Demografische Entwicklung in den Kantonen von 2002 bis 2040 Nach dem Szenario «Trend» AR

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Transkript:

Demografische Entwicklung in den Kantonen von 22 bis 24 Nach dem Szenario «Trend» AR--22 Neuchâtel, 24

Die vom Bundesamt für Statistik (BFS) herausgegebene Reihe «Statistik der Schweiz» gliedert sich in folgende Fachbereiche: Statistische Grundlagen und Übersichten 1 Bevölkerung 2 Raum und Umwelt 3 Arbeit und Erwerb 4 Volkswirtschaft 5 Preise 6 Industrie und Dienstleistungen 7 Land- und Forstwirtschaft 8 Energie 9 Bau- und Wohnungswesen 1 Tourismus 11 Verkehr und Nachrichtenwesen 12 Geld, Banken, Versicherungen 13 Soziale Sicherheit 14 Gesundheit 15 Bildung und Wissenschaft 16 Kultur, Medien, Zeitverwendung 17 Politik 18 Öffentliche Verwaltung und Finanzen 19 Rechtspflege 2 Einkommen und Lebensqualität der Bevölkerung 21 Nachhaltige Entwicklung und regionale Disparitäten

Statistik der Schweiz Demografische Entwicklung in den Kantonen von 22 bis 24 Nach dem Szenario «Trend» AR--22 Bearbeitung Raymond Kohli, Stéphane Cotter Bundesamt für Statistik (BFS) Herausgeber Bundesamt für Statistik (BFS) Office fédéral de la statistique (OFS) Neuchâtel, 24

IMPRESSUM Herausgeber: Bundesamt für Statistik (BFS) Auskunft: Autor: Vertrieb: Bestellnummer: 21-4 Preis: Fr. 1. Reihe: Fachbereich: Originaltext: Übersetzung: Titelgrafik: Graphisme/Layout: Elisabeth Aebischer, Sektion Demografie und Migration, BFS, Tel. 32 713 67 11, E-Mail: info.bev@bfs.admin.ch Raymond Kohli, Stéphane Cotter Bundesamt für Statistik, CH-21 Neuchâtel Tel. 32 713 6 6 / Fax 32 713 6 61 / E-Mail: order@bfs.admin.ch Statistik der Schweiz 1 Bevölkerung Französisch Sprachdienste BFS typisch gmbh, Bern BFS Copyright: BFS, Neuchâtel 24 Abdruck ausser für kommerzielle Nutzung unter Angabe der Quelle gestattet ISBN: 3-33-1176-1

INHALTSVERZEICHNIS Inhaltsverzeichnis Das Wichtigste in Kürze 5 1 Einleitung 7 2 Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz und in den Kantonen im Laufe des 2. Jahrhunderts 9 3 Künftige Entwicklung der Bevölkerung der Schweiz und der Kantone 17 4 Unterschiedlich ausgeprägte Alterung in den Kantonen 27 5 Veränderungen in den einzelnen Grossregionen 33 6 Schlussbemerkungen 53 Anhang 55 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 3

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE Das Wichtigste in Kürze Unterschiedliche Bevölkerungsentwicklung in den Kantonen Dass die Schweizer Bevölkerung in den kommenden vier Jahrzehnten altern und multikultureller wird, steht schon lange fest. Was bedeutet dies aber konkret für die Bevölkerungsentwicklung in den Kantonen? Zur Beantwortung dieser Frage hat das Bundesamt für Statistik zum ersten Mal Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung in den Kantonen berechnet, die sich auf die Szenarien für die gesamte Schweiz stützen. Die vorliegende Publikation stellt die Ergebnisse des Szenarios «Trend» vor, welches als das Wahrscheinlichste gilt. Die Ergebnisse dieses Szenarios zeigen klar, dass die Bevölkerungsentwicklung der Kantone nicht einheitlich verläuft. Die Bevölkerung einiger Kantone wächst voraussichtlich noch während mehrerer Jahrzehnte, während in anderen Kantonen in naher Zukunft ein Bevölkerungsrückgang einsetzt und bis zum Ende des Beobachtungszeitraumes anhält. Die Entwicklung hängt grösstenteils von der aktuellen Altersstruktur der verschiedenen Bevölkerungen ab. In den Kantonen, deren Bevölkerung gegenwärtig einen grossen Anteil junger Erwachsener im fortpflanzungsfähigen Alter aufweist (Freiburg, Genf, Waadt, Zug), nimmt die Bevölkerung am stärksten zu bzw. am schwächsten ab, je nach Entwicklung der Geburtenhäufigkeit. In geringerem Ausmass dürfte auch der prozentuale Anteil der Ausländerinnen und Ausländer, die aus einem Land mit hoher Geburtenhäufigkeit stammen, das Bevölkerungswachstum eines Kantons positiv beeinflussen. Als Zweites fällt auf, dass die internationalen Wanderungsströme in erster Linie in den Kantonen mit einem grossen städtischen Zentrum (Basel-Stadt, Zürich, Genf) für die Bevölkerungsentwicklung eine positive Wirkung zeigen. Auf Grund der interkantonalen Wanderungen wächst die Bevölkerung der Kantone in der Nähe einer Grossagglomeration (Schwyz, Zug, Thurgau, Aargau, Freiburg, Waadt). Diese Binnenwanderungsströme könnten auch zu einer Zunahme des Anteils älterer Personen in gewissen Kantonen (z.b. Wallis, Tessin) führen. Die wirtschaftlich soliden Kantone mit starker Alterung der Bevölkerung (z.b. Basel-Stadt) kompensieren den Rückgang ihrer Erwerbsbevölkerung vermehrt durch die internationalen Wanderungen. Dieser Rückgang kann wegen der allgemeinen Alterung der Schweizer Bevölkerung nicht durch die Binnenwanderung wettgemacht werden. Die peripheren Kantone haben auf Grund der schwachen oder negativen Migrationsströme sowie auf Grund der abnehmenden Fruchtbarkeit, welche ihnen bis vor kurzem noch den Generationenerhalt erlaubte, Schwierigkeiten, die rasche Alterung sowie den Bevölkerungsrückgang aufzuhalten. 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 5

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE Mehr oder weniger starke Alterung der Bevölkerung in den Kantonen Konzentration der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter nahe der beiden Hauptagglomerationen Erneuter Rückgang der interkantonalen Mobilität? Im Jahr 24 unterscheidet sich die Alterung der Bevölkerung in einigen Kantonen stark von jener der Schweiz als Ganzes. In den Kantonen Uri, Appenzell A.Rh., Nidwalden und Tessin ist der Anteil der 65-jährigen und älteren Personen deutlich grösser als gegenwärtig. In anderen Kantonen, wie Genf, Freiburg, Waadt, Zug und Zürich, entspricht dieser ungefähr dem heutigen Anteil in Basel-Stadt. Der Altersquotient, d.h. das Verhältnis der 65-Jährigen und Älteren zu den 2 64-jährigen Personen, entwickelt sich je nach Kanton ebenfalls sehr unterschiedlich. Basel-Stadt und Neuenburg mit gegenwärtig relativ hohen Altersquotienten gehören 24 wahrscheinlich zu den Kantonen mit den tiefsten Quotienten. Die Kantone Wallis und Nidwalden hingegen, die heute die tiefsten Altersquotienten aufweisen, gehören 24 zu den Kantonen mit den höchsten Quotienten. Grund dafür ist die rasche Abnahme der Fruchtbarkeit und ein grosser Anteil 65-Jähriger und Älterer. In einigen Kantonen, z.b. Bern, Tessin, Glarus, Schaffhausen gibt es keine Veränderungen, und der Altersquotient bleibt weiterhin relativ hoch. Die Einwanderung ausländischer Staatsangehöriger spielt bei der Verlangsamung der Alterung der Bevölkerung der Kantone Genf, Zürich, Zug, Waadt und insbesondere Basel- Stadt eine grundlegende Rolle. In diesen Kantonen sinkt der Anteil der jungen Erwachsenen und Kinder teilweise dank einer zahlenmässig bedeutenden ausländischen Bevölkerung, die vergleichsmässig mehr Kinder hat, weniger stark als in den anderen Kantonen. Zwischen 21 und 24 sinkt die Zahl der 2 64-Jährigen in der Schweiz insgesamt um 8%, während sie in den Kantonen Genf, Zug und Schwyz zwischen 6,5% und 9% ansteigt. Im Kanton Zürich bleibt sie mit einer Abnahme von weniger als,5% stabil. Darüber hinaus steigt der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter der Kantone Zürich und Genf an der Gesamtbevölkerung der Schweiz von 17,5% auf 19% bzw. von 6% auf rund 7%. Die Agglomerationen von Zürich und Genf ziehen demnach mit grösster Wahrscheinlichkeit weiterhin viele junge Erwerbspersonen an, möglicherweise jedoch langsamer als gegenwärtig. Es ist nicht einfach auszumachen, ob sich die interkantonale Mobilität in naher Zukunft stabilisieren oder ansteigen wird. Obschon sie nach einem globalen Rückgang zwischen 1981 und 1997 allgemein wieder zunimmt, lässt nichts darauf schliessen, dass sich diese Entwicklung tatsächlich fortsetzten wird. Es ist wahrscheinlich, dass die Sättigung des Wohnungs- und Baumarktes die Wanderungen in gewisse Kantone früher oder später bremst. Zudem hat der anlässlich der letzten Volkszählungen beobachtete Anstieg der Pendlerzahlen (198: 4% der Erwerbspersonen, 199: 5%; 2: 58%) gezeigt, dass es einfacher geworden ist, an einem anderen Ort zu wohnen als zu arbeiten. Mittelfristig ist auf Grund der gesunkenen Anzahl Personen im erwerbsfähigen Alter mit einer Abnahme der interkantonalen Wanderungen zu rechnen. 6 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» BFS 24

EINLEITUNG 1 Einleitung Kantonale und regionale Szenarien Szenarien auf der Basis der Schweizer Szenarien Drei Szenarien mit unterschiedlichen Hypothesen für die Kantone und die Grossregionen Die Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Kantone und der Grossregionen 22 24 stellen die ersten vollständigen kantonalen Bevölkerungsprognosen dar, die vom Bundesamt für Statistik (BFS) ausgearbeitet wurden. Die Bedeutung dieser Szenarien besteht darin, dass es sich dabei um eine Regionalisierung der nationalen Szenarien (bzw. deren Methoden und Hypothesen) handelt und nicht einfach um eine Verknüpfung verschiedener regionaler Szenarien oder eine Verteilung der Bestände der nationalen Szenarien auf die verschiedenen Regionen. So wurden die kantonalen Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung gleichzeitig für jeden einzelnen Kanton berechnet und dann Schritt für Schritt auf die Ergebnisse der Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung der gesamten Schweiz abgestimmt. Dadurch konnte sowohl auf der Ebene der Kantone als auch auf gesamtschweizerischer Ebene eine korrekte Bevölkerungsbilanz für jedes Jahr des Beobachtungszeitraums gewährleistet werden. Die Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Kantone und der Grossregionen 22 24 stützen sich auf die im Jahr 2 vom Bundesamt für Statistik ausgearbeiteten Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Schweiz 2 26. Zur Berücksichtigung der zwischen 2 und 22 beobachteten Entwicklung wurden die drei Grundszenarien für die ersten Jahre des Perspektivzeitraums aktualisiert. Danach wurden die Hypothesen der Szenarien 2 zu Geburtenhäufigkeit, Sterblichkeit und Migration übernommen. Es bestand kein Grund dazu, die angenommene Entwicklung dieser Variablen für einen mittelfristigen Zeithorizont in Frage zu stellen. Im Bestreben um eine kurze und prägnante Darstellung der Resultate werden in dieser Publikation lediglich die Ergebnisse des Szenarios «Trend» präsentiert. Zwei weitere Szenarien («Positive Dynamik» und «Negative Dynamik») wurden für die Kantone und Grossregionen ebenfalls berechnet (die wichtigsten Ergebnisse dieser beiden Szenarien können im Internet unter www.statistik.admin.ch konsultiert werden). Beim Szenario «Trend», das als Grundszenario dient, werden die im Laufe der letzten Jahre beobachteten Entwicklungen weitergeführt: Ab 23 kommen demnach 15 Geburten auf 1 Schweizerinnen (19 Geburten auf 1 Ausländerinnen); die Lebenserwartung der Männer bei der Geburt wächst bis 24 um 4 Jahre, jene der Frauen um 3,5 Jahre; die Zahl der internationalen Wanderungen ausländischer Personen bleibt stabil (ab 215 83 Einwanderungen und rund 7 Auswanderungen pro Jahr), und der negative internationale Wanderungssaldo der Bevölkerung schweizerischer Nationalität erreicht 215 mit -9 einen noch ausgeprägteren Wert (rund 2 Einwanderungen und etwa 3 Auswanderungen pro Jahr); die interkantonalen Wanderungen variieren gemäss der Tendenz der vergangenen zwanzig Jahre bis ins Jahr 21 und stabilisieren sich anschliessend. Beim Szenario «Positive Dynamik» wird von Hypothesen ausgegangen, die sich in einem stärkeren Bevölkerungswachstum äussern: hohe Geburtenhäufigkeit (1,8 Kinder pro Schweizerin und 2,4 pro Ausländerin ab 23); grössere Zunahme der Lebenserwartung bei der Geburt (um fast 6,5 Jahre für Männer und etwa 5,5 Jahre für Frauen); Anstieg der Anzahl internationaler Wanderungen ausländischer Staatsangehöriger (ab 215 rund 97 Einwanderungen pro Jahr und etwa 8 Auswanderungen); ab 215 Stabilisierung des internationalen Wanderungssaldos bei -9 für die schweizerischen Staatsangehörigen; langsame Stabilisierung der interkantonalen Wanderungen bei Hochkonjunkturwerten. 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 7

EINLEITUNG Schliesslich geht das Szenario «Negative Dynamik» von Hypothesen aus, die sich bremsend auf das Bevölkerungswachstum auswirken: niedrige Geburtenhäufigkeit (1,2 Kinder pro Schweizerin und 1,6 pro Ausländerin); langsamer ansteigende Lebenserwartung bei der Geburt (um je rund 2 Jahre für Männer und Frauen); Rückgang der Anzahl internationaler Wanderungen von ausländischen Staatsangehörigen (ab 215 rund 65 Einwanderungen pro Jahr und etwa 6 Auswanderungen); ab 215 Stabilisierung des internationalen Wanderungssaldos bei -9 für die schweizerischen Staatsangehörigen; langsame Stabilisierung der interkantonalen Wanderungen bei Konjunkturtiefwerten. Bei allen drei Szenarien wird angenommen, dass sich die in den vergangenen Jahren beobachteten Unterschiede zwischen den Kantonen hinsichtlich verschiedener Indikatoren über die nächsten Jahrzehnte fortsetzen. Die Szenarien «Positive Dynamik» und «Negative Dynamik» legen die obere bzw. untere Grenze der wahrscheinlichen demografischen Entwicklung fest. Das Szenario «Trend» bewegt sich zwischen diesen beiden Extremen. BFS-Szenarien und Szenarien der Kantone Aufbau der Publikation Einige Kantone erstellen regelmässig Szenarien zur Entwicklung ihrer Bevölkerung, darunter Zürich, Waadt, Aargau und Genf. Die Prognosen des BFS können und sollen die Berechnungen der Kantone nicht ersetzen. Aus methodologischer Sicht ist es nicht realistisch, sämtliche möglichen Bevölkerungsentwicklungen der einzelnen Kantone zu untersuchen, da diese mit den gesamtschweizerischen Ergebnissen oder den interkantonalen Wanderungen, die auf der Ebene der Schweiz einen Saldo von Null ergeben müssen, in Einklang zu bringen wären. Kantone, die ihre eigenen Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung erstellen, müssen hingegen nicht Rücksicht auf diese Einschränkungen nehmen und haben die Freiheit, jene Hypothesen zu wählen, die ihnen im Hinblick auf ihre Situation am Stichhaltigsten erscheinen. Ausserdem erstellen zahlreiche Kantone neben ihren kantonalen Szenarien auch Szenarien für ihre Regionen (Bezirke, Gemeinden). Die Szenarien des BFS sind demnach als Ergänzung zu den von den Kantonen berechneten Szenarien zu betrachten und ersetzen diese nicht. Wie in den wichtigsten Nachbarländern der Schweiz werden solche Prognosen künftig regelmässig im Anschluss an die nationalen Szenarien berechnet. Nach dem einführenden Kapitel beschreibt das zweite Kapitel die Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz und in den Kantonen im Laufe des 2. Jahrhunderts. In Kapitel 3 wird die generelle Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz und in den Kantonen im Laufe der nächsten vier Jahrzehnte präsentiert. Kapitel 4 zeigt die unterschiedliche Alterung der Bevölkerung der Kantone, während in Kapitel 5 die künftige demografische Entwicklung aller Kantone zusammengefasst nach Grossregionen der Schweiz 1 wiedergegeben wird. Die Publikation schliesst mit Kapitel 6; darin werden die grössten Herausforderungen für die Kantone in den kommenden vierzig Jahren dargelegt. 1 Die Grossregionen der Schweiz sind: Genferseeregion (GE, VS, VD), Espace Mittelland (BE, FR, JU, NE, SO), Nordwestschweiz (AG, BL, BS), Zürich, Ostschweiz (AR, AI, GL, GR, SG, SH, TG), Zentralschweiz (LU, NW, OW, SZ, UR, ZG), Tessin. 8 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» BFS 24

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DER SCHWEIZ UND IN DEN KANTONEN IM LAUFE DES 2. JAHRHUNDERTS 2 Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz und in den Kantonen im Laufe des 2. Jahrhunderts Hundert Jahre Bevölkerungswachstum Seit Beginn des 2. Jahrhunderts hat sich die Schweizer Bevölkerung mehr als verdoppelt und ist von 3,3 Millionen Personen im Jahr 19 auf 7,3 Millionen im Jahr 21 gestiegen (vgl. Tabelle T1). Die Bevölkerung ist jedoch nicht regelmässig gewachsen (vgl. Grafiken G 1 und G 2). Am stärksten war die Wachstumsrate zwischen 195 und 197 mit durchschnittlich über 1,4%. Die Gründe für diese deutliche Zunahme waren einerseits die beiden Babybooms in den Vierziger- und Sechzigerjahren, andererseits die starke Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte. Zwischen 197 und 198 sank die Wachstumsrate auf Grund der sehr starken und raschen Abnahme der Geburtenhäufigkeit sowie auf Grund der Einwanderungsbeschränkung für ausländische Arbeitskräfte auf einen Tiefwert (,2%). Die Wirtschaftskrise der Jahre 1975 und 1976 bewirkte einen vorübergehend negativen Wanderungssaldo. Im Laufe dieser zwei Jahre war die Einwohnerzahl der Schweiz sogar rückläufig (-,6%). Die Achtzigerjahre waren von einem erneuten Bevölkerungswachstum geprägt (durchschnittlich,6% pro Jahr), welches sich in den Neunzigerjahren leicht verstärkte (,7%). T 1: Entwicklung der ständigen Wohnbevölkerung nach Kanton (in Tausend), von 19 bis 2 Kanton 19 1 191 1 192 1 193 1 1941 2 195 2 196 2 197 2 198 3 199 3 2 3 Schweiz 3315,4 3753,3 388,3 466,4 4268, 4717, 536,2 6193,1 6335,2 675,7 724,1 GE 132,6 154,9 171, 171,4 174,8 22,9 253,7 33,7 349,6 376, 48,8 VS 114,4 128,4 128,2 136,4 148,4 159,3 175,6 22,2 217,8 248,3 276,2 VD 281,4 317,5 317,5 331,9 343,5 377,6 424, 57,1 522,3 583,6 62,3 BE 581,7 637,3 665,7 679,4 729,3 82,5 879, 976,7 911, 945,6 943,7 FR 128, 139,7 143,1 143,2 152,2 158,8 157,2 177,7 184,5 27,8 236,3 JU 64,3 65,7 68,8 NE 126,3 133,1 131,3 124,3 117,9 128,2 146, 166,6 157,1 16,6 165,7 SO 1,8 117, 13,6 144,2 155,1 17,6 198,3 222,1 216,6 226,7 244, AG 26,5 23,6 24,8 259,6 27,7 31, 356,5 426,4 45,8 496,3 544,3 BL 76,3 85,1 91,1 11,9 94,5 17,7 145,6 2, 219, 23,1 26, BS 112,2 135,9 14,7 155, 17, 196,3 222,5 233,5 23,6 191,8 187,7 ZH 431, 53,9 538,6 617,7 674,8 777,3 941, 192,2 112,8 115,5 1211,6 AR 55,3 58, 55,4 49, 44,8 47,9 48,3 48,4 47,2 51,5 53,5 AI 13,5 14,7 14,6 14, 13,4 13,4 12,8 13, 12,8 13,6 15, GL 32,3 33,3 33,8 35,7 34,8 37,6 39,7 37,8 36,1 37,6 38,5 GR 14,5 117,1 119,9 126,3 128,4 137,2 145,6 156,8 161,3 17,4 186,7 SG 25,3 32,9 295,5 286,4 286,3 39,3 335,5 379,9 389, 42,3 449,4 SH 41,5 46,1 5,4 51,2 53,8 57,5 65,2 72, 69, 71,7 73,3 TG 113,2 134,9 135,9 136,1 138,2 149,8 164,4 18, 182,7 25,9 227,3 LU 146,5 167,2 177,1 189,4 26,8 223,5 25,5 287,7 294,4 319,5 347,2 NW 13,1 13,8 14, 15,1 17,4 19,4 21,9 25,3 28,3 32,6 38, OW 15,3 17,2 17,6 19,4 2,4 22,1 22,9 24,4 25,7 28,8 32,4 SZ 55,4 58,4 59,7 62,3 66,6 71,1 77,1 9,9 96,6 11,5 13,2 UR 19,7 22,1 24, 23, 27,3 28,6 31,6 33,3 33,5 33,7 35,2 ZG 25,1 28,2 31,6 34,4 36,7 42,3 51,8 67,6 75,7 84,9 99,4 TI 138,6 156,2 152,3 159,2 161,9 175,1 193,5 241, 265,6 286,7 31,2 1 Wohnbevölkerung gemäss der Volkszählung 2 Retrospektive Berechnungen des BFS 3 Statistik ESPOP 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 9

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DER SCHWEIZ UND IN DEN KANTONEN IM LAUFE DES 2. JAHRHUNDERTS Entwicklung der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz zwischen 19 und 21 G 1 8 7 6 5 4 3 2 1 19 191 192 193 194 195 196 197 198 199 2 Bundesamt für Statistik (BFS) Wachstumsrate der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz zwischen 19 und 21 G 2 3,% 2,5% 2,% 1,5% 1,%,5%,% -,5% -1,% 19 191 192 193 194 195 196 197 198 199 2 Bundesamt für Statistik (BFS) Zwischen 19 und 2 hat die Bevölkerung in erster Linie im Bereich der drei grössten Agglomerationen der Schweiz Zürich, Basel und Genf zugenommen. Die Bevölkerung des Kantons Zug hat sich vervierfacht, jene der Kantone Basel-Landschaft und Genf verdreifacht wie auch demnächst diejenige des Kantons Zürich. 1 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» BFS 24

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DER SCHWEIZ UND IN DEN KANTONEN IM LAUFE DES 2. JAHRHUNDERTS Sehr unterschiedliche kantonale Entwicklungen in den beiden letzten Jahrzehnten Zwischen 1981 und 21 betrug das Bevölkerungswachstum in der Schweiz 14%. Am stärksten wuchs dabei die Bevölkerung mit knapp 23% in der Zentralschweiz (vgl. Karte K 1). Diese Entwicklung ist grösstenteils den Kantonen Schwyz, Nidwalden und Zug zuzuschreiben, die eine Wachstumsrate von über 3% aufwiesen. Im Espace Mittelland nahm die Bevölkerung lediglich um 8% zu. Mit der starken Zunahme im Kanton Freiburg konnte das beinahe stagnierende Wachstum des Kantons Bern deutlich kompensiert werden. 21 war einzig die Bevölkerung des Kantons Basel-Stadt kleiner als 1981. Auch in anderen Kantonen (Uri, Glarus, Appenzell A.Rh., Schaffhausen usw.) ist die Bevölkerung zwischen 1981 und 21 wiederholt zurückgegangen. Wachstumsrate der ständigen Wohnbevölkerung, 1981-21 K 1 Veränderung in % > 24,99 2, 24,99 15, 19,99 1, 14,99 5, 9,99, 4,99 <, CH: 13,94 % Nach Kanton Vaud 18,93 Jura 7,42 Neuchâtel 6,16 Fribourg 28,62 Schaffhausen 5,44 Basel-Stadt -7,64 Basel-Landschaft 18,81 Aargau Zürich 2,98 9,32 Solothurn 12,75 Zug 32,15 Luzern Schwyz 18,31 34,79 Nidwalden Bern 33,49 3,53 Obwalden 24,99 Uri 4,56 Thurgau 23,44 Appenzell A.Rh. 11,59 Appenzell I.Rh. 17,24 St.Gallen 15,57 Glarus 5,73 Graubünden 14,2 Genève 17,53 Valais/Wallis 26,49 Ticino 16,5 Quelle: Sektion Demografie und Migration, BFS BFS, ThemaKart, Neuenburg 24 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 11

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DER SCHWEIZ UND IN DEN KANTONEN IM LAUFE DES 2. JAHRHUNDERTS Sehr niedrige Fruchtbarkeit und eine hohe Lebenserwartung Gegen Ende des 2. Jahrhunderts gab es zwei einschneidende Veränderungen: einerseits die abnehmende Fruchtbarkeit und deren Stabilisierung auf sehr tiefem Niveau (weniger als 1,6 Kinder pro Frau seit über 2 Jahren), andererseits der regelmässige Rückgang der Sterblichkeit auch in den oberen Altersgruppen. Diese grundlegenden Veränderungen der Komponenten der Bevölkerungsentwicklung haben wichtige und nachhaltige Auswirkungen auf die Altersstruktur der Bevölkerung der Schweiz und der Kantone während der vier kommenden Jahrzehnte. 21 betrug die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau in der Schweiz 1,4, während der Generationenerhalt bei 2,1 Kindern liegt. Die Kinderzahl pro Frau variierte zwischen 1,8 in Appenzell I.Rh. und 1,2 in den Kantonen Tessin und Basel-Stadt (vgl. Karte K 2). In Basel- Stadt lag der Wert für die Schweizerinnen bei nur gerade,9 Kindern pro Frau. Zusammengefasste Geburtenziffer, 21 K 2 Durchschnittliche Anzahl Kinder je Frau > 1,69 1,6 1,69 1,5 1,59 1,4 1,49 1,3 1,39 < 1,3 CH: 1,41 Nach Kanton Vaud 1,58 Jura 1,66 Neuchâtel 1,62 Fribourg 1,65 Schaffhausen 1,3 Basel-Stadt 1,16 Basel-Landschaft 1,34 Aargau Zürich 1,39 1,39 Solothurn 1,36 Zug 1,4 Luzern Schwyz 1,39 1,45 Nidwalden Bern 1,33 1,36 Obwalden 1,52 Uri 1,44 Thurgau 1,37 Appenzell A.Rh. 1,48 Appenzell I.Rh. 1,79 St.Gallen 1,52 Glarus 1,51 Graubünden 1,37 Genève 1,42 Valais/Wallis 1,42 Ticino 1,16 Quelle: Sektion Demografie und Migration, BFS BFS, ThemaKart, Neuenburg 24 Im Gegensatz zum Beginn des 2. Jahrhunderts sind heute keine grossen Unterschiede zwischen der Lebenserwartung der Bevölkerung der verschiedenen Kantone auszumachen. Kantonale Sterbetafeln der Jahre 1997 bis 21 zeigen, dass die Lebenserwartung der Männer bei der Geburt zwischen 75,3 Jahren im Kanton Basel-Stadt und 78,2 Jahren im Kanton Nidwalden variierte (vgl. Karte K 3). Die Lebenserwartung der Frauen bei der Geburt lag hingegen zwischen 81,4 Jahren in Basel-Stadt und 83,9 Jahren im Tessin (vgl. Karte K 4). Bezogen auf die ganze Schweiz betrug die Lebenserwartung bei der Geburt 76,7 Jahre für Männer und 82,5 Jahre für Frauen. 12 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» BFS 24

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DER SCHWEIZ UND IN DEN KANTONEN IM LAUFE DES 2. JAHRHUNDERTS Lebenserwartung der Männer bei Geburt, 1997/21 K 3 Jahre > 77,4 77, 77,4 76,5 76,9 76, 76,4 75,5 75,9 < 75,5 CH: 76,7 Jahre Nach Kanton Vaud 76,9 Jura 75,4 Neuchâtel 76,4 Fribourg 75,4 Schaffhausen 76,4 Basel-Stadt 75,3 Basel-Landschaft 78, Aargau Zürich 76,9 76,7 Solothurn 76,6 Zug 77,4 Luzern Schwyz 77,1 76,4 Nidwalden Bern 78,2 76,6 Obwalden 77, Uri 77,5 Thurgau 76,8 Appenzell A.Rh. 76,4 Appenzell I.Rh. 75,3 St.Gallen 76,5 Glarus 75,4 Graubünden 76,5 Genève 77,6 Valais/Wallis 75,7 Ticino 77,1 Quelle: Sektion Demografie und Migration, BFS BFS, ThemaKart, Neuenburg 24 Lebenserwartung der Frauen bei Geburt, 1997/21 K 4 Jahre > 82,9 82,8 82,9 82,5 82,7 82,3 82,4 82, 82,2 < 82, CH: 82,5 Jahre Nach Kanton Vaud 83, Jura 82,8 Neuchâtel 81,6 Fribourg 81,8 Schaffhausen 82,3 Basel-Stadt 81,4 Basel-Landschaft 82,9 Aargau Zürich 82,3 82,1 Solothurn 82,3 Zug 82, Luzern Schwyz 82,6 82,2 Nidwalden Bern 82,7 82,4 Obwalden 82,4 Uri 82,6 Thurgau 82,7 Appenzell A.Rh. 82,8 Appenzell I.Rh. 82,4 St.Gallen 82,2 Glarus 81,8 Graubünden 82,7 Genève 83,6 Valais/Wallis 82,4 Ticino 83,9 Quelle: Sektion Demografie und Migration, BFS BFS, ThemaKart, Neuenburg 24 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 13

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DER SCHWEIZ UND IN DEN KANTONEN IM LAUFE DES 2. JAHRHUNDERTS Wanderungen sind für die jüngste Bevölkerungsentwicklung der Schweiz bedeutend Der Bevölkerungszuwachs der Schweiz zwischen 1981 und 21 ist zu rund 6% den Wanderungen zuzuschreiben. Im Verlaufe dieses Zeitraums wurden 2 494 Einwanderungen und 1 994 Auswanderungen gezählt, was zu einem positiven Wanderungssaldo von insgesamt 5 Personen führte. Dies entspricht durchschnittlich 119 Einwanderungen und 95 Auswanderungen pro Jahr bzw. einem Wanderungssaldo von 24 Personen (-25 für die schweizerischen Staatsangehörigen und 26 für die ausländischen Staatsangehörigen). Werden gleichzeitig die internationalen Wanderungen und die Wanderungen innerhalb der Schweiz berücksichtigt, waren in den vergangenen zwei Jahrzehnten folgende Kantone am attraktivsten: Waadt, Zürich, Aargau, Tessin. Deren durchschnittliche Wanderungssaldi lagen zwischen 2 und 35 Personen pro Jahr. Dahingegen verzeichneten die Kantone Jura, Uri und Basel-Stadt in dieser Periode gesamthaft mehr Wegzüge als Zuzüge. Mit einem internationalen Wanderungssaldo von 36 Personen pro Jahr hat Zürich bei weitem am meisten Personen aus dem Ausland angezogen. Es folgen Waadt, Bern und Genf mit durchschnittlichen Saldi zwischen 22 und 24 Personen. In Bezug auf die Bevölkerungszahl haben die Kantone Wallis, Genf und Basel-Stadt zwischen 1981 und 21 am meisten Personen aus dem Ausland angezogen (vgl. Karte K 5). Am tiefsten sind die internationalen Wanderungssaldi für diesen Zeitraum hingegen in den Kantonen Solothurn und Basel-Landschaft. Durchschnittlicher jährlicher internationaler Wanderungssaldo, 1981-21 K 5 Je 1 Einwohner > 5,19 4,4 5,19 3,6 4,39 2,8 3,59 2, 2,79 < 2, CH: 3,5 Nach Kanton Vaud 4,14 Jura 2,3 Neuchâtel 3,11 Fribourg 4,45 Schaffhausen 3,8 Basel-Stadt 4,96 Basel-Landschaft 1,33 Aargau Zürich 2,81 3,8 Solothurn 1,2 Zug 4,38 Luzern Schwyz 4,4 4,21 Nidwalden Bern 4,19 2,41 Obwalden 4,8 Uri 2,6 Thurgau 3,4 Appenzell A.Rh. 3,75 Appenzell I.Rh. 4,15 St.Gallen 3,57 Glarus 2,5 Graubünden 4,42 Genève 5,82 Valais/Wallis 5,98 Ticino 4,65 Quelle: Sektion Demografie und Migration, BFS BFS, ThemaKart, Neuenburg 24 14 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» BFS 24

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DER SCHWEIZ UND IN DEN KANTONEN IM LAUFE DES 2. JAHRHUNDERTS Interkantonale Wanderungen beeinflussen die räumliche Verteilung der Bevölkerung der Schweiz Zwischen 1981 und 21 wurden rund 115 interkantonale Wanderungen pro Jahr gezählt. Die Zahl der Personen, die von einem Kanton in einen anderen umziehen, war jedoch nicht konstant. 1981 verlegten mehr als 13 Personen ihren Wohnsitz in einen anderen Kanton, während es 1992 weniger als 15 waren. Seither ist die Zahl leicht gestiegen und erreichte 21 115. Es muss jedoch angefügt werden, dass diese Zahl für die schweizerischen Staatsangehörigen seit 1991 etwa zwischen 87 und 92 schwankt, während die Zahl für die ausländischen Staatsangehörigen von weniger als 14 im Jahr 1989 auf rund 24 im Jahr 21 gestiegen ist. Lediglich 11% der Personen, die 1981 einen Kantonswechsel vorgenommen haben, waren ausländische Staatsangehörige, gegenüber 2,6% im Jahr 21 (Anteil der Ausländerinnen und Ausländer an der Gesamtbevölkerung: 14,6% im Jahr 1981, 2,1% im Jahr 21). Die Kantone mit der grössten Anziehungskraft für Personen aus anderen Regionen der Schweiz waren in den vergangenen zwanzig Jahren Waadt, Aargau, Freiburg, Tessin und Thurgau. Deren durchschnittliche interkantonale Wanderungssaldi lagen zwischen 5 und etwas mehr als 1 Personen pro Jahr. Die Kantone Genf, Zürich, Bern und Basel-Stadt registrierten hingegen mehr Wegzüge in andere Kantone als Zuzüge aus anderen Kantonen. Die durchschnittlichen interkantonalen Wanderungssaldi dieser Kantone lagen zwischen 5 und -12. In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben die Kantone Schwyz, Zug und Freiburg gemessen an ihrer Bevölkerung am meisten vom Zuzug von Personen aus anderen Kantonen profitiert (vgl. Karte K 6). Die Kantone Basel-Stadt, Uri und Appenzell I.Rh. verzeichneten hingegen die ungünstigsten interkantonalen Wanderungssaldi. Durchschnittlicher jährlicher interkantonaler Wanderungssaldo, 1981-21 K 6 Je 1 Einwohner > 3,99 2, 3,99 1, 1,99,,99 -,99 -,1-1,99-1, -3,99-2, < -3,99 Nach Kanton Vaud 1,76 Jura -2,7 Neuchâtel -1,38 Fribourg 3,51 Schaffhausen -1,2 Basel-Stadt -5,96 Basel-Landschaft,6 Aargau Zürich 1,91 -,57 Solothurn 1,12 Zug 3,71 Luzern Schwyz -,87 4,26 Nidwalden Bern 2,73-1,7 Obwalden 1,11 Uri -5,95 Thurgau 2,77 Appenzell A.Rh. -,9 Appenzell I.Rh. -3,77 St.Gallen -,72 Glarus -2,47 Graubünden -2,32 Genève -1,38 Valais/Wallis -,11 Ticino 2,34 Quelle: Sektion Demografie und Migration, BFS BFS, ThemaKart, Neuenburg 24 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 15

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DER SCHWEIZ UND IN DEN KANTONEN IM LAUFE DES 2. JAHRHUNDERTS Einbürgerungen als einziger Wachstumsfaktor der Bevölkerung schweizerischer Nationalität Seit 1993 ist die Zahl der Todesfälle und Auswanderungen schweizerischer Staatsangehöriger höher als die Zahl der Geburten und Einwanderungen (vgl. Grafik G 3). Ohne den Erwerb des Schweizer Bürgerrechts durch Personen ausländischer Staatsangehörigkeit würde die Bevölkerung schweizerischer Nationalität seit 1993 schrumpfen. Mit anderen Worten verdankt es die Bevölkerung schweizerischer Nationalität indirekt den ausländischen Immigrantinnen und Immigranten, dass dies nicht der Fall ist. Diese Wanderungen haben in den vergangenen Jahrzehnten für die Bevölkerungsentwicklung der Schweiz zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Bevölkerung ausländischer Nationalität stieg von 931 im Jahr 1981 auf 1 458 Personen im Jahr 21 an, was einer Zunahme von 527 Personen entspricht. Die Bevölkerung schweizerischer Nationalität nahm demgegenüber um rund 362 Personen von 5 442 im Jahr 1981 auf 5 83 Personen im Jahr 21 zu, was hauptsächlich auf Einbürgerungen zurückzuführen ist (etwa 322 zwischen 1981 und 21). Am stärksten gewachsen ist die Zahl der ausländischen Staatsangehörigen in den letzten zwanzig Jahren in den Kantonen Nidwalden, Freiburg, Wallis, Schwyz, Luzern und Obwalden. Die Bevölkerung ausländischer Nationalität hat sich in diesen Kantonen mehr als verdoppelt. Zu erwähnen ist jedoch, dass 1981 nur wenige Ausländerinnen und Ausländer dort ansässig waren: in Nidwalden 5% (21: 9,5%), in Freiburg 7,5% (14%), im Wallis 9% (17%), in Schwyz 9% (16%), in Luzern 8,5% (15%) und in Obwalden 6,5% (11%). Es gibt immer noch grosse Unterschiede hinsichtlich der räumlichen Verteilung der ausländischen Bevölkerung in der Schweiz. 1981 lag der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer an der Gesamtbevölkerung zwischen 32% (Genf) und 5% (Nidwalden); 21 schwankte der Anteil zwischen 38% (Genf) und 8% (Uri). Obschon der prozentuale Anteil in allen Kantonen zugelegt hat, ist er in städtisch geprägten Kantonen und in Grenzregionen mit engen Wirtschaftsverbindungen zum Ausland deutlich höher. Entwicklung der Wachstumskomponenten der ständigen schweizerischen Wohnbevölkerung zwischen 1981 und 21 G 3 3 25 2 15 1 5-5 -1 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 21 Geburtenüberschuss Wanderungssaldo Erwerb des Schweizer Bürgerrechts Bundesamt für Statistik (BFS) 16 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» BFS 24

KÜNFTIGE ENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ UND DER KANTONE 3 Künftige Entwicklung der Bevölkerung der Schweiz und der Kantone Weitere zwei Jahrzehnte Wachstum? Ende 21 lag die Zahl der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz bei 7 261 Personen. Wie entwickelt sich diese Bevölkerung künftig, wenn sich die Entwicklung der Fruchtbarkeit, der Sterblichkeit und der Wanderungen der vergangenen Jahre fortsetzt? Diese Frage versuchen wir im Folgenden zu beantworten. Gemäss dem Hauptszenario «Trend» nimmt die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz zwischen 21 und 24 um rund 2% zu; sie wächst bis 226 und erreicht 7 556. Danach vermag der Wanderungssaldo die negative Zuwachsrate nicht mehr zu kompensieren, und die Bevölkerung beginnt zu schrumpfen. 24 zählt sie 7 431 Personen (vgl. Grafiken G 4 und G 5). Ständige Wohnbevölkerung am 31. Dezember, 1941 24 G 4 8 7 6 5 4 3 2 1 194 195 196 197 198 199 2 21 22 23 24 Beobachtungen AR--22 Bundesamt für Statistik (BFS) 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 17

KÜNFTIGE ENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ UND DER KANTONE Komponenten der Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz, 1981 24 G 5 7 6 5 4 3 2 1-1 -2 1981 199 2 21 22 23 24 Geburtenüberschuss Wanderungssaldo Bundesamt für Statistik (BFS) 18 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» BFS 24

KÜNFTIGE ENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ UND DER KANTONE Bevölkerungswachstum variiert je nach Kanton Zwischen 21 und 24 verbuchen die Kantone Schwyz, Freiburg und Zug die stärksten Zuwachsraten. Deren Bevölkerung nimmt um mehr als 2% zu (vgl. Karte K7). Diese Zunahme ist grösstenteils auf die positiven interkantonalen Wanderungssaldi zurückzuführen; ein weiterer Faktor dürfte auch die Altersstruktur sein, die das Bevölkerungswachstum begünstigt. Eine Bevölkerung, die einen grossen Anteil junger Erwachsener aufweist, ist demografisch gesehen dynamischer als eine ältere Bevölkerung, da sie mehr Personen im fortpflanzungsfähigen Alter und weniger Betagte umfasst. Dennoch ist die Zuwachsrate gegen Ende des Beobachtungszeitraums auch für diese drei Kantone sehr schwach (vgl. Grafiken G 6a G 6f). Im Jahr 24 sind zehn Kantone weniger stark bevölkert als noch 21. Dabei verzeichnet Basel-Stadt mit 2% den grössten Bevölkerungsrückgang (vgl. Karte K 7). Wachstumsrate der ständigen Wohnbevölkerung, 21-24 K 7 Veränderung in % > 15,99 8, 15,99 4, 7,99, 3,99-3,99 -,1-7,99-4, -15,99-8, < -15,99 CH: 2,34 % Nach Kanton Vaud 3,29 Jura -5,8 Neuchâtel,29 Fribourg 22,2 Schaffhausen -9,83 Basel-Stadt -19,91 Basel-Landschaft -4,8 Aargau Zürich 4,11 9,3 Solothurn -2,55 Zug 21,53 Luzern Schwyz 1,56 23,35 Nidwalden Bern 12,78-11,69 Obwalden 11,8 Uri -14,88 Thurgau 2,16 Appenzell A.Rh. -11,6 Appenzell I.Rh. 1,3 St.Gallen,44 Glarus -17,73 Graubünden -3,48 Genève 15,91 Valais/Wallis 6,36 Ticino 1,97 Quelle: Sektion Demografie und Migration, BFS BFS, ThemaKart, Neuenburg 24 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 19

KÜNFTIGE ENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ UND DER KANTONE Mehr Todesfälle als Geburten Die Anzahl Geburten schwankt im Verlaufe der Periode 21 24 zwischen 68 und 76. Die Zahl der Todesfälle nimmt regelmässig zu und steigt von 61 auf 88 im Jahr 24. Das bedeutet, dass der Geburtenüberschuss, der 21 bei rund 12 Personen lag, ab 223 in den Negativbereich abgleitet und auf -18 im Jahr 24 sinkt. Im Kanton Freiburg wird der stärkste Geburtenüberschuss gemessen. Alleine deshalb nimmt die Bevölkerung dort um über 1% zu (vgl. Karte K 8). Im Gegensatz dazu schrumpft die Bevölkerung des Kantons Basel-Stadt wegen des Sterbeüberschusses um rund 15%. Wachstum auf Grund des Geburtenüberschusses, 21-24 K 8 In % > 7,99 4, 7,99 2, 3,99, 1,99-3,99 -,1-7,99-4, -11,99-8, < -11,99 Nach Kanton Vaud 6,53 Jura -1,99 Neuchâtel, Fribourg 1,37 Schaffhausen -13,58 Basel-Stadt -14,72 Basel-Landschaft -7,54 Aargau Zürich -2,11 2,24 Solothurn -7,3 Zug 7,55 Luzern Schwyz,87-1,73 Nidwalden Bern -1,57-1,25 Obwalden 3,92 Uri -3,41 Thurgau -3,88 Appenzell A.Rh. -1,22 Appenzell I.Rh. 4,98 St.Gallen,2 Glarus -7,88 Graubünden -5,64 Genève 9,41 Valais/Wallis -5,9 Ticino -12,66 Quelle: Sektion Demografie und Migration, BFS BFS, ThemaKart, Neuenburg 24 2 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» BFS 24

KÜNFTIGE ENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ UND DER KANTONE Zahlreiche internationale Wanderungen, jedoch geringe Wanderungssaldi Zwischen 1997 und 21 stieg die Zahl der internationalen Wanderungen von knapp 92 auf über 122, während die Zahl der Auswanderungen von 98 auf 82 sank. Somit stieg der Wanderungssaldo innerhalb von fünf Jahren von knapp -7 auf über 4. Dies ist eine sehr rasche Entwicklung, die sich kaum noch lange fortsetzen wird. Nach einem sehr wahrscheinlichen Rückgang und einem erneuten vorübergehenden Anstieg als Konsequenz des Freizügigkeitsabkommens mit dem Europäischen Wirtschaftsraum gehen die Einwanderungen aus dem Ausland zurück und stabilisieren sich bei rund 11 Personen. Die Auswanderungen nehmen zu und stagnieren schliesslich bei 98. Der Wanderungssaldo im Jahr 24 beträgt etwa 3 Personen. Der Kanton Basel-Stadt profitiert am stärksten von der Zunahme durch die internationalen Wanderungen (vgl. Karte K 9). Der Kanton Solothurn ist hingegen einer der wenigen Kantone, die mehr internationale Auswanderungen als Einwanderungen verzeichnen. Wachstum auf Grund des internationalen Wanderungssaldos, 21-24 K 9 In % > 12,49 1, 12,49 7,5 9,99 5, 7,49 2,5 4,99,1 2,49 <, Nach Kanton Vaud -1,36 Jura 1,61 Neuchâtel 3,64 Fribourg 2,58 Schaffhausen 11,69 Basel-Stadt 14,65 Basel-Landschaft 3,36 Aargau Zürich 1,86 3,87 Solothurn -2,21 Zug 3,78 Luzern Schwyz 6,3 3,53 Nidwalden Bern 1,73 6,11 Obwalden 8,99 Uri 5,24 Thurgau -,73 Appenzell A.Rh. 6,52 Appenzell I.Rh. 6,61 St.Gallen 3,34 Glarus 3,4 Graubünden 7,64 Genève 7,31 Valais/Wallis 1,43 Ticino 9,26 Quelle: Sektion Demografie und Migration, BFS BFS, ThemaKart, Neuenburg 24 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 21

KÜNFTIGE ENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ UND DER KANTONE Weniger interkantonale Wanderungen Zwischen 1981 und 21 sank die Zahl der interkantonalen Wanderungen in der Schweiz von 135 auf 115. Gegen 1992 wurde sogar ein Tiefstwert von rund 15 erreicht; danach stieg die Zahl wieder leicht an. Verschiedene Faktoren dürften zu einem erneuten Rückgang führen: die Sättigung des Wohnungsmarktes in gewissen Regionen, der Anstieg der Pendlerzahl, die Alterung der Bevölkerung. Die Zahl der interkantonalen Wanderungen sinkt gegen 28 unter die Marke von 1 Personen, schrumpft danach weiterhin und liegt im Jahr 24 bei 85. Sollte sich dieser Trend bestätigen, wächst die Bevölkerung des Kantons Schwyz zwischen 21 und 24 einzig auf Grund der interkantonalen Wanderungen um mehr als 2% (vgl. Karte K 1). Der Kanton Basel-Stadt verliert wegen diesen Wanderungen rund 2% seiner Bevölkerung. Wachstum auf Grund des interkantonalen Wanderungssaldos, 21-24 K 1 In % > 14,99 1, 14,99 5, 9,99, 4,99-4,99 -,1-9,99-5, -14,99-1, < -14,99 Nach Kanton Vaud -1,88 Jura -5,43 Neuchâtel -3,34 Fribourg 9,7 Schaffhausen -7,94 Basel-Stadt -19,84 Basel-Landschaft -,62 Aargau Zürich 4,37 2,91 Solothurn 6,68 Zug 1,2 Luzern Schwyz -5,33 21,54 Nidwalden Bern 3,61-7,55 Obwalden -1,83 Uri -16,7 Thurgau 6,77 Appenzell A.Rh. -7,36 Appenzell I.Rh. -1,29 St.Gallen -2,91 Glarus -12,89 Graubünden -5,48 Genève -,82 Valais/Wallis 1,2 Ticino 5,37 Quelle: Sektion Demografie und Migration, BFS BFS, ThemaKart, Neuenburg 24 22 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» BFS 24

KÜNFTIGE ENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ UND DER KANTONE Ständige Wohnbevölkerung am 31. Dezember, 1941 24 nach Kanton (Kantone mit mehr als 5 Einwohnern am 31.12.21) G 6a 1 4 1 2 1 8 6 4 2 1941 195 196 197 198 199 2 21 22 23 24 Zürich Bern Waadt Aargau Bundesamt für Statistik (BFS) Ständige Wohnbevölkerung am 31. Dezember, 1941 24 nach Kanton (Kantone mit 3 bis 5 Einwohnern am 31.12.21) G 6b 6 5 4 3 2 1 1941 195 196 197 198 199 2 21 22 23 24 St. Gallen Genf Luzern Tessin Bundesamt für Statistik (BFS) 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 23

KÜNFTIGE ENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ UND DER KANTONE Ständige Wohnbevölkerung am 31. Dezember, 1941 24 nach Kanton (Kantone mit 2 bis 3 Einwohnern am 31.12.21) G 6c 35 3 25 2 15 1 5 1941 195 196 197 198 199 2 21 22 23 24 Wallis Basel-Landschaft Solothurn Freiburg Thurgau Bundesamt für Statistik (BFS) Ständige Wohnbevölkerung am 31. Dezember, 1941 24 nach Kanton (Kantone mit 11 bis 2 Einwohnern am 31.12.21) G 6d 25 2 15 1 5 1941 195 196 197 198 199 2 21 22 23 24 Basel-Stadt Graubünden Neuenburg Schwyz Bundesamt für Statistik (BFS) 24 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» BFS 24

KÜNFTIGE ENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNG DER SCHWEIZ UND DER KANTONE Ständige Wohnbevölkerung am 31. Dezember, 1941 24 nach Kanton (Kantone mit 5 bis 11 Einwohnern am 31.12.21) G 6e 125 1 75 5 25 1941 195 196 197 198 199 2 21 22 23 24 Zug Schaffhausen Jura Appenzell A.Rh. Bundesamt für Statistik (BFS) Ständige Wohnbevölkerung am 31. Dezember, 1941 24 nach Kanton (Kantone mit weniger als 5 Einwohnern am 31.12.21) G 6f 5 4 3 2 1 1941 195 196 197 198 199 2 21 22 23 24 Glarus Nidwalden Uri Obwalden Appenzell I.Rh. Bundesamt für Statistik (BFS) 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 25

UNTERSCHIEDLICH AUSGEPRÄGTE ALTERUNG IN DEN KANTONEN 4 Unterschiedlich ausgeprägte Alterung in den Kantonen Die Form der Alterspyramide der Schweiz und der Kantone verändert sich Wie aus Grafik G 7 hervorgeht, zeigt die Altersstruktur der Bevölkerung der Schweiz am 31.12.21 keinerlei Ähnlichkeit mit einer Pyramide. Sie gleicht eher einer Tanne. Diese charakteristische Form findet sich in allen westlichen Industrieländern. Ursachen dafür sind die seit dreissig Jahren anhaltende Talfahrt der Geburtenzahlen und die fortschreitende Alterung der so genannten «Baby-Boom»-Generation der Vierziger- und Sechzigerjahre. Der Altersaufbau wird in den kommenden vierzig Jahren allmählich die Form einer Urne annehmen, weil die älteren Jahrgänge zunehmen, die Kinder- und Jugendjahrgänge dagegen stagnieren. Auf der Stufe der Kantone verläuft die Entwicklung sehr unterschiedlich. Einige Kantone wie St. Gallen (s. Grafik G 8) und Aargau entwickeln sich gemäss dem gesamtschweizerischen Trend. Andere, darunter Zürich (s. Grafik G 9) und Genf, verzeichnen eine ausgewogenere Entwicklung. Mit einer ausgeprägten Bevölkerungsalterung ist in Kantonen wie Uri (s. Grafik G 1) und Nidwalden zu rechnen. Alterspyramide der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz am 31.12.21 und am 31.12.24 G 7 Alter 99 95 9 85 8 75 7 65 6 55 5 45 4 35 3 25 2 15 1 5 8 6 4 2 2 4 6 8 Männer 21 Frauen 21 Männer 24 AR--22 Frauen 24 AR--22 Bundesamt für Statistik (BFS) 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 27

UNTERSCHIEDLICH AUSGEPRÄGTE ALTERUNG IN DEN KANTONEN Alterspyramide der ständigen Wohnbevölkerung des Kantons St. Gallen am 31.12.22 und am 31.12.24 G 8 Alter 99 95 9 85 8 75 7 65 6 55 5 45 4 35 3 25 2 15 1 5 5 4 3 2 1 1 2 3 4 5 Männer 21 Männer 24 AR--22 Frauen 21 Frauen 24 AR--22 Bundesamt für Statistik (BFS) Alterspyramide der ständigen Wohnbevölkerung des Kantons Zürich am 31.12.22 und am 31.12.24 G 9 Alter 99 95 9 85 8 75 7 65 6 55 5 45 4 35 3 25 2 15 1 5 12 1 8 6 4 2 2 4 6 8 1 12 Männer 21 Männer 24 AR--22 Frauen 21 Frauen 24 AR--22 Bundesamt für Statistik (BFS) 28 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» BFS 24

UNTERSCHIEDLICH AUSGEPRÄGTE ALTERUNG IN DEN KANTONEN Alterspyramide der ständigen Wohnbevölkerung des Kantons Uri am 31.12.22 und am 31.12.24 G 1 Alter 99 95 9 85 8 75 7 65 6 55 5 45 4 35 3 25 2 15 1 5 4 3 2 1 1 2 3 4 Männer 21 Männer 24 AR--22 Frauen 21 Frauen 24 AR--22 Bundesamt für Statistik (BFS) 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 29

UNTERSCHIEDLICH AUSGEPRÄGTE ALTERUNG IN DEN KANTONEN Weniger Kinder, mehr Personen im Pensionsalter Von 21 24 sinkt der Anteil der 19-Jährigen an der Gesamtbevölkerung der Schweiz um 1%. Die Anzahl Personen in dieser Altersgruppe geht von 1 665 im Jahr 21 auf 1 471 im Jahr 22 zurück, wächst bis 234 auf 1 519 Personen an und schrumpft anschliessend bis 24 auf 1 499 Personen. Die Entwicklung verläuft jedoch unterschiedlich: Im Kanton Genf erhöht sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen zwischen 21 und 24 um 13%, während sie in den Kantonen Uri und Glarus um über 3% zurückgeht. Die Zahl der 2 64-Jährigen steigt von 4 47 Personen im Jahr 21 auf 4 61 Personen im Jahr 212, um dann bis 24 auf 4 11 Personen abzusinken. Dies entspricht einem Rückgang um 8%. In den Kantonen Freiburg, Schwyz und Zug erhöht sich die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 21 und 24 um knapp 9%, während die Kantone Uri und Glarus eine Abnahme um über 25% zu verzeichnen haben. Die Zahl der 65-Jährigen und Älteren nimmt um 63% zu. Diese Altersgruppe wächst von 1 124 Personen im Jahr 21 um gut 7 auf 1 83 Personen im Jahr 24. In den Kantonen Nidwalden, Schwyz und Zug beträgt der Anstieg sogar über 12%. Im Kanton Basel-Stadt hingegen verringert sich die Bevölkerung im Pensionsalter um mehr als 1%, falls sich der Trend fortsetzt. Mit einer Zunahme von 3 auf 572 Personen steigt die Zahl der 8-Jährigen und Älteren zwischen 21 und 24 um knapp 91% an. Während sich die Zahl der Betagten im Kanton Nidwalden verdreifacht, reduziert sie sich im Kanton Basel-Stadt um knapp 5%. Bevölkerungsbewegung nach Altersgruppen (-19 Jahre, 2-64 Jahre, 65 Jahre oder mehr und 8 Jahre oder mehr), 21 24 G 11 2 18 16 14 12 1 8 6 4 2 21 25 21 215 22 225 23 235 24 19 Jahre 2 64 Jahre 65 Jahre oder mehr 8 Jahre oder mehr Bundesamt für Statistik (BFS) 3 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» BFS 24

UNTERSCHIEDLICH AUSGEPRÄGTE ALTERUNG IN DEN KANTONEN Auf dem Weg zu einem neuen Gleichgewicht der Generationen? Im Jahr 21 standen einer Person im Pensionsalter vier Personen im erwerbsfähigen Alter gegenüber. Dieses Verhältnis hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren kaum verändert. Auf hundert 2 64-Jährige kamen stets 23 bis 25 Personen im Pensionsalter (65-Jährige und Ältere). In den nächsten vier Jahrzehnten erfährt dieses relative Gleichgewicht jedoch einen tief greifenden Wandel. Der Altersquotient nimmt bis 237 rasch zu und stabilisiert sich in der Folge. Ab diesem Zeitpunkt sinkt die Zahl der Personen, die in die Altersgruppe der 65-Jährigen und Älteren eintreten, weil dann die nach der «Baby-Boom»-Generation der Sechzigerjahre geborenen schwächeren Jahrgänge (ab 197) das Pensionsalter erreichen. Im Jahr 24 stehen nahezu 45 Personen im Pensionsalter 1 Personen im erwerbsfähigen Alter (2 64-Jährige) gegenüber. Diese Entwicklung verläuft nicht in der ganzen Schweiz identisch. Das Ausmass des Wandels hängt von der derzeitigen Bevölkerungsstruktur und der sozioökonomischen Attraktivität der einzelnen Kantone ab. Das Verhältnis zwischen den Personen im Pensionsalter und denjenigen im erwerbsfähigen Alter steigt im Jahr 24 voraussichtlich auf 6 zu 1 im Kanton Uri und auf über 5 zu 1 in den dicht bevölkerten Kantonen Bern und Tessin, während es in den Kantonen Genf und Zürich weniger als 4 zu 1 beträgt. 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 31

VERÄNDERUNGEN IN DEN EINZELNEN GROSSREGIONEN 5 Veränderungen in den einzelnen Grossregionen Genferseeregion Der Kanton Genf verzeichnet zwischen 21 und 24 das stärkste Bevölkerungswachstum der Genferseeregion. Die ständige Wohnbevölkerung steigt um nahezu 16%. In den Kantonen Wallis und Waadt beträgt die Zunahme 6% bzw. 3%. Falls sich der Trend fortsetzt, beginnt die Waadtländer Bevölkerung ab 224, diejenige des Wallis ab 231 zu schrumpfen. Im Kanton Genf bleibt der Aufwärtstrend bis 24 intakt. Das Wachstum der Genfer Bevölkerung ist hauptsächlich auf die Altersstruktur in diesem Kanton zurückzuführen. Die Geburtenzahl übersteigt in den kommenden vier Jahrzehnten die Zahl der Todesfälle. Auch die internationalen Wanderungen sind massgeblich an dieser Entwicklung beteiligt. Einschränkend wirkt sich hier einzig die geringe Fläche des Kantons aus, die einer Ausdehnung des Siedlungsraums Grenzen setzt. Der Kanton Waadt verzeichnet ebenfalls einen Geburtenüberschuss, aber eher negative Wanderungssaldi. Im Wallis flaut der Geburtenüberschuss ab und verwandelt sich bald in einen Sterbeüberschuss, der jedoch durch einen positiven interkantonalen Wanderungssaldo kompensiert wird. Der Kanton Genf weist im Jahr 24 schweizweit den geringsten Anteil 65-Jährige und Ältere auf (2%). Nur wenig höher ist der Anteil dieser Altersgruppe im Kanton Waadt: Er beträgt 22% der Gesamtbevölkerung. Mit einem Anstieg von 15% auf 27% verzeichnet der Kanton Wallis dagegen eine der landesweit grössten prozentualen Zunahmen von Personen im Pensionsalter. T 2 Entwicklung der ständigen Wohnbevölkerung im Kanton Genf, 21 24 Jahr Ständige Wohnbevölkerung (in Tausend) Struktur der Bevölkerung (in %) 19 Jahre 2 64 Jahre 65 Jahre oder mehr 21 414,3 22, 63,4 14,6 21 451,2 22,4 61,4 16,3 22 467,3 21,7 6,6 17,7 23 476,1 21,4 59,3 19,3 24 48,2 21,5 58,3 2,2 Komponenten der Bevölkerungsentwicklung im Kanton Genf, 1981 24 G 12 1 8 6 4 Geburtenüberschuss Internationaler Wanderungssaldo Interkantonaler Wanderungssaldo Veränderung Total 2-2 1981 199 2 21 22 23 24 Bundesamt für Statistik (BFS) 24 BFS DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» 33

VERÄNDERUNGEN IN DEN EINZELNEN GROSSREGIONEN T 3 Entwicklung der ständigen Wohnbevölkerung im Kanton Waadt, 21 24 Jahr Ständige Wohnbevölkerung (in Tausend) Struktur der Bevölkerung (in %) 19 Jahre 2 64 Jahre 65 Jahre oder mehr 21 626,2 23,5 6,9 15,6 21 654,4 23, 6, 17, 22 658, 21,9 59, 19,1 23 656,5 22,2 56,5 21,4 24 646,8 22,3 55,5 22,2 Komponenten der Bevölkerungsentwicklung im Kanton Waadt, 1981 24 G 13 12 1 8 6 4 Geburtenüberschuss Internationaler Wanderungssaldo Interkantonaler Wanderungssaldo Veränderung Total 2-2 1981 199 2 21 22 23 24 Bundesamt für Statistik (BFS) T 4 Entwicklung der ständigen Wohnbevölkerung im Kanton Wallis, 21 24 Jahr Ständige Wohnbevölkerung (in Tausend) Struktur der Bevölkerung (in %) 19 Jahre 2 64 Jahre 65 Jahre oder mehr 21 278,2 24, 61,3 14,8 21 287,6 21, 61,5 17,5 22 295,6 19, 59,8 21,1 23 299,4 19,3 55,5 25,2 24 295,9 19,1 53,8 27, Komponenten der Bevölkerungsentwicklung im Kanton Wallis, 1981 24 G 14 12 1 8 6 4 * Geburtenüberschuss Internationaler Wanderungssaldo Interkantonaler Wanderungssaldo Veränderung Total 2-2 1981 * Wegen der Anpassung an die Ergebnisse der Volkszählung 199 entspricht die Gesamtveränderung des Jahres 199 nicht der Summe von Geburtenüberschuss und Wanderungssaldo. 199 2 21 22 23 24 Bundesamt für Statistik, (BFS) 34 DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG IN DEN KANTONEN VON 22 BIS 24 NACH DEM SZENARIO «TREND» BFS 24