Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Gartenakademie. Krankheiten und Schädlinge an. Rosen

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Transkript:

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Gartenakademie Krankheiten und Schädlinge an Rosen Autor: Regina Petzoldt Bestellungen: Telefon: 0351 2612-8080 Telefax: 0351 2612-8099 E-Mail: gartenakademie@smul.sachsen.de (kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektronische Dokumente) Stand: Februar 2009 Weitere Informationen im Internet unter: www.landwirtschaft.sachsen.de/gartenakademie oder www.gartenakademien.de

Rosen erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Blüten locken Nektarsucher und Pollenüberträger (Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schlupfwespen) über eine längere Blütezeit an. Rosen werden jedoch häufig durch verschiedene pilzliche und tierische Schadorganismen geschädigt. Standort- und Sortenwahl sowie eine geeignete Kulturführung sind wichtige Voraussetzungen zur Gesunderhaltung der Rosen. Von diesen Faktoren hängt unter anderem ab, wie stark die Pflanze von einem Schadorganismus geschädigt wird. Nachfolgend werden die wichtigsten Krankheiten und Schädlinge mit ihren Schadsymptomen und Bekämpfungsmöglichkeiten aufgeführt. Echter Mehltau Auf Blattober- und -unterseiten sowie auf Knospen und Triebspitzen ist ein mehlartiger Belag zu finden. Die Blätter sind häufig nach oben gebogen und fallen vorzeitig ab. Die Blüten können ebenfalls befallen werden. Starke Temperaturschwankungen fördern die Krankheit. Der Erreger überwintert in abgefallenen Blättern und befallenen Knospen. - Wahl widerstandsfähiger Sorten - Gewährleistung einer guten Durchlüftung des Bestandes - Vermeidung von einseitiger Stickstoffversorgung sowie Kalimangel - Einsatz chemischer Präparate Sternrußtau Auf den Blättern treten unterschiedlich große, meist runde bis sternenförmige, gelbe bis schwarze Flecke auf. Befallene Blätter fallen ab. Starker Befall kann bis zur vollständigen Entlaubung führen. Feuchte Witterung begünstigt den Befall. Der pilzliche Krankheitserreger überwintert auf dem Laub.

- schattige, feuchte Standorte meiden - beim Gießen Blätter möglichst nicht benetzen, Blätter sollten bis zur Nacht abgetrocknet sein - befallenes Laub aufsammeln und vernichten - chemische Präparate einsetzen Grauschimmel ( Stängel- und Blütenknospenfäule) Auf Blütentrieben oder Knospen treten braune Faulstellen auf. Die Blütenknospen knicken um. Die Knospe wird braun und stirbt ab. Es bildet sich ein grauer Pilzbelag auf Blüten und Stängeln aus. Hohe Luftfeuchtigkeit und niedrige Temperaturen fördern den Befall. - schattige, feuchte Standorte meiden - befallene Pflanzenteile ausschneiden, abgeblühte Blüten entfernen - Zur chemischen Bekämpfung steht zurzeit kein Mittel zur Verfügung. Rosenrost Blattunterseits findet man zahlreiche stecknadelkopfgroße, gelbe, später braune Sporenlager, die sich im weiteren Verlauf schwarz verfärben. Blattoberseits bilden sich winzige gelblich-rote Flecken. Die befallenen Blätter fallen vorzeitig ab. Kühle, feuchte Witterung und Standorte fördern die Krankheitsentwicklung. Der Erreger überwintert auf abgefallenem Laub und am Holz der Rosen. - schattige, feuchte Standorte meiden - kranke, abgefallene Blätter vernichten, befallene Triebe ausschneiden - chemische Präparate einsetzen

Blattläuse Am häufigsten tritt die Große Rosenblattlaus - grüne, rote und z.t. auch gelbliche Tiere nebeneinander - auf. Diese besaugen Triebspitzen und Blätter. Als Folge der Saugtätigkeit kräuseln sich die Blätter, Triebspitzen verkrüppeln. Hinzu kommt, dass die Tiere "Honigtau" ausscheiden, auf dem sich später Schwärzepilze ansiedeln können. Während der Wintermonate sind glänzend schwarze Eier an Rosentrieben zu finden. - zu hohe Stickstoffdüngung vermeiden - befallene Triebe mit scharfem Wasserstrahl abspritzen - Lavendel zwischen Rosen pflanzen - Förderung der Nützlinge durch Schaffung natürlicher Lebensräume - Spritzungen z.b. mit Kaliseife- oder ölhaltigen Mitteln - Einsatz chemischer Präparate Rosenblattrollwespe Die Wespe legt von Ende April bis Anfang Juni ihre Eier auf die Blattränder, die sich dadurch einrollen. In den "Rollen" sind zunächst weißliche, nach einiger Zeit hellgrün gefärbte Larven zu finden. Befallene Blätter vergilben, schrumpfen ein und fallen ab. - gerollte Blätter entfernen und vernichten - Zur chemischen Bekämpfung steht zurzeit kein Mittel zur Verfügung. Rosentriebbohrer Bis 15 mm lange Larven von Blattwespen fressen im Inneren von Rosentrieben. Es werden der Abwärts- und der Aufwärtssteigende Rosentriebbohrer unterschieden. Der Befall ist an einem Bohrloch am

Ende des Fraßganges bzw. am "Bohrmehl" zu erkennen. Befallene Triebe welken plötzlich und vertrocknen. - befallene Triebe abschneiden und vernichten - Zur chemischen Bekämpfung steht zurzeit kein Mittel zur Verfügung. Spinnmilben Blattoberseits treten Aufhellungen bzw. Sprenkelungen längs der Blattadern auf. Blattunterseits sind zarte Gespinste, weiße Larvenhäute, durchsichtige runde Eier und gelbliche oder rote Milben zu finden. Warme und trockene Witterung und windgeschützte Lagen fördern den Befall. - abgefallenes Laub und das nach dem Rückschnitt anfallende Holz vernichten - ausgewogene Nährstoffversorgung - Spritzungen mit Kaliseife- oder ölhaltigen Mitteln - Einsatz chemischer Präparate Rosenzikade Die Blätter sind oberseits weißlich gescheckt ("Weißscheckigkeit"). Blattunterseits sind bis 3 mm lange Larven oder geflügelte, erwachsene Tiere zu finden, die bei Berühren der Pflanze in Schwärmen aufschwirren. Die Rosenzikade tritt in 2 Generationen pro Jahr auf (Mai bis Juli, Ende August bis September). - gründliches Zurückschneiden der Triebe im Herbst, Schnittabfälle entfernen - Spritzungen mit Kaliseife- oder ölhaltigen Mitteln

- Einsatz chemischer Präparate Zusammenfassung Bei der Bekämpfung von Schadorganismen sollten zuallererst nichtchemische Maßnahmen im Vordergrund stehen. Der biologische Pflanzenschutz hat immer mehr an Bedeutung zugenommen. Im Garten gibt es eine Vielzahl natürlicher Gegenspieler wie z.b. Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen, Raubmilben, Vögel. Durch gezielte Förderung der Nützlinge wie z.b. Anpflanzen von Hecken und Sträuchern, Anlegen von Blumenwiesen, Anbringen von Brut- und Nistkästen wird den fleißigen Helfern ein geeigneter Lebensraum geschaffen. Sollte der Einsatz von chemischen Präparaten erforderlich sein, sind unbedingt die Anwendungsvorschriften und der Abstand zu benachbarten Kulturen zu beachten. Bienengefährliche Mittel sind nicht auf blühende Pflanzen zu spritzen. Da sich der Zulassungsstand der Pflanzenschutzmittel ständig ändert, sollte auf aktuelle Hinweise und Informationen des amtlichen Pflanzenschutzschutzdienstes in der Tagespresse (Sächsische Zeitung, Freie Presse, Leipziger Volkszeitung) und im Internet unter www.landwirtschaft.sachsen.de/lfulg geachtet werden. Auch der Fachhandel informiert über aktuell zugelassene Pflanzenschutzmittel.