.3 Methodik Ausgehend von einer Defini on der beiden elementaren Begriffe Social Networking und Tourismus soll die Basis dieser Arbeit geschaffen werden. Diese stellt eine umfassende Recherche zu den touris sch relevanten Social Networks dar. Hierbei soll ein Überblick darüber gewonnen werden, welche Daten in den Portalen bereitgestellt und getauscht werden. Zudem sind an dieser Stelle die beiden Trends herauszuarbeiten, die zurzeit in den Netzwerken verfolgt werden. Diese beiden Trends, Geocoding und Mobile Social Networking, gilt es in gesonderten Kapiteln eingehend zu beschreiben. Als Grundlage für das folgende Experiment werden in diesem Teil der Arbeit direkt auch grundlegende Funk onsweisen der Technik näher beleuchtet werden. Au auend auf diesen Ergebnissen gilt es entstehende Poten ale herauszufinden. Dies soll aus drei verschiedenen Blickwinkeln erfolgen: Zum einen aus dem des Touristen, zum anderen aber auch aus dem Blickwinkel der Planer gemeinsam mit der Stadtverwaltung. Die dri e Sicht erfolgt von Seiten der lokalen Bevölkerung. Durch diese differenzierte Sichtweiße soll ein möglichst nachhal ges und effek ves Ergebnis erzielt werden. Im letzten Schri soll der Versuch unternommen werden, diese Poten ale aufzugreifen. Es wird hierzu am Beispiel der Stadt Alexandria ein Experiment durchgeführt. Dabei soll versucht werden, ein eigenes Portal für die Stadt aufzubauen, das sich so weit wie möglich aus bestehenden Elementen zusammensetzt. Das Hauptaugenmerk wird auch hier auf die beiden Trends gerichtet. Zur Bearbeitung des Experiments hinsichtlich des mobilen Nutzens stehen zwei Smartphones zur Verfügung: Das HTC Touch 3G sowie das Nokia 5800. Im Ergebnis dieses Experiments gilt es herauszufinden wo noch Lücken in der Umsetzung eines solchen Portals bestehen und wie diese gegebenenfalls geschlossen werden können. Der Lückenschluss soll dabei, soweit dies mit einem geringen Kenntnisstand im Bereich Informa k möglich ist, selbst durchgeführt werden. Alle programmierten sowie modifizierten Elemente des Experiments sind in dem Ordner Alexplore auf der beigefügten CD enzhalten. Die folgende Abbildung soll die Struktur der vorliegenden Diplomarbeit noch einmal verdeutlichen. 10

1. Einführung 11

Social Networking im Tourismus 12

Grundlagen und aktueller Forschungsstand

2. Grundlagen und aktueller Forschungsstand 2. Grundlagen und aktueller Forschungsstand Das Thema der vorliegenden Arbeit Social Networking im Tourismus umfasst ein recht großes und o noch unübersichtliches Forschungsfeld. Dieses Kapitel dient daher dazu einen Überblick über diesen Bereich zu liefern. Hierzu werden zunächst die beiden Kernelemente Social Networking und Tourismus definiert. Ausgehend davon erfolgt ein Überblick über touris sch relevante Social Networks. Auf Grund der täglichen wachsenden Anzahl dieser Portale kann an dieser Stelle nur auf wenige Beispiele eingegangen werden. Häufig ist es jedoch ohnehin so, dass die Funk onen einzelner Netzwerke weitestgehend deckungsgleich sind. Die beiden Trends im Social Networking Geocoding und Mobile Social Networking werden abschließend noch einmal explizit herausgestellt und näher betrachtet. Grundsätzlich soll damit insgesamt vermi elt werden, was in, und vor allem auch mit, Social Networks heute alles möglich ist. 2.1 Defini on elementarer Begriffe 2.1.1 Social Networking Der Begriff Social Network beschreibt eine soziale Struktur, die zwischen menschlichen Akteuren mi els ihrer Interak on entsteht [INTERNET: Uni München]. Dem entsprechend meint Social Networking den konkreten Prozess dieser zwischenmenschlichen Interak on. In der heu gen Zeit werden mit Social Networks jedoch im allgemeinen Social Network Services gemeint, also Online-Communi es in denen Personen ihre Interessen austauschen und die technisch durch Web2.0- Anwednungen beherbergt werden. Die Möglichkeiten der Interak on reichen dabei von Cha ng über den Austausch von Videos, Bilder und andere Dateien bis hin zu Blogging und Diskussions-Gruppen. [INTERNET: Uni München] Bekannte Beispiele für Social Networks sind Facebook, YouTube, FlickR oder Wikipedia (Vgl. hierzu auch Kapitel 2.2). Michael Koch definiert in einem Ar kel sechs Funk onen von Social Networks (Vgl. Abb.1): 1. 2. Iden tätsmanagement Unter Iden tätsmanagement wird die Möglichkeit verstanden, eine eigene Profilseite zu gestalten und damit persönliche Daten, wie z.b. Foto, Adresse oder Interessen, anderen mitzuteilen. Dabei obliegt es dem User welche Daten er welcher Nutzergruppe zur Verfügung stellt. (Experten-) Suche Die Funk on der (Experten-) Suche ermöglicht die Iden fizierung und Nutzung von implizitem Wissen. Unterschieden werden kann dabei zwischen der Suche nach verschiedenen Kriterien (z.b. Name, Interessen, Firma) und der automa schen Empfehlung von poten ell interessanten Kontakten in einem Netzwerk. 13

Social Networking im Tourismus 3. 4. 5. 6. Kontextawareness Kontextawareness meint die Darstellung des persönlichen Netzwerks und der Beziehungen zu anderen Personen somit auch das Aufzeigen gemeinsamer Bekannter. Kontaktmanagement Kontaktmanagement beschreibt alle Funk onalitäten zur Pflege des persönlichen Netzwerks. Netzwerkawareness Unter Netzwerkawareness wird die Informa on über die Ak vitäten der Kontakte im persönlichen Netzwerk verstanden. Gemeinsamer Austausch/ Kommunika on Die Gestaltung der Kommunika ons-funk on gestaltet sich vielfäl g: sie reicht von Chat- ng innerhalb des Social Networks über einfaches gruscheln (StudiVZ) bis hin zu Microblogging bei Netzwerken wie Twi er. In Deutschland nutzen rund 8,6 Mio. Menschen Social Networks. In Europa stehen sie damit an dri er Stelle nach Großbritannien (9,6 Mio. Nutzer) und Frankreich (8,9 Mio. Nutzer). Derzeit gibt es in Deutschland ca. 150 Social Networks. Das beliebteste ist StudiVZ mit 5,5 Mio. Usern. [INTERNET: Wikipedia-a] Social Networks sind ein wesentlicher Bestandteil des Social Webs. Sie vernetzen Gleichgesinnte und generieren Meinungen von Millionen Menschen. [RUFFING 2009] Den Inhalt der dabei erzeugt wird, bezeichnet man als User Generated Content. Zusammenfassend kann somit folgende Defini on festgehalten werden: Social Networks sind Online-Netz- Abb. 1: Die sechs Funk onen von Social Networks 14

2. Grundlagen und aktueller Forschungsstand werke, in denen User ihren eigenen oder auch fremden Inhalt in Form von Photos, Videos oder anderen Informa onen, als so genannten User generated Content bereitstellen bzw. austauschen. 2.1.2 Tourismus Die Europäische Kommission definiert Tourismus als die Tä gkeit von Personen, die zu Orten außerhalb ihrer gewohnten Umgebung reisen und sich dort höchstens ein Jahr lang zu Urlaubs-, geschä lichen oder anderen Zwecken au alten. [INTERNET: Uni Gö ngen] In der Wissenscha herrscht keine Einigkeit über die genaue Defini on des Begriffs. Uneinigkeit besteht vor allem in folgenden Punkten [FREYER, 2006 S. 2ff]: Reisedauer: Laut der WTO (World Tourism Organisa on) beginnt Tourismus erst ab der ersten Übernachtung. Ohne Übernachtung werden die Gäste als Tagesausflügler deklariert. Reiseen ernung: Unterschieden wird hier nach In- und Auslandstourismus sowie Reisen in die nähere Umgebung und am Ort. Ob beispielsweise Ausflüge bereits zum Tourismus zählen ist, hier eine disku erte Frage. Reisemo va on: Uneinigkeit besteht hier häufig darüber, ob andere Reisearten wie beispielsweise Geschä sreisen, zum Tourismus gezählt werden. Daraus ergeben sich zwei unterschiedlich weit gefasste Defini onen des Begriffs Tourismus : Der weite Tourismusbegriff umfasst alle Erscheinungen, die mit dem Verlassen des gewöhnlichen Aufenthaltsorts und dem Aufenthalt an einem anderen Ort einhergehen. Der enge Tourismusbegriff grenzt diesen hinsichtlich der eben genannten Reisedauer, -en ernung und -mo va on, je nach wissenscha lichem Schwerpunkt, ein. In der vorliegenden Arbeit wird die Defini on der Europäischen Kommission (siehe oben) verwendet. 2.2 Touris sch relevante Social Networks Weltweit gibt es eine täglich wachsende, große Anzahl an Social Networks - alleine in Deutschland sind es derzeit ca. 150. Nur ein Teil dieser Netzwerke ist jedoch touris sch relevant. Neben den klassischen Reisecommuni es wie beispielsweise TripsbyTips gibt es eine Vielzahl weiterer Netzwerke, die diesen Bezug zum Tourismus aufweisen. Nachstehend soll ein Überblick über verschiedene Social Networks gegeben werden, die diesen touris schen Bezug aufweisen. Hierzu werden diese in fünf Kategorien eingeteilt, die die verschiedenen Möglichkeiten der Bereitstellung bzw. des Austauschs von Daten darstellen. Dabei sollen an ausgewählten Beispielen Möglichkeiten der Netzwerke aufgezeigt werden. 2.2.1 Kategorie 1: Informa onen und Erfahrungen Bei der ersten Kategorie Informa onen und Erfahrungen geht es in erster Linie darum, generelle aber auch spezifische Informa onen über eine Des na on und Erfahrungen mit dieser anzubieten bzw. auszutauschen. 15

Social Networking im Tourismus Hierzu zählen vorrangig Reisecommuni es sowie Weblogs. Auch bei anderen Social Networks, z.b. Fotoportalen, ist es möglich Informa onen und Erfahrungen auszutauschen. Dieser Austausch steht jedoch nicht unmi elbar im Vordergrund und wird daher nicht hier, sondern in den entsprechenden anderen Kategorien aufgeführt. Dem Aspekt des Erfahrungsaustauschs ist an dieser Stelle besondere Beachtung zu schenken, denn Empfehlungen von Freunden und Bekannten haben in der Wahl der Urlaubs-Des na on immer eine große Rolle gespielt. Dieser, ursprünglich recht klein gehaltene, Kreis von Impulsgebern wird durch die Neuerungen im Web2.0 enorm erweitert. Menschen auf der ganzen Welt teilen nun ihre Erfahrungen und Insider-Informa- onen mit anderen und ermöglichen damit eine genaue Auseinandersetzung mit den Des na onen. Die Ergebnisse der FUR Reiseanalyse 2009 belegen diesen Trend: 74 % aller Internetnutzer bedienen sich bei der Informa onssuche über ihren Urlaubsort dem Internet - 2003 waren es gerade einmal 17 %. [FUR 2009] Dieser sprungha e Ans eg verdeutlicht die zunehmende Bedeutung der Netzwerke im Tourismus. Eine erfolgreiche deutschsprachige Reisecommunity stellt TripsbyTips (www.tripsby ps.de) dar. Seit Mai 2007 ist das Berliner Unternehmen im Internet eingebunden und ermöglicht seinen Usern den Erfahrungsaustausch. TripsbyTips beherbergt eine Vielzahl von, für Reisecommuni es üblichen, Funk onen. Zu diesen zählen ( Vgl. Abb.2) [INTERNET: TripsbyTips]: Die Erstellung einer Profilseite u.a. mit Informa onen über die persönliche Traumreise und den bislang besten Urlaub. Die Möglichkeit Freunde bzw. Bekannte zu finden und mit diesen zu kommunizieren. Die Erstellung und Suche von Reise pps. Interessant ist hierbei vor allem die Möglichkeit der Filterung nach Typen (z.b. Hotels, Sport, Sehenswürdigkeiten) und Orten. Eine Google- Maps-basierte Karte erlaubt zudem das einfache Stöbern in einer bes mmten Region. Die Darstellung eigener Trips und Touren sowie die Suche nach denen der anderen User. Das Hochladen von Urlaubsfotos zur Unterstützung des Erfahrungsaustauschs. Die Möglichkeit sämtliche Tipps, Trips und Bilder direkt zu kommen eren und anzugeben ob man den Tipp/ Trip ebenfalls mag. Insider-Informa onen werden somit wiederum mit Insider-Informa onen vernetzt. Ein Forum bietet die Möglichkeit Fragen an die Community zu stellen. Durch die Vernetzung mit Booking.com ist zudem ein direktes Buchen von Urlauben auf der Seite möglich. Weitere interessante Reisecommuni es mit ähnlichen Funk onen sind bspw. die GEO-Reisecommunity (www. geo-reisecommunity.de), das Portal Join-my-Trip (www.joinmytrip.de), bei dem der Fokus auch auf der Suche nach Reisepartner liegt, oder die interna onale Community VirtualTourist (www.virtualtourist.com). Das zweite großes Feld im Bereich des Informa ons- und Erfahrungsaustauschs stellen Weblogs (Kurz: Blogs) 16

2. Grundlagen und aktueller Forschungsstand Abb 2.: TripsbyTips 17

Social Networking im Tourismus dar. Früher lediglich als Online-Tagebücher genutzt, setzen mi lerweile auch Unternehmen oder Kommunen auf diese Web2.0-Anwendung. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sich in Folge von Anbietern wie z.b. Wordpress die Erstellung eines Blogs äußerst einfach gestaltet und diese zudem schnell erweiterbar sind (Vgl. 4.1). Ein weiterer Faktor ist selbstverständlich aber auch die wachsende Beliebtheit der Blogs: Rund 2,1 Mio. Deutsche nutzen Blogs, 880.000 davon schreiben sogar einen Eigenen. [INTERNET: Ethority] Um die resul erende Blog-Flut besser zu überblicken, werden diese im Tourismus- bzw. Unternehmensbereich in drei Blog-Typen unterteilt [INTERNET: TourismusZukun ]: Consumer-to-Consumer-Blogs (kurz: C2C-Blogs) Diese Blogs sind jene im ursprünglichsten Sinne: Online-Tagebücher, die mit Informa onen und Erfahrungen über die eigene Reise gefüllt sind. Die Zielgruppe sind häufig in erster Linie Verwandte und Bekannte. Business-to-Consumer-Blogs (kurz: B2C-Blogs) Hauptziel dieser Blogs ist die Vertrauenss ung in Reisen/Des na onen bzw. in das Unternehmen und die Schaffung einer einfach kontrollierbaren Kommunika ons- und Beschwerdepla orm. Im Tourismus sind diese Blogs derzeit (noch) ehr weniger verbreitet. Business-to-Business-Blogs (kurz: B2B-Blogs) Dieser Blogtyp kann als Expertenblog verstanden werden: von Experten/ Unternehmern für Experten/ Unternehmer. Es geht hierbei vor allem um den Austausch von Wissen, Erfahrungen und Neuigkeiten und damit auch um die Steigerung des Bekanntheitsgrades sowie um das Knüpfen neuer Kontakte. Ein ansprechendes Beispiel bietet der B2C-Blog des Lammertals in Österreich (Vgl. Abb.3). Dieser Blog fungiert als Ergänzung zur Informa onswebsite der Des na on (www.lammertal.info). Ziel hierbei ist es ein authen sches Bild durch die Nutzung der endogenen Poten ale der Region zu erzeugen. Deutlich wird dies vor allem bei der näheren Betrachtung der Blogger: u.a. berichten ein Tourismusmanager, ein Gastwirt, ein Landwirt, eine PR-Exper n und ein Seilbahnvertreter (alle aus der Region) hier über aktuelle Events und persönliche Erlebnisse. Ansprechend wird der Blog aber vor allem auch durch die Verknüpfung mit anderen Social Networks wie FlickR, Facebook und Twi er. [INTERNET: Lammertal] Die meisten deutsche Großstädte, so auch Berlin (www.hauptstadtblog.de), München (www.muenchenblogger.de) oder Stu gart (www.stu gart-blog.net), haben dieses Poten al, welches Blogs bieten, bereits entdeckt und auch aufgegriffen. Allerdings ist die Umsetzung der Seiten bislang häufig weniger ansprechend und die Möglichkeit der Verknüpfung mit anderen Social Networks wird nicht genutzt. Spricht man von allgemeinen Informa onen über eine Des na on dürfen an dieser Stelle aber auch Wikis nicht fehlen - allen voran natürlich Wikipedia. Auch hierbei handelt es sich um ein Social Network, mit dessen Hilfe ein Eindruck über die Des na on gewonnen werden kann. Im Bereich Tourismus jedoch besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das 2003 gestartete WikiTravel (wikitravel.org). Zu den verschiedenen Des na onen gibt es hier u. a. Informa onen über die Geschichte, An- und Abreise, Sehenswürdigkeiten, Unterkun und Gastronomie. 18

2. Grundlagen und aktueller Forschungsstand Abb. 3: LammertalBlog 19

Social Networking im Tourismus Ebenfalls, als Informa onsquelle, nicht zu unterschätzen sind die klassischen Social Networks wie beispielsweise Facebook und StudiVZ. Für viele Des na onen gibt es dort Gruppen oder so genannte Fanpages in denen sich die User über alles austauschen was dort von Belang sein kann. Allgemeine Informa onen, die zudem verortet sind, können auch im Social Network GoogleMaps ausgetauscht werden. In den Kapiteln 2.3.1 und 2.3.2 wird hierauf näher eingegangen. 2.2.2 Kategorie 2: Bewertungen Die zweite Kategorie stellen Bewertungsportale dar. Sie sind mi lerweile bei vielen Reisenden ein ausschlaggebender Faktor, vor allem bei der Wahl des Urlaubs-Hotels. Allerdings werden mi lerweile nicht nur diese im Internet bewertet sondern auch sämtliche anderen für den Touristen wich ge Faktoren. Das Bewertungsschema ist dabei häufig ähnlich: Der Vergabe von Punkten auf einer bes mmten Skalar folgt eine schri liche Kri k und die Möglichkeit Fotos einzubinden. Nachfolgend soll ein Überblick über verschiedene Bewertungsmöglichkeiten gegeben werden. Hotels Die meisten Reisenden werden bei dem S chwort Bewertung wohl zunächst an die Hotelbewertung denken. Dies ist naheliegend, denn immerhin ist es der wich gste Wohlfühlfaktor einer Reise, der selbst bes mmt werden kann (im Gegensatz zum We er beispielsweise). Dies zeigt sich auch in Zahlen: ca. 1,13 Mio. Hotelbewertungen umfasst das größte deutsche Portal Holidaycheck (www.holidaycheck.de). In den Bereichen Hotel, Zimmer, Service, Lage & Umgebung, Sport und Gastronomie & Unterhaltung können dabei, für jeweils vier Unterbereiche, 1 (sehr schlecht) bis 6 (sehr gut) Sonnen vergeben werden (Vgl. Abb. 4). Entscheidet sich der User für eine ausführliche Bewertung kann zudem zu jeder einzelnen, der insgesamt 24 möglichen Bewertungen ein Kommentar geschrieben werden. Um die Qualität zu wahren muss jedoch auch bei der kurzen Bewertung eine Begründung bzw. ein Kommentar mit der Länge von min. 200 Zeichen am Ende der Bewertung abgegeben werden. Zusätzlich werden von den Bewertern die Reisedaten (z.b. Reisejahr, - monat, -dauer, -art) erhoben. So ist es anderen Usern, die sich über das Hotel informieren, möglich weitere Schlüsse aus der Bewertung anderer zu ziehen. Ergänzt wird das Bewertungsformular durch freiwillige Angaben, die unter anderem nach der Art der Buchung und der Häufigkeit des Verreisens fragen. Abgerundet wird alles durch die simple Frage Würden Sie dieses Hotel weiter empfehlen? es fasst die gesamte Bewertung in einem Wort zusammen und verdeutlicht wiederum die Rolle als Impulsgeber für heu ge 20

2. Grundlagen und aktueller Forschungsstand Abb 4.: Bewertung bei Holidaycheck Reisende (Vgl. 2.2.1). Um die Bewertung schließlich visuell zu Unterstreichen gibt es die Möglichkeit Bilder und Videos des Hotels einzubinden. Ein weiterer Service für poten elle Reisende: Ein Vergleich verschiedener Reiseanbieter mit anschließender Buchung ist direkt in Holidaycheck möglich. Alles in allem kann so aus den, zum einen von den Usern zum anderen von den Reiseveranstaltern, gewonnenen Informa onen eine Übersicht zu den Des na onen geboten werden. (Vgl. Abb.5) Einen interessanten Service bietet Holidaycheck zudem in Form des Hotel-Zugangs. Hier können sich Hotelbesitzer kostenlos registrieren um die Vorteile solcher Portale op mal für sich nutzen zu können. Dazu gehören unter anderem die Präsenta on des eigenen Hotels inklusive aller Kontaktdaten auf Holidaycheck sowie die Möglichkeit die Hotelbewertung auf der eigenen Homepage einzubinden. [INTERNET: Holidaycheck] 21

Social Networking im Tourismus Abb 5.: Überblick über eine Des na on bei Holidaycheck Das weltweit größte Hotelbewertungsportal ist TripAdvisor (www.tripadvisor.com). In Großbritannien, Frankreich, Irland, Deutschland, Italien, Spanien, Indien, Japan und den USA betreibt das TripAdvisor Medien Netzwerk diese Seite. Neben diesen bietet das Netzwerk weitere elf Marken, zu denen unter anderem auch, das in Kapitel 2.2.1 erwähnte Portal, VirtualTourist gehört. Die Seiten der TripAdvisor Marke bilden mit mehr als 32 Mio. einzelnen Besuchern pro Monat, 9 Mio. registrierten Mitgliedern und 25 Mio. Bewertungen und Meinungen die weltweit größte Reisecommunity. Die TripAdvisor Seiten bieten hilfreiche Tipps von Reisenden und decken mehr als 300.000 Hotels und Sehenswürdigkeiten ab. [INTERNET: TripAdvisor] Neben den Hotelbewertungen bietet das Portal auch die Möglichkeit Restaurants, Sehenswürdigkeiten und sogar Städte zu bewerten. Zudem ist der direkte Vergleiche sowie die unmi elbare Buchungen möglich. In der Form der Bewertung unterscheidet sich TripAdvisor dahin gehend von Holidaycheck, als dass die Bewertung weitaus 22

2. Grundlagen und aktueller Forschungsstand Abb. 6: Bewertung bei Tripadvisor allgemeiner ausfällt. Sta verschiedenen Kategorien wie bei Holidaycheck wird hier nur grundsätzlich nach der Erfahrung gefragt, die mit 1 (schrecklich) bis 5 (ausgezeichnet) Punkten bewertet werden kann. Ergänzt wird dies durch eine schri liche Kri k sowie die Möglichkeit des Foto-Uploads (Vgl. Abb.6). Weitere Hotelbewertungsportale sind beispielsweise Hotelkri ken (www.hotelkri ken.de), Zoover (www.zovver.de) und Travel-and-Guide (www.travel-and-guide.com). Die Bewertung ist dabei meist ebenso ausführlich wie die des Portals Holidaycheck. Gastronomie Gastronomiekri ken bzw. -bewertungen haben eine ebenso lange Tradi on wie die Bewertung von Hotels. Im Urlaub spielt es für viele Reisende ebenfalls eine wich ge Rolle - schließlich ist es in dieser Zeit schwierig möglich, dann eben selbst zu kochen. Wie bereits zuvor erläutert bietet der Bewertungsriese TripAdvisor auch die Möglichkeit weltweit Restaurants, Bars, Cafés usw. zu bewerten. Daneben hat sich vor allem das interna onale Portal Qype (www.qype. de) in den letzten Jahren bewährt. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um ein reines Bewertungsportal 23