Berufsakademie in Horb Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten Hinweise zur Gestaltung von Studien- und Diplomarbeiten Wolfgang Bader
1 Gestaltung des Inhaltsverzeichnisses 1 Gestaltung der Gliederung 1 2 Die Übernahme fremden Gedankengutes 2 2.1 Wörtliches Zitat 2 2.2 Sinngemäßes Zitat 3 2.3 Fußnotengestaltung 3 2.3.1 Zitierverfahren mit Vollbeleg 3 2.3.2 Zitierverfahren mit Kurzbeleg 4 2.3.3 Internet-Quellen 4 2.3.4 Abbildungen 4 3 Gestaltung des Literaturverzeichnisses 5 Oder (nach DIN 1421): 1 Gestaltung der Gliederung 1 2 Die Übernahme fremden Gedankengutes 2 2.1 Wörtliches Zitat 2 2.2 Sinngemäßes Zitat 3 2.3 Fußnotengestaltung 3 2.3.1 Zitierverfahren mit Vollbeleg 3 2.3.2 Zitierverfahren mit Kurzbeleg 4 2.3.3 Internet-Quellen 4 2.3.4 Abbildungen 4 3 Gestaltung des Literaturverzeichnisses 5 1 Gestaltung der Gliederung Die Nummerierung erfolgt mit arabischen, durch Punkte getrennte Zahlen (Dezimalgliederung). Nach der letzten Zahl folgt kein Punkt. Maximal 5 Gliederungsebenen! Mindestens 2 Untergliederungspunkte! Zu viele Untergliederungspunkte deuten auf eine unsolide Strukturierung hin und sind zu vermeiden!
2 Die Seitenzählung (arabische Ziffern) beginnt mit der ersten Textseite und endet mit der letzten Seite des Schlusskapitels ansonsten römische Ziffern (Abbildungs-, Abkürzungsverzeichnis usw.) bzw. Großbuchstaben (Anhang). Die Bestandteile von wissenschaftlichen Arbeiten: I II III IV Titelblatt Inhaltsverzeichnis (Gliederung) Abbildungs- und / oder Tabellenverzeichnis Abkürzungsverzeichnis ggf. Symbolverzeichnis (bei technischen Arbeiten) Ausführungsteil (beginnend mit Gliederungspunkt 1) ggf. Anhangverzeichnis (bei umfangreichen, unübersichtlichen Anlagen) Anhang Literaturverzeichnis Ehrenwörtliche Erklärung (nur bei Diplomarbeiten) Der Anhang kann mit Großbuchstaben gekennzeichnet werden. Mehrseitige, zusammengehörende Anlagen (z. B. große Tabellen) tragen dabei jeweils dieselbe Kennzeichnung. Im Falle drohender Unübersichtlichkeit kann untergliedert werden (z. B. Anlage A-1, Anlage A-2 usw.). Es muss grundsätzlich eine problemlose, zügige Auffindbarkeit gewährleistet sein! Z. B. sollte der Verweis im Text siehe Anlage D mit wenigen Handgriffen zum Ziel führen. Das Abkürzungsverzeichnis sollte auf übliche Abkürzungen wie z. B., usw. verzichten. 2 Die Übernahme fremden Gedankengutes Jedes Zitat muss überprüfbar und zweifelsfrei nachvollziehbar sein! Einwandfreies Zitieren ist Ausdruck wissenschaftlicher Sorgfalt. Übernommenes fremdes Gedankengut ist in jedem Falle als solches kenntlich zu machen (ansonsten liegt Plagiat vor!). 2.1 Wörtliches Zitat Wörtliche Übernahmen (direktes Zitat) sind in Anführungszeichen zu setzen. Änderungen des Textes sind nicht erlaubt bzw. anzugeben. Längere Zitate (möglichst vermeiden) werden einzeilig geschrieben und durch Einrücken gekennzeichnet (zusätzlich Anführungszeichen). Auslassung eines Wortes ist durch zwei Punkte, die mehrerer Worte durch drei Punkte zu kennzeichnen. Wird kein kompletter Satz übernommen, dann ist dies durch einleitende bzw. abschließende Punkte anzudeuten. Z. B.: Der Autor weist darauf hin, dass der... Wettbewerb im Inland durch Kartelle nicht... 1 tangiert wird. 1 Maier (2003b), S. 435
3 Zusätzliche Ergänzungen oder Erklärungen sind in Klammern zu setzen: (...; der Verf.). Oder: (Hervorhebung im Original durch Fettdruck); (Hervorhebung vom Verf.) kann auch (um den Lesefluss nicht zu behindern) in der Fußnote nach der Quellenangabe stehen. Wird nur ein Wort ergänzt, um die Grammatik zu vervollständigen, kann der Verf. entfallen Beispiel: Original: Die BSC lenkt Selbstbeobachtungs- und Feedbackprozesse auf die jeweils strategisch wichtigsten Potenziale, um erfolgreich zu sein. Zitat: Aus diesem Grunde muss die BSC... Selbstbeobachtungs- und Feedbackprozesse auf die jeweils wichtigsten Potenziale (lenken), um erfolgreich zu sein. Sind im Zitat bereits Anführungszeichen verwendet worden, so werden diese durch einfache Anführungsstriche... ersetzt. 2.2 Sinngemäßes Zitat Die Quellenangabe wird in der Fußnote mit Vgl. eingeleitet. Generell ist diese so zu gestalten, dass der Umfang der jeweiligen Übernahme eindeutig erkennbar ist. Beziehen sich die Anlehnungen auf mehrere aufeinanderfolgende Seiten einer Quelle, so ist eine genaue Angabe der Seitenzahlen erforderlich. Sofern eine präzise Eingrenzung des entlehnten Gedankengutes nicht möglich ist, so ist die erste berührte Seite zu nennen, gefolgt von ff. (für fortfolgend ). Bei zwei Seiten folgt f. (für folgend). Das Satzende leitet ein neues Gedankengut ein. Gegebenenfalls ist jeder Satz einzeln zu zitieren. (Beliebte und falsche Vorgehensweise der Studenten: Fußnote nur am Absatzende) Das Zitieren von Gesetzestexten kann in den Satz integriert werden: Z. B.... gemäß 316 324 HGB... oder am Satzende: Der Jahresabschluss ist nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung aufzustellen ( 234 Abs. 1 HGB). Die gebräuchliche Gesetzesabkürzung ist in das Abkürzungsverzeichnis zu übernehmen. 2.3 Fußnotengestaltung Zwei Funktionen: 1. Quellenangabe 2. Randbemerkungen des Verfassers, die den gedanklichen Ablauf und den Lesefluss im Text stören können. 2.3.1 Zitierverfahren mit Vollbeleg Die ausführliche Zitierweise (Vollbeleg) bindet in der Fußnote die vollständige Angabe der Quelle ein (wie im Literaturverzeichnis): 1 Vgl. Stöttner, Rainer: Finanzanalyse. Grundlagen der markttechnischen Analyse; München / Wien 1989, S. 475
4 Wird direkt anschließend dasselbe Werk zitiert: 2 Vgl. ebenda S. 37 3 ebenda S. 77 4 Vgl. ebenda Im weiteren Verlauf (nachdem andere Autoren zitiert werden): 6 Vgl. Stöttner, Rainer: a.a.o., S. 112 2.3.2 Zitierverfahren mit Kurzbeleg Um den Fußnotenapparat überschaubar zu gestalten, ist der Kurzbeleg empfehlenswert: 1 Vgl. Stöttner, S. 475 Werden mehrere Beiträge desselben Autors verwendet, so muss das zitierte Werk durch das Erscheinungsjahr gekennzeichnet werden: 1 Vgl. Wöhe (1996), S. 45 f. Bei mehreren Werken desselben Jahres: 1 Vgl. Maier (2003a), S. 7 Dies ist im Literaturverzeichnis entsprechend zu kennzeichnen. Lässt sich kein Autor zuordnen (z. B. Periodika), dann wird o. V. (ohne Verfasser) verwendet: 1 Vgl. o. V. (1999), S. 16 Bei Aufzählungen sollte die Literaturherkunft hinter dem Doppelpunkt des einführenden Satzes stehen (nicht hinter dem letzten Aufzählungspunkt). Dies gilt nur dann, wenn sämtliche Aufzählungspunkte aus derselben Quelle stammen. Sind diese aus unterschiedlichen Quellen, so müssen die Fußnoten unmittelbar hinter dem jeweiligen Punkt folgen. 2.3.3 Internet-Quellen Bei der Nutzung von Internet-Quellen sind einige Besonderheiten zu beachten, die sich aus der Flüchtigkeit dieses Mediums ergeben. Sie sind ebenso wie herkömmliche Quellen mit Fußnotenverweis im Text und im Literaturverzeichnis zu kennzeichnen. In der Fußnote sollte der Autor aufgeführt werden bzw. die für die Webseite verantwortliche Organisation, ggf. o. V.. Zusätzlich Kurztitel oder Jahreszahl (in Klammern) und URL mit Tag des Zugriffs. Bei sehr unübersichtlichen, langen URLs sollte auf das Literaturverzeichnis verwiesen werden, z. B.: 1 Müller (2000), URL siehe Literaturverzeichnis 2.3.4 Abbildungen Jede Abbildung ist mit einer Nummer und einem Titel zu versehen ( Abb. 1:... ) und in das Abbildungsverzeichnis zu stellen. Sie ist in den Text zu integrieren (Leerraum vermeiden! Ggf. Schaubild verschieben!). Umfangreiche Daten, z. B. größere Tabellen sollten in den Anhang gestellt werden und im Text darauf verwiesen werden ( siehe Anhang... ).
5 Bei Abbildungen, die von fremden Autoren übernommen wurden, erfolgt der Quellennachweis direkt nach dem Titel oder in der Fußnote (bitte einheitlich). Werden sie in abgewandelter Form übernommen, erfolgt der Zusatz In Anlehnung an.... Wenn eine kreative Eigenleistung abgebildet wird, so kann dies selbstbewusst angegeben werden (Quelle: Eigener Entwurf). 3 Gestaltung des Literaturverzeichnisses Das Literaturverzeichnis muss - richtig (fehlerfreie Angaben), - vollständig (alle Angaben, die zum Wiederauffinden benötigt werden), - einheitlich (Beibehalten eines bestimmten Schemas) - und übersichtlich (Nennung aller verwendeten Autoren in alphabetischer Reihenfolge) aufgebaut sein. Bei mehr als drei Autoren (häufig bei Herausgebern) wird der erstgenannte mit dem Zusatz et al oder u. a. angeführt. Akademische Grade werden nicht genannt. Nummer der Auflage (sofern nicht 1. Aufl.) Werden z. B. sehr viele Internet-Quellen oder Zeitschriften zitiert, so kann dafür eine eigenständige Rubrik geschaffen werden. Beispiel für ein Literaturverzeichnis: AHRENS, Hans: Methoden der Persönlichkeitsforschung: Werkzeug- oder Modellfunktion? in: Amelang, Martin; Ahrens, Hans (Hrsg.): Brennpunkte der Persönlichkeitsforschung, Bd. 1; Göttingen 1984 S. 31-47 AMELANG, Martin; AHRENS, Hans (Hrsg.): Brennpunkte der Persönlichkeitsforschung, Bd. 1; Göttingen 1984 ARNOLD, Günter et al: Rechnungswesen und Controlling - Bausteine des Rechnungswesens und ihre Verknüpfung, Herne / Berlin 1998 MAIER, Anton (2003a): Die Kostenrechnung - Eine Einführung, 2. Aufl., Hamburg 2003 MAIER, Anton (2003b): Das interne Rechnungswesen - Grundlagen für Wirtschaftsingenieure, Horb / Wiesbaden 2003 MÜLLER, Franz (2000): Umweltmanagementsysteme, http://www.alz.de/service/umwelt/index.html, Zugriff am 27.10.04 o. V. (1999): Motivationstheorien, in: Blick durch die Wirtschaft, 25. Jg., Nr. 96 vom 10.07.1999, S. 13-18