ServusTV präsentiert: Der verrückte Weihnachtstraum von Anna Oswald
Inhaltsverzeichnis Der verrückte Weihnachtstraum 3 Da Schutzengl 5 Hoameligkeit 6 Des weiße Gwandl 7 2
Der verrückte Weihnachtstraum von Anna Oswald Peter und Lisa waren schon sehr aufgeregt, denn am nächsten Morgen kommt das Christkind. Mama und Papa hatten schon den Christbaum besorgt. Kinder, ihr müsst heute früh zu bett, weil morgen kommt das Christkind, ruft Mama. Hurtig gingen die Kinder zu Bett und Mama konnte den Christbaum in Ruhe schmücken und die Geschenke vorbereiten. Nächsten Tag zeitig in der Früh schlich sich Papa an den Christbaum heran und wollte die Kerzen anzünden. Plötzlich machte es einen lautes Geräusch. Eine Kugel fiel zum Boden. Zum Glück wurden die Kinder nicht wach, flüsterte Papa zu sich selbst. Anschließend nahm er ein Zündholz und wollte die Kerzen anzünden. In diesen Moment begann der Christbaum an zu Rennen, aber nicht zum brennen. Papa erschrak und lief den Baum nach. Bleib stehen!, schrei er dem Christbaum hinterher. Durch das laute Gebrüll wurden 3
Mama und die Kinder wach. Wie der Blitz liefen sie in den Garten, wo Papa den Christbaum hinterher jagte. Als Papa erschöpft zu Boden fiel, verschwand der Baum im Wald. Mama, Peter und Lisa halfen Ihm wieder auf. Er jammerte: Es tut mir leid das der Baum verschwunden ist! Mama meinte: Kinder es sind doch eh noch die vielen Geschenke da! Lisa und Peter sagten: Das ist uns egal ob die Geschenke da sind oder nicht, die Hauptsache ist, dass niemand etwas passiert ist. Plötzlich wachten Lisa und Peter gleichzeitig auf. Lisa fragte Peter, ob er auch gerade das selbe geträumt hätten wie die. Er antwortete: Wenn in dem Traum ein rennender Christbaum vorkam, dann hatten wir den selben Traum. Ja, das habe ich auch geträumt!, murmelte Lisa. Beide sprangen so schnell sie konnten ins Wohnzimmer, um zu sehen, ob der Christbaum da ist, und nicht wie im Traum, im Wald verschwunden. Zum Glück stand der wunderschöne, geschmückte Christbaum im Wohnzimmer. Lisa und Peter schmunzelten sich gegenseitig an und erzählten die Geschichte ihren Eltern. Mama und Papa mussten herzhaft darüber lachen. 4
Da Schutzengl von Herbert Gschwendtner* Wenn ma so im Advent in da Stubn alle beinandagsessn san, dann is oft de Red gwesn von de Engln. Des is oganga bei de Schutzengln bis hi zum Erzengl Gabriel. In meiner Kindheitsvorstellung is ma viakemma, dass ma den, der oan beschützt, eigentlich a sechn müassat. Aba so sehr i man am Abnd im Bett oft herbeigwunschn hätt, damit i eam meine Sorgn und Nöte vazöhn kunnt, er hat si nia oschaun lassn. Dabei hab i ma einbüdt, dass i genau woaß, wia mei Schutzengl ausschaut. Und dann bin i auf oameu verunglückt und hättn ganz notwendig braucht, weil i beim Schlittnfahrn von der Bahn abkemma und übern Hang abakuglt bin, bis mi a Bam bremst hat. Da Fuaß hat weh to, nass bin i durch und durch gwen und neamd hats gwusst, dass i da in dem Grabn glegn bin. Irgendwann hab i dann nit ameu mehr an mein Schutzengl denkt und wia i munta wordn bin, da is de Muatta an mein Bett gsessn und hat gsagt: Sche, dass d wieder de Aufn aufmachst, Bua, hast a riesengroßes Glück ghabt, dass d so an guatn Schutzengl hast. Er war euso da, mei Schutzengl, und i hab man wieder nit odaschaut. 5
Hoameligkeit von Herbert Gschwendtner* Im Ofn de knisterndn Scheita, de helfn da Keutn scho weita. Hinterm Vorhangl, am Fensterbrett, findts de Katz gmüatlich und nett, drum bleibt a da Hund auf da Ofenbank und sucht mit ihr koan Streit und Zank. Am Ofn des Teewasser dampft ganz leicht, und wann a Tropfn de hoaße Plattn erreicht, da zischts ameu, dann zreißtsn a scho und de Kügei dampfn auf alle Seitn davo. De damische Floign auf da Fensterscheibn lasst des Aufikraxln oafach nit bleibn. Warum ihr des eppa so guat gfeut, wanns dann eh wieder gach abafeut. Da Pfeifnrach hängt in da Stubenluft und vabroat so an angenehmen Duft. Aufn Tisch liegt de Zeitung aufgschlagn, de Wanduhr heat ma de Stundn osagn. Da Vata legt sei Lesebrille auf d Seit und brummelt eppas vo de bösn Leit. Wann de Muatta a Reih abgstrickt hat, machts a ganz a kloane Bewegung grad, dabei macht da Sessel so an Quergetsa, eus wa eam des gringe Leitl scho zschwa. A Murra vom Hund, beud er si draht. Nachat is glei scho wieder sche stad. Grad des hoamelige Tickn vo da Uhr mischt si drei in de beschauliche Ruah. 6
Des weiße Gwandl von Herbert Gschwendtner* De Natur hat wieder ihr weiß Gwandl kriagt, und dawei da Wind um de Hauseckn ziagt, druckn de Kinder eane Nasn an de Scheibn, und schaun a wengerl außi ins Schneetreibn, wia de Flockn um de Hauseckn umaziagn und de Zaunstempel kloane Häuberl kriagn. De Natur hat wieder ihr weiß Gwandl o, da wachsn a de erstn Schneemänna scho, und am Hügl entn, da gehts kreizlustig zua, ziagns mit de Schlittn scho so manche Spur. Zum Trüabseu blasn bleibt da gwiss koa Zeit, da erste Schnee is übareu de größte Freid. 7
literatour. Das Literatur-Magazin bei ServusTV. AUTOREN UND IHRE WERKE IM PORTRAIT. Thomas Rottenberg fährt mit seinem roten Bücherbus durch Stadt und Land und trifft außergewöhnliche Persönlichkeiten der Literaturszene. literatour. Samstag 18:25 Sie haben eine Sendung im TV verpasst? Unter www.servustv.com/literatour stehen Ihnen alle Sendungen der Reihe literatour bei ServusTV zur Verfügung. * aus dem Buch Stubenadvent G schichtn von früher Erschienen im Verlag ANTON PUSTET, Salzburg 8