Master - Prüfung. Klausur zur Vorlesung und Übung Konzernrechnungslegung nach HGB o. Univ.-Prof. Dr. rer. pol.

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Wirtschaftswissenschaftliches Prüfungssekretariat der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Master - Prüfung Klausur zur Vorlesung und Übung Konzernrechnungslegung nach HGB 21.02.2012 o. Univ.-Prof. Dr. rer. pol. Michael Olbrich Vorbemerkungen: (Bitte vor Bearbeitungsbeginn lesen!) 1. Erlaubte Hilfsmittel: unprogrammierbarer Taschenrechner, unkommentierte Gesetzestexte ohne handschriftliche Ergänzungen (erlaubt sind jedoch Paragraphenverweise und Unterstreichungen). 2. Die Bearbeitungszeit beträgt 120 Minuten. 3. Viel Erfolg beim Bearbeiten der Klausur! Nur vom Lehrstuhl auszufüllen: Note: Aufgabe (Nr.) Maximale Punktzahl Erreichte Punktzahl Unterschrift: 1 2 3 4 5 55 5 20 20 20 120

Aufgabe 1 (55 Punkte) Die M-AG ist als große inländische Kapitalgesellschaft zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach den 290 ff. HGB verpflichtet. Die Geschäftsjahre der M-AG und der T-AG enden jeweils am 31.12. des Kalenderjahrs. Die M- AG stellt dementsprechend ihren Konzernabschluss jeweils zum 31.12. auf. Am 01.07.t1 erwirbt die M-AG 80% der Anteile an der T-AG zu einem Preis von 1.000. a) Erläutern Sie die Pflicht zur Einbeziehung der T-AG in den Konzernabschluss der M-AG. Erläutern Sie hierbei insbesondere die Komponenten des mit BilMoG geänderten Control-Konzepts gemäß 290 HGB. (12 Punkte)

b) Nennen Sie den Zeitpunkt, der gem. 301 HGB für die Erstkonsolidierung der T-AG maßgebend ist. (2 Punkte) c) Stellen Sie mithilfe der vorgegebenen Gewinn- und Verlustrechnungen dar, in welcher Höhe die Aufwendungen und Erträge der T-AG in den Konzernab-schluss zum 31.12.t1 eingehen. (5 Punkte) Gewinn- und Verlustrechnung 01.07.t1 31.12.t1 M-AG T-AG M-AG T-AG Umsatzerlöse 450 220 1000 650 Materialaufwand (150) (70) (220) (100) Abschreibungen (70) (50) (140) (80) Sonstige betriebliche Erträge/(Aufwendungen) (80) (150) (240) (220) Jahresüberschuss/-fehlbetrag 150-50 400 250 31.12.t1 Umsatzerlöse Materialaufwand Abschreibungen sonst. betrieb. Aufwend. Jahresüberschuss

d) Ermitteln Sie die Höhe des konsolidierungspflichtigen Eigenkapitals gem. 301 HGB bei Anwendung der Neubewertungsmethode und erstellen Sie die Neubewertungsbilanz auf den Wertverhältnissen zum 01.07.t1 unter Berücksichtigung latenter Steuern; verwenden Sie für die Steuerabgrenzung einen Steuersatz von 25 %. (10 Punkte) Umsatzerlöse Materialaufwand Abschreibungen sonst. betrieb. Aufwend. T-AG (HB-II) Soll Haben T-AG (HB-III) Jahresüberschuss Anteile an verbund. U. Grundstücke Gebäude Maschinen Vorräte sonst. Umlaufvermögen Summe Aktiva Gez. Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Jahresüberschuss JÜ vor Erstkons. Neubewert-RL passive lat. Steuer div. Verbindlichkeiten Summe Passiva

Von der T-AG sind folgende Daten bezüglich Eigenkapital und Vermögen bekannt: Eigenkapital ohne Jahresüberschuss 01.07.t1 31.12.t1 Gezeichnetes Kapital 200 200 Kapitalrücklage 100 100 Gewinnrücklagen 400 400 Bilanzdaten 01.07.t1 31.12.t1 Buchwert Zeitwert Buchwert Zeitwert Grundstücke 400 500 400 450 Gebäude 600 600 600 600 Maschinen 500 700 400 575 Vorräte 300 350 300 350 Anteile verbund. Unternehmen 200 200 200 200 Sonst. Umlaufvermögen 200 200 400 400 Sonstige Verbindlichkeiten 1550 1550 1350 1350 e) Erstellen Sie die Konzernbilanz der M-AG zum 31.12.t1, indem Sie die T-AG mittels der Vollkonsolidierung (Neubewertungsmethode) in den Konzernabschluss einbeziehen. Nutzen Sie hierbei auch die Bilanz- Informationen aus der vorherigen Teilaufgabe. (26 Punkte) Prämissen: Nachstehende Prämissen sind für die Konsolidierung der T-AG zu beachten: Die Gebäude der T-AG weisen zum 01.07.t1 eine Restnutzungsdauer von 20 Jahren auf. Es ist von einer linearen Abschreibung unter Anwendung der pro-rata-temporis-regelung auszugehen. Die Maschinen der T-AG weisen zum 01.07.t1 eine Restnutzungsdauer von fünf Jahren auf. Es ist von einer linearen Abschreibung unter Anwendung der pro-rata-temporis-regelung auszugehen. Ein gegebenenfalls entstehender Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung wird unter Anwendung der pro-rata-temporis- Regelung über vier Jahre linear abgeschrieben.

Die Vorräte der T-AG werden in t2 vollständig verkauft. Es sind keine Anpassungsbuchungen im Rahmen der konzerneinheitlichen Bilanzierung und Bewertung vorzunehmen. Umsatzerlöse Materialaufwand Abschreibungen T-AG (HB-II) Soll Haben T-AG (HB-III) sonst. betrieb. Aufwend. latenter Steuerertrag Jahresüberschuss Anteile an verbund. U. Grundstücke Gebäude Maschinen Vorräte sonst. Umlaufvermögen Summe Aktiva Gez. Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Jahresüberschuss JÜ vor Erstkons. Neubewert-RL passive lat. Steuer div. Verbindlichkeiten Summe Passiva

M-AG T-AG Summe Soll Haben Konzern Umsatzerlöse 1000,00 Materialaufwand 220,00 Abschreibungen 140,00 Abschreib. Goodwill 0,00 sonst. betrieb. Aufwend. 240,00 latenter Steuerertrag 0,00 Jahresüberschuss 400,00 Fremde Anteile an verbund. U 2300,00 Goodwill 0,00 Grundstücke 1800,00 Gebäude 2000,00 Maschinen 1100,00 Vorräte 600,00 sonst. Umlaufvermögen 900,00 Summe Aktiva 8700,00 Gez. Kapital 1000,00 Kapitalrücklage 800,00 Gewinnrücklagen 2300,00 Jahresüberschuss 400,00 JÜ vor Erstkonsolid. 0,00 Neubewert-RL 0,00 Fremdgesellschafter 0,00 passive lat. Steuer 0,00 div. Verbindlichkeiten 4200,00 Summe Passiva 8700,00

Aufgabe 2 (5 Punkte) Gem. 304 HGB sind Vermögensgegenstände aus Geschäftsvorfällen zwischen Unternehmen aus dem Vollkonsolidierungskreis einer Zwischenergebniseliminierung zu unterziehen. Erläutern Sie die Aufgaben einer Zwischenergebniseliminierung im Rahmen der Konzernabschlusserstellung.

Aufgabe 3 (20 Punkte) Bitte erläutern Sie, was unter einer Zweckgesellschaft zu verstehen ist. Zeigen Sie zudem detailliert, auf welcher Grundlage eine Zweckgesellschaft in den Konzernabschluß einbezogen wird.

Aufgabe 4 (20 Punkte) a) Bitte erläutern Sie den wesentlichen Unterschied zwischen Gesamt- und Umsatzkostenverfahren! (5 Punkte)

b) Stellen Sie folgenden Geschäftsvorfall der Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowohl nach dem Gesamtkostenverfahren als auch nach dem Umsatzkostenverfahren dar. (15 Punkte) Konzernunternehmen A stellt für 120 Geldeinheiten einen Vermögensgegenstand her und veräußert diesen für 200 Geldeinheiten an Konzernunternehmen B. B setzt den Vermögensgegenstand im Anlagevermögen an und schreibt ihn linear über 20 Jahre ab. Gesamtkostenverfahren A B Summenabschluß Umsatzerlöse Aktivierte Eigenleistungen Materialaufwand Löhne und Gehälter Abschreibung Jahresergebnis Konsolidierung Konzern- GuV S H Umsatzkostenverfahren A B Summenabschluß Umsatzerlöse Herstellungskosten Materialaufwand Löhne und Gehälter Abschreibung Jahresergebnis Konsolidierung Konzern- GuV S H

Aufgabe 5 (20 Punkte) Erläutern Sie bitte die Vorgehensweise der Equity-Methode. Stellen Sie dabei die wesentlichen Unterschiede zu Voll- und Quotenkonsolidierung dar.