Wald und Weidetieren. Landschaftsentwicklung durch Beweidung und die Ko-Evolution von Pflanzen und Pflanzenfresser

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Transkript:

Wald und Weidetieren Landschaftsentwicklung durch Beweidung und die Ko-Evolution von Pflanzen und Pflanzenfresser Leo Linnartz, september 2015

Inhalt Wald und Weidetieren Landschaftsentwicklung durch Beweidung und die Ko-Evolution von Pflanzen und Pflanzenfresser Ko-Evolution von Wald und Weidetieren Wald und Weidetieren in Gleichgewicht Beweidung als natürliches Prozess

Tausende von Jahren alte Hudelandschaften

Beweidete halboffene Wälder weltweit als Referenz

Wechselwirkung von Pflanzen und Weidetieren 5

Ko-Evolution von Landschaft, Pflanzen und Tieren

Ko-Evolution von Landschaft, Pflanzen und Tieren Wald und Weide bilden ein Ökosystem

Ursprüngliche Reichtum der wilden Weidetieren

Auch Prädatoren waren weit verbreitet

Der Mensch ist (mit) verantwortlich für das Aussterben von vielen großen Herbivoren (und Prädatoren)

Ursprünglichen europäischen Weidetieren jetzt noch verfügbar

Was ist einheimisch?

Arten arbeiten zusammen Sie haben anschließendes Fressverhalten, oder nutzen andere Nischen. Fraβtätigkeiten beeinflussen das Nahrungsangebot für andere Arten negativ und positiv -> Konkurrenz und Begünstigung

Beweidung: Kombination von großen und kleinen Herbivoren Waltzyklus im Bachtal mit Biber

Weidetieren und Wald in Gleichgewicht?

Große Herbivoren: Schneiden, brechen, knabbern, schälen und scheuern

Brombeer Roter Hartriegel Liguster

Weinrose Brombeer und Schmetterlingsflieder Stacheln und Dornen bieten Schutz Traubenkirsche und Sanddorn Hunds-Rose und Sanddorn

Die Rolle von Dorngebüsch, Disteln, usw. Schlehe Eiche Aus Metaforen voor de wildernis, F. Vera Schlehe Eiche

Baumen die erscheinen, sind angepasst an der Anwesenheit von große Herbivoren

Große Herbivoren erleichtern die Keimung der Holzpflanzen

Ergebnis: Offenes Wald, Blumenreichen Wiesen

Im geöffneten Wald blühen Sträucher und Blumen

Viele blühende Sträucher

Sturm und Brand

Waldzyklus unter dem Einfluss der Sturm mit und ohne Weidetieren

Folgen: der Wald wandert Wald und Weidetieren im dynamischen Gleichgewicht: Gradienten, Übergangen, Spontanes erscheinen und Ordnung, Interaktionen, Raum für vollständige Lebenszyklus

Beweidung als ein natürlicher Prozess DIE PRAXIS 1. Weidetieren in natürlichen Dichten 2. Natürliche Herde Zusammenstellung 3. Raum für natürliches Verhalten 4. Jeder Art da wo er im Landschaft gehört 5. Herum ziehende Herden (Migration) 6. Versorgung nur wenn wirklich notwendig

In natürlichen Dichten Im Sommer eine Fülle von Nahrung Pflanzen blühen und Samen reifen Im Herbst tote Pflanzen voll Samen

In natürlichen Dichten Im Winter leben Pflanzenfresser auf trockene Pflanzenteile die übrig sind oder Pflanzen die noch wachsen, und auf ihren Fettreserven Am Ende des Winters zeigt die Kondition der Tieren und die des Gebietes wie viel Tiere ohne Zufütterung überleben können.

1 Groβen Pflanzenfresser pro ha auf reiche, trockene Tonboden

1 Groβen Pflanzenfresser pro 30 ha in Sandlandschaft mit Mineralienmangel

1 Groβen Pflanzenfresser pro 2 bis 3 ha In Nährstofreichen, nassen Auenlandschaften

1 Groβen Pflanzenfresser pro 2 bis 3 ha In nährstoffreiche Delta-Bereich

Beweidung als ein natürlicher Prozess DIE PRAXIS 1. Weidetieren in natürlichen Dichten 2. Natürliche Herde Zusammenstellung 3. Raum für natürliches Verhalten 4. Jeder Art da wo er im Landschaft gehört 5. Herum ziehende Herden (Migration) 6. Versorgung nur wenn wirklich notwendig

Sozialer Struktur Wisent, Rind und Wasserbüffel

Sozialer Struktur Pferd

Sozial kompletter Herden: Optimaler Geländenutzung Stabile Gruppen Viele Interaktionen Schön für das Publikum Und der Wissenschaft

Hengstlatrinen voll Pilze und Mistkäfer

Beweidung als ein natürlicher Prozess DIE PRAXIS 1. Weidetieren in natürlichen Dichten 2. Natürliche Herde Zusammenstellung 3. Raum für natürliches Verhalten 4. Jeder Art da wo er im Landschaft gehört 5. Herum ziehende Herden (Migration) 6. Versorgung nur wenn wirklich notwendig

Soziale Prozessen Natürliches Wettbewerb zwischen Bullen und zwischen Hengsten Natürliches Inzuchtvermeidend Verhalten Bessere Geländenutzung Größer Effekt auf der Landschaft Sicherer für das Publik

Bullen-Gruben sind wichtig Mikrohabitat

Große Pflanzenfresser helfen andere Arten

Gruben mit bewegtem Sand entstehen

Wärmeliebende Arten haben Vorteil

Beweidung als ein natürlicher Prozess DIE PRAXIS? 1. Weidetieren in natürlichen Dichten 2. Natürliche Herde Zusammenstellung 3. Raum für natürliches Verhalten 4. Jeder Art da wo sie in die Landschaft gehört 5. Herum ziehende Herden (Migration) 6. Versorgung nur wenn wirklich notwendig

Wisent braucht offenes Wald oder Offenland beim Wald!

Elch ist ein wichtiger Art im Sandlandschaft

Was ist natürliche Beweidung? 1. Weidetieren in natürlichen Dichten 2. Natürliche Herde Zusammenstellung 3. Raum für natürliches Verhalten 4. Jeder Art da wo er im Landschaft gehört 5. Herum ziehende Herden (Migration) 6. Versorgung nur wenn wirklich notwendig

Herum ziehende Herden

Große Pflanzenfresser laufen viel Massive Verbreitung von Samen durch Transport im Fell oder Bauch

Tritt: Tierpfaden verbinden Liegeplätze und Sandbaden

Zauneidechse, Käfer und Pflanzen haben Vorteil

Große Weidetieren essentiell für Arten Vielfalt

Natürliche Transhumanz / Saisons Zug Wegen: Optimal Futter in jeder Saison Schutz im Winter Trinkwasser im Sommer Vermeidung von Prädatoren

Was ist natürliche Beweidung? 1. Weidetieren in natürlichen Dichten 2. Natürliche Herde Zusammenstellung 3. Raum für natürliches Verhalten 4. Jeder Art da wo er im Landschaft gehört 5. Herum ziehende Herden (Migration) 6. Versorgung nur wenn wirklich notwendig

Zusätzliche Winterfutter oder eine Scheune meistens nicht notwendig

Eingreifen oft nicht notwendig

Kein Entwurmung hilft Pilze und Mistkäfer

Raum für Aasfresser und Mineralkreislauf Wekelijks verse kadavers!

Auch bei tote Tiere gibt es soziales Benehmen

Schlussfolgerung: Weidetieren weiden nicht nur, sondern Grasen, schneiden, schälen und scheuern Graben und wühlen Betreten und zertrampeln Ziehen herum (Verbreiten Samen) Magern global aus und düngen lokal (mit Mist und Kadaver) Spielen ein Hauptrolle im Ökosystem

Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Weidetier und Mensch

Weidetier und Mensch Risiko bei Pferd und Rind: Größte Risiko: füttern durch Besucher Wodurch Tiere Anspruch machen auf Futter Vorgehensweise: Intensiver Öffentlichkeitsarbeit und Kontrolle Entfernen von individuelle Tieren Risiko bei Wisent: Nicht wesentlich anders als bei andere Weidetieren

Natürliche Transhumanz / Saisons Zug Wegen: Optimal Futter in jeder Saison Schutz im Winter Trinkwasser im Sommer Vermeidung von Prädatoren