Was ist eigentlich Schnarchen und wie kommt es dazu? Die Behandlung des Schnarchens mit dem SchnarchSTOP...weniger schnarchen - entspannter leben! Ratgeber Elektrostimulation
2 Die Behandlung des Schnarchens mit dem SchnarchSTOP Was ist eigentlich Schnarchen und wie kommt es dazu? Bis zu ca. 30% der Männer und bis zu 20% der Frauen im mittleren Lebensalter schnarchen. Schnarchen ist ein Atemgeräusch, das im Nasenund Rachenraum entsteht. Im Schlaf erschlafft das Gaumensegel und die Zunge fällt zurück. Es bilden sich Engstellen, durch die sich die Luft bei der Atmung durch den Mund oder die Nase ihren Weg bahnt. Dabei treten geräuschvolle Schwingungen auf, v.a. im Bereich des weichen Gaumens oder auch des Zungengrundes. Das Schnarchen kann alle Schweregrade von leicht bis sehr schwer haben. Manche Betroffene schnarchen nur gelegentlich, andere regelmäßig. Schnarchen ist für alle Beteiligten eine störende Erscheinung. Der Schlaf des Betroffenen und natürlich auch des Partners wird, vor allem beim starken Schnarchen, deutlich gestört. Zusätzlich kommt es häufig zu einer unangenehmen Austrocknung der Schleimhäute. Nicht selten steht das Schnarchen in Verbindung mit einem weiteren Leiden, der sogenannten obstruktiven Apnoe. Obstruktiv bedeutet hier eine Verlegung der Atemwege und Apnoe das Nicht-Atmen, im Sinne einer Atempause. Diese Patienten haben während des Schlafes Atemaussetzer, wodurch der Gasaustausch des Körpers und die Qualität des Schlafes deutlich leiden kann. Es ist bislang unklar, ob dieses Leiden durch eine elektrische Stimulation behandelbar ist.
3 Schnarchen kann auch durch eine Reihe anderer Erkrankungen wie z.b. Veränderungen im Nasen- und Rachenraum oder bei Allgemeinerkrankungen verursacht werden. Die Abklärung und Behandlung eines solchen Grundleidens muß vom Arzt erfolgen. Eine Behandlung mit dem SchnarchSTOP ist in diesen Fällen nur nach Absprache mit dem Arzt und als zusätzliche Maßnahme sinnvoll. Abb.1 Darstellung des Nasen- und Rachenraumes Was ist das SchnarchSTOP und wie wirkt es? Das SchnarchSTOP erzeugt elektrische Impulse, die zu einer Anspannung (Kontraktion) der Muskulatur führen. Dieses Verfahren wird auch in anderen Bereichen der Medizin eingesetzt und als elektrische Muskelstimulation bezeichnet (EMS). Durch die regelmäßige Wiederholung der Behandlung wird die Muskulatur trai-
4 niert und leistungsfähiger, ähnlich wie beim Sport. Der Erfolg dieses Trainings tritt nicht sofort ein, sondern erst bei regelmäßiger Übung mit der wachsenden Muskelkraft bzw. Muskelkondition. Die Impulse werden über selbstklebende Elektroden an die Haut und die darunterliegende Muskulatur abgegeben. Durch eine entsprechende Plazierung der Elektroden kann ein bestimmter Muskel bzw. eine bestimmte Muskelgruppe angesprochen und behandelt werden. Wozu dienen die verschiedenen Programme des SchnarchSTOP? Das Gerät hat 3 Programme. Die Programme 1 und 2 sind für die Stimulation tagsüber vorgesehen. Das Programm 3 ist ein Sonderprogramm und für die nächtliche Stimulation geeignet. Programm 1 Zu Beginn der Behandlung empfiehlt sich die Verwendung von Programm 1. Es handelt sich um eine Stimulation mit 5 Hertz, d.h. jede Sekunde werden 5 Impulse von dem Gerät abgegeben. Durch diese Behandlung wird eine Verbesserung der Grundspannung der Unterkieferund Mundbodenmuskulatur erreicht. Täglich sollte 2 3 mal 20 Minuten lang behandelt werden. Die Stromstärke ist so zu regeln, daß die Muskulatur mit einer Muskelanspannung reagiert und es durch die aufeinanderfolgenden Impulse zu Muskelzuckungen kommt. Die Stimulation darf nicht schmerzhaft sein.
5 Programm 2 Das Programm 2 wird angewendet, wenn der Behandlungserfolg mit Programm 1 nicht ausreichend ist. Dieses Programm arbeitet mit 40 Hz, also 40 Impulsen pro Sekunde. Durch diese Frequenz werden andere Muskelfasern als mit dem Programm 1 angesprochen. Diese Muskelfasern ermüden bei längerer Arbeit. Deshalb werden bei diesem Programm während der Stimulation regelmäßig Pausen eingeschaltet, damit die Muskulatur sich erholen kann. Auch schwillt die Stromstärke, die zu Beginn jeder Behandlungssitzung festgelegt wird, langsam bis zum eingestellten Wert an (aufsteigende Rampe) und nach einigen Sekunden Stimulation und Anspannung der Muskulatur (Arbeitsphase) wieder ab (abschwellende Rampe). In der anschließenden Pause entspannt und erholt sich die Muskulatur. Die Stimulation startet dann erneut mit der aufsteigenden Rampe. Dieser Stimulationsablauf ist in Abb. 2 dargestellt. Intensität Rampe Arbeit Pause Rampe Arbeit Pause Abb. 2 Stimulationsablauf des Programmes 2 Zeit
6 Die Stromstärke ist beim Programm 2 so zu regeln, daß die Muskulatur in der Arbeitsphase mit einer Muskelanspannung reagiert. Die Stimulation darf nicht schmerzhaft sein. Auch das Programm 2 wird tagsüber 2 bis 3 mal 20 Minuten lang angewendet. Programm 3 In besonders schweren und hartnäckigen Fällen steht das Programm 3 zur Verfügung. Es wird nachts während des Schlafes angewendet. Stimuliert wird dabei mit 3 Hz, also 3 Impulsen pro Sekunde. Das Programm läuft 3 Stunden lang und schaltet dann automatisch ab. Um die Nachtruhe nicht zu stören, ist eine Intensität empfehlenswert, die Muskelzuckungen hervorruft, aber nicht als störend empfunden wird. Das Programm sollte zu Beginn der Behandlung jede Nacht angewendet werden. Wenn eine deutliche Besserung eintritt, kann versuchsweise zu der Behandlung tagsüber mit Programm 1 gewechselt werden. Wie werden beim SchnarchSTOP die Elektroden angelegt? Die Anlage der Elektroden ist für alle 3 Programme gleich: Bevor die Elektroden aufgeklebt werden, muß die Haut gereinigt, trocken und fettfrei sein, da sonst die Elektroden nicht richtig haften. Besonders Kosmetika, Pflegemittel oder auch Haare können die Haftung der Elektroden auf der Haut erschweren und müssen vorher entfernt werden.
7 Abb. 3 Anlage der linken Elektrode im Unterkieferwinkel Die Elektroden werden von der Folie abgezogen und in Höhe des Unterkieferwinkels auf die Unterkieferweichteile aufgeklebt (siehe Abb. 3). Sie müssen mit ihrer ganzen Fläche haften. Achtung: die Elektroden dürfen sich nicht berühren! Kurzschlußgefahr! Tip: Um den festen Sitz der Elektroden zu sichern, werden die Elektrodenkabel wie ein Brillenbügel über die Ohren gelegt. Nach Gebrauch werden die Elektroden auf die dafür vorgesehene Folie zurückgeklebt. Sie können mehrfach verwendet werden, solange sie auf der Haut gut und vollständig haften. Anderenfalls müssen sie ausgetauscht werden. Zu den Muskelzuckungen Die Impulse des SchnarchSTOP stimulieren Muskeln des Mund- und Zungenbodens. Bedingt durch die Lage der Elektroden werden durch direkte Stimulation oder über die Reizung bestimmter Nerven auch andere Muskeln angesprochen. Schon eine leichte Veränderung der Elektrodenposition kann neue Effekte hervorru-
8 fen. So kann es auch zur Anspannung von Gesichtsmuskeln wie z.b. im Bereich der Lippen kommen. Diese Erscheinungen sind ungefährlich. Wenn sie als störend empfunden werden, muß die Elektrodenanlage korrigiert werden. Wie lange muß ich mit dem SchnarchSTOP behandeln? Bei Programm 1 und 2 muß zunächst täglich über 4 Wochen behandelt werden. Das gilt auch, wenn das Programm gewechselt wird. Sobald sich eine deutliche Verminderung des Schnarchens einstellt, kann die Anzahl der Behandlungen allmählich vermindert werden. Bei Programm 3 wird über 4 Wochen jede Nacht behandelt. Sobald sich ein deutlicher Behandlungserfolg eingestellt hat, kann versuchsweise auf eine Behandlung tagsüber mit Programm 1 gewechselt werden. Welche Nebenwirkungen können eintreten? Die Behandlung mit dem SchnarchSTOP ist sehr verträglich und nebenwirkungsarm. In Einzelfällen können auftreten: Schmerzen Die Stimulation sollte schmerzfrei sein. Im Falle schmerzhafter oder unangenehmer Begleiterscheinungen muß die Behandlung abgebrochen und ärztlicher Rat eingeholt werden. Hautveränderungen Die Impulse des SchnarchSTOP sind durch eine
9 spezielle Form besonders hautfreundlich. Durch die Stimulation kann es zu einer leichten Rötung im Bereich der Elektrodenanlagestellen kommen, die normal ist. Bei Reaktionen der Haut wie Jucken, Spannen oder Bläschen muß die Behandlung abgebrochen und ärztlicher Rat eingeholt werden. Es kann sich um Allergien oder Unverträglichkeiten handeln. Wann darf das SchnarchSTOP nicht oder nur mit Zustimmung eines Arztes erfolgen? Bei Patienten mit elektronischen Implantaten wie Herzschrittmachern, Medikamentenpumpen oder Stimulatoren Bei Patienten mit ernsten Grunderkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Anfallsleiden (Epilepsie) oder Zuständen mit Bewußtseinsverlust (Synkopen) Bei Patienten mit Karotissinussyndrom (Blutdruckabfall oder Bewußtseinsverlust durch Reizung bestimmter Areale im Bereich der Halsschlagader) In der Schwangerschaft Bei Tumorerkrankungen im Kopf- und Halsbereich Bei Verletzungen in Kopf- und Halsbereich Bei Hauterkrankungen im Bereich der Elektrodenanlagenstellen
10 Weitere Warnhinweise Die Elektrodenanlage sollte nur auf den ausdrücklich empfohlenen Stellen erfolgen. Andere Anlagestellen können zu ernsten Nebenwirkungen führen Die Behandlung mit dem SchnarchSTOP sollte nicht bei Kindern oder Patienten mit eingeschränkter Eigenverantwortlichkeit erfolgen Die Anwendung des SchnarchSTOP darf nicht bei Tätigkeiten erfolgen, die ein hohes Maß an Konzentration erfordern, wie Autofahren oder beim Bedienen anderer Maschinen Der gleichzeitige Einsatz von Hochfrequenzgeräten wie der Mikrowelle kann zu Störungen des Gerätes und Stromschlägen führen Elektronische Überwachungsgeräte wie das EKG (Elektrokardiogramm) können durch das SchnarchSTOP gestört werden Was können Sie zusätzlich zur Schnarchverminderung tun? Sie können die Behandlung mit dem Schnarch- STOP unterstützen, indem Sie: öfters am Tag die Mundboden- und Unterkiefermuskulatur kräftig für einige Sekunden anspannen Übergewicht reduzieren auf Alkohol und Nikotin verzichten auf Schlafmittel möglichst verzichten
11 SchnarchSTOP: Kurzanleitung in 9 Schritten 1. Haut im Bereich des Unterkieferwinkels reinigen und trocknen 2. Kabel mit dem Gerät verbinden 3. Kabel mit den Elektroden verbinden 4. Elektroden von Folie abziehen und auf die beschriebenen Anlagestellen kleben (Abb. 3) 5. Programm wählen 6. Gerät am Intensitätsregler einschalten und die Stromintensität langsam erhöhen, bis die Muskulatur im Bereich der Elektroden mit einer Muskelanspannung reagiert 7. Nach Beendigung der Stimulation die Intensität ganz zurückregeln und das Gerät ausschalten 8. Elektroden von der Haut abziehen und auf die vorgesehene Folie zurückkleben 9. Die Kabelverbindungen können für die nächste Behandlung bestehen bleiben oder auch z.b. zu Transportzwecken gelöst werden Impressum Hrsg.: Pierenkemper GmbH Hörnsheimer Eck 19, D-35578 Wetzlar Text: Dr. med. Bertram Disselhoff, Wetzlar Stand: Mai 2004
Was ist eigentlich Schnarchen und wie kommt es dazu? Die Behandlung des Schnarchens mit dem SchnarchSTOP Was ist Schnarchen? Wie kann mir das SchnarchSTOP helfen? Wo muß ich die Elektroden anlegen? Was kann ich noch gegen das Schnarchen tun? Auf Fragen wie diese und viele weitere bekommen Sie bei der Lektüre dieser Broschüre kompetente und verständliche Antworten. Ratgeber Elektrostimulation Art.-Nr. 451730-0052 Version 1